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Alle halben Jahre wieder: GNOME neu aufgelegt

COLOSSUS 27.09.2008 4202 3
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Das Entwicklerteam der beliebten freien Desktopumgebung GNOME hat den Release 2.24 freigegeben - pünktlich sechs Monate nach dem Vorgänger. Auch in dieser Revision geht es eher evolutionär als revolutionär voran.

Zu den hervorstechenden Neuerungen zählen ein neuer Instant Messenger namens Empathy, sowie der Eingliederung der Videotelefonielösung Ekiga in der brandneuen Version 3. Das hinter Empathy stehende Framework namens Telepathy sorgt für eine einfache Kommunikation mit Menschen und Programmen und wird auch in Zukunft noch für einige Bewegung im Netz der Netze sorgen: Es beherbergt eine Technologie namens Tubes, die sowohl einfache Daten- und Dateitransfers, als auch netzwerkgestütze Zusammenarbeit ermöglichen soll. Auf jeden Fall kommt man damit sehr nahe an das heran, wie sich mancher US-Senator den Aufbau des Internets vorstellt.

Die Deskbar, ein textbasiertes Menü in der Panelleiste, steht dem Benutzer im jüngsten Release mit einfacher Arithmetik zur Seite. Außerdem wurde eine Google-Suchfunktion integriert und weitere Plugins unterstützen populäre Webservices wie Twitter und identi.ca. Die Arbeitsbienen unter den GNOME-Nutzern dürften sich sehr über ein kleines, aber dennoch feines Werkzeug zum Erfassen von Zeit freuen - da es als Panel-Applet implementiert wurde, muss es ohne klingend-markigen Namen auskommen. Im Gegenzug ist es platzsparend, und kommt einem bei der eigentlichen Arbeit nicht unverhofft in die Quere. Der in der Vergangenheit oft kritisierte Dateimanager Nautilus hat sich ebenfalls entwickelt, darf sich jetzt aber nur noch schlicht "File Browser" nennen. Ihm wurde "Tabbed browsing" spendiert, was die Verfechter dieses schon allerorts verbreiteten Konzepts wohlgesonnen stimmen dürfte.

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Die seit kurzem in GNOME enthaltene Deskbar hat ein paar neue Tricks gelernt


In jüngeren X-Server-Versionen hat sich die Unterstützung für mehrere Bildschirme deutlich verbessert. Ein Programm zu deren Konfiguration hat es auch in GNOME 2.24 geschafft - spartanisches aber nützlich. Es soll allerlei Tricks mit Anordnung, Rotation und Auflösungswahl on-the-fly ermöglichen, sofern der Grafikkartentreiber dies auch unterstützt.

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Neues Frontend zur Steuerung der RandR-1.2-Erweiterung von Xorg


Verbesserungen gibt es weiters bei der Unterstützung von DVB-Streams und bei der Barrierefreiheit - etwa durch verbesserte Kompatibilität mit Screen-Readern. Für Augen und Ohren gibt es einen Batzen frischer und ansprechender Hintergrundbilder, sowie eine neue Verwaltung für Sound-Themen.

Summa summarum sind die Änderungen in 2.24 ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch ein zaghafter - wahre Kracher findet man in den vollständigen Release Notes folglich keine, was man natürlich auch als Indiz für den mittlerweile hohen Reifegrad der Software sehen kann. Vielleicht liefert GNOME 3.0 dann die "Augenaufreisser" und "Kinnladenrunterklapper", wenn es wie angekündigt 2010 erscheint und einen frischem Toolkit-Unterbau mitbringt. Bis dahin läßt sich mit GNOME 2.24 der Desktop-Alltag allemal komfortabel bewältigen und bis 2010 sind ohnehin noch einige Nachfolger geplant. Die in Bälde erscheinenden SUSE Linux 11 und Ubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" werden bereits GNOME 2.24 mitbringen.
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