nun gut, wie gesagt war ich auf der suche nach einem cloud service mit folgenden features:
1) beliebige ordner-synchronisation (nicht nur ein einziger home ordner wie bei dropbox und co)
2) ordner exklusion (so dass ich zB sagen kann, dass der ordner "VirtualBox" im Ordner "Dokumente" nicht gesynced wird)
3) server standort in europa
4) FolderSync API (FolderSync ist eine sehr mächtige android app, die eine vielzahl an clouds unterstützt. möchte darauf nicht mehr verzichten)
5) teilen von ordnern
6) möglichst schneller sync speed
7) möglichst günstig (für ca 100 GB Daten)
8) möglichst guter support
9) nett wäre zero-knowledge verschlüsselung (nur ich alleine kann daten wieder entschlüsseln)
10) kein cross-account data deduplication (wenn man bei zB sugarsync eine datei hochlädt, die bereits irgendein anderer in der cloud hochgeladen hat, wird sich nicht erneut hochgeladen sonden lediglich verlinkt. das führt zu enormen privacy problemen.)
alleine durch die ersten 3 anforderungen fallen die klassiker wie dropbox, googledrive und onedrive schon mal weg.
SugarSync:
wie gesagt hatte ich die letzten jahre sugarsync und war immer zufrieden damit. sugarsync bietet beliebige ordner synchronisation und unterstützt exklusion. gemeinsam mit der foldersync API hat es sich wirklich bewährt. leider hat sugarsync einen nur sehr mäßigen uploadspeed in europa von nur run 300 kb/s, was mir immer mehr und mehr auf die nerven ging. auch der support ist nicht immer sonderlich kompetent. der serverstandort ist in den USA, was mir auch nicht sonderlich schmeckt. der preis mit 75 $ pro jahr für 500 GB ist auch nicht der günstigste im vergleich. das fass zum überlaufen brachte letztendlich meine erkenntnis, dass sugarsync cross-account deduplikation betreibt.
HornetDrive:
als nächstes testete ich hornetdrive, weil es auch von foldersync unterstützt wird. allerdings sah ich beim testen schnell, dass exklusion nicht unterstützt wird und es außerdem mit 128 € pro jahr viel zu teuer ist.
pCloud:
dann landete ich bereits bei pCloud. pcloud unterstützt beliebige ordner-synchronisation in einer sehr einfach und netten art und weise: man wählt einfach dir odner aus und die werden dann in ein netzlaufwerk eingebunden. das gefällt mir noch besser als die lösung von sugarsync. auch unterstützt pCloud exklusion von odnern und dateien. die server stehen in der schweiz und es wird von folderSync unterstützt. das teilen von ordnern funktioniert sehr gut und die bandbreite von pCloud ist mit ca 1,5 mb/s völlig ausreichend. der preis beträgt 48 $ für 500 GB, was wirklich sehr günstig ist. der support reagierte bisher sehr schnell und kompetent. jedenfalls betreibt pCloud kein cross-account data deduplication, was gut ist. zwar unterstützt pCloud zero-knowledge verschlüsselung mit deren zusatzprodukt "pCloud Crypto", allerdings kann man dann nicht mehr mit der folderSync API darauf zugreifen, was sehr schade ist. daher suchte ich noch weiter.
Sync.com:
als nächstes landete ich bei Sync, dem testsieger von
https://www.cloudwards.net/cloud-storage-reviews/. sync hat seine server in kanada und unterstützt zero-knowledge verschlüsselung, was nice ist. auch der preis ist mit 50 $ für 1 TB sehr gut. leider fehlen jedoch für mich grundlegende features: ordner können zwar freigegeben werden, aber es gibt einfach kein "download as zip" feature, was ein nogo ist. folderSync unterstützt sync leider nicht, was wohl an der verschlüsselung liegt. somit ist die hauseigene app von sync die einzige möglichkeit, mobil auf die cloud zuzugreifen - nur ist die app leider kaum zu gebrauchen. man kann damit files nicht mal downloaden bzw. speichern (nur ansehen) geschweige denn synchronisieren (obwohl das der name "sync" vermuten liese) was ein nogo für mich ist.
Tresorit:
die schweizer cloud Tresorit ist sozusagen der Ferrari unter den clouds. neben pcloud und sync dürfte tresorit zu den einzigen zählen, die zero-knowledge verschlüsselung unterstützen. allerdings habe ich das testen von tresorit schnell aufgegeben. denn laut
https://suchanek.name/texts/reviews/tresorit.html hat tresorit keinen papierkorb. wenn man also ein file löscht, ist es auch in der cloud unwiderruflich gelöscht, was für mich ein nogo ist. bei jeder anderen cloud gab es eine art papierkorb, wo gelöschte dateien eine zeit lang aufbewahrt werden, bis man sie permanent löscht oder sie ablaufen. auch der preis von 300 € für ein TB geht einfach gar nicht.
Fazit:
Eigentlich hätte ich gerne Sync genommen, weil ich da zero-knowledge gehabt hätte aber dessen Nachteile überwiegen einfach. pCloud bietet mir alles, was ich wollte, bis auf das zero-knowledge eben. doch dies kann man zumindest manuell umgehen, in dem man sensible daten selbst verschlüsselt, bevor man sie synchronisiert (zB mittels WinRAR RSA). Ansonsten verwende ich nun pCloud seit 3 Wochen und es funktioniert bisher alles zuverlässig. Es ist schnell, günstig,reich an tollen features und wird von foldersync unterstützt. Ein paar Kleinigkeiten gibt es, die mich mehr oder weniger stören, aber das hat man überall. zB aktualisiert der explorer jedes mal, wenn eine datei neu gesynced wurde. auch hat pCloud leider keine sync status ansicht, wo man genau sieht, welche datei gerade gesynced wird, wie es zB SugarSync sehr nett implementiert hatte. Trotzdem: pCloud ist für mich persönlich der eindeutige testsieger. sofern ich hier nichts anderes mehr schreibe, kann ich es sehr empfehlen.