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Wacom Intuos3 A5 vs. Wacom Graphire4 XL

Brain_Death 10.09.2007 18061 13
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Egal ob Home User oder professioneller Digital Artist, Wacom ist die erste Anlaufstelle wenn es um ein Grafiktablett geht. Was aber rechtfertigt den doppelt so hohen Preis der Luxusklasse Intuos gegenüber eines Low-Budget Tabletts Graphire? Die Antwort darauf (falls es eine gibt) könnt ihr hier in unserem Doppel-Review lesen.


Wacom Intuos3 A5 Geizhals|Wacom
Wacom Graphire4 XL Geizhals|Wacom

Hard Facts



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Auf dem ersten Blick erscheint das Graphire dem Intuos laut den technischen Daten klar unterlegen zu sein. Quasi in allen qualitätsrelevanten Merkmalen ist es deutlich unterhalb seines großen Bruders. Ob sich das merkbar im Arbeitsprozess mit den beiden Grafiktabletts niederschlägt muss noch herausgefunden werden.

Äußerlichkeiten



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Intuos3 A5
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Graphire4 XL
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Größenvergleich
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Vergleich der Stifte


Hier kann man sehr gut sehen, dass das Intuos von den Ausmaßen deutlich größer ist. Ob das jetzt ein Vorteil oder Nachteil ist muss jeder für sich entscheiden, mehr Platz auf dem Arbeitstisch verbraucht es allemal. Die Arbeitsfläche ist aber, wie in den Hard Facts nachzulesen, identisch (DIN A5).

Beide Stifte arbeiten ohne Batterien. Dadurch sind sie sehr leicht und verhältnismäßig dünn. Der Graphire Stift (oben) ist deutlich kürzer und auch ein bisschen dünner als das vom Intuos (unten). Warum das so ist, ist aber sehr schnell erklärt: Der Intuos hat einen Neigungssensor (+/- 60°). Mit einem entsprechenden Programm (Photoshop, Painter) lässt sich dieses Feature verwenden um zum Beispiel Schraffuren einen extra Touch zu geben.

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Intuos3 A5 LED
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Graphire4 XL LED
Das die Status LED beim Kontakt mit dem Stift die Farbe ändert ist zwar reinste Spielerei, da man sowieso sofort auf dem Bildschirm sieht ob der Stift noch funktioniert, ist aber trotzdem ein nettes Feature.

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Intuos3 A5 Buttons
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Graphire4 XL Buttons
Sondertasten hat das Intuos gleich 4 mal so viele wie das Graphire. Diese lassen sich in der Software im Vergleich zum Graphire auch viel freier konfigurieren (mehr dazu im nächsten Abschnitt). Es verfügt sogar gleich über 2 Scrollleisten die dem eines Notebooks ähneln. Das Graphire kann hier mit nur 2, Qualitativ deutlich billigeren, Tasten und einem Mechanischen Scrollrad aufwarten.

Software



Intuos

Das Intuos kommt mit einer sehr professionellen Software. Sie ermöglicht neben Standardeinstellungen wie Zeichenbereich und Sensitivität auch einige Besonderheiten vorzunehmen. In erster Linie wären das die Einstellungen der Buttons. Diese lassen sich deutlich freier Konfigurieren als beim Graphire. So kann man die Sondertasten nicht nur mit Standardfunktionen wie einem Programmaufruf oder Mausklick belegen sondern man kann damit auch Tastaturanschläge simulieren. Will man zum Beispiel den Zauberstab von Photoshop auf eine Taste legen, muss man nur einstellen welche Taste den Tastaturanschlag 'W' simulieren soll. So hat man sehr schnell Zugriff auf die wichtigsten Funktionen, solang diese auch konfiguriert sind. Die Scrollleisten kann man übrigens genauso frei verwenden (Lautstärkeregelung, Zoom, Scrollen).

Auch bezüglich Zeichenbereich hat man deutlich tiefgreifendere Einstellungsmöglichkeiten. Zum Beispiel lässt sich das Verhalten im Dual Monitor Betrieb einstellen, ob der Zeichenbereich über beide Monitore gehen soll oder nicht.

Alle Einstellungen lassen sich dann auf Programme zuordnen, sodass man bei jedem Programmstart die extra dafür konfigurierten Profile aktiviert bekommt.

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Graphire

Deutlich weniger Einstellmöglichkeiten bietet die Pen Software des Graphire. Sie beschränkt sich auf Sensitivitäts- und Zeichenbereichseinstellungen. Auch die Einstellmöglichkeiten für die Buttons bzw. das Scrollrad sind minimal.

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Der Vergleich



Kommen wir nun zum Kernpunkt des Tests. Ausreichend vorgestellt wurden die beiden "Konkurrenten" ja nun und deshalb widmen wir uns jetzt dem Vergleich bzw. den Unterschieden.

Fangen wir mit dem Offensichtlichsten an: die Auflösung - auch dpi (dots per inch) genannt, das Maß an Genauigkeit. Diese ist beim Graphire mit 2.000 angeben, beim Intuos fehlt diese Angabe, hier muss man sich auf 5.080 lpi (lines per inch) verlassen. Nun, was bringt dieser krasse Unterschied? 5.080 ist dann doch mehr als doppelt so viel wie 2.000 (dots und lines jetzt mal gleichgestellt). Um die Spannung nicht ins Unendliche zu treiben: der spürbare Unterschied ist minimal. Es ist etwas schwer zu erklären und sogar noch schwerer es schriftlich zu erläutern, denn einen Unterschied merkt man schon nur ist dieser so minimal das man glaubt es gibt gar keinen. Irgendwie kommt es mir aber so vor, als würde diese Differenz nur im "Idle" zustand bemerkbar sein, also wenn man mit dem Stift über das Tablett fährt ohne dieses zu berühren. Sobald man anlegt verschwindet sogar dieser kleine Unterschied. Diese Aussagen beziehen sich alle auf den Stiftmodus (Zeichenfläche entspricht Bildschirmfläche, auch Absolut-Modus genannt). Sobald man im Mausmodus ist (Zeichenfläche relativ zum Mauszeiger, auch Relativ-Modus genannt) spürt man die erhöhte Genauigkeit des Intuos deutlich. Nur leider verwendet man als Zeichner quasi immer den Stiftmodus und hier ist ein Unterschied, wie gesagt, quasi nicht vorhanden. Eine Vermutung von mir ist, dass man im Stiftmodus erst bei einer Zeichenfläche von A4 einen unterschied bemerkt.

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Intuos3 A5 Erkennungshöhe
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Graphire4 XL Erkennungshöhe
Nun kommen wir zum nächsten, sehr wichtigen Punkt bei einem Grafiktablett: der Erkennungshöhe. Die Erkennungshöhe kann man sich als Bereich vorstellen, in der man die Spitze des Stiftes in der Luft bewegen kann um die Maus auf dem Bildschirm zu bewegen. Je höher desto besser natürlich. Laut dem Hersteller wären das 6mm beim Intuos und 5mm beim Graphire. Nun, da Bilder mehr als tausend Worte sagen, lass ich in diesem Fall einfach die Bilder für mich sprechen. Kommentieren werde ich sie natürlich trotzdem: die Herstellerangaben sind schlicht und ergreifend falsch, und zwar im positiven Sinne. Die Graphire Angabe von 5mm kommt dem realen Ergebnis ganz nah, es sind ca 6-7mm. Wieso aber beim Intuos 6mm angeben werden ist fragwürdig. Selbst bei über 10mm hat der Intuos alle Bewegungen bravurös umgesetzt. Erst ab 11-12mm setzt die Erkennungshöhe aus. Das sind fast doppelt so viel wie vom Hersteller angegeben.

Was bringt aber die Erkennungshöhe? Um es auf den Punkt zu bringen: es erleichtert das Arbeiten und macht es somit viel Bequemer. Zwar sind nach einer Eingewöhnungsphase auch 5mm kein Problem, jedoch wenn man einmal die "Freiheit" eines Intuos genossen hat ist der Umstieg auf den Graphire nicht gerade leicht.

Bei den Druckstufen ist es fast so wie bei der Genauigkeit. Sie ist beim Intuos mit 1.024 doppelt so gut wie beim Graphire mit 512. Aber selbst bei sehr fein gezeichneten Linien in Photoshop ist ein unterschied nicht bemerkbar. Sicherlich behaupten eingefleischte Photoshopkünstler das Gegenteil, für mich spürbar war es aber trotzdem nicht.

Einen Neigungssensor besitzt nur das Intuos. In der Software (Photoshop, Painter) muss dies extra für den verwendeten Stift/Bürste aktiviert werden. Profis heißen dieses Feature sicherlich herzlich willkommen, für weniger eingefleischte Zeichner ist der Verwendungszweck jedoch gering.

Kommen wir zum letzten Aspekt mit dem man Grafiktabletts vergleichen kann: die Sondertasten und die damit verbundene Usability. Der Graphire hat mit 2 Sondertasten nicht sonderlich viele, außerdem sind diese ziemlich ungünstig bei der oberen Kante der Zeichenfläche platziert, genau wie das Scrollrad. Unten oder noch besser seitlich von der Zeichenfläche wären sie deutlich besser aufgehoben. Ganz anders präsentiert sich da das Intuos. Mit insgesamt 8 Tasten, die auf beiden Seiten vorhanden und daher linkshänderfreundlich sind, hat man deutlich mehr Möglichkeiten das tägliche Arbeiten mit dem Tablett zu optimieren.

Mehr dazu war im Abschnitt "Software" zu lesen.

Grafiktabletts unter Vista



Den ersten Unterschied, den man bemerkt, wenn man ein Grafiktablett unter Vista laufen hat, ist das Loginfenster. Hier erhält man eine Bildschirmtastatur um das Einloggen rein per Eingabe mit dem Grafiktablett bewerkstelligen zu können.

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Diese Bildschirmtastatur ist von nun an links beim Bildschirm jederzeit aufrufbar, sie muss also nicht immer extra gestartet werden wie es noch bei Windows XP der Fall war. Auch bietet Vista eine Handschrifterkennung. Diese erfüllt zwar ihren Zweck, kann eine echte Tastatur jedoch nicht ersetzen.

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Fazit



Kommen wir also zur wichtigsten Frage: ist der Intuos3 mit 300 €, also doppelt so viel wie man für ein Graphire4 bezahlen würde, den Mehrpreis wert? Ja und Nein!

„Ja“, weil es im Endeffekt doch genauer ist, bei A5 merkt man dies nicht so wirklich. Ebenfalls „Ja“, weil ernsthafte Grafiker einen Neigungssensor bekommen um ein noch besseres Ergebnis in Profisoftware ala Photoshop oder Painter zu erreichen. Wiederholt „Ja“, weil die Zusatztasten mit ihrer perfekten Konfigurationsfähigkeit das Arbeiten enorm vereinfachen. Von der reinen Leistung gesehen also der eindeutige Gewinner.

„Nein“ gilt eigentlich nur den Leuten, die auf all diese erwähnten "Schmankerl" verzichten können. Ich persönlich gehöre zu diesen. Der Graphire4 liefert ausreichende Leistung - nicht mehr und nicht weniger. Also deutlicher Preis/Leistungssieger.

Somit sind eigentlich beide Grafiktabletts echte Gewinner. Hier muss dann jeder für sich entscheiden, was er denn alles mit dem Grafiktablett anstellen will um letztendlich die richtige Entscheidung treffen zu können.
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