Obgleich hartgesottene Modder beim bloßen Anblick eines Gehäuses wie des Thermaltake Xaser III mit einem Verweis auf den Ehrencodex des DIY die Nase rümpfen, erfreute sich bereits der auf dem Chieftec CS-601 Corpus basierende Vorgänger, das Xaser II, höchster Beliebtheit. Eine ähnliche Situation herrscht im Kühlerbereich - trotzdem findet die Volcano-Kühlerserie immer wieder Einzug in die Geräte, wenn es um ein ausgewogenes Preis/Leistungs-Verhältnis geht. Doch zurück zu den Gehäusen: seit Wochen kann auf der Website des Herstellers Thermaltake das Xaser III bewundert werden - wir haben nun von RASCOM dankenswerterweise das erste Sample der Aluminium-Version mit Window, das unser Land erreicht hat, zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen.
[pagebreak]Erster Eindruck[/pagebreak]
Fronttüre
offene Front
Rückansicht
Rückseite
TT-Schriftzug
Erster EindruckAn der Optik des Xaser III werden sich zweifellos die Geister scheiden: die massive, charakteristische Fronttüre ist vielleicht nicht jedermanns Sache, auch der in blauer Farbe rückbeleuchtete, vertikale Thermaltake-Schriftzug wirkt etwas unharmonisch - doch Geschmäcker sind verschieden! Nichts zu bemängeln gibt es jedoch was die Verarbeitung der Fronttüre anbelangt: Sie wirkt deutlich massiver und stabiler als jene des Casetek 1018, auf dem das Xaser III basiert. Die von uns geteste Version des Xaser ist darüber hinaus aus Aluminium gefertigt, was das Gewicht auf schlanke 6,7kg reduziert und das Case somit für LAN-Parties nahezu prädestiniert. Was die Materialstärke und Präzision der Verarbeitung anbelangt, kann das Xaser mit anderen Aluminiumgehäusen à la LianLi oder gar CoolerMaster allerdings nicht ganz mithalten.
Nach dem Aufsperren läßt sich die gesamte Front mit einem leichten Ruck aufklappen und offenbart zwei ansaugende 80mm Lüfter, die mit zur Reinigung einfach herausnehmbaren Staubfiltern ausgerüstet sind.
[pagebreak]Inneres[/pagebreak]
Seitenansicht
Rändelschraube
Anschlüsse
Lüftersteuerung
InneresDas mit einem großflächigen Sichtfenster versehen Seitenteil läßt sich nach dem Lösen der Rändelschrauben einfach abnehmen und offenbart das Gehäuseinnere: zunächst springen dabei die an einer zusätzlichen Kunststoffklappe montierten weiteren zwei 80mm Lüfter auf, die kühle Luft in den CPU-Raum blasen sollen.
Die Architektur der 3,5" Laufwerkskäfige unterscheidet sich beim Castek-Corpus von dem von Chieftec gewohnten System: hier wird jede Festplatte einzeln an kleinen Plastikschienen befestigt und anschließend in den fixen, um 90° gedrehten Käfig geschoben. Der Vorteil liegt dabei auf der Hand: einfacherer Zugang zu den Anschlüssen der Laufwerke sowie die Möglichkeit, eine Festplatte zu tauschen, ohne den ganzen Käfig entfernen und somit sämtliche weiteren darin befindlichen Platten abstecken zu müssen. Die quasi integrierte Laufwerkskühlung durch die zwei 80mm Lüfter in der Front bleibt freilich trotzdem erhalten. Für die 5,25" Laufwerke wird indes das von Chieftec gewohnte Schienensystem beibehalten. Insgesamt finden drei 5,25" und acht 3,5" (davon 2 extern) Platz.
Die Tatsache, daß das Casetek 1018 ein 5,25" Laufwerk mehr faßt, hat einen einfachen Grund: die Lüftersteuerung und Temperaturanzeige des Xaser III. Diese wird über zwei 4-Pin Stecker vom Netzteil mit Strom versorgt und kann damit 4 Lüfter steuern (freilich auch mehrere an einem Kanal, so lassen sich auch sämtliche Lüfter kontrollieren) sowie die von einem frei platzierbaren Temperatursensor ausgelesene Temperatur anzeigen. Zusätzlich kann mittels eines Schraubeziehers eine Alarmtemperatur eingestellt werden, bei der eine akustische Warnung erfolgen soll. Die Regulierung der Lüfter erfolgt über 4 Drehregler - und hier liegt einer der großen Schwachpunkte des Xaser III: sofort fällt auf, daß diese sich nur relativ streng bewegen lassen, nach mehrmaligem Auf- und Abdrehen löste sich einer der Regler, sodaß das dahinter liegende Potentiometer nicht mehr verwendbar war. Es bleibt zu hoffen, daß diese Probleme bei den Serienmodellen nicht mehr auftreten.
Vorbildlich ist hingegen die Anschlußvielfalt des Xaser III: mit USB 2.0, FireWire und Audioanschlüssen bietet es alles, was das Herz begehrt.
[pagebreak]Belüftung[/pagebreak]
Zusatzlüfter
noch einer...
BelüftungDas Thermaltake Xaser III ist ab Werk mit nicht weniger als 7 hauseigenen Lüftern ausgerüstet. Wer dabei eine orkanartige Geräuschentwicklung erwartet, erlebt zunächst sehr positive Überraschung: selbst bei der maximalen Einstellung der Lüftersteuerung sind diese orangen Lüfter erfreulich leise, eine weitere Drosselung der Drehzahl senkt den Geräuschpegel in den nahezu unhörbaren Bereich. Daß die Förderleistung dabei freilich dementsprechend gering ist, dürfte weniger ins Gewicht fallen als daß es sich um simple Sleeve-Bearing Lüfter handelt. Die Dauerhaftigkeit des angenehm leisen Eindruckes bleibt also leider fraglich.
[pagebreak]Fazit[/pagebreak]
FazitDas Thermaltake Xaser III kann neben den Vorzügen des Castek 1018 Corpus, zu dem unter anderem auch die volle Kompatibilität mit Dual-Xeon Mainboards und überlangen PCI-Karten zählt, einige interessante Features und wird als Komplettpaket zweifellos zahlreiche begeisterte Abnehmer finden. Zu bemängeln ist hingegen der Einsatz von günstigen Sleeve-Bearing Lüftern und die etwas filigrane Lüftersteuerung - schließlich ist der Preis der Top-Version mit 269€ durchaus stattlich, wenn man den allgemeinen Preisverfall bei Aluminiumgehäusen in Betracht zieht.