Als Gamer sollte man nicht nur in einen schnellen PC investieren, denn neben einer besseren grafischen Darstellung hilft vor allem gutes Audioequipment sich besser in ein Spiel hinein zu versetzen. Wir haben für euch
sieben aktuelle Gaming-Headsets auf Leib und Nieren untersucht.
[pagebreak]Testkandidaten und Methoden[/pagebreak]
Die Teilnehmer unseres Round-Ups nach steigendem Preis:
- Logitech Digital Precision Gaming USB Headset - 22 EUR
- TerraTec Headset Master 5.1 USB - 40 EUR
- Razer Piranha Gaming Communicator - 55 EUR
- Ideazon Banshee - 70 EUR
- Beyerdynamic MMX 2 - 89 EUR
- Sennheiser PC 350 - 125 EUR
- Beyerdynamic MMX 300 - 299 EUR
Das Kandidatenfeld deckt sowohl die meisten Hersteller, als auch einen Großteil des Preisspektrums ab. Um gleiche Bedingungen für alle Headsets zu schaffen, haben wir alle Headsets mittels eines 6,5-mm-Klinkenadapters an einen Pioneer VSX-D711
Heimkino-Receiver angeschlossen. Dieser wurde mit analogem 5.1-Surround-Signal von einem Asrock 4Core1333-FullHD-Mainboard betrieben. Zusätzlich mussten sich alle auch direkt am
Line-Out der Soundkarte, sowie an ihren mitgelieferten
USB-Konvertern bewähren.
Jedes Headset musste durch unseren
"Testparcours", der aus folgenden (für jedermann verfügbaren) Dateien besteht:
- je ein 5.1-Trailer von Crysis, Call of Duty 4 und BioShock (zwecks Gametauglichkeit)
- der offizielle FullHD-Trailer von Miami Vice(tolle Audioaufnahmen von Explosionen)
- der offizielle FullHD-Trailer von 300 (gute Surround-Aufnahmen der Kampfhandlungen)
- der offizielle FullHD-Trailer von Hellboy II (um einen möglichst aktuellen Film mit möglichst neuester Technik dabei zu haben)
- dem HD DVD-Trailer von Mission Impossible III (Qualitätstest für Filmmaterial in High Definition)
- 192 kbit ABR L.A.M.E-kodierte MP3-Dateien (da man sein Headset bestimmt auch zum Musikhören verwendet)
Bewertet wurde vor allem das Gefühl von
Raumklang, die Fähigkeit auch bei
hohen Lautstärken einen Film genießen zu können und die
Abschirmung gegenüber der Umgebung. Mit gutem
Tragekomfort, pfiffigen Extras und einer guten Wiedergabequalität beim Musikhören konnten die Kandidaten Pluspunkte sammeln.
[pagebreak]Logitech Digital Precision[/pagebreak]
Logitech Digital Precision Gaming USB Headset; 22 € - Kopfhörer: 20 - 20.000 Hz
- Mikrofon: 100 - 16.000 Hz
- Kabellänge: 3 Meter
- Anschlüsse: USB, 2 x 3,5-mm-Klinkenstecker
- Extras: Lautstärkeregelung mit Stummschaltung für das Mikrofon
Geizhals Preisvergleich | LogitechMit einem Straßenpreis von etwa
22 Euro stellt Logitech unser
günstigstes Headset. Gleichzeitig ist es auch das einzige mit einem (sehr breit geratenen) Nackenbügel und einem Mikrofon auf der rechten Seite. Trotz des günstigen Preises, braucht es sich in puncto Ausstattung nicht vor seinen ungleich teureren Konkurrenten verstecken. Das Digital Precision kann entweder direkt per 3,5-mm-Klinke an Kopfhörer- und Mikrofonbuchse oder per mitgeliefertem USB-Adapter angeschlossen werden. Direkt am Kabel sitzt neben einer Mikrofon-Stummschaltung ein Drehregler für die Lautstärke, der leider ziemlich hakt.
Der Tragekomfort lässt bedauernswerter Weise zu wünschen übrig. Der
Nackenbügel ist starr und die Hörer können ebenfalls nicht an den Kopf angepasst werden, weshalb das Digital Precision meist suboptimal sitzt. Des Weiteren ist es unmöglich, das Headset beim ersten Mal richtig aufzusetzen, wenn die Neigung der Ohren nicht zur Neigung des dafür vorgesehenen Schlitzes in der Ohrmuschel passt. In diesem Fall muss man das obere Ende seiner Ohren per Hand durch diesen Schlitz ziehen. Dem kann man nur mit der richtigen Aufsetztechnik entgehen, indem man das Precision von hinten oben über die Ohren stülpt.
Leider wird man auch nicht durch besonders guten Klang für die Mühsal des Aufsetzens entschädigt: Selbst ein gut komprimiertes MP3 bringt das Logitech Digital Precision PC Gaming Headset ins Trudeln. Es mangelt ganz klar an Bass, erst bei 30 - 40 Hz wird eine ansprechende Intensität erreicht. In Spielen fällt das bei großen Explosionen auf, bei Musik vor allem bei Drum'n'Bass. In Filmen bemerkt man es durch das völlige Fehlen des typischen Dolby-Surround-Dröhnens. Auch wenn das Defizit bei niedrigen Frequenzen relativ drastisch wirkt - wirklich stören tut es nur bei hohen Lautstärken. Ingesamt muss man sagen, dass die
Preisdifferenz zu den anderen Teilnehmern in fast allen Punkten
deutlich auffällt und das mitunter störend.
Unser einziges mit Nackenbügel [pagebreak]TerraTec Master 5.1 USB[/pagebreak]
TerraTec Headset Master 5.1 USB; 40 € - Kopfhörer: 20 - 20.000 Hz
- Mikrofon: abnehmbar
- Kabellänge: 2 Meter
- Anschlüsse: USB
- Extras: Fernbedienung für die separate Lautstärkeregelung aller Kanäle inklusive Stummschaltung für das Mikrofon
Geizhals Preisvergleich | Terratec Terratecs Headset lässt seine Konkurrenten direkt lächerlich erscheinen: Statt den üblicherweise vorhandenen zwei, finden hier insgesamt sechs separate Lautsprecher Platz. Damit kann das Master seinem Namen alle Ehre machen und als einziger Testteilnehmer
echten 5.1-Surround wiedergeben. Anschließen kann man es nur per USB. Würde man es per analogen Klinkensteckern verbinden, wäre aber eine dicke, höchstwahrscheinlich störende Kabelpeitsche von Nöten. Neben der Einsparung an Kabeln bringt der fixe Anschluss per USB noch einen weiteren Vorteil: Das Master lässt mit der integrierten Fernbedienung die
separate Regelung von Front-, Center-, Surround- und Subwoofer-Kanal zu. Außerdem kann man damit noch die Gesamtlautstärke verändern, sowie Mikrofon und Lautsprecher einzeln stumm schalten.
Ein weiteres Party-Piece des Master ist das absteckbare Mikrofon. Allerdings sitzt dieses dadurch relativ locker und verrutscht, beziehungsweise verdreht sich, wenn man den Kopf zur Seite neigt. Das Headset selbst hingegen
sitzt gut und ist bequem, die Bügel erwecken aber nicht wirklich den Eindruck von Langlebigkeit. Für ungefähr
40 Euro ist das Master 5.1 USB, vor allem in Anbetracht der Features, ein Schnäppchen und man kann die kleineren Verarbeitungsmängel in Kauf nehmen. Dank echtem 5.1 kommt man in Filmen voll auf seine Kosten und in Spielen weiß man stets, wo der Gegner steht. Auch Musik klingt sehr gut – eigentlich unüblich für günstige Systeme mit sechs Lautsprechern. Bei hohen Lautstärken kann der Subwoofer allerdings nicht mithalten. Seitens Terratec versucht man dies scheinbar mit dem
"Bass Vibrator" zu kompensieren. Diese Technologie sorgt für mehr fühlbaren Bass, verwirrt jedoch die Sinne, weil man dabei unverhältnismäßig wenig Tiefen hört. Durch umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten, sowohl auf der Fernbedienung, als auch zusätzlich via Software, kann man Terratecs Headset dennoch gut an das Einsatzgebiet und persönliche Vorlieben anpassen.
[pagebreak]Razer Piranha[/pagebreak]
Razer Piranha Gaming Communicator; 55 € - Kopfhörer: 18 - 22.000 Hz; 114 dB SPL
- Mikrofon: 80 - 15.000 Hz
- Kabellänge: 3 Meter (letzten 40 cm geteilt)
- Anschlüsse: USB, 2 x 3,5-mm-Klinkenstecker
- Extras: Lautstärkeregelung
Geizhals Preisvergleich | RazerGegenüber den relativ großen
Muscheln der anderen Headsets wirken die des Piranha
klein. Dadurch bleibt aber auch der Bereich rund um die Ohren wesentlich kühler und das Piranha fühlt sich als Ganzes leichter an. Zu einem echten Gaming-Headset gehören auch Gaming-Features: Neben den beigelegten Razer-Aufklebern ist das vor allem das mit Stoff überzogene Kabel, welches weniger Reibung am Tisch haben soll. Am losen Ende teilt es sich in drei Stränge auf: Jeweils etwa 40 cm stehen für ein separates Verbinden per 2 x 3,5-mm-Klinke oder USB zur Verfügung. Da die
USB-Verbindung nicht abgesteckt werden kann, baumeln immer ein oder zwei relativ lange Kabel außen am PC oder liegen davor am Boden. Deshalb kann es auch vorkommen, dass man unabsichtlich mit dem Sessel drüber fährt, was sich nicht gerade positiv auf die Lebensdauer der Anschlüsse auswirkt.
Definitiv für Gamer designt Klanglich ist der Gaming Communicator exzellent, er bietet sogar brauchbaren
Raumklang. Ähnlich wie das Sennheiser PC 350 profitiert er vor allem bei höheren Lautstärken vom Anschluss an den verstärkten Heimkino-Receiver. Beim Einsatz in Spielen fühlt sich das Piranha zuhause und auch bei Feuergefechten in Filmtrailern glänzt es. Einziges Manko ist, dass durch das offene Design auch bei höheren Lautstärken Störgeräusche zu den Ohren vordringen. Schlussendlich rangiert es mit knapp 55 Euro kostenmäßig in der Mitte des Testfeldes und leistet sich keine großen Schwächen.
[pagebreak]Ideazon Banshee[/pagebreak]
Ideazon Banshee; 70 € - Kopfhörer: 20 - 20.000 Hz; 116 dB SPL
- Mikrofon: 20 - 16.000 Hz; separat anzustecken, mit Clip zur Befestigung an der Kleidung
- Kabellänge: 3 Meter
- Anschlüsse: 1 x 3,5-mm-Klinkenstecker (inklusive 6,5-mm-Klinkenadapter)
- Extras: Integrierte Lautstärkeregelung
Geizhals Preisvergleich | IdeazonDas Banshee von Ideazon unterscheidet sich in einigen wichtigen Punkten deutlich von den anderen Headsets. Technisch gesehen ist es eigentlich gar kein Headset, sondern Kopfhörer mit beiliegendem Mikrofon. Dieses ist nämlich nicht an der Kopfhörermuschel montiert, sondern kann mittels einer Klemme an der Kleidung befestigt werden. Abgesehen davon ist es das einzige
Stereomikrofon im Test. Die Trennung von Mikrofon und Kopfhörern ist hier sinnvoll, da das Banshee direkt an der Soundkarte nicht ansprechend funktioniert und an einen separaten Verstärker angeschlossen werden muss. Ideazon scheint sich dieses Fakts bewusst zu sein (oder hat das gar absichtlich so gemacht), weshalb auch ein
Adapter auf 6,5-mm-Klinke zum Lieferumfang gehört.
Funktioniert nur an verstärkten Ausgängen Äußerlich ist das Banshee in dezenten Grautönen gehalten; je eine chromfarbene Plakette pro Ohr trägt das Logo von Ideazon. Die Einstellung auf die jeweilige Kopfgröße geschieht "automatisch", die vertikale Stellung der Muscheln kann zur Erhöhung des Tragekomforts selbst angepasst werden. Um zu verhindern, dass der Träger durch das, das Ohr umschließende, Design ins Schwitzen gerät, ist die komplette Abdeckung perforiert. Nichtsdestotrotz fühlen sich die Kopfhörer die ersten paar Minuten ungewohnt an – solange, bis man sich voll auf den Sound konzentriert. Dieser ist in allen Einsatzgebieten als gut bis sehr gut zu bezeichnen. Nur wenn man sich der maximalen Lautstärke nähert, gehen niedrige Frequenzen ein wenig unter. Die Wiedergabe von
Sprache hingegen ist
sehr klar – Anweisungen in Spielen kann man problemlos auch im heftigsten Gefecht heraushören. Dank einer mehr als ausreichenden Lautheit kann man selbst auf der vollsten LAN-Party voll in sein Turnier eintauchen. Auch umgekehrt stört man sich kaum: Trotz der Perforierung tritt sogar bei hoher Lautstärke nur relativ wenig Lärm nach außen.
[pagebreak]Beyerdynamic MMX 2[/pagebreak]
beyerdynamic MMX 2; 89 € - Kopfhörer: 18 - 22.000 Hz; 110 dB
- Mikrofon: 50 - 18.000 Hz
- Kabellänge: 2,5 Meter
- Anschlüsse: 2 x 3,5-mm-Klinkenstecker
- Anschlüsse: USB
- Extras: USB-Konverter mit Lautstärkeregelung und Stummschaltung für das Mikrofon
Shop | beyerdynamicDas Headset aus dem Hause Beyerdynamic reserviert sein Segment bereits mit dem Namen: MMX 2 Digital Multimedia / Gaming Headset. Von Größe, Gewicht und Tragekomfort her erinnert es stark an das Ideazon Banshee und befindet sich mit einer Preisempfehlung von 90 Euro auch in einem ähnlichen Preisbereich. An Zubehör liegen ein und derselbe USB-Konverter wie beim deutlich teureren MMX 300, sowie ein 6,5-mm-Klinken-Adapter bei. Die
Verarbeitung ist tadellos und die Justierbarkeit von Kopfhörern und Mikrofon problemlos vorzunehmen. Der Tragekomfort lässt in den ersten paar Minuten schwer zu wünschen übrig. Hat man aber einmal die richtige Position für die Muscheln gefunden, sitzt es gut und fällt bald nicht mehr auf. Trotz des
ohrumschließenden Designs hört man seine Umgebung noch relativ gut, was beim Arbeiten zuhause ein Vorteil sein kann, beim Sehen eines Films in lauter Umgebung aber weniger wünschenswert ist. Durch einen Druck auf die
Lautstärken-Wipptaste lässt sich das Problem beheben und man kann bis in unangenehme Lautstärkebereiche ohne Klirren Musik hören.
USB-Konverter Obwohl die Musikwiedergabe als gut einzustufen ist, glänzt das MMX 2 eher bei Spielen und Filmen. Beim Klang verliert es erst in lauten Umgebungen gegen das deutlich teurere (und besser dämmende) Sennheiser PC 350. Wie der große Bruder entfaltet es auch
bei direktem Anschluss an den Line-Out einer Soundkarte sein volles Potential und hat somit einen signifikanten Vorteil gegenüber den meisten Testteilnehmern. Per USB kann man ebenfalls den vollen Umfang an Lautstärke ausnützen und hat zusätzlich auch noch eine Lautstärkeregelung und eine Mikrofon-Stummschaltung.
[pagebreak]Sennheiser PC 350[/pagebreak]
Sennheiser PC 350; 125 € - Kopfhörer: 10 - 26.000 Hz; 108 dB SPL
- Mikrofon: 50 - 16.000 Hz
- Kabellänge: 3 Meter
- Anschlüsse: 2 x 3,5-mm-Klinkenstecker
- Extras: Lautstärkeregelung mit Stummschaltung für das Mikrofon
Geizhals Preisvergleich | SennheiserDas Sennheiser PC 350 übermannt einen sofort durch seinen soliden und mächtigen Eindruck. Schon die aufwändigere Verpackung vermittelt den Eindruck, dass wir eine komplett andere (Preis-)Klasse betreten. Der
Mikrofonbügel imponiert sehr und bleibt
felsenfest in seiner Position. Auch die Kopfhörermuscheln können einfach in die perfekte Position justiert werden und bleiben dann selbst bei heftigem Headbanging an Ort und Stelle. Beim ersten Aufsetzen fällt sofort die Wirkung der ohrumschließenden Muschel auf – Störgeräusche bleiben weitestgehend draußen. Trotz der relativ großen Impedanz von 150 Ohm lässt sich das Sennheiser-Headset auch direkt an zwei 3,5mm-Klinken-Buchsen anschließen und erreicht dort ansprechend hohe Lautstärken. Verbindet man es jedoch mit einem Verstärker, kann man bedeutend höhere Lautstärken erzielen, ohne dass basslastige Musik und Explosionen darunter leiden. Während jegliche Musik schon sehr beeindruckend klingt, liegt die
wahre Begabung des PC 350 im Raumklang. Man hört genau, aus welcher Richtung der landende Helikopter kommt, weiß wo der Feind hinter der Wand steht, und kann so tief in sein Spiel eintauchen. Szenen werden richtig plastisch, Schüsse und Explosionen täuschend echt, sodass man schon fast in Deckung gehen möchte. Doch wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Das PC 350 ist hier keine Ausnahme: So fängt man bei langem Tragen zu schwitzen an, auch bei Raumtemperaturen unter 20°C. Trotz der tollen Verarbeitung und des exzellenten Sounds hat der Testkandidat aber vor allem ein
Problem, nämlich den Preis. 125 Euro sind für ein Paar Kopfhörer ziemlich viel Geld und viele Gamer werden eher zu billigeren Exemplaren greifen wollen. Nichtsdestotrotz ist es auf jeden Fall seinen Aufpreis wert, wenn man ein Maximum an Raumklang haben möchte.
[pagebreak]Beyerdynamic MMX 300[/pagebreak]
beyerdynamic MMX 300; 299 € - Kopfhörer: 5 - 30.000 Hz; 96 dB
- Mikrofon: 30 - 18.000 Hz
- Kabellänge: 2,5 Meter
- Anschlüsse: 2 x 3,5-mm-Klinkenstecker
- Extras: USB-Konverter mit Lautstärkeregelung Stummschaltung für das Mikrofon
Shop | beyerdynamicDas Beyerdynamic MMX 300 ist das einzige
"professionelle" Headset in unserem Line-Up. Laut Hersteller kommt es sogar in Cockpits zum Einsatz, was sich leider auch im Preis niederschlägt.
299 Euro möchte Beyerdynamic in seinem Online-Shop dafür haben. In unserem speziellen Fall stammt das Headset aus dem
Headzone Game 5.1 Surround System für
2.000 Euro. Mangels Vergleichbarkeit beschränken wir uns aber nur auf das Headset.
Wie beim Sennheiser PC 350 handelt es sich hier um ohrumschließende Kopfhörer, deren Auflagefläche jedoch ganz aus Stoff besteht. Die
Polsterung ist
perfekt und stört auch bei längerem Tragen nicht. Dank der guten Justierbarkeit
sitzt es
besser als alle anderen Testteilnehmer, kostet aber auch beinahe soviel, wie alle anderen Testteilnehmer zusammen. Auch das Mikrofon lässt sich perfekt einstellen und hält dann bombenfest in der eingestellten Position. Bei der Verarbeitungsqualität leistet sich Beyerdynamics MMX 300 ebenfalls keine Schwächen und verspricht 5 Jahre Garantie. Hier haben wir keine Zweifel, dass das Headset auch noch nach 5 Jahren genauso gut sitzt.
Was die technischen Daten betrifft, ist es den anderen Testkandidaten haushoch überlegen. Es soll Frequenzen zwischen 5 und 30.000 Hz wiedergeben können, während das Mikrofon Frequenzen zwischen 30 und 18.000 Hz übertragen kann. Dank der geringen Impedanz von nur 32 Ohm erreicht es auch beim
direkten Anstecken an die Soundkarte seine maximale Leistungsfähigkeit. Das ist ein großer Vorteil im Einsatz auf einer LAN-Party, denn wer möchte schon immer seinen Receiver oder Verstärker mitbringen? Schon beim Anhören von Musik wird sofort klar, dass wir uns hier in einer komplett anderen Liga befinden. Das Eindringen von
Störgeräuschen ist
minimal und selbst schlechte MP3-Dateien zeigen sich ungewohnt detailreich. Bei den HD- und Spiele-Trailern betört einen über alle Lautstärken hinweg perfekter Klang. Einzig der Raumklang in Filmen ist nicht so gut wie etwa bei Sennheisers PC 350 oder bei Terratecs Master 5.1. Darüber tröstet aber spätestens der Detailreichtum bei der ersten Filmszene hinweg, in der mehrere Personen durcheinander sprechen. Man hat regelrecht das
Gefühl, mit dabei zu sein.
Da kommt Cockpit-Feeling auf Dieser Eindruck bestätigt sich auch beim Spielen. Obwohl wir ursprünglich die Kopfhörer nur schnell an einer Xbox 360 testen wollten, waren plötzlich 90 Minuten Spielzeit wie im Flug vergangen und wir mussten nach dem Abnehmen der Kopfhörer vorsichtshalber überprüfen, ob eh keine Aliens unter dem Sofa lauern. Das MMX 300 vermag schlichtweg zu verzaubern, da es sich keine Schwächen leistet und die anderen Headsets in allen Testkategorien verblassen lässt.
[pagebreak]Fazit[/pagebreak]
Am Ende der sieben einzelnen Tests möchten wir noch einmal betonen, dass
gravierende Preisunterschiede zwischen den getesteten Headsets bestehen. Das macht sich in der Praxis mitunter deutlich bemerkbar. So können wir den potentiellen Käufern des Logitech Precision nur raten, noch etwas mehr Geld zu sparen und zu einem teureren Headset zu greifen. Neben dem Klang ist nämlich auch der Tragekomfort gerade auf LAN-Partys ein wichtiger Faktor. Hand in Hand damit gehen auch Justierungsmöglichkeiten und Verarbeitungsqualität. Wenn die Kopfhörermuscheln sich nicht ordentlich ausrichten lassen, macht der beste Klang keinen Spaß. Neben der mäßigen Wiedergabequalität ist das der Hauptgrund, warum wir euch raten möchten,
zu einem etwas
teureren Headset
als dem
Logitech Precision zu
greifen. Wer auf die Wiedergabe von Drum'n'Bass bei voller Lautstärke verzichten kann, der wird wahrscheinlich mit TerraTecs Master 5.1 glücklich.
Möchte man ebenfalls
Musik genießen können, sollte man zum Razer Piranha oder
speziell zum
Ideazon Banshee greifen - sofern ein passender Receiver/Verstärker vorhanden ist. Das
MMX 2 von Beyerdynamic benötigt das alles nicht und ist auch über den USB-Konverter
spitze. Der Aufpreis auf 90 Euro macht sich sicherlich bezahlt.
Möchte man ein Headset mit
tollem Tragekomfort, guter Abschirmung und exzellentem Raumklang, ist das
Sennheiser PC 350 für 125 Euro die erste Wahl, und wer das
Non-Plus-Ultra haben möchte, muss 300 Euro für ein
Beyerdynamic MMX 300 einkalkulieren.
Nur für gut betuchte Gamer Ab dem Preisniveau des Razer Piranha sind alle Testkandidaten uneingeschränkt als Allrounder zu empfehlen. Wer ein
erstklassiges Headset will, dem sei das
PC 350 empfohlen. Das
MMX 300 ist in allen Belangen besser als jeder andere Teilnehmer und bereitet sicher auch HiFi-Profis Freude. Leider ist es deutlich
zu teuer für die meisten Gamer und damit nicht mehr uneingeschränkt zu empfehlen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, eines der
Headsets vor dem Kauf aufzusetzen, solltet ihr das unbedingt tun. Denn letztlich wisst nur ihr, ob es angenehm sitzt, oder nicht.