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Zotac H55-ITX WiFi: Minimundus für Ibex Peak

Garbage 27.04.2010 47263 1
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Dass Mini-ITX sexy ist, hat Zotac schon letztes Jahr mit ihren kleinen Sockel 775-Mainboards bewiesen. Mit dem H55-ITX WiFi führt man den Trend fort und paart das handliche Format mit Intels neuster Mainstream-Plattform H55. Auch wir konnten unsere Finger nicht davon lassen!

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Grundsätzliches zum Chipsatz



Es ist Bewegung in den Markt der ITX-Mainboards gekommen, wie die Neuvorstellungen entsprechender Platinen von bekannten Herstellern wie Gigabyte oder DFI zeigen. Neben den unzähligen Modellen auf Atom-Basis, die den ersten Schritt in die richtige Richtung gewiesen haben, sind es mittlerweile jedoch Mainboards mit den herkömmlichen Desktop-Sockeln LGA775 und LGA1156, die im Rampenlicht stehen. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran hat sicherlich Zotac, wie die stolze Anzahl von 26 verschiedenen SKUs im ITX-Format zeigt. Der eigentlich für seine Grafikkarten bekannte Hersteller sieht hier seine Chance mit Mainboards Fuß zu fassen, weswegen man sich auf diesen Bereich spezialisiert und auch in Zukunft noch stärker werden möchte, wie man uns auf der CeBIT dieses Jahr versicherte. Dazu gehören natürlich auch neue Modelle für die bislang vernachlässigte AMD-Plattform, die auf AMDs aktueller 800er-Chipsatzfamilie aufbauen sollen. Trotzdem richtet sich der Fokus derzeit klar auf Lösungen aus dem Hause Intel und so liegt es praktisch auf der Hand, dass Zotacs aktuelles Flaggschiff mit dem Namen H55-ITX WiFi für LGA1156-Prozessoren entwickelt wurde.

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H55-ITX WiFi: Zotacs neustes Flaggschiff für LGA1156-Prozessoren


Die Architektur von Intels LGA1156-Mainstream-Plattform sollte hinlänglich bekannt sein, weswegen wir an dieser Stelle auch gar nicht näher darauf eingehen wollen, sondern uns direkt dem Ibex Peak-Chip widmen. In diesem Namen sind die fünf verschiedenen Versionen des PCH (Platform Controller Hub) zusammengefasst, die alle auf dem selben Design basieren und je nach Zielgruppe mehr oder weniger aktive Features aufweisen. Eine genaue Auflistung der Features findet ihr hier. Der von Zotac am H55-ITX verwendete H55-Chip ist der kleinste Vertreter der Familie und gegenüber dem teureren H57 um zwei USB-Ports (12 statt 14) und RAID-Support leichter. Nachdem es sich hier nur noch um einen I/O Controller handelt, spielt die verwendete Version des Chips nur noch eine untergeordnete Rolle, sofern man nicht eines der gestrichenen Features unbedingt benötigt. Angesichts der sechs vorhandenen SATA-Anschlüsse wäre der H57 mit RAID-Unterstützung vielleicht die bessere Wahl gewesen, laut Zotac aber wegen der höheren Kosten und dem geringen Mehrwert - die wenigsten verwenden tatsächlich ein RAID-Array in einem ITX-Gehäuse - (vorerst) ausgeschieden.

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Ibex Peak und was alles so dazugehört ...


Angesichts der nicht integrierten Unterstützung der neuen USB 3.0- und SATA-6Gb/s-Spezifikationen in Ibex Peak und dem daraus resultierenden Einsatz von zusätzlichen Controllerchips, erweist sich die PCI-Express Geschwindigkeit jedoch mittlerweile als Hemmschuh, um die maximale Leistung dieser Schnittstellen annähernd ausnutzen zu können. So entspricht der PCIe Controller zwar der Spezifikation 2.0, ist jedoch auf die Geschwindigkeit von PCIe 1.x reduziert, womit pro Leitungspaar statt 500 MB/s, lediglich 250MB/s möglich sind.

Layout & Komponenten



Anders als von bisherigen LGA775 (oder auch AM2+) Mini-ITX-Platinen gewohnt, sitzt der Prozessorsockel beim Zotac H55-ITX WiFi nicht am oberen Rand, sondern eher mittig und sehr nahe am PCIe-x16-Steckplatz. Der Chipsatz ist hingegen nach oben gewandert und so liegt es auch auf der Hand, dass die SATA-Anschlüsse allesamt an der Oberkante des Mainboards liegen.

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Der LGA1156-Sockel sitzt eher mittig und sehr nahe am PCIe-x16-Steckplatz


Laut Zotac wurde dieses Design gewählt, um die Leiterbahnen vom Prozessor, in dem sich ja sowohl der Speichercontroller als auch der PCI-Express Controller befinden, zum Speicher und zu einer etwaigen Erweiterungskarte möglichst kurz zu gestalten. Wie ein Blick auf ähnliche Mini-ITX Modelle von Intel und Gigabyte zeigt, ist Zotac damit in guter Gesellschaft. Im Test zeigte sich dann aber auch ein grober Nachteil dieses Layouts, denn selbst kompakte Kühler wie der Scythe Shuriken blockieren entweder eine Speicherbank oder den PCIe-x16-Slot. Ein Noctua NH-U9B lässt sich hingegen ohne diesen Einschränkungen verwenden, ist aber ob seiner Bauhöhe für die meisten ITX-Gehäuse keine Option. Und so bleibt, zumindest derzeit, nur der Boxed-Kühler übrig, wenn man alle Möglichkeiten seines H55-ITX WiFi ausnützen möchte.

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Der Vollständigkeit halber hier auch die Rückseite der Platine


Unabhängig davon zeigt Zotac bei den verwendeten Zusatzchips, dass man sich bei der Auswahl selbiger durchaus Gedanken gemacht hat. So ist etwa Gbit-Ethernet über den in den H55-PCH integrierten MAC realisiert und wird durch den Intel 82578DM PHY ergänzt, der im Gegensatz zu seinem günstigeren Bruder mit der Endung DC auch Jumbo Frames unterstützt. HD Audio wird über den bekannten ALC 888 Codec von Realtek ausgeführt, während eSATA nicht von einem der sechs Ports des H55-PCH kommt, sondern über einen zusätzlichen JMicron JMB360-Controller. Ein Mini PCIe-x1-Slot ist ebenfalls vorhanden und kann grundsätzlich frei belegt werden, ist aber vom Werk aus mit einem Atheros 802.11n-WLAN-Adapter bestückt. Die zwei Antennen werden über Kabel an die ATX-Blende geführt, wo dann die bekannten Schraubanschlüsse vorhanden sind, an denen die beiliegenden Antennen montiert werden.

Stichwort ATX-Panel, hier hat Zotac wirklich gute Arbeit geleistet und nutzt den zur Verfügung stehenden Platz hervorragend aus. Zwei WLAN-Antennen, 10 USB-Anschlüsse, PS/2 für Keyboards, DVI-I (mit Adapter auch für VGA), HDMI, eSATA, Ethernet, 7.1 Audio mit optischem Ausgang und ein CMOS Clear-Knopf sind beim H55-ITX WiFi auf engstem Raum konzentriert.

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Das ATX-Panel strotzt nur so vor Ports und Antennen


Anders als bei den aktuellen AMD-Plattformen lassen sich die DVI-I- und HDMI-Ausgänge von Intels HD Graphics IGP gleichzeitig ansteuern und erlauben damit den Einsatz von zwei Anzeigegeräten mittels digitaler Schnittstelle.

Hier noch einmal die genauen Spezifikationen des H55-ITX WiFi:
  • Hersteller: Zotac
  • Bezeichnung: H55-ITX WiFi
  • Formfaktor: Mini-ITX
  • Sockel: LGA1156
  • CPU-Unterstützung: Intel Core i3, Core i5, Core i7-8x0, Pentium G
  • Chipsatz: Intel H55
  • Speicher: 2x DDR3-1333 (max. 8 GB)
  • Steckplätze: 1x PCI-E x16, 1x Mini PCI-E (WLAN-Modul vorinstalliert)
  • I/O intern: 6x SATA, 4x USB 2.0 (Header), Seriell (Header), FP-Audio (Header)
  • I/O extern: 1x eSATA (JMB360), 10x USB 2.0, 1x GbE (Intel 82578DM), 1x PS/2, 7.1 Analog-Audio, 1x SPDIF-Out, 1x DVI-I, 1x HDMI
  • Zubehör: 2x WLAN-Antenne, 1x DVI/VGA-Adapter, 3x SATA-Kabel, Handbuch, Treiber-CD
  • Garantie: 5 Jahre, wenn innerhalb von 14 Tagen nach Kauf bei Zotac registriert

Auf der nächsten Seite jagen wir zum ersten Mal Strom durch die Leiterbahnen und schauen uns sogleich das BIOS genauer an.

BIOS & Overclocking



Wenn man über die Jahre von hochgezüchteten Mainboards verfolgt wurde und dementsprechend mit extrem umfangreichen BIOS-Optionen vertraut ist, wirkt das BIOS des H55-ITX WiFi direkt spartanisch und auch etwas unpoliert. Lag angesichts des Vermerks ''Evaluation BIOS'' zu Beginn die Vermutung nahe, dass sich manche Punkte mit der finalen Version noch ändern würden, hat sich diese Hoffnung bisher leider nicht erfüllt. Grundsätzlich sind natürlich alle wichtigen Optionen vorhanden die einen tadellosen Betrieb erlauben und noch ein paar mehr, die mir selbst nach vielen Jahren noch nicht untergekommen sind. So kann man bei Verwendung einer Core i3/i5-CPU mit IGP etliche Ausgabeoptionen einstellen, die eher für den Einsatz in Notebooks relevant sein dürften, als für den Einsatz als Desktop-Board. Leider sucht man eine Dokumentation dazu sowohl im BIOS, als auch im etwas dürftig gehaltenen Handbuch leider vergeblich, weswegen man diese Punkte am besten gar nicht weiter beachtet.

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Das BIOS wartet mit einigen seltsamen, undokumentierten Notebook-Funktionen auf


Etwas enttäuschend wird die Angelegenheit beim Blick auf die Übertaktungsoptionen, die sich auf ein Minimum beschränken. So lässt sich der BCLK theoretisch zwischen 100 und 500 MHz einstellen, praktisch wäre hingegen wohl alles über 200 MHz schon ein großer Erfolg.
Weitere Optionen betreffen VCore, VDimm und bei Core i3/i5-Prozessoren den IGP/MCH-Teil, wo die Spannungen sowohl um bis zu 0,2 V erhöht, als auch um bis zu 0,1 V verringert werden können. Leider fehlt eine Anzeige der aktuellen Speicherspannung komplett und auch wenn man weiß, dass die Standardspannung bei 1,5 V liegt, wäre es kein Fehler wenn man sehen würde, was der Speicher tatsächlich bekommt.

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PC Health Monitor im BIOS: Leider ohne Speicherspannung


Schmerzlich vermissen werden einige Interessenten sicherlich das Fehlen einer Einstelloption für den IGP-Takt. Der Zusammenhang zwischen dem IGP und der erreichbaren BCLK wurde ja bereits vor einiger Zeit aufgeklärt und so bestand zunächst die Hoffnung, dass Zotac noch eine Option für den IGP-Takt nachreichen würde, um somit einen höheren CPU-Takt zu ermöglichen. Auf Anfrage teilte man uns jedoch mit, dass dieser Punkt leider nicht nachträglich eingebaut werden könne und daher auch zukünftige BIOS-Updates keine Abhilfe schaffen werden. Angesichts dessen verwundert es auch nicht, dass mit unserem Core i3-530 Prozessor bei einer BCLK von 160 MHz das stabile Maximum erreicht ist, wenn der IGP verwendet wird. Durch den Einsatz einer Grafikkarte lässt sich das Limit dann doch etwas nach oben verschieben und schlussendlich ist bei 180 MHz Schluss.

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Die Overclocking-Funktionalitäten im BIOS des H55-ITX sind minimalistisch ausgefallen


Auf den Einsatz von teurem DDR3-1600-Speicher kann übrigens verzichten werden wenn man den Prozessor nicht übertaktet, da die Option dafür zwar sowohl bei Clarkdale als auch Lynnfield angezeigt wird, aber nicht zum verhofften Erfolg führt: Bei ersterem resultiert sie in einem nicht startenden System, letzterer ignoriert die Einstellung und betreibt den Speicher trotzdem nur mit 1333 MHz. Hieran soll sich laut Zotac auch mit späteren BIOS Versionen nichts ändern, da DDR3-1600 von den Prozessoren offiziell nicht unterstützt wird. Angesichts dessen wäre es aber wohl besser, wenn man die Option in Zukunft einfach gar nicht mehr anbieten würde, um Ärger und Frustration zu vermeiden.

Trotz aller Kritik sollte man aber nicht vergessen, dass man es hier mit einem Mainboard im Mini-ITX-Format zu tun hat und nicht mit einer ausgewachsenen High-End-Platine um 200+ Euro. Angesichts der oft sehr beschränkten Platzverhältnisse und vergleichsweise schwachen Kühllösungen, ist die ITX-Plattform eben nicht unbedingt die beste Grundlage für neue Übertaktungsrekorde.

Testaufbau



CPUs:
  • Intel Core i7-860 (B1), alle Tests ohne Turbo Boost
  • Intel Core i3-530 (C2)
  • Intel Core 2 Duo E8600 (E0)
Mainboards:
  • Zotac H55-ITX WiFi, BIOS: 2K100223
  • ASUS P7P55D Deluxe, BIOS: 1207
  • ASUS P5N7A-VM, BIOS: 0507
Speicher:
  • 4GB-Kit Corsair Dominator DDR3-1600 CL8
  • 2GB-Kit SuperTalent DDR2-1066 CL5
Grafikkarte: ASUS GeForce 9800GTX
Festplatte: Seagate Barracuda 7200.12, 250 GB (ST3250318AS)
Netzteil: Corsair TX750
Kühler: Noctua NH-U9B
OS: Windows 7 (64 bit)

Treiber:
  • Chipsatz: Intel Inf 9.1.1.1020, NVIDIA 15.49
  • Audio: Realtek HD Audio 2.45 (Zotac) bzw. VIA 6.0.1.7500 (ASUS)
  • Grafik: Intel 15.17.1.2086 , NVIDIA Forceware 196.21

Benchmarks



Speichertests:

Memory Stream Bench

CPU-Z Mem Access Latency


Wenn es um den reinen Speicherdurchsatz geht, kann der IMC der aktuellen Prozessorgeneration seine Muskeln spielen lassen und deklassiert die alte Core 2-Plattform problemlos. Ein Blick auf die Latenzzeiten offenbart aber auch die Unterschiede zwischen komplett integrierten Speichercontroller bei Lynnfield und dem nur am Package befindlichen Controller bei Clarkdale. So dauert ein Zugriff auf einen 512-Byte-Block beim Core i3-Prozessor mit 78 ns um satte 30 ns länger als beim Core i7-860 und liegt nur geringfügig unter den 84 ns von Core 2/nForce 730i.

Im Vergleich zum ASUS P7P55D Deluxe schlägt sich das Zotac H55-ITX sehr gut und liegt beim Speicherdurchsatz sogar knapp an der Spitze.

Anwendungstests

Cinebench R10

Cinebench R11

POV-Ray 3.7

x264 HD Benchmark

AutoGK/Xvid - Video-Encoding

MP3-Encoding LameMT

7-Zip


Wie erwartet zeigt sich zwischen dem Topmodell von ASUS und dem Herausforderer von Zotac praktisch kein Unterschied. Dies ist ein gutes Zeichen und zeigt dass Zotac diesbezüglich seine Hausaufgaben gemacht hat. Deutlich interessanter wird die Angelegenheit hingegen wenn man die alte Plattform auf Core 2-Basis gegen den Nachfolger auf Core i3-Basis vergleicht: Der Core 2 E8600 mit seinen 3.33 GHz hat gegenüber dem Core i3-530 zwar einen Taktvorteil von 400 MHz und außerdem mehr Cache zur Verfügung, muss jedoch mit einem Thread pro Kern auskommen und hat zudem eine deutlich schwächere Speicheranbindung.

In den Tests zeigt sich dann auch sehr schön dass Takt nicht alles ist, denn der Core i3-530 am H55-ITX zeigt mit einer Ausnahme (MP3-Encoding) durchwegs die besseren Rechenleistungen.

Grafiktests

Die synthetischen Standardtests aus der 3DMark-Reihe haben zwar eine zweifelhafte Praxisrelevanz, lassen aber eine erste Einschätzung der Grafikleistung zu:

3DMark 2006

3DMark Vantage - Entry Setting

3DMark Vantage - Performance Setting


Dabei zeigt sich, dass sich die Platinen von Zotac auch in diesem Bereich nichts schenken und praktisch gleichauf liegen. Wenn es um die Grafikleistung der integrierten GPUs geht, hat NVIDIAs GeForce 9300/9400 im 3DMark 2006 klar die Nase vorne, im 3DMark Vantage kann sich Intels HD Graphics hingegen dazwischen schieben. Dabei spielt vermutlich die von Vantage gerne gesehene, stärkere CPU-Leistung eine Rolle und weniger die tatsächlich höhere Grafikleistung.

Dies wird durch die weiteren Testergebnisse mit Stalker, Street Fighter IV und der Heaven Demo sichtbar, wo Intels HD Graphics IGP kein Land sieht und deutlich zurück liegt.

Stalker: CoP

Heaven Benchmark 1.0

Street Fighter IV


Für Spiele ist die integrierte Grafiklösung von Intel also leider noch immer zu schwach, für alles andere aber durchaus ausreichend.

USB- & eSATA-Performance

Ein kurzer Test mit HDTach zeigt mit den zu erwartenden Werten keine Auffälligkeiten im Vergleich zwischen Zotac und ASUS:

HD Tach


Der JMicron JMB360-Controller verrichtete nach Installation des entsprechenden Treibers problemlos seinen Dienst, inklusive etlichen Hot-Plug-Versuchen. Im Test mit einer 2.5"-Festplatte konnten über diese Schnittstelle die selben Datenraten erreicht werden, wie an einem SATA-Anschluss des H55-PCH.

Energiebedarf



Bei den Messungen mit dem Core i7-860 Prozessor auf dem Zotac H55-ITX und dem Asus P7P55D Deluxe fällt unser Testmuster dadurch auf, dass teilweise deutlich mehr Strom benötigt wird. Liegen die beiden Platinen im Idle-Zustand in Windows noch auf dem selben Level, zeigt unser Messgerät bei reiner CPU-Last (POV-Ray) einen Unterschied von satten 45 Watt zugunsten von ASUS. Bei maximaler Auslastung (POV-Ray + FurMark) steigt die Differenz nochmals um 10 Watt an, womit das H55-ITX bei identen Komponenten um beachtliche 55 Watt mehr aus der Steckdose zieht.

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Ein Blick auf die Spannungen bringt dann auch schnell eine simple Erklärung für diese gravierenden Unterschiede hervor: Das H55-ITX WiFi versorgt den Prozessor bei den Standardeinstellungen mit deutlich mehr Spannung (bis zu +0.2 Volt), als das P7P55D Deluxe, was natürlich direkt den Energiebedarf beeinflusst. Doch selbst ein Absenken der VCore um 0,1 Volt konnte die Leistungsaufnahme nur um rund 30 Watt senken und so benötigte die Zotac-Platine unter Last noch immer 15-25 Watt mehr, als das ausgewachsene Modell von ASUS.

Im Vergleich zum beliebten Vorgängergespann aus Core 2 Duo und nForce 730i konnte die neue Plattform aber trotz der erhöhten VCore-Spannung die Oberhand behalten und eine um 10-20 Watt geringere Leistungsaufnahme erzielen.

Fazit



Angesichts der durchwegs höheren Rechenleistung kann man die Kombination aus H55 und Core i3 gegenüber der alten Plattform durchwegs empfehlen, auch wenn der GeForce 9300/9400-IGP dem HD Graphics IGP von Intel die Show stiehlt und teilweise klar im Vorteil ist. Für aktuelle Spiele eignen sich allerdings beide Grafiklösungen nicht unbedingt und wenn man nicht noch einen kleinen LGA775-Prozessor auf 45-nm-Basis und DDR2-Speicher herumliegen hat, spricht eigentlich nur noch wenig für die alte Plattform. Sollte aber der NVIDIA MCP89 den Weg nicht nur in Apples neuestes 13"-Macbook Pro finden, sondern auch auf LGA775-Mainboards, könnte sie wegen der (vermutlich deutlich) höheren Grafikleistung vielleicht doch noch einmal interessant werden.

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Zotac H55-ITX WiFi: Faires Gesamtpaket für anspruchsvollere HTPCs und bessere Heimserver!


Zotac hat mit dem H55-ITX WiFi hohe Erwartungen geweckt, die aber leider wie so oft nicht ganz erfüllt werden können. Die zu hohen Standardspannungen für den Prozessor wirken sich insbesondere bei den Core i7-Prozessoren enorm aus und sorgen für einen um bis zu 25% höheren Energiebedarf gegenüber dem ASUS P7P55D Deluxe. Hier herrscht eindeutig Handlungsbedarf, sei es durch ein neues BIOS oder eine Hardware-Revision, auch wenn der Unterschied bei Core i3-Prozessoren nicht ganz so gravierend ist. Bei den Übertaktungsoptionen stellen sich ebenfalls gemischte Gefühle ein. So hat man zwar eindeutig mehr Optionen als bei Intels H57 ITX-Platine, wo praktisch gar kein Übertakten möglich ist, aber gegenüber dem kommenden H55-Modell von Gigabyte wird das H55-ITX diesbezüglich wohl deutlich unterlegen sein. Hier gäbe es also noch Verbesserungspotenzial, auch wenn wir fairerweise hinzufügen sollten, dass die vorhandenen Möglichkeiten der primären Zielgruppe des Untersatzes wohl reichen werden.

Trotz aller Kritik weiß das H55-ITX durchaus zu gefallen und braucht sich in Punkto Leistung gegenüber einem ausgewachsenen ASUS-Mainboard nicht zu verstecken. Die Auswahl der verbauten Komponenten und Zusatzchips ist durchwegs gut und durch die mitgelieferte WLAN-Lösung erhält man ab 110 Euro ein feines Komplettpaket, das sowohl anspruchsvollen HTPCs als auch besseren Heimservern eine gute Basis sein sollte.
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