frank
Addicted
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Du meinst die schreiben einen eigenen "X"? AFAIK benutzt doch Android auch schon eine Art hardwarebeschleunigten Framebuffer anstatt X, also ein eigenes Windowing System. Da liegt es nahe, dass sie diese Technologie auch bei Chrome OS weiterverwenden.
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COLOSSUS
AdministratorGNUltra
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Du meinst die schreiben einen eigenen "X"? Würde fast schon Sinn machen weil ja für embedded Systeme zusätzliche Abstraktionsebenen abgeschafft werden könnten - zwecks Performance. Es gibt momentan (abseits Googles Chrome OS)/gab in der Vergangenheit immer wieder einige Bemuehungen, X11 durch andere Windowing-Systeme zu ersetzen. Imho ist das nicht wirklich noetig, da mit den in den letzten Jahren an Xorg vorgenommenen Aenderungen (AIGLX, RandR, HAL/Hotplugging, ...) Features hinzugekommen sind, die den anderen "Desktop-Betriebssystemen" (und deren Windowing-Systemen) in nichts nachstehen. Auch die (eigentlich schon ausreichende) Performance wird in naher Zukunft schon immer noch besser und besser werden, weil die neuen Beschleunigungsarchitekturen, die heutige GPU-Architekturen besser ausnutzen, selbst reifer und treiberseitig besser unterstuetzt werden. Dennoch sind einige interessante Projekte in der Pipeline - der federfuehrende DRI2-Entwickler Chris Høgsberg (arbeitet bei Red Hat) bastelt zum Beispiel an einem Linux-Display-Server mit dem Codenamen Wayland, der irgendwann einmal als Container fuer X11 fungieren koennte, oder vielleicht sogar das X11-Protokoll implementieren soll. Fuer den embedded-Bereich gibt es kdrive, einen kleinen, schlanken X-Server von Keith Packard (angestellt bei Intel, entwickelt an X seit X9 oder X10, und ist Xorg Project Lead/Release Manager fuer das aktuelle Release). Durch das Kernel Mode Setting aus aktuellen Linux-Releases entstehen grade einige Projekte, die hardwarebeschleunigtes OpenGL direkt im Kernel-Framebuffer unterstuetzen sollen. Google ist mit seinen Bemuehungen also sicher nicht alleine. Xorg hat halt einige (im Allgemeinen nicht zu unterschaetzende) Vorteile, die fuer Googles Plaene nicht von Relevanz sind: Netzwerktransparenz, Kompatibilitaet mit einer Vielzahl von OS-Plattformen (*BSD, GNU/Linux, SunOS/Solaris, ...), Unterstuetzung fuer Grafikhardware aus dem Jahre Schnee, etc., etc.
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vanHell
Tauren Marine
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Das schlimme an "X" ist das man da einfach keinen überblick mehr hat, es gibt Xorg, XFree86, DRI, AIGLX und was weiß ich noch alles.
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davebastard
Vinyl-Sammler
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Das schlimme an "X" ist das man da einfach keinen überblick mehr hat, es gibt Xorg, XFree86, DRI, AIGLX und was weiß ich noch alles. im prinzip ist aber nur xorg relevant für den homeuser.
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COLOSSUS
AdministratorGNUltra
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Xorg und XFree86 sind X11-Implementationen. Welche davon zum Einsatz kommt, entscheidet man mit der Wahl der Distribution implizit (wobei XFree86 quasi ausgestorben ist). DRI und AIGLX sind zwei Technologien bzw. Schnittstellen, die von Xorg genutzt bzw. implementiert werden. Beruehrt nicht-Entwickler in Wahrheit aber auch kein Stueck. Prinzipiell muss man sich mit dem X11-Software-Stack und dessen Aufbau ueberhaupt nicht auskennen; wer aber tiefer in die Materie abtauchen will, muss nunmal mit einer gewissen Komplexitaet zurande kommen.
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