Quereinstieg Lehramt - Erfahrungen?

Hi,
Vielleicht etwas abwegig hier zu fragen, aber vieleicht hab ich ja Glück. Hat jemand von euch schon mal überlegt bzw. sogar ins Lehramt gewechselt von einer Stelle in der Praxis? Scheint momentan viel Bedarf an Lehrern zu geben, mich würde es echt reizen, aber ich wollte mal wissen ob es hier Erfahrungen gibt, wie der normale Weg ist, usw. usf. Online sind die infos leider nur sehr spärlich, anscheinend hat es letzten Herbst eine Reform gegeben, aber die Details sind sehr schwer rauszufinden.

Danke :-)

Ich hab mal LA Informatik studiert und auch ein Jahr lang als Sondervertragslehrer unterrichtet waehrend des Studiums - ist lang her, und seitdem hat sich in der Schule und im LA-Studium sehr viel getan, imho nicht zum Besseren (z. B. Zentralmatura usw.). Ich gehe aber davon aus, dass "Quereinsteiger" heute aehnlich behandelt werden wie damals (ich hab auch ein paar Sondervertragslehrer kennengelernt, die "aus der Privatwirtschaft" reingewechselt haben, so wie du das jetzt wohl in Betracht ziehst). Extrem orsch war in meinem Fall die Bezahlung ohne vorhandenen Studienabschluss - ich hab damals weniger bezahlt bekommen als das Reinigungspersonal, ich glaub es waren ein bissi ueber 600 Euro netto fuer eine halbe Lehrverpflichtung. Wenn du einen Master/Magister hast, sollte dich das aber nicht treffen - wenngleich ich nicht sagen kann, mit welcher Einstufung/Vorrueckung du dann ins Gehaltsschema geslottet werden wuerdest, und wie das heute aussieht.

Man wird vermutlich von dir haben wollen, dass du Paedagogik- und Didaktikausbildungen nachholst, and einer Uni oder vielleicht auch PaedAk (bzw. wie auch immer man heute zu denen sagt).

Beworben hab ich mich damals informell direkt bei der Schulleitung, nachdem die sicher war, mich haben zu wollen, musste ich eine offizielle Bewerbung beim Wiener Stadtschulrat einreichen/schaffen.

Zu meinen Erfahrungen im Alltag kann ich noch sagen... mir ist damals (ich war 23 Jahre alt) sehr viel Respekt seitens des Kollegiums entgegengebracht worden, vom Stadtschulrat eher nicht so Unterrichten war eh leiwand, aber ich haett's nicht lang durchdruecken koennen, den Leuten jedes Jahr wieder das Selbe erzaehlen zu muessen, bzw. den Leuten aus einer Jahrgangsstufe in einer Woche mehrmals das gleiche Programm zu bieten. Wenn man das kann, ist unterrichten sicher auch dauerhaft eine sehr erfuellende Taetigkeit.

(Engagierter) Lehrer sein ist aber _immens_ anstrengend. Mein laengster Tag waren fuenf Stunden Unterricht am Stueck, und danach war ich um einiges streichfaehiger als in jedem anderen (oder auch nur denkbaren) Buerojob, den ich davor oder danach hatte.

Wenn ich noch was erzaehlen soll, lass es mich wissen

Wie bereits angemerkt ist es davon abhänig, wo du hin willst.
Als normaler Lehrer (Volk, MS, AHS) bleibt dir die PädAK eh nicht erspart.
Bei den anderen Möglichkeiten geht es eh auch oft mittels Zusatzqualifikation.

Wichtig ist aber, dass die Unterrichtszeit vor allem zu Beginn nur der kleinere Teil der Arbeit ist.
Reich wird man sicher nicht und während des Schuljahres ist es sicher eine ganz normale Arbeit, nur halt keine Überstunden oder sonstiges bezahlt.
Mit Kindern und Jugendliche muss man halt halbwegs können (gibt genügend dies komplett unterschätzen)

Bei TeachForAustria gehts halt um gemeinnützige Arbeit, das ist dann natürlich eher nicht fürs Geld