Da ich Anfragen per PM zum Photo+Adventure 2018 und dem shootcamp/Fotograf 2.0 Vortrag bekommen hab möcht ich hier gerne meine Erfahrung posten
Zuerst zur Messe:
Ich hab mich mit davebastard zum Ersten Vortrag um kurz vor 10 getroffen.
Den hätten wir uns sparen können - war für mich der schwächste Vortrag.
Sind dann noch zum Vortrag zur ISO Invarianz, auch wenn ich etwas anderes erwartet hätte und er sehr stark von der Sensordynamik profitiert war es ein guter Vortrag.
Tornado Alley von Bastian Werner und Myanmar von Otfried Schöttle hätt ich mir auch sparen können. Da hätte ein 10min Best of für mich gereicht.
Bei der Messe haben wir einige Taschen angesehen und vorallem die Spiegellosen KB Kameras (bis auf die Panasonic, welche nur hinter Glas da war) ausprobiert.
a7 II und a7 III haben mich nach wie vor nicht so begeistert. Sucher ist nicht das was ich erwarte und irgendwie bin ich mit der Bedinung nicht kompatibel.
Nikon Z6 und Z7 (ja vorallem die Z7) ist dann schon mehr nach meinem Geschmack. etwas Griffiger in der Bedinung. Knöpfe liegen alle gut erreichbar und obwohl ich kein Nikon user bin kam ich sofort damit zurecht und konnte diverse Einstellungen intuitiv vornehmen.
Die Z6 hatte ein relativ langes Sucherblackout - evtl lag das auch am aktivierten elektronischen Verschluss. Die Z7 hatte das nicht, da war der Verschluss aber auch auf den mech. eingestellt.
AF hat sich bei Beiden aber etwas träge angefühlt (so wie bei den Sony).
Wir waren auch bei Fuji und haben X-T3 sowie X-H1 befummelt. Gute Haptik, durchdachte Bedinung, fühlt sich alles "snappy" an. Sucher könnte meines erachtens eine Spur besser sein, zieh den Fuji aber jenen aus der a7 II sicherlich vor.
Haben auf die GFX50R und GFX50S ausprobieren können - scheiße sind die Geil!
Mir sagt die "R" mehr zu da sie griffiger ist und durch das Gewicht (und die Linsen) der Griffwulst meines erachtens der "S" auch gut gestanden hätte. Display und AF sind _Der Hammer_ Sucher kam mir auch sehr scharf vor, hab mich aber darauf garnicht genauer konzentiert. Sollte mal zufällig wo 5-10.000€ rum liegen darf die einziehen.
Bei Canon zuerst mit dem 24mm Tilt-Shift an einer 5DsR rum gespielt und dann natürlich eine EOS R ergriffen. Ich hatte gleich mal das Vergnügen mit dem 28-70 2.0 dran. Tja was soll ich sagen, es passt da irgend wie alles. Bedienung ist genau das was ich mir davon erwartet habe (Okay die komische Touchbar war für mich nicht zu verwenden - aber evtl freundet man sich damit noch an). AF Punkte hab ich mit dem Daumen am Display verschoben während ich durch den Sucher "gezielt" habe. Beim AF merkt man kein Annähern oder Pumpen und ist quasi sofort da wo man hin will.
Auf der Kamera daneben war das 24-70 2.8 II adaptiert und auch das war wie gewohnt rasend schnell und super scharf.
Sobald ich eine günstige, gebrauchte finde werd ich wohl zuschlagen.
Da davebastard dann weg musste war ich alleine beim Fotografen 2.0
Es war stark auf Fotografen ausgerichtet die anfangen wollen damit Geld zu verdienen.
Prinzipiell sehr interessant, ich hab mir aus den Vorträgen eher Ideen für Präsentationstechniken und Verkaufsstrategien mitgenommen.
Die Leute die vorgetragen haben bzw etwas Hintergrund:
https://shootcamp.at/pa/Christian Anderl ist vorallem drauf eingegangen, das egal was du machst, dir zuerst das Warum überlegen musst. Nur wenn du ein Ziel vor Augen hast, das (großteils) liebst was du machst und da auch gerne mehr Zeit investiert, ohne Wecker aufstehst,...
Ohne dem es wieder nur Geldverdienen ist und der Erfolg nur mäßig sein wird.
Er hat auch seine Projekte vorstellt (Movember mit dem er quasi bekannt wurde, Hundekalender und jetzt Vaeter.co)
Markus Cerenak hat dort aufgebaut und 3 Punkte gebracht wie man mit einem Unternehmen starten soll.
Bei ihm gings darum eine möglichst kleine Nische zu finden wo man _der_ Spezialist ist und somit sich einen Namen macht. Dort dann entweder in die Breite ( 2-3 weitere Nischen) oder Tiefe (noch spezieller werden und dafür Premium Preisen verlangen) gehen.
Markus Dörfler ist Rechtsanwalt und hat einen tollen Vortrag zur DSGVO gehalten. Der sich in etwa mit meiner Auffassung deckten. Er hat aber auch beide Vorträge oberhalb bestätigt.
Dann kam Ingo von Carmen und Ingo (candi photo) nochmals das obere an der eigenen Geschichte untermauert und weitere Tipps gegeben um erfolgreich zu werden.
Im Grunde darf man nicht vergessen das alle davon leben das sie Dienstleistung, Kurse, Consulting, Abo Modelle verkaufen.
ZB Shootcamp von Christian Anderl gibts seit 4 Jahren und hat 7500 Teilnehmer. Kosten sind 379€ (manchmal gibt's ein Angebot um 299€). Dabei hat er seit der Erstellung keinen neuen Aufwand mehr und es skaliert perfekt ohne zusätzliche Kosten. Ein Fotograf kann max. 100 Hochzeiten im Jahr fotografieren und hat dann kein Leben mehr.
Wenn von den 300€ ca 200€ übrig bleiben hat er in 4 Jahren 1.5mio eingenommen.
Ich vergönn ihnen den Erfolg und glaub sehr wohl das deren Ziel es ist das Wissen zu vermitteln um Leute/Fotografen zu helfen. Aber man sieht auch gut wo eine zusätzliche Motivation hinter solchen Veranstaltungen her kommt.
Alles in allem ein sehr netter und informativer Samstag der mich noch (sehr) teuer zu stehen kommen wird