Hokum
Techmarine
|
Flags of our Fathers http://www.imdb.com/title/tt0418689/Letters from Iwo-Jima http://www.imdb.com/title/tt0498380/Gerade den ersten teil gesehen, und muss sagen, naja. Zum einen kommt diese Propagandamaschinerie gut raus, zum anderen sind die kriegszenen gut gemacht, wenn auch nichts großartig neues. Ansonsten is der film eher langatmig, die Rahmenhandlung(en) wird (werden) uns einfach kommentarlos vorgesetzt, der rote faden fehlt. Es fällt irgendwie schwer, die jungs wirklich ins herz zu schließen, besonders alle nicht-hauptcharaktere, wo man sich kaum ein gesicht merkt. Und das, obwohl ihnen eigentlich ein großer teil der Filmzeit gewidmet wird. Wenn ich drüber nachdenk erinnert er mich ein wenig an Der Schmale Grat, nur schlechter. Der hat es nämlich geschafft, auch ohne große handlung oder wichtigen charakteren eine tolle Stimmung zu schaffen und fragen zu stellen, die ein Antikriegsfilm stellen sollte. Ohne sie am ende billig beantworten zu müssen. Also insgesamt eher mittelmäßig was Eastwood da geleistet hat. Jemand schon die Letters aus Iwo Jima gesehen? Sollen ja deutlich besser sein...
Bearbeitet von Hokum am 16.05.2007, 19:19
|
Nico
former person of interest
|
beide gesehen...und stimmt schon, die japanische sichtweise ist nicht nur besser gelungen, sondern auch interessanter (logisch). dennoch sollte man sich beide back-to-back anschaun, like grindhouse
|
mascara
Witze-Präsident
|
Jupp, Iwo Jima ist deutlich besser (und brutaler). FOOF hatte eine merkwürdige Erzählweise die den ganzen Film zerstört hat.
|
Anubis-tG
Addicted
|
für mich wars umgekehrt iwo jima wäre vielleicht besser gewesen war mir dann aber einfach zu lange. 30 minuten kürzer wären besser gewesen. in der länge war flags of our fathers irgendwie schöner ich hab dann einfach nur mehr gewartet bis der film zu ende war. so oder so. die leistung der schaulspieler und beim filmen waren bei beiden filmen ausgezeichnet
|
Hokum
Techmarine
|
So hab die Letters jetzt auch gesehen. Imho deutlich besser, leider auch zu lang, und die flashbacks teilweise störend. Dafür viel stärkeres emotionales involvement, und beklemmende szenen: recht heftig wie seine einheit selbstmord begeht Auch die (eigentlich nicht revolutionär neuartige) szene mit dem brief der soldatenmutter hat tatsächlich an den tränendrüsen gedrückt. Also insgesamt eher empfehlenswert. Aber wenn ich so über meine kriegsfilmerfahrung nachdenk, bleiben die drei filme die man gesehen haben muss einfach: Apocalypse Now Stalingrad Der Schmale Grat Soll natürlich nicht 1A klassiker wie FMJ, Das Boot, Platoon oder Band of Brothers herabsetzen.. aber die drei bringen schlussendlich jeweils eines von drei dingen grandios auf den punkt: die absurdität des krieges, seine unterschiedslose grausamkeit, und schlussendlich die kaum greifbare natur des krieges und des lebens.
Bearbeitet von Hokum am 21.06.2007, 22:58
|
Nico
former person of interest
|
btw wie fandet ihr die entscheidung die japanischen dialoge nicht zu synchronisieren, sondern zu untertiteln?
ich bin jedenfalls kein freund vom untertitel-lesen im kino...
|
whitegrey
Wirtschaftsflüchtling
|
und ich bin kein Freund von Synchro besonders im Hinblick auf japanische Filme/Sprache... solche Filme seh ich mir sowieso immer OmU an. Liegt aber eher daran, dass ich die Sprache schon gewohnt bin. Also ich find's gut
|
Nico
former person of interest
|
also die 3dvd collector's edition ist zu empfehlen. zu "flags" gibts leider deutlich mehr bonus material als zu "letters" (welch wunder). dennoch den kauf wert imho. mir gefällt letters jetzt noch besser als im kino, mein privater film des jahres 2006
|
kobebryant
whatever it takes
|
hab mir überlegt die 3 dvd coll. zu kaufen (ab Montag 24,99 beim Müller) - aber eure Meinungen haben meine Skepsis bestätigt, fand Eastwoods Arbeit schon in Million Dollar Baby nicht besonders und werd mir das Geld für andere DVDs sparen denk ich.
|
Hokum
Techmarine
|
hab mir überlegt die 3 dvd coll. zu kaufen (ab Montag 24,99 beim Müller) - aber eure Meinungen haben meine Skepsis bestätigt, fand Eastwoods Arbeit schon in Million Dollar Baby nicht besonders und werd mir das Geld für andere DVDs sparen denk ich. Million Dollar Baby fand ich noch ziemlich gut, aber Mystic River is IMHO wirklich mies. Ist wirklich eine Lotterie mit seinen Filmen. Erbarmungslos und Perfect World sind wieder leiwand, Flags of our Fathers nicht... bez. japanisch mit untertiteln: ich find es passt gut in einen kriegsfilm, da bringt es deutlich mehr authentizität. Is ja immer der Klassiker wenn die Deutschen in den WWII Kriegsfilmen immer dieselbe Sprache sprechen wie die amerikanischen Helden.
Bearbeitet von Hokum am 22.06.2007, 11:49
|
Taltos
Here to stay
|
und ich bin kein Freund von Synchro besonders im Hinblick auf japanische Filme/Sprache... solche Filme seh ich mir sowieso immer OmU an. Also ich find's gut full ack! ich hab auch beide gesehn, und letters hat mir weit besser gefallen, ich find aber auch ken watanabe super!
|
Nico
former person of interest
|
ist auch immer eine frage des timings. heute sind kriegsfilme nicht mehr so gern gesehen beim breiten publikum, nur die kritiker freuts. auch sieht man selten was neues...aber darum ging es eastwood nicht. im grunde gehts in flags hauptsächlich um die flaggensetzer und deren schicksal. ist emotional ähnlich wie million dollar baby -> auch selber autor. dh man darf sich die filme nicht mit der erwartung ansehen irgendwas in richtung kriegsfilm/antikriegsfilm der 80er+90er zu bekommen, das interessiert eastwood nicht. wir sind halt den patriotismus satt, aber der is nun mal teil ihrer geschichte. naja... und filme wie mystic river müssen ebenso "frei" betrachtet werden, sonst werden sie nicht gemocht
|
Hokum
Techmarine
|
bez mystic river:
die fehlende katharsis bei mystic river hat den film IMHO komplett versaut. kA, hat sich Eastwood dabei was gedacht? soll der film sagen dass das leben nun mal nicht so is wie im (durchschnittlichen Hollywood-) Film? dass halt in der realität einem nicht soviel ausmacht einen freund (der noch dazu statt dir missbraucht wurde) irrtümlich gelyncht zu haben? that's life?
interessiert mich jetzt wirklich, das hat mich damals mächtig geärgert.
bez. Flaggensetzer. es ging ja tatsächlich um "heldentum", Wahrheit und Propaganda, es kann wirklich sein dass der film schlicht und ergreifend nur an den durchschnittlichen Amerikaner gerichtet ist.
|
Nico
former person of interest
|
@flags: ja es ging um heldentum, aber nur insofern wie das "inszeniert" wurde von den medien, die protagonisten fühlen sich nie als helden, und so wollte er es zeigen. also wird heldentum eher in frage gestellt, was nicht typisch hollywood ist
@mystic: ja, so ist es. er wollte ein realistisches bild vom menschen zeigen. über allem steht der überlebenstrieb, die sicherung der eigenen person, und eben auch die verfolgung persönlicher rache mit "hilfslegitimation", um abschließen und weiterleben zu können, auch wenn man innerlich vielleicht darunter leidet und ein bischen der "seele" stirbt.
|
flying_teapot
Undiskutant
|
Flags of our Fathers heute nacht um 00:30 auf ORF 1 (SD only)
ftp.
|