Philoctet - Sophokles
SYSMATRIX 22.07.2003 - 15:39 418 6
SYSMATRIX
Legend Legend
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imho sehr lesenswert und im vergleich zu euriprides' wesentlich besser: keine deus ex machina keine darstellung von physischem leid etc ...
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Ezekiel
OC Addicted
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bitte um eine kurze erklärung was das ist.
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SYSMATRIX
Legend Legend
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ein werk.
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jAcKz
Legendfool martyr
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wie gesagt: borgs mir bitte!
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The Red Guy
Untitled
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Hmmm...die Eigenschaft des Werkes alleine macht es noch nicht interessant, deiner Empfehlung zu folgen.
Kannst du eine kurze Beschreibung geben ?
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jAcKz
Legendfool martyr
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nach der lektüre muß folgendes sagen: allein der sprache wegen ist das werk sophokles-typisch in höchstem maße lohnend, das chorlied 827-838 ist dafür ein wie ich denke hervorragendes beispiel. die gestalt des philoktet als urtypus des einsamen, hassenden und leidenden ist in meinen augen ausgezeichnet gestaltet, anders jedoch der im nachwort der reclam-ausgabe so hervorgehobene neoptolemos: seinen "reinen" charakter mit dem myhtologischen hintergrund, d.h. vor allem mit dem untergang trojas in einklang zu bringen, fällt ungemein schwer. imho sehr lesenswert und im vergleich zu euriprides' wesentlich besser: keine deus ex machina keine darstellung von physischem leid etc ... ich kenne zugegebenermaßen euripides bearbeitung des stoffes nicht, aber physisches leid wird in meinen augen durchaus dargestellt. herakles schlußauftritt hat meiner ansicht nach eine funktion, die jener eines deus ex machina durchaus nahe kommt und die kontinuität der beiden zentralcharaktere schwer beschädigt.
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SYSMATRIX
Legend Legend
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nach der lektüre muß folgendes sagen: allein der sprache wegen ist das werk sophokles-typisch in höchstem maße lohnend, das chorlied 827-838 ist dafür ein wie ich denke hervorragendes beispiel. die gestalt des philoktet als urtypus des einsamen, hassenden und leidenden ist in meinen augen ausgezeichnet gestaltet, anders jedoch der im nachwort der reclam-ausgabe so hervorgehobene neoptolemos: seinen "reinen" charakter mit dem myhtologischen hintergrund, d.h. vor allem mit dem untergang trojas in einklang zu bringen, fällt ungemein schwer. richtig, philoktet ist vortrefflich gelungen. im vergleich zu anderen philoktet-werken ist die person des deutargonisten mit neoptolemos besetzt, außerdem zeigt ja sophokles auch das verführungsspiel des so reinen neoptolemos, vor allem durch odysseus, und vielleicht rührt die unterstreichung des neopolemos im nachwort ja da her. ich kenne zugegebenermaßen euripides bearbeitung des stoffes nicht, aber physisches leid wird in meinen augen durchaus dargestellt. herakles schlußauftritt hat meiner ansicht nach eine funktion, die jener eines deus ex machina durchaus nahe kommt und die kontinuität der beiden zentralcharaktere schwer beschädigt.
ja, herakles schlußauftritt mit der aufforderung nach troja zu fahren ist eindeutig eine art deus ex machina.
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