hab ich bei chip gefunden...
San Francisco (daf/mh) – Die Bombe schlug am Freitag Abend kalifornischer Zeit ein: Für 112 Millionen Dollar übernimmt Nvidia alle Technologien, Patentrechte, Markenrechte und Markennamen von 3dfx. Die 3dfx-Mitarbeiter werden Anfang nächsten Jahres freigestellt, die Büros geschlossen. So ist ein spannender und mit aller Härte geführter Konkurrenzkampf zu Ende gegangen, der etwa drei Jahre lang andauerte – und am Schluss unbarmherzig endete. Damit haben sich Gerüchte bewahrheitet, die bereits Ende Oktober durch die Branche gingen.
3dfx-Chef Alex Leupp sagte zwar in 3dfx' offizieller Presseerklärung, dass ein Verkauf an Nvidia die beste Lösung für die Aktionäre und Gläubiger von 3dfx sei. Das mag wohl so sein, trotzdem: Die Art, wie sehr 3dfx ausgeschlachtet wird, treibt langjährigen Beobachtern der 3D-Szene schon die Tränen in die Augen: 112 Millionen Dollar für 3dfx sind – gelinde gesagt – ein Witz: Selbst die wesentlich kleinere und um ein Vielfaches unbedeutendere 3D-Entwicklungs-Firma ArtX ging noch im Februar diesen Jahres für mehr als das Dreifache (400 Mio. Dollar) an ATI.
Aber Nvidia bekommt nicht nur die VSA-100-Chips, den Markennamen „Voodoo“ und die gesamte GigaPixel-Technologie – als Sahnehäubchen obendrauf kann man nun getrost auch alle juristischen Patentstreitigkeiten seitens des Ex-Rivalen ad acta legen (und sich auf neuere Prozesse, etwa gegen Rambus, konzentrieren).
Einziger Trost für Eigentümer von 3dfx-Grafik-karten: Nvidia wird sicher auch den Treiber-Support übernehmen – und da hat man nach- gewiesenermaßen ausgezeichnete Referenzen. Der von 3D-Fans bis mit teils religiösen Zügen geführte Kampf zwischen Nvidia und 3dfx um die Krone im 3D-Bereich ist aber endgültig vorbei.
CHIP Background:
Einen Jumpstart sondergleichen legte 3dfx seinerzeit mit den Voodoo-Zusatz-Grafikkarten der ersten Generation hin: In nur 6 Monaten hatte man es 1996 vom absoluten Nobody bis zum unange-fochtenen 3D-Marktführer gebracht – eine Position, die man mit den Voodoo-II-Karten auch lange Zeit halten konnte.
Dass 3dfx dann aber durch eine Reihe unter-nehmerischer Fehlentscheidungen (vor allem die Übernahme der Grafikkartenproduktion von STB und zu lange Entwicklungszeiten für neue Modelle) allmählich unwiderruflich in die Bredoullie geraten war, verriet schon der Aktienkurs seit längerem. Offiziell gibt 3dfx zwar als Gründe für die zuletzt fatale finanzielle Schieflage etwa die „nachlassende Nachfrage in Westeuropa“ oder eine „Wende im Retail-Markt“ an, der Hauptgrund ist jedoch, dass Erz-Konkurrent Nvidia war einfach in nahezu allen Belangen eine Nase voraus war: Kürzere Time-to-Market-Zeiten, alle 6 Monate neue Modellvarianten, einheitliche (und bessere) Treiber, mehr Leistung fürs Geld, größere Unterstützung bei den Spieler-Herstellern – sowie ein erfolgreiches Anbandeln mit Microsoft und damit die Möglichkeit, eigene Standards industrieweit durchzudrücken (siehe DirectX 8) waren alles Gruende, die NVidia letztendlich zum Sieg verhalfen.
und schon wieder entsteht ein fast MONOPOL...
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