Ist die 8600 GTS wirklich eine preiswerte Mainstream-Alternative, die sich tatsächlich auch zum Spielen eignet? Oder ist sie einfach eine preiswerte Lösung für HTPCs, da sowohl HDMI als auch HDCP unterstützt werden?
Das möchten wir anhand eines Vergleichs mit einer 7900 GS und 8800 GTS 320 MB feststellen.
Sparkle |
GeizhalsDas Testmuster wurde freundlicherweise von der Firma
Exacomp bereitgestellt!
[pagebreak]Lieferumfang, Technisches & Overclocking[/pagebreak]
LieferumfangIn der Verpackung befindet sich die Karte, Anleitung, Treiber-CD, DVI zu VGA-Adapter sowie Kabel (Molex zu PCIe-Adapter, TV-Adapterkabel).
Spiel liegt - wie bei Sparkle üblich - keines bei.
Die 8600 GTS mit Referenzkühler
Die
8600 GTS ist nVidias aktuelles Topmodell der Mittelklasse, basierend auf dem
G84. Das getestete Exemplar verfügt über 256 MB GDDR3-Speicher, der - mittelklasseüblich - nur mit
128 Bit angebunden ist, was durchaus zu einem Flaschenhals führen kann. Die vorliegende Sparkle 8600 GTS kommt mit einem GPU-Takt von 575 MHz und einem RAM-Takt von 1008 MHz daher. Die Karte verfügt über 32 Unified Shader/Pixelpipelines und 8 ROPs.
Laut Hersteller wird zudem
HDTV sowie
HDCP unterstützt. Es sind zwei
DVI-I-Schnittstellen sowie ein 6-poliger PCIe-Stromanschluss vorhanden. Natürlich unterstützt die Karte auch SLI, wenn das verwendete Motherboard es erlaubt. nVidia gibt den maximalen Stromverbrauch der Karte mit
71 W an, was dem Niveau einer 7900 GS entsprechen würde.
OverclockingDie Rückseite der 8600 GTS
Unsere Overclockingversuche pendelten sich bei stabilen
725/1100 ein - wir versuchten zwar auch
750/1200, dieser Takt war jedoch nicht stabil. Einzig Aquamark 3 lief bei diesem Takt stabil durch, ansonsten führte dieser Übertaktungsversuch zu Freezes, was uns zu einer Taktreduktion nach Neustart zwang. Eben gegen die erwähnte
7900 GS muss sich die
8600 GTS in unserem Benchparcours beweisen. Weiters wird sie auch mit einer
8800 GTS 320 MB - ebenso von Sparkle - verglichen.
Für alle Karten wurde jeweils der aktuellste ForceWare-Treiber verwendet; bei der 7900 GS ist dies
FW 94.24, bei der 8600 GTS und 8800 GTS 320
FW 158.22.
Bei den Karten der 8000er Serie ist dabei nur das neue Control Panel nutzbar, Overclocking und Lüfterregelung müssen erst durch das seperat downloadbare
nTune freigeschalten werden. Apropos Lüfter, dieser ist standardmässig auf 43% gestellt und läuft dabei mit akzeptabler
Lautstärke.
[pagebreak]Synthetische Benchmarks 1 - Aquamark 3, 3D Mark 01 & 3D Mark 03[/pagebreak]
Das Testsystem- Intel Core 2 Duo E6600, 2400 MHz, EIST & C1E aktiv
- Gigabyte GA-965P DQ6 Rev.1.0
- 2048 MB Super Talent DDR2 800 4-4-3-8
- 2x Seagate Barracuda 7200.10 320 GB 16 MB @Raid0
- Asus EN 7900 GS - ForceWare 94.24 - Stocktakt 450/1320, OC-Takt 623/800 [MHz]
- Sparkle 8600 GTS - ForceWare 158.22 - Stocktakt 575/1008, OC-Takt 625/1100 [MHz]
- Sparkle 8800 GTS 320 MB - ForceWare 158.22 - Stocktakt 513/792, OC-Takt 660/880 [MHz]
- Windows XP Professional 32 Bit
Als Testkriterium wurde einmal roh - d.h. im Treiber alles aus, Bildqualität "Qualität" als auch mit 4x Antialiasing und 8x Anisotroper Filterung gebencht, wobei im Treiber alle Optionen aktiviert wurden. Es wurden sowohl bekannte synthetische Benchmarks als auch Spielebenchmarks herangezogen. Bei der 7900 GS wurde mit Standardtakt von 450/1320 als auch übertaktet mit 623/800 gebencht, die 8800 GTS mit Standard 513/792 und overclocked mit 660/880. Es gilt: Je höher die erreichten Werte sind, desto besser.
Aquamark 3Der erste synthetische Benchmark ist der beliebte Aquamark 3.
Die Resultate sind hier nahezu wie der Anschaffungspreis für die jeweilige Karte gestaffelt, einzige Ausnahme: Bei 4xAA/8xAF kann die übertaktete 7900 GS mit der 8600 GTS gut mithalten. Die 8800 GTS 320 ist unangefochten an der Spitze.
3D Mark 01Bei der rohen Leistung erscheint es ebenso gleich wie mit dem Kaufpreis zu sein; Ausnahme ist die übertaktete 7900 GS, die die ebenso übertaktete 8600 GTS überflügeln kann; schaltet man zudem 4x Antialiasing und 8x anisotrope Filterung zu, wendet sich überaschenderweise das Blatt - die 7900 GS hat, wenn auch nur knapp, die Nase vorn - möglicherweise liegt dies auch am Treiber.
3D Mark 03In der Disziplin 3D Mark 03 ist die 8800 GTS 320 einsame Klasse - ohne Übertaktung ist die 8600 GTS zwar vor der 7900 GS, übertaktet ist es aber umgekehrt.
[pagebreak]Synthetische Benchmarks 2 - 3D Mark 05 & 3D Mark 06[/pagebreak]
3D Mark 05Hier offenbart sich die Power der 8000er-Serie - beide Karten sind deutlich vor der 7900 GS, die Ergebnisse sind selbst bei der 8600 GTS mit aktiviertem Antialiasing und anisotroper Filterung nicht viel schlechter als deaktiviert. Beeindruckend ist auch, dass die Midrange-Karte ein fünfstelliges Resultat erzielt - ohne Rückenwind und Heimweh. Allerdings könnte es auch durchaus am Treiber liegen, der für die beiden 8000er ja der gleiche ist.
3D Mark 06Der 3D Mark 06 ist momentan die Königsdisziplin der synthetischen Benchmarks - und auch hier ist die Hackordnung festgefahren.
Mit weitem Vorsprung ist die 8800 GTS 320 voran, danach folgt mit weitem Abstand die 8600 GTS. Die 7900 GS rangiert an letzter Stelle, wobei der Abstand zur 8600 GTS zwar deutlich, aber nicht so gross wie der zur 8800 GTS 320 ist.
Kurzes Resumée nach den synthetischen Benchmarks: Das teuerste Spitzenmodell dominiert eindeutig, während sich die 8600 GTS wacker auf Platz zwei hält. Die 7900 GS nimmt als günstigstes Modell im Line-up Platz drei ein - gerade beim 3D Mark 05 ist der Respektabstand zu den beiden 8000ern geradezu riesig.
[pagebreak]Spielebenchmarks 1 - F.E.A.R[/pagebreak]
Der im Spiel integrierte Benchmark ist nach wie vor ein beliebter Indikator, um die Leistung eines Systems - und somit auch der Grafikkarte - zu messen. Sehen wir, ob sich das Bild der synthetischen Benchmarks auch hier wiederholt. Verwendet wurde die aktuelle Version 1.08.
F.E.A.R. - DurchschnittsframerateUnd hier zeigt sich ein anderes Bild - die 8600 GTS ist deutlich hinter der 7900 GS, die 8800 GTS 320 dominiert an der Spitze.
F.E.A.R. - MinimumframerateAuch hier überflügelt die 7900 GS die 8600 GTS - einsame Spitze ist jedoch nach wie vor die 8800 GTS 320.
F.E.A.R. - Maximumframerate Bei deaktivierter Kantenglättung und anisotroper Filterung ist die 7900 GS vor der 8600 GTS, während die 8800 GTS 320 irrsinnig hohe Werte liefert, die schon nahezu unreal erscheinen mögen. Bei aktiviertem Antialiasing und anisotroper Filterung sind 7900 GS und 8600 GTS jedoch gleichauf.
Kurzes Resumée: Es scheint, als würde sich beim Spielebenchmark das 128 Bit-Speicherinterface rächen - die 7900 GS ist hier der 8600 GTS klar überlegen. Die 8800 GTS 320 ist weiterhin ausser Konkurrenz.
[pagebreak]Spielebenchmarks 2 - Serious Sam 2[/pagebreak]
Für Serious Sam 2 gibt es einen downloadbaren
Benchmark. Als Testkriterium wählten wir das Level Branchester in der Auflösung 1280x1024. Bei den Durchläufen mit aktiviertem Antialiasing und anisotroper Filterung war zudem auch HDR aktiviert. Es wurde die aktuelle Version 2.07 des Spiels verwendet.
Serious Sam 2 - Framerate Bei Serious Sam 2 ist die 8600 GTS der 7900 GS nur ohne Übertaktung bei deaktivierter Kantenglättung und anisotroper Filterung knapp um Haaresbreite voraus - bei Übertaktung und aktivierten Qualitätseinstellungen sieht die 8600 GTS gegen die beiden Konkurrenten aber kein Licht. Hier legt sich die 7900 GS erstaunlicherweise mit der 8800 GTS 320 an.
Kurzes Resumée: Unser Verdacht, dass sich das kastrierte Speicherinterface rächt, scheint sich zu bewahrheiten.
Die 8600 GTS ist gegen ihre Konkurrenten chancenlos.
[pagebreak]Fazit[/pagebreak]
Die 8600 GTS schlägt sich wacker durch die synthetischen Benchmarks und kann sich hier auch gegen die 7900 GS durchsetzen. Bei den Spielebenchmarks zeigt sich aber ein anderes Bild - hier rächt sich offensichtlich das reduzierte Speicherinterface, die Leistung ist zumeist unterhalb der 7900 GS.
Für Spiele wie FIFA oder UEFA Championsleague eignet sich die Karte hervorragend, bei anderen Titeln muss man jedoch Einschränkungen in Kauf nehmen und eventuell die Details herunterschrauben, um flüssig spielen zu können.
Aber genau das soll diese Midrangekarte ja erfüllen - sie ist ja auch als preiswertes Modell für Gelegenheitsspieler gedacht. Stellt sich nun die Frage: Zahlt sich der Mehrpreis zum Auslaufmodell 7900 GS wirklich aus? Legt man keinen Wert auf DirectX10-Unterstützung, so ist es das sicher nicht wert.
Ist man jedoch Gelegenheitsspieler, der auch für den neuen Standard gerüstet sein möchte, ist die 8600 GTS ein faires Angebot.
Die Lautstärke des Lüfters ist akzeptabel, die Bildqualität ist auf hohem Niveau. Leider war die Übertaktungsmöglichkeit bei dem vorliegenden Modell eher mau, was jedoch nicht zwangsläufig bei allen Exemplaren der Fall sein muss. Die Leistung unter DirectX10 kann bedauerlicherweise zu dieser Zeit noch nicht klar beurteilt werden, da es noch an alternativen Benchmarks und Spielen mangelt.