Haus bewerten lassen
Athlon1 06.06.2016 - 20:35 4291 33
Master99
verträumter realist
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Wenn man als Privater ein Haus vermietet fällt das üblicherweise nicht ins MRG.
Dementsprechend kannst es auch anders Regeln und bist nicht auf diese mind. 3 Jahre gebunden.
In einen reinen Privatvertrag kann man dann sicherlich auch härtere Maßnahmen reinschreiben, falls der Mieter nicht mehr zahlt. Aber da muss man vorsichtig sein, weil wenn man 'sittenwidrige' Dinge reinschreibt kann das den ganzen Vertrag ungültig machen. Also lieber direkt von einem Rechtsanwalt machen lassen.
Prinzipiell glaub ich aber ohnehin es ein hochgespieltes Szenario ist was in der Praxis selten wirklich auftritt sofern man marktübliche Mieterscreenings betreibt.
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ccr
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Meinem Vater ist es gleich bei der ersten Mieterin passiert. Die war aber immerhin so fair, dass sie gesagt hat, dass sie die Wohnung innerhalb von 3 Monaten räumen wird, und er sich die Kaution behalten darf - eigentlich wäre das nämlich gar nicht erlaubt (Kaution gegen Mietrückstände anrechnen). Sie hat die Wohnung auch ordentlich hinterlassen, was in so einer Situation auch nicht selbstverständlich ist. Trotzdem hat es sich nicht gerechnet, weil die Mieterin nur 6 Monate drin war, und nicht einmal die Investitionen für die Vermietung gedeckt waren. Danach hat er die Wohnung lieber verkauft. IMHO ist bei einer einzelnen Wohnung das Risiko zu wenig breit gestreut, und ein Mietnomade kann die Einnahmen eines Jahrzehnts vernichten (oder zumindest etlicher Jahre, je nachdem wo man die Miete ansetzen darf). Die Wohnung unter mir wird immer nur auf 3 Jahre vermietet, und musste in 15 Jahren bereits zweimal saniert werden, trotz Hochpreissegment (1.000 Euro für 40qm). Einmal war eine nette, junge indische UNO Mitarbeiterin drin, die aber nie gelüftet und viel Curry gekocht hat. Da ist dann zwischen Vorhängen und Fenstern der Schimmel gewachsen, die Textilmöbel mussten getauscht und zweimal ausgemalt werden
Bearbeitet von ccr am 10.05.2020, 09:28
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Master99
verträumter realist
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Hat zu dem Thema wer Statistiken?
Natürlich ists super blöd, wenn einem sowas selber passiert. Und klar kennt jeder so eine Geschichte aus dem eigenen Umfeld.
Aber genausogut kennt jeder auch mehrere dutzend an Leuten, nämlich sich selber und vermutlich alle seine Freunde die anständige Mieter sind oder Eigentumsbesitzer, die ja sicherlich auch mehr auf die Whg/Haus achten. Und das zeigt ja dann dass das Gesamtrisiko dennoch sehr gering sein muss, oder?
@ der Wohnung unter dir: mMn ein Beispiel wo viele menschliche Unzulänglichkeiten zusammenkommen: Nicht dass es das rechtfertigt wie die Leute damit umgehen, aber das es immer nur auf 3 Jahre vermietet wird zeigt schonmal ein gewissen Misstrauen des Vermieters und 'animiert' natürlich die Mieter auch weniger auf die Whg acht zu geben, weil man ja eh nicht lange drinnen bleiben kann. Weiters musst du beim Wiedervermieten natürlich in diesem Preissegment praktisch ein 'Frisch renoviert' Feeling bieten, sonst zieht dir da niemand ein.
Das ist so wie bei hochpreisigen Autos -> die Leute die sich nicht an den hohen laufenden Kostens eines teuren ps starken Autos scheuen, die kaufen auch lieber gleich was neues und keinen Preis/Leistungstechnisch besseren jungen gebrauchten.
Die Mieteinnamen von so einem Objekt waren in diesen 15 Jahren vermutlich so an die 150.000 Euro... d.h. wenn man davon 1/10 zurücklegt für zukünftige Sanierungsmaßnahmen sollte das dennoch recht rentabel sein.
Und für die Fälle wie die Inderin wo es mit Ausmalen und Tausch/Aufbereitung von zb beschädigten Küchenfronten oder Möbeln dann noch nicht getan ist gibts immer noch die Kaution um etwaige Mehrausgaben abzufedern.
Natürlich würd ich mir wünschen dass die Leute besser mit den Wohnungen umgehen, gleichzeitig ist Whg vermieten keine wohltätige sondern unternehmerische Tätigkeit, d.h. man tauscht Profit gegen einen gewissen Aufwand der eben nicht beim Kauf/Besitz der Immobilie endet. Und genausogut muss man aus diesem Profit wie jeder Firmenbesitzer auch Rücklagen bilden für zukünftige Investionen. Und bei einer Wohnung sind diese Investitionen eben Sanierungstätigkeiten.
15 Jahre ist ein Zeitraum, da musst vermutlich auch bei den besten Mietern oder wenn du selber drinnen wohnst dann schon langsam div. Sachen austauschen wenn du den Hochpreischarakter halten willst, zb die Fenster weil die Isolierungen usw. mit der Zeit schlechter werden und es zb. bei Böden eine natürliche Abnutzung gibt, die sich einfach nicht verhindern lässt.
Bearbeitet von Master99 am 10.05.2020, 10:06
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ccr
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Die Befristung ist notwendig, da auch die Eigentümerin nie genau weiss, wann sie wieder Eigenbedarf haben wird, da sie selbst nur im universitären Forschungsbetrieb mit Kettenverträgen durch die Welt tingelt und hofft, irgendwann wieder in Wien einen Vertrag zu bekommen. Und von den Eigennutzern hat bisher keiner seine Wohnung sanieren müssen. Das ist ja lächerlich - wieso sollte man 15 Jahre alte Fenster oder Böden tauschen müssen? Natürlich wird in der Zeit schon was über geblieben sein. Aber auch nur, weil sich diese Wohnung überdurchschnittlich teuer vermieten lässt. Und wenn man nicht beim dritten, sondern beim ersten Mieter einfährt, kann man das erstmal aus der eigenen Tasche zahlen. Im Altbau schaut die Rechnung sowieso ganz anders aus. Im Standard war kürzlich eine Wohnung zum Verkauf mit unbefristeter Bestandsmiete, 80qm bei der Mahü - jährliche Nettomieterlöse 2.000 Euro. Und das ist immer noch doppelt soviel, wie mein Kollege im 4. Bezirk für seine Wohnung zahlt
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