Camcorder, aber welcher für Anfänger?

Meine Freundin hatte Geburtstag und jetzt hats mir gebeichtet das sie gerne Filmen würde, da sie sich dann mehr in die Situation rein versetzen kann.

Da ich aber eher ein Photomensch bin kann ich damit nix anfangen.

Also was gibt es für gute Cams im unteren Preissegment? Auf was soll man Achten?

Was ist Besser? Flash? DVD? oder doch das gute (H)DV Band?

Zahlt sich eine höhere Auflösung aus?

Wichtig ist mir eine einfache, intuitive Bedienung wo man wenig nachbearbeiten muss und der Automatikmodus gut funktioniert. Qualität sollte natürlich passen und der Preis nicht zu hoch sein, also die bekannte, "eierlegende Wollmilchsau"

günstig sind die Teile ja nicht gerade. Wenn die Videos nachbearbeitet und dann digital verwendet werden sollen kann würd ich zu einer Cam mit Band greifen (HV20 von Canon o.ä.). Kann leider nur weitererzählen was ich von meiner Freundin so gehört hab (ihr Vater hat eine Sony mit optischem Medium & da gibts reihenweise Inkompatibilitäten)

edit: http://www.camcorderinfo.com/ratings.php
vielleicht hilft das bissal (auch wenn diese Seite sehr lästig is)

gegenüber 1-Chip... zumindest bei DV-Kameras: eindeutig Ja!
sattere Farben, etwas besserer Kontrast - hängt natürlich von der Chipgröße und der Optik auch ab aber mit 3-Chip hat man bei gleichem Licht normalerweise die besseren Voraussetzungen. Gerade die billigen 1-Chipper (250-300 Euro Klasse) produzieren oft ein etwas flaues Bild wo die Farben nicht so gut zur Geltung kommen (leicht verwaschener Look).

natürlich sind 1/6 Chips bei schlechten Lichtverhältnissen nicht recht optimal (je größer die Chips, desto besser) aber die Panasonic sind wirklich nicht schlecht - zu denen würde ich auch greifen in der Preisklasse. Die 330er kenne ich nicht aber die 320er war sehr in Ordnung, da wird sich nicht viel geändert haben schätze ich.

wo man halt im Consumer-Bereich immer aufpassen muss sind die Anschlüsse (Mikrofonanschluss wurde mit der Zeit immer weniger verbaut, auf den Kopfhörerausgang wird teilweise auch schon verzichtet). Auch die manuellen Einstellungen können wichtig sein (Manueller Fokus, Weissabgleich, Shutter...).

Aber bei den Panasonic hat man da gute Voraussetzungen besonders was die manuellen Einstellungen anbelangt... dazu optischer Bildstabilisator, ordentliche Bedienung (ich persönlich hasse die fizzelige Touchscreenbedienung bei den kleinen Consumer-Sonys)... also ich kann salsa nur zustimmen.

HDV auf Band ist atm noch eine andere Preisklasse (Referenz sind Canon HV 20/30, bzw. ist am HDV-Sektor Sony auch nicht ganz so schlecht)... aber die sind mittlerweile ganz brauchbar und vom Schnitt her nicht so problematisch wie diverse andere Speichertechniken.

darf man nach dem Einsatzzweck fragen?
dann kann man ev. andere Tipps auch geben, welches Zubehör sinnvoll ist usw.

puh... im Endeffekt kommt es zu stark auf die eigenen Ansprüche und den Anwendungsbereich an. Aber ich probiers;

1. 1-Chip Kameras würde ich nicht mehr empfehlen (bei MiniDV).

2. Mit den 3-Chip Panasonic kannst du nicht viel falsch machen - da würd ich eher nach Budget gehen. Die anderen Marken sind da nicht so stark imo (ohne etwas abwerten zu wollen).

3. Für den Hausgebrauch wirst du kein separates Mikro/Anschluss brauchen, das eingebaute Mikro reicht völlig aus und stellt sogar die Charakteristik automatisch um wen man wo hin zoomt (bei Pana). Das wäre lediglich von Vorteil wenn du viel bei Veranstaltungen filmst und zb. O-Ton von nem Mischpult brauchst bzw. wenn dir bei bei gewissen Dingen (Interview zb.) der Ton sehr wichtig ist weil man mit externen Mikros flexibler ist mit der Charakteristik (Richtmikrofon usw.) und zb. das Motorgeräusch vom Zoom weg bekommt. Im Normalfall aber völlig egal.

4. Die GS500 ist eine der besten PAL-Kameras im kompakten Consumer-Bereich, direkt danach kommt ein großer Preissprung zu Semi-Pro bzw. "größeren" Kameras. Durch die größeren Chips ist die Bildqualität und das Low-Light Verhalten nochmal eine Spur besser, zusätzlich hat man einen manuellen Fokusring, etwas mehr Zoom (nicht viel), DV-in und durch die Größe liegt sie imo besser in der Hand als viele der kleineren Cams. Der Haken ist der Preis - um das Geld würde ich schon zur HV30 greifen weil die mit HDV doch Zukunftssicherer ist bei einer so hohen Investitionssumme und PAL schön langsam weniger wird.

5. Zoom ist 10x-12x völlig ausreichend, wichtig ist der optische Zoom - digital bedeutet Qualitätsverlust durch Interpolation.

6. Natürlich kann man sich am Flash/HDD-Sektor umsehen - nur, dass da jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht was die Formate anbelangt. MiniDV wird noch eine Weile Standard bleiben und läuft überall wo ein Firewireanschluss (+NLE) vorhanden ist. Zusatzlich hat man eine "Sicherheitskopie" des Rohmaterials auf Band wenn man es sich aufhebt. DV und HDV braucht wesentlich weniger Rechnerleistung im Schnitt als AVCHD oder andere MPEG4 Varianten. Und bei MPEG2 ist die Datenrate meistens etwas geringer... DV hat 25 Mbit, HDV 19 Mbit, AVCHD 5-15 Mbit, MPEG2 normalerweise nicht über 9 Mbit. Nachteil am Band-Workflow ist die Beschränkung auf die Bandlänge, Einspieldauer 1:1 und die Bandkosten - dafür hat man umfangreiche Kompatibilität und ein erprobtes System mit hoher Aufzeichnungsqualität das nicht viel Leistung im Schnitt beansprucht (aber etwas mehr Platz).

7. HDV vs. PAL -> für mich noch am ehesten ein wichtiger Entscheidungsfaktor.
Kommt das fertige Material nur ins Web oder wird eher in der Familie auf normalen Fernsehern oder am Laptop präsentiert? Dann reicht PAL vollkommen und du bist mit einer 400€ Pana gut bedient... das Ergebnis auf DVD brennen und fertig. Wenn es im Umfeld schon viele HD-Ready Geräte gibt oder einen etwas besseren Beamer kann man mit HDV qualitätsmäßig natürlich schon auftrumpfen. Zusätzlich sei angemerkt, dass ein PAL-Downscale von HDV meistens immer noch besser aussieht als PAL - ist halt etwas Rechenaufwand.

Mein Fazit wäre:
330er wenn du PAL willst, HV30 wenn du HDV willst.
Wäre für mich dann eine reine Preisfrage... sind beides gute Kameras.

Wenn durchgehende Aufnahmedauer (zb. 2h) ein wichtiger Punkt ist kann man sich HDD-Camcorder auch ansehen (JVC Everio Serie), wobei da imo Bildqualität und Ausfallsicherheit (Schockempfindlich) bzw. Bearbeitung nicht ganz so optimal sind, ich persönlich würde atm noch bei MiniDV bleiben (gibt mittlerweile 80 Min Bänder). Flash hat auf jeden Fall Zukunft... aber im Consumer-Bereich würde ich noch etwas abwarten.

Schon bekannt welches Schnittprogramm/System verwendet wird?

Ich hab mir vor kurzem den hier gekauft und bin total zufrieden: http://geizhals.at/a234616.html (dieser wurde auch hier schon genannt)
für den preis kann man eigtl wirklich nichts falsch machen, meine freundin studiert medientechnik und hat mit großen teuren kameras zu tun und war sehr beeindruckt als sie das bild von der cam gesehen hat, weils doch sehr gut is!

jep, die 230er kann ich in dem Preissegment auch wärmstens empfehlen...
hab ich gerade heute wieder in Aktion gesehen. Schönes Bild, gutes Handling aus einer Hand, klein aber nicht zu klein.

Zweitakku ist ein Muss, Stativ ist dann ein Muss wenn du die Sachen ordentlich schneiden oder nachbearbeiten willst bzw. vorhast auch mal eine Story zu erzählen. Wenn man sie nur als 'Action-Kamera' für Sport oder Party verwenden will braucht man nicht unbedingt ein Stativ... das Ergebnis hat dann halt eher Youtube- als Präsentationsqualität. Macht schon einen Unterschied ob aus der Hand gefilmt wird oder mit Stativ, gerade bei Landschaft, Schwenks usw.

Akkus: die "kleinen" halten nicht recht lange - im schlechtesten Fall nur 40 Minuten (es werden oft die kleinsten mitgeliefert per default). Wobei das auf durchgehende Aufnahme bezogen ist... die größeren Akkus halten 60-90 Minuten und da kommt man normalerweise mit 2 Stück über den ganzen Tag. Mehr als 2h reine Aufnahme hat man eher selten (Ausser man macht Veranstaltungen oder hat kein oder das falsche Konzept). Akkus kann man ruhig als stärkeren Nachbau kaufen, die originalen sind im Verhältnis zu teuer.

was auch nicht schaden kann ist ein Weitwinkel-Vorsatz...
Ist vielleicht ganz gut wenn du 'nur' die 230er oder etwas darüber nimmst, dann bleibt etwas mehr Spielraum beim Zubehör - das summiert sich erfahrungsgemäß eh schnell.

Schnittsoftware:
Pinnacle Studio ist ziemlich leicht zu benutzen und absolut ausreichend imo. Besonders der integrierte DVD-Part ist sehr praktisch weil man sich zusätzliche Tools bzw. Schritte spart - den fertigen Schnitt kann man direkt aus dem Programm heraus encoden und auf DVD brennen. Feine Sache - unser Cutter verwendet es privat (Familie, Urlaub) und ist zufrieden.

Ich möchte noch dazu anmerken, dass der Mikroanschluss für ein Mikro gut wäre, wenn du feine Töne hören willst wie z.B in einem bestimmten Umgebungsbereich im Theater oder so.

Wenn deine Freundin eine ruhige Hand hat und Geschickt genug ist, die Cam in einer RIchtung bewegend filmt, dann braucht sie gar kein Stativ.

Schnittsoftware ist auf jeden Fall das Pinnacle Studio (ich habe die Titanium Edition 10.5), die auch für Anfänger bis Profi tauglich ist. Der Kauf wird sich auch lohnen, weil du dementsprechende Codec (MPEG4) und Spezialtools frei per Key herunterladen kannst.
Ich verwende aber dabei zusätzlich auch TMPGenc DVD Author für die Menübearbeitung

MFG

Es sei noch anzumerken dass im Falle der Panasonic der Bildstabilisator Gold wert ist (auch mit Stativ, z.B. bei Drehungen etc.).