Aus heiterem Himmel fand gestern Nacht der bekannte
File-Sharing-Provider MegaUpload.com ein jähes Ende. Die Polizei beschlagnahmte das komplette Server-Equipment der Firma und verhaftete nicht nur den Gründer
Kim "Dotcom", sondern auch sechs weitere Mitarbeiter der Online-Plattform. Neben den klassischen Vorwürfen für Copyright-Verstöße findet sich übrigens auch der Verdacht auf Geldwäsche.
So schnell kann es gehen. Noch wenige Wochen zuvor meinte Kim "Dotcom", dass bei ihnen alles mit rechten Dingen zugehe und sie deshalb überhaupt keine Angst vor eine Schließung oder gar den Konsequenzen hätten. Dem war wohl nicht so, denn über Nacht wurde
die gesamte Firma beschlagnahmt, unter anderem auch Assets im Wert von 50 Millionen USD. Darunter befand sich auch die berüchtigte
Autosammlung von Kim "Dotcom".
Beschlagnahmt: Die Autosammlung des Gründers. Man beachte die Nummernschilder! Neben der bekanntesten Webseite des Mega-Imperiums gingen natürlich auch die kleineren Ableger offline. Zu den insgesamt 17 weiteren Domains gehörten zum Beispiel auch
MegaVideo.com (
Google-Cache) und
MegaPorn.com (
Google-Cache). Die Angeklagten müssen laut TorrentFreak.com mit einer Maximalstrafe von insgesamt bis zu 45 Jahre Haft rechnen. Derzeit sitzt Kim Dotcom in Untersuchungshaft in Neuseeland. Eine Freilassung auf Kaution ist ihm laut neusten Gerüchten verwehrt worden.
Derartige Fotos kursieren von Kim "Dotcom" im Internet Doch die
Rettung Vergeltung naht:
Anonymous hat bereits die Morgenstunden genutzt, um die Webseiten der verantwortlichen Organisationen offline zu bringen. Bisweilen wurden das
US Department of Justice, das
US Copyright Office,
universalmusic.com,
mpaa.org und
riaa.org per DDoS-Attacken in die Knie gezungen. Einige der Seiten sind zwar mittlerweile wieder online, aber Anonymous hat ihre Operation auch noch nicht abgeschlossen. Es sollen noch "echte Hacks" folgen und deutlich mehr Schaden anrichten - man arbeite derzeit daran. Währenddessen brodelt es auf Twitter. Die Online-Plattform wird derzeit mit Hashtags wie
#OpPayBack und
#OpMegaupload überflutet. Laut diversen Tweets dürften allerdings Beiträge händisch von Twitter entfernt werden, um die Situation nicht ausufern zu lassen. Ein Schelm ist, wer hier an Zensur denkt!
Anonymous startet OpPayBack: US Department of Justice und Copyright Office down! Nur einen knappen Tag nach dem
Internet Blackout Day wird das Internet gleich erneut in Aufruhr gebracht und schreit jetzt natürlich nach
Gerechtigkeit. Oder so wie sie sich das Internet eben die Gerechtigkeit circa vorstellt.
Links: torrentfreak.com |
MegaUpload.com im Google CacheUpdate, 23.1.2012Das Spektakel rund um MegaUpload.com zieht eine große Welle nach sich. Viele große Filehoster befürchten Übles und schränken ihre Services ein. Hier die Änderungen aus den letzten 24 Stunden:
- FileServe hat sein Affiliate-Programm gestrichen. Uploader können also kein Geld mehr verdienen. Außerdem erlaubt man nur mehr Downloads vom eigenen Account.
- uploaded.to erlaubt keine Downloads mehr in die USA und ist damit uninteressant für Uploader.
- FileSonic erlaubt ebenfalls nur mehr Downloads, die vom eigenen Account hinaufgeladen wurden.
- VideoBB - Affiliate-Programm geschlossen
- Filepost - Banned alle Accounts mit illegalen Inhalten
- Videozer - Affiliate-Programm geschlossen
- Filejungle - gehört FileServe, Schicksal vorprogrammiert
- UploadStation - gehört FileServe, Schicksal vorprogrammiert
- WUpload - gehört FileSonic
- Oron - Affiliate-Programm geschlossen
- 4shared - Illegale Dateien gelöscht
- UploadBox - Schließt mit 30. Jänner
- x7.to - geschlossen
Alle Hoster werden somit kurz- oder langfristig uninteressant für Uploader und damit auch für Downloader.
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