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Steuerzuckerl: Energiekostenzuschuss & Klimabonus

Dune 09.08.2022 - 14:25 18029 128
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whitegrey

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Das IHS ist halt gerade erst zu folgendem Schluss gekommen;
Zitat
Seit Oktober 2022 kosten CO2-Emissionen in Österreich zusätzliche 32,5 Euro pro Tonne. Im internationalen Vergleich ist dieser Preis niedrig angesetzt und reicht nach aktuellen Schätzungen keinesfalls aus, um die tatsächlichen Klimafolgekosten abzufedern und die Dekarbonisierung voranzutreiben. Zudem stehen den Versuchen, die CO2-Emissionen durch Bepreisung auszugleichen, eine Reihe an Subventionen gegenüber, die klimaschädliches Verhalten begünstigen.

Also für mich ist ist und bleibt es Klientelpolitik die an der eigentlichen Problematik bzw. einer ernst gemeinten Lösung vorbei zielt... Zumindest unter der aktuellen Bezeichnung. Wenn man das alles unter 'Anti-Teuerungsbonus' oder 'Energiekostenzuschuss' laufen lassen würde hätte ich weniger ein Problem damit, aber als 'Klimabonus' -> meine Logik ist das nicht...
Bearbeitet von whitegrey am 25.06.2023, 22:48 (Formatierung / Link added)

WONDERMIKE

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kenough
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Es mussten beide Regierungsparteien einen Gewinn verbuchen und das ist nun das Ergebnis :p Gewessler hat was auf der Habenseite und Leute wie die Mikl kann den vermeintlich normaldenkden erzählen, dass man eh so weitermacht wie gehabt.

Die Aufregung über die CO2 Steuer war natürlich auch recht groß durch die starken Preiserhöhungen bei Kriegsausbruch, also kam der Politik so eine Beruhigungspille gelegen.

Rogaahl

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interrupt
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Hab soeben diesjährigen Klimabonus überwiesen bekommen.

11Fire01

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Wien wird wohl das letzte sein ..

Jedimaster

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IMHO wäre es besser den Klimabonus zu streichen und dafür die CO2-Steuer um 5 cent / liter anzuheben, dafür aber diverse Lebensmittel von 20% auf 10% Steuer runterzusenken bzw. manche Grundnahrungsmittel komplett steuerfrei zu machen.

Weil jeder der ehrlich ist - den Klimabonus zahlen wir uns in Wirklichkeit selber und der untersten Einkommensschicht die ein Problem damit hat durch den Monat zu kommen ist geholfen. Argumente wie 'jo da profitieren aber auch die Wohlhabenden von niedrigeren Steuern' ist zwar nett aber komplett wurscht - weil es wird nicht jeder 'gstopfte' auf einmal statt 1,5l Mineralwasser am Tag 5l trinken nur weils nimma 20% Mwst drauf hat. Selbiges gilt für Brot, Butter, ...

Viper780

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Zitat aus einem Post von Jedimaster
IMHO wäre es besser den Klimabonus zu streichen und dafür die CO2-Steuer um 5 cent / liter anzuheben, dafür aber diverse Lebensmittel von 20% auf 10% Steuer runterzusenken bzw. manche Grundnahrungsmittel komplett steuerfrei zu machen.

Nobler Gedanke, die Preisreduktion würde aber nur dem Handel zugute kommen.

Hat man zB in Deutschland bei der USt Reduktion gesehen dass gerade Lebensmittel und Hygieneprodukte nicht (nachhaltig) günstiger wurden.

Jedimaster

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Gut, dann würde aber im Umkehrschluss bedeuten: Höhere Steuern = Preise werden nicht nachhaltig teurer ? - Natürlich funktioniert das nicht. Das Problem ist eben das wir im Lebensmittelhandel keinen echten Markt mehr haben sondern nur noch ein kleines Konglomerat an 'sich verständigenden' Konzernen denen halt diverse Firmen mit verschiedenen Namen gehören.

Was man dagegen tun kann - gute Frage, aber ich glaube der Minister hätte die Möglichkeit bei diesen Artikeln dann den Preis einzufrieren - Beispiel Liter Milch bisher 1,10 - ab dann 1,00 weil keine Steuer mehr drauf - und Milch darf nicht über 1 € verkauft werden.

Natürlich sehe ich in der Praxis mit unseren Politikern keine Chance das da was in der Richtung passiert, die beobachten lieber Jahrelang ob da 'was komisch ist' und arbeiten dann energisch das dann ein 'jo wir machen halt ne neue Aktion und schreiben dazu was eh schon alles billiger wurde' wird :)

Viper780

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Dann hast halt nur mehr die unterste Qualität in den Regalen und alles andere geht in den Export.

Ich finde deinen Vorschlag sehr gut und genau da muss man ansetzen. Die Grundbedürfnisse müssen leistbar bleiben. Dazu mehr Lokale und Gesunde (Bio?) Produkte fördern.

Aber das Wie ist reichlich kompliziert in einer Marktwirtschaft die nur "Line goes up" kennt

Jedimaster

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Yep, wie gesagt ich versteh deine Argumente, eine perfekte Lösung hab ich leider auch nicht und ich stimme dir absolut zu das für den 'Höchstpreis' dann nur noch der letzte Ranz verkauft werden wird.

'Premium Milch' wird halt dann als 'Kuhsaft' verkauft oder was man mit dem Zeugs dann macht nur damits nicht in die Kategorie Milch fällt. Wir erinnern uns an die lächerlichen 'Heizkugeln' die verkauft wurden weil Glühbirnen nicht mehr verkauft werden durften und sowohl der Handel als auch die Konsumenten weiterhin die klassischen Glühbirnen wollten und nicht die (damals echt schlechten) Energiesparlampen.

WONDERMIKE

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kenough
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Jedi lies dich ein wie in Ungarn der Eingriff in den Lebensmittelhandel brachial gescheitert ist(genau wie beim Spritpreisdeckel). Die Wirkung marktwirtschaftlicher Grundgesetze konnte nicht mal der Viktor Orban mit quasi Allmacht aufheben.

Zitat aus einem Post von Viper780
Nobler Gedanke, die Preisreduktion würde aber nur dem Handel zugute kommen.

Hat man zB in Deutschland bei der USt Reduktion gesehen dass gerade Lebensmittel und Hygieneprodukte nicht (nachhaltig) günstiger wurden.

Tankrabatt ebenso. Unfassbare Geldmengen sind da anstatt ans Finanzamt einfach an die Mineralölkonzerne gegangen. Politisches Totalversagen. Gleichzeitig werden sinnvolle Förderungen argwöhnisch beäugt und zu unrecht kritisiert imo.

voyager

kühler versilberer :)
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Zitat aus einem Post von Jedimaster
diverse Lebensmittel von 20% auf 10% Steuer runterzusenken bzw. manche Grundnahrungsmittel komplett steuerfrei zu machen.

Lebensmittel haben alle 10% , nur Genussmittel haben 20% (Alkohol, Softdrinks,…)

Für die Steuerbefreiung musst du die EU anbellen, das kann Österreich so nicht entscheiden


Zitat aus einem Post von Jedimaster
Milch bisher 1,10 - ab dann 1,00 weil keine Steuer mehr drauf - und Milch darf nicht über 1 € verkauft werden.

Und wie sollen die Bauern dann produzieren ? Dann gibts halt nur mehr billigste Industriemilch aus billigstem Futter ,……. Denn es wäre dann absolut nicht mehr rentabel für die Landwirte Milchkühe zu halten.

Denn je niedriger der Milchpreis, umso weniger bekommt der Landwirt.

Aktuell bekommt er ca 35 cent/ Liter. bei deiner Preisreduktion wären es dann unter 30 cent/liter.


Und wenn du so billige Milch willst, aktuell ist Formil bei 12l um 99 cent zu haben. Hol sie doch. Da zahlt wenigstens nur der Handel drauf durch die Multipack Aktion
Bearbeitet von voyager am 09.09.2023, 06:25

Philipp

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Also in Dublin habe ich letzten Monat €2,95 für 3 Liter Milch gezahlt :). Sehr viele Nahrungsmittel sind in Irland tatsächlich steuerfrei. Einzig Getränke haben 23%, wobei diese teilweise trotzdem noch immer billiger waren als in Österreich :rolleyes:. Orangensaft = Dublin €1,69 / Wien € 1,99. Gut, dafür war Sushi teurer.

Jedimaster

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Zitat aus einem Post von voyager
ebensmittel haben alle 10% , nur Genussmittel haben 20% (Alkohol, Softdrinks,…)

Man lernt nicht aus das Mineralwasser also ein Genussmittel ist und nicht lebensnotwendig ... jo die zynische Begründung ist tatsächlich - najo fürn Wasserbedarf kannst ja auch Milch trinken ...

Grundsätzlich hast recht, die meisten Lebensmittel haben 10%, es gibt da aber einiges was für den absoluten Grundbedarf zum (würdig) Leben notwendig ist und 20% hat.

Bei den Multipacks zahlt übrigens normal nicht der Handel drauf sondern diese Aktion wird abgesprochen - sprich dem Lieferanten aufs Aug gedrückt - oder der Lieferant muss sich nen neuen Abnehmer in Österreich suchen ;)

Viper780

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Für Getränke gab es früher einen eigenen Steuersatz der von den Gemeinden eingehoben wurde. Der wurde bei einer Reform mal gestrichen und die normale MwSt wird angewandt.

Während es für Essen einen reduzierten Steuersatz von 10% gibt.

Mineralwasser ist in der Tat völlig unnötig. Das Leitungswasser ist zur Deckung des Wasserhaushaltes die beste Option bei uns

BiG_WEaSeL

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Zitat aus einem Post von Jedimaster
Man lernt nicht aus das Mineralwasser also ein Genussmittel ist und nicht lebensnotwendig ... jo die zynische Begründung ist tatsächlich - najo fürn Wasserbedarf kannst ja auch Milch trinken ...

In Österreich leben wir in der glücklichen Situation, dass du fast überall das Leitungswasser auch trinken kannst. Ich habe früher auch NUR Mineralwasser getrunken und bin dann umgestiegen. Jetzt schmeckt mir Mineralwasser gar nicht mehr.
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