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Soyo SY-K7V Dragon Plus

jAcKz 30.10.2001 21126 0
Mit dem SY-K7V Dragon gelang es Soyo erstmals, ein Mainboard zu produzieren, das sich in der Übertakter und Power User Gemeinde allerhöchster Beliebtheit erfreut - es vereint ausgezeichnete Performance mit guter Übertaktbarkeit und vorzüglichen Features wie beispielsweise dem C-Media Audiochip. Nichtsdestotrotz gab es Raum für Verbesserungen... Was läge also näher, als VIAs neue KT266A Northbridge als Ausgangspunkt für eine optimierte Version zu nehmen?
Noch vor dem offiziellen Release gab uns Soyos deutsche Niederlassung die Möglichkeit, das neue Wunderkind ausführlich unter die Lupe zu nehmen...

Einleitung und Spezifikationen



Für die Bereitstellung des Testexemplars wollen wir Soyo Deutschland unseren herzlichsten Dank aussprechen. Es handelt sich wohlgemerkt um ein Vorserienprodukt, das sich in einzelnen Punkten geringfügig vom fertigen Dragon Plus unterscheiden könnte.

Für die Bereitstellung der 1,4GHz AJHAYA Y CPU bedanken wir uns bei EV-Web, der verwendete Corsair PC2400 Speicher ist bei Levermann erhältlich, danke an dieser Stelle für das Sponsoring!



Spezifikationen

Prozessor
- Sockel A für AMD Athlon™, Athlon™ XP und Duron™ Prozessoren

Chipsatz
- VIA KT266A Chipsatz
- Unterstützt 200/266 Mhz FSB

System Memory
- Drei 184 Pin DDR SDRAM 2.5 Volt Sockel für einen Speicherausbau bis 3 GB

Expansion Slots
- Fünf 32-Bit Bus Mastering PCI Slots (V2.2 compliant)
- Ein universaler AGP Pro Slot (Unterstützt 1x, 2x, 4x Modus)

On Board Audio Subsystem
- Der Onboard CMI 8738 Audio Chip bietet eine 6 Kanal Sound-Lösung

On Board Ultra I/O Chip
- Zwei RS-232 serielle Ports (16550 UART compatible)
- Ein Parallelen Drucker Port (SPP/EPP/ECP mode)
- Ein FDD port (Unterstützt 3 Mode, 1.2/1.44/2.88 MB FDD)
- Bietet einen Anschluß für Infrarot Sende-Empfänger
- Bietet 6 USB Ports (2 Onboard, 4 zusätzliche)

Ultra DMA IDE Ports
- Vier unabhängige Kanäle für bis zu 8 IDE Geräte( Zwei davon RAID)
- Unterstützung für PIO Mode 5 und UDMA 33/66/100
- Zwei PCI Bus Master ATA E-IDE Ports

Boot-Block Flash BIOS
- Award PCI BIOS mit ACPI Funktion
- Unterstützung für Multi Boot von E-IDE/ SCSI/ CD-ROM/ FDD/ LS120/ ZIP

- 2 Mbit Flash ROM

Abmessungen
- Vier Layer, 30.5 cm x 23cm(12" x 9.05")
- ATX Form Faktor

Erweiterte PC Überwachung
- On-board Voltage Überwachung für +3.3V, +5V, +12V, VCORE ( Kernspannung )
- CPU Lüfter Geschwindigkeitsüberwachung
- CPU Temperatur Überwachung durch einen flexiblen Wärme Sensor

Double Stack Back-Panel I/O Connectors
- PS/2 Mini-DIN Maus und Tastaturanschluss
- Zwei USB Ports
- Zwei D-Sub 9-pin serielle Ports
- Ein D-Sub 25-pin Drucker Port
- Audio I/O: LINE-Outx1 , LINE-Inx1, MIC JACK x1
- Ein Joystick Port
FCC Class B and CE EMI Regulation Compliant

Verpackung & Handbuch

Verpackung und Handbuch

Verpackt war unser Testmuster noch in einer recht schlicht anmutenden Box mit der Aufschrift „Soyo Motherboard“, angesichts der ansprechenden Gestaltung der Schachtel des Vorgängers darf jedoch davon ausgegangen werden, daß Soyo hier für das Serienprodukt etwas mehr Kreativität an den Tag legt – wie zum Beispiel bei der Wahl des Namens: Dragon steht weiterhin für DDR, RAID, Audio, AGP Pro, Overclocking und Network.

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Deutlich üppiger fällt der Inhalt der Packung aus, bereits hier wird klar, daß Soyo alles daran setzt, die Integrität des Dragon zu übertreffen: nicht weniger als 3 ATA 100 und ein Floppy Kabel sind beigelegt. Weiters enthalten sind die vom Vorgänger bekannte PCI-Soltblende mit erweiterten Audioanschlüssen wie zum Beispiel den optischen Ein- und Ausgängen sowie ein 3,5“ Einschub mit 2 USB Ports und einem Smart Card Reader samt zugehöriger Karte – doch dazu später mehr. Zu guter letzt ist eine Anschlußblende für die Gehäuserückseite beigepackt.

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Auch softwareseitig ist das Dragon Plus bestens bestückt, neben den Treibern liegt eine weitere CD mit nützlichen Programmen wie Norton Ghost, Anti Virus 2001 oder WinDVD bei. Schon hier zeigt sich also, daß Soyo mit diesem Produkt allerhöchsten Ansprüchen genügen will.

Verdeutlicht wird diese These auch durch die kürzlich eingelangte Information, daß die finale Version des Mainboards in einer wesentlich größeren Box ausgeliefert wird, um genug Raum für Zubehör zu bieten – die Rede ist unter anderem auch von Montageschienen, um das Smart Card Lesegerät in 5,25“ Schächten unterbringen zu können.

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Wie schon vom Dragon gewohnt präsentiert sich das Handbuch nicht nur umfang- sondern auch hilfreich: Die Funktionen werden ausführlich und verständlich vorgestellt, die Installation diverser Hardwarekomponenten anschaulich erklärt und die BIOS Einstellungen vergleichsweise detailliert erläutert – für ungeübte User bestünde jedoch in diesem Punkt zweifellos trotzdem weiterer Erklärungsbedarf. Vor allem die Handhabung des IDE Raid Controllers ist allerdings wirklich bestens dokumentiert. Einzig der mitgelieferte Smard Card Reader kommt informationstechnisch etwas zu kurz, ein beiliegender Zettel stellt jedoch die wichtigsten Funktionen verständlich und kompakt vor. Kurz: das Handbuch wird sowohl unerfahrene Anwender als auch Profis in höchstem Maße zufriedenstellen.

Layout & Features

Layout und Features

Verständlicherweise orientiert sich Soyo für das Layout des Mainboards stark am erfolgreichen Vorgänger. So wird beispielsweise auch die markante Optik unverändert übernommen: pechschwarze PCB, violette PCI Slots – nicht jedermanns Geschmack, keine Frage, doch jedenfalls eine gewisse optische Raffinesse, die den Eindruck der Individualität steigert...

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Der Sockel ist wie gewohnt in Nord-Süd Richtung plaziert, was in der Regel die Installation großer Kühlkörper erleichtert. Begünstigt wird dies auch durch die Tatsache, daß sich alle Kondensatoren in ausreichendem Abstand befinden. Der 2200uF Kondensator nahe dem ersten DIMM Slot, der beim Dragon die Montage von Kühlern wie dem Alpha PAL8045 oder Swiftech MC462 unmöglich machte, wurde glücklicherweise entfernt. So stellen auch Kühlkörper dieser Größenordnung keinerlei Problem dar. Eine Kleinigkeit, die uns bereits beim Abit KG7 erfreute, ist die Schutzfolie unter den Sockelnasen, die etwaiges Abrutschen mit dem Schraubenzieher beim Befestigen der Kühlerklammer zwar nicht verhindern kann, jedoch das Risiko einer Beschädigung von Leiterbahnen stark einschränkt.

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Zur Rechten des Sockels befinden sich die 3 DIMM Bänke, die je bis zu 1GB 184-pin DDR SDRAM aufnehmen können – praktischerweise muß hierbei nicht auf registered RAM zurückgegriffen werden. Etwas problematisch könnte sich der Einbau von Speicher in die erste Bank bei gleichzeitiger Verwendung eines sehr großen Kühlkörpers erweisen.

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Auf der neuen VIA KT266A Northbridge thront der Soyo-übliche, verhältnismäßig große Kühlkörper, dessen zugehöriger Lüfter wie gehabt mit 12V betrieben wird und über einen Standard Molex Stecker mit Strom versorgt wird. Dies macht sich vor allem bei einem etwaigen Austausch gegen einen stärkeren Kühler oder Lüfter positiv bemerkbar, da nicht einer der 4 weiteren Lüfterstecker verwendet werden muß.

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Das Dragon Plus verfüg über einen AGP Pro Slot, dieser unterstützt selbstverständlich AGP 2x und 4x.

Sowohl die beiden Standard IDE Kanäle als auch die Anschlüsse der RAID und FDD Controller sind parallel zur Seitenkante in Nord-Süd Richtung angebracht und farblich gekennzeichnet. Ein kleines Detail am Rande stellt die Ausbuchtung an den Schmalseiten der Steckplätze dar, die das An- und Abstecken der IDE Kabel vereinfachen soll. Zu beachten bleibt hierbei, daß sich bei unsachgemäßem Gebrauch leicht die Pins verbiegen – Vorsicht ist also dringend angebracht!

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Ein wenig ungünstig scheint ferner die Plazierung des ATX-Stromsteckers an der linken Kante des Mainboards, womit zwingend Kabel direkt über das Board laufen, was insbesondere bei Netzteilen mit ungebündelten Kabeln äußerst unangenehm werde kann.

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Mit 5 PCI Slots bietet das Dragon Plus ausgezeichnete Möglichkeiten zur Expansion – einzig ein ISA Slot wird nach wie vor von zahlreichen Anwendern als nützlich empfunden, um beispielsweise alte Scanner oder SCSI Karten weiterhin verwenden zu können.

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Beachtenswert ist hierbei freilich auch die Tatsache, daß der leistungsfähige On-Board 6 Kanal Soundchip eine PCI-Soundkarte weitestgehend obsolet macht. Der CMI 8738 machte schon im ursprünglichen Dragon Furore: ganz abgesehen davon, daß es sich um eine tatsächliche Hardware Lösung handelt, die im Gegensatz zum weitverbreiteten AC-97 Codec nicht die CPU belastet, sprechen Eckdaten wie die Unterstützung der Aureal 3D, EAX und HRTF 3D Positional Audio Standards für sich. Komplettiert werden die hervorragend Audio-Fähigkeiten des Dragon Plus durch die bereits erwähnte mitgelieferte PCI-Slotblende, die unter anderem optische und SPDIF Ein- und Ausgänge bietet, und somit auch was die Anschlußmöglichkeiten anbelangt mit teureren PCI Soundkarten gleichzieht.

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Ein weiterer klarer Pluspunkt ist der integrierte 10/100 Ethernet Controller. Für den Einsatz im LAN ist also eine Netzwerkkarte dank der RJ-45 Buchse nicht zwingend erforderlich. Das von uns beim Vorgänger bemängelte Fehlen einer entsprechend ausgeformten Anschlußblende gilt für die Plus Version nicht – auch an diese Kleinigkeit wurde gedacht.

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Bombastisch gibt sich das Dragon Plus in Sachen USB: nicht weniger als 6 USB 1.1 Ports werden unterstützt, 2 Anschlüsse befinden sich wie üblich am Board, 2 weitere sind über den 3,5“ Einschub des Smart Card Readers zugänglich. Für diesen wird laut Soyo in der finalen Version auch eine 5,25“ Einbaublende mitgeliefert, über die beigelegten Karten besteht momentan noch ein wenig Unklarheit. Definitiv gäbe es jedoch beispielsweise die Möglichkeit, eine Smart Card quasi als Zugangskarte zu verwenden, die zum Hochfahren des Systems eingeschoben wird – ein ausgezeichnetes Sicherheitssystem, das zudem zweifellos auf jeder LAN Party Eindruck macht...

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Ein wenig unverständlich scheint es, daß wiederum nur die „Lite“ Version des Promise Fasttrak 100 RAID Controllers Verwendung findet. Diese unterstützt zwar die Modi 0 (Striping) und 1 (Mirroring), nicht aber deren Kombination (0+1). In den Augen vieler Anwender wäre die Implementierung eines leistungsfähigeren Chips zweifellos sinnvoll gewesen.

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Das Dragon Plus verfügt wie sein Vorgänger über eine 3 Phasen Spannungsversorgung, die durch 6 MOSFET Transistoren gewährleistet wird. Um höchste Präzision und Kontinuität zu erreichen, kommt einmal mehr der weit verbreitete Intersil HIP6301CB Spannungsregler zum Einsatz.

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Als Taktgeneratoren fungieren wie so oft Chips der Marke ICS – sie zeigten im Laufe unserer Tests keinerlei spürbare Erwärmung, was eindeutig für ihre Qualität spricht.

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Eine weiteres nettes Detail stellt der 5VSB Indikator dar: Ein kleines LED neben dem CMOS Jumper zeigt auf einen Blick., ob das Mainboard über die 5V Standby Linie mit Strom versorgt wird.

BIOS

BIOS

Wie auch das ursprüngliche Dragon präsentiert sich das Plus fast gänzlich jumperfrei. Abgesehen vom Umschalten zwischen IDE Raid und normalem ATA-100 IDE Modus und dem CMOS Reset können sämtliche Einstellungen im BIOS vorgenommen werden.

Das bereits bekannte Soyo Combo Setup dient wie gehabt zur Vornahme der wichtigsten Einstellungen: Der Front Side Bus kann zwischen 100 und 233MHz frei gewählt werden, die Multiplikatoren bewegen sich von 6x bis 14x. Die Prozessorkernspannung kann auf bis zu 1,85V angehoben werden – diesmal darf auch die Einstellung selbst nicht, wie es bei einigen anderen Soyo Boards der Fall ist, auf +2,0V gesetzt werden. Wenn man von der Annahme ausgeht, daß diese Option hardwareseitig implementiert ist, stellt sich die Frage, warum Soyo ein derart ausgezeichnetes Feature zurückhält. Noch etwas schwerer wiegt vielleicht das abermalige Fehlen von Möglichkeiten zur Anpassung der AGP oder DIMM Spannung, 2 für erfolgreiches Übertakten integrale Funktionen.
Ferner findet sich im Combo Setup Menü die Einstellung „System Performance“, die von „Normal“ auf „Maximum“ geschaltet wird und dabei selbsttätig die wichtigsten BIOS Einstellungen optimiert.

Neben den üblichen Standard Menüs ist für Übertakter zweifellos das „Advanced Chipset Features“ Menü von Interesse. Dieses ist, wie bei Soyo üblich, übersichtlich in die Punkte RAM, AGP und PCI gegliedert. Insbesondere was die DRAM Einstellungen anbelangt läßt das Dragon Plus jedoch einige Wünsche offen, mit der Optionsvielfalt des Abit KG7 kann in keinster Weise mitgehalten werden. Lediglich CAS Timing, Precharge to Active (Trp), Queue Depth, Command Rate und Bank Interleaving dürfen von Hand adjustiert werden – schade!

Auch einige Kleinigkeiten, die Detailverliebte entzücken dürften zeigen sich im BIOS: so darf zum Beispiel ein persönliches EPA Logo verwendet werden, oder das System nicht nur per WOL oder Modem sondern auch durch eine Tastenkombination oder einen einfachen Tastendruck hochgefahren werden.

Von vergleichsweise größerer Bedeutung ist das Hardware Monitoring Menü, das von Soyo einmal mehr vorbildlich gestaltet wurde: neben der Rotation 2er Lüfter dürfen sämtliche Spannungswerte sowie die CPU und Systemtemperatur abgerufen werden. Auch die FOC (Fan Off Control) Option funktioniert zuverlässig – fällt die Drehzahl des Lüfters deutlich ab, wird das System binnen weniger Sekunden heruntergefahren, und somit die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung der CPU stark eingeschränkt.

Übertakten

Übertakten

Das Dragon stellte Soyos ersten ernsthaften Versuch dar, ein handfestes Übertakterboard zu produzieren – ein Vorhaben das, mit Einschränkungen, gelungen ist. Unser damaliger Hauptkritikpunkt war die gänzliche Absenz einer Option zum Verändern der Speicherspannung. Unseren Erfahrungen zufolge sind 2,5V bei Verwendung von PC2100 Modulen schlichtweg zu wenig, um stabil höhere Taktungen zu gestatten.

Ebendiese Erfahrung sahen wir in unseren Testläufen einmal mehr bestätigt: der von uns verwendete Micron PC2100 Riegel, der bei erhöhter Speicherspannung bereits 165MHz Cas 2 erreichen konnte, versagte bereits bei rund 145MHz FSB seinen Dienst, bei 150MHz wurden die anfänglich vernachlässigbaren Instabilitäten massiv, selbst Windows konnte nicht mehr geladen werden.

Wie erwartet schaffte der Wechsel zu Corsair PC2400 Speicher Abhilfe: Dieser Qualitäts-RAM ist für den Betrieb bei 150MHz und der Standardspannung von 2,5V spezifiziert und lief folglich bei ebendieser Taktfrequenz dementsprechend stabil.

Leider ergeben sich jedoch bei rund 160MHz erneut heftige Stabilitätsprobleme, die Masse der Benchmarks kann nicht mehr fehlerfrei ausgeführt werden. Ob an dieser Stelle mehr Speicherspannung bzw. noch hochwertigerer Speicher - man denke an den PC2700 oder DDR333 Standard - eine Lösung brächte bleibt unklar. Möglich wäre durchaus auch, daß wir in unseren Tests an die Limits der VIA KT266A Northbridge gestoßen sind. Jedenfalls kann der POST auch mit 165 und 170MHz durchgeführt werden, zum Laden von Windows reicht es allerdings jeweils nicht.

Zufriedenstellende Stabilität war letztendlich bis ca. 155MHz FSB gegeben. In nicht übertaktetem Zustand konnte zwar keiner der Benchmarks das System zum Absturz bringen, in unserem 12 Stunden Dauerbelastungstest mit Prime95 wurden jedoch 2 Fehler verzeichnet. Selbstverständlich gilt es hierbei jedoch zu beachten, daß es sich bei dem von uns getesteten Exemplar um ein Vorserienprodukt handelt, das aufgrund des noch nicht restlos optimierten Produktionsverfahrens nicht über die selbe Stabilität wie die massengefertigten Serienprodukte verfügen kann.

Test & Resultate

Test und Resultate

Das Testsystem:
Soyo SY-K7V Dragon Plus! Engineering Sample
AMD Athlon 1400MHz (133) AJHYA-Y Stepping
256MB Micron PC2100 Cas 2,5 / 256MB Corsair PC2400 (bei Tests mit 150MHz+)
Enermax 465VP
IBM Deskstar 60GXP 40g
OCZ Gladiator
ATI Radeon 64MB
Dlink DE530-CT
Windows 98SE 4.10.2222 A


Um eine Konsistenz in unserer Testreihe und eine größtmögliche Vergleichbarkeit mit vorhergehenden Reviews zu ermöglichen, wurde die effektive Taktfrequenz auf 1200MHz beschränkt. Bei 155MHz FSB wurde jedoch mit einem Multiplikator von 8 gearbeitet, die effektive Taktfrequenz betrug folglich rund 1240MHz.

Für alle Tests ab 150MHz FSB wurde aus obig erläuterten Gründen Corsair PC2400 Speicher verwendet.

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SiSoft Sandra 2001 Standard Version 2001.0.7.10 – CPU & Multimedia

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Beide Benchmarks sind in erster Linie Prozessorabhängig, dementsprechend gering fallen die Unterschiede zu den anderen getesteten Boards aus. Im CPU Benchmark kann sich das Dragon Plus dennoch als neuer Führender behaupten, wohingegen es im Multimedia Test leicht zurückfällt.

SiSoft Sandra 2001 Standard Version 2001.0.7.10 – Memory Benchmark

133MHz Front Side Bus

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In SiSoft Sandras synthetischem Speicherbenchmark kann das Dragon Plus dank VIAs neuem KT266A Chipsatz und dessen stark optimierter Speicheranbindung wie erwartet die Muskeln spielen lassen. Trotz aller Erwartungen ist der Vorsprung jedoch mehr als beeindruckend!


150MHz Front Side Bus

Das Anheben des FSB auf 150MHz und der Wechsel zu Corsair PC2400 Speicher sorgt für derzeit schlicht und einfach konkurrenzlose Ergebnisse!


155MHz Front Side Bus

Schweigen und genießen... Die synthetische Speicherperformance des Dragon Plus ist tatsächlich phantastisch.


160MHz Front Side Bus

Bilder sagen mehr als tausend Worte. Ausgenommen eines: w00t!


Cachemem

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Auch der Bandbreitentest Cachemem unterstreicht die haushohe Überlegenheit des KT266A Speicherinterfaces in synthetischen Benchmarks. Das Erhöhen des FSB läßt die Zahlen noch weiter nach oben schnellen – bei aller Euphorie darf jedoch nicht vergessen werden, daß es sich hier um keinen „Real-World“ Test handelt...


Linpack

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Auch die Linpack Resultate fallen erwartungsgemäß ausgezeichnet aus, auch hier ist der übertaktungsbedingte Leistungszuwachs klar erkennbar. Ersichtlich ist weiters die leicht gesteigerte effektive Taktfrequenz bei 155MHz Bustakt.


Content Creation Winstone 2000

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Eine kleine Überraschung sind die Winstone 2000 Resultate: Hier kann das Dragon Plus dem Abit nicht das Wasser reichen und klassiert sich „nur“ an zweiter Stelle. Selbst bei 155MHz bleibt das Dragon leicht unterlegen.


SYSmark 2001

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Ein ganz anderes Bild zeichnet BAPCOs professioneller SYSmark 2001: das Dragon Plus kann sich satte 6 Punkte vor seinem Vorgänger, dem bisherigen Spitzenreiter, schieben. Differenzen dieser Größenordnung traten unter den bisher von uns getesteten Mainboards kaum auf und verdeutlichen somit, daß sich die Überlegenheit des KT266A auch in Anwendungsbenchmarks sehr deutlich niederschlagen kann.


Mad Onion 3Dmark 2000

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Erstaunlicherweise kann sich das Dragon Plus nur um Haaresbreite vor dem optimal konfiguriertem Abit KG7-RAID plazieren, erst das Übertakten auf 150MHz katapultiert das Soyo Board an die Spitze, es ist schon bei dieser Taktfrequenz knapp schneller als das Abit bei 160MHz.


Mad Onion 3Dmark 2001

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Ein Ähnliches Bild zeigt sich bei Mad Onions aktuellem Nachfolgeprodukt: bei 133MHz muß sich das Plus dem KG7 sogar hauchdünn geschlagen geben, erst die Übertaktung erbringt die erwartete Führung.


Quake 3 Arena 1.11 – Demo001

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Ganz anders verhält sich freilich das stark Speicherabhängige Quake 3 Arena. In id softwares Kultspiel hat das Dragon Plus die Nase von Anfang klar vorne und klassiert sich bisweilen deutlich vor der Konkurrenz. Übrigens durchbricht es bereits bei 150MHz die 200fps Schallmauer im „Normal“ Modus. Auch 270fps mit „Fastest“ Einstellungen sprechen durchaus für sich.


SPECviewperf 6_1_2

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Auch im OpenGL Benchmark SPECviewperf kann sich das Soyo klar absetzten: Schon bei 133MHz ist es etwas schneller als das Abit KG7 bei 160MHz.

Fazit

Fazit

Mit dem Dragon Plus ist Soyo seinem Traum vom perfekten Motherboard wieder einen Schritt näher gekommen. Die Taiwanesen haben sich nicht einzig darauf beschränkt, VIAs neue Northbridge in das „alte“ Design zu verpflanzen, es wurden vielmehr eine Handvoll Neuerungen und Detailverbesserungen eingeführt, welche die Integrität und Funktionalität um ein weiteres Stückchen steigern. Nennenswert scheint hier allem voran der Smart Card Reader, der ein vollkommenes Novum darstellt und zum Beispiel als Zugangssystem sowohl für Firmen als auch detailverliebte Privatanwender in gleichem Maße interessant sein dürfte. Doch allein der KT266A Chip würde das Dragon Plus zu einem hochinteressanten Produkt machen, schließlich bot es in einigen Benchmarks eine mehr als nur beeindruckende Vorstellung.

Jedoch darf nicht außer Acht gelassen werden, daß nach wie vor eine Option zur Erhöhung der Speicherspannung fehlt – folglich ist für ernsthaftes Übertakten teurer PC2400 Speicher nahezu zwingend erforderlich. Ferner müssen die im Vergleich zu Abits KG7 verhältnismäßig bescheidenen Einstellungsmöglichkeiten im BIOS bemängelt werden. Vor allem der Punkt Speichertuning kommt eindeutig zu kurz.

Nichtsdestotrotz erhält das Dragon Plus unsere allerwärmste Empfehlung, schließlich vereint es auf einzigartige Weise derzeit wahrhaft überragende Performance, gute Overclocking Eigenschaften sowie eine Fülle von Features und ist somit eine exzellente Basis für ein leistungsstarkes Allroundsystem.

Letzten Angaben zufolge wird das Dragon Plus in ca. 1-2 Wochen verfügbar sein.

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