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Review-Roundup: Piledriver aka AMD FX-8350

oanszwoa 24.10.2012 45893 8
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Mit der Bulldozer-Architektur hat es AMD trotz des gefährlichen Namens nicht geschafft, den Konkurrenten Intel zu überrollen. Zu schwach fiel die Single-Core-Performance aus, ja sogar in manchen Multithreaded-Anwendungen konnten die FX-CPUs ihre 8 Kerne nicht zu ihrem Vorteil nutzen. Ein Upgrade von Thuban oder Deneb zahlte sich somit für die User kaum aus. Mit Piledriver stellt AMD nun eine verbesserte Revision von Bulldozer vor. Wie sich der FX-8350 als Topmodell schlägt, klärt unser Review-Roundup.

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Worin unterscheidet sich nun Piledriver von seinem Vorgänger? Wie die unten stehende Tabelle zeigt, scheint sich auf den ersten Blick nämlich nicht viel getan zu haben. Vishera, so der exakte Codename dieser neuen CPUs, verfügt mit dem FX-8350 genauso über 8 Kerne und 8 MB L2- und L3-Cache, wie auch schon der FX-8150 und wird auch weiterhin im 32-nm-Verfahren hergestellt. Nur die Taktfrequenz ist dank verbesserter Fertigungstechnologie mit 4 GHz um 400 MHz höher, während der Turbo-Takt mit 4,2 GHz bei der Auslastung von nur einem Kern gleich hoch ausfällt. Wenig überraschend ist dadurch auch die angegebene TDP von 125 Watt ident geblieben. Die Veränderungen liegen also im Detail der Architektur: Schnellere Instruktionen, eine größere Load-Queue und ein verbesserter Data-Prefetcher. Die daraus resultierende, positive Nachricht für uns User ist, dass aufgrund der minimalen Änderungen kein Sockel-Upgrade notwendig ist. Die vorgestellten CPUs FX-8350, FX-8320, FX-6300 und FX-4300 passen weiterhin in die bisherigen Mainboards mit AMDs Sockel AM3+. Hier sind die Spezifikationen im Vergleich zum Vorgänger aufgelistet:

Bis auf die Taktraten scheint alles gleich geblieben zu sein.

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Die Verbesserungen der Piledriver-Architektur liegen aber im Detail.


Performance in Anwendungen

Eingangs müssen wir uns mit den konkurrierenden Prozessoren am Markt beschäftigen. AMD bietet den FX-8350 derzeit zu einem Straßenpreis von knapp unter 200 Euro an, wofür wir 8 Rechenkerne ohne integrierter Grafik bekommen. Zum Vergleich: ein FX-8150 kostet 175 Euro. Im Preisbereich von 200 Euro findet man bei Intel den Xeon E3-1225V2 und E3-1230V3, ebenfalls ohne integriertem Grafikchip und mit 3,2 bzw. 3,3 GHz. Legt man etwa 10 Euro drauf, ist bereits ein Intel Core i5-3570K mit 3,4 GHz zu haben, allerdings inklusive HD 4000-Grafik. Sehen wir uns die Ergebnisse der CPU-Benchmarks unserer Kollegen von Anandtech und Computerbase genauer an:

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Video Transcoding - x264 HD 5.0.1 Benchmark

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3D Rendering - POV-Ray 3.7RC6

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Photoshop CS4 Performance - Retouch Artist Speed Test; Multithreaded Compile Performance - Visual Studio 2012

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WinRAR - Version 4.11


Im Vergleich zum FX-8150 kann der FX-8350 in CPU-Benchmarks zwischen 5 und 19 Prozent an Speed aufholen und ist damit immerhin im Durchschnitt um fast 15 Prozent schneller als der Vorgänger. Beim Intel Core i5-3570K sieht die Sache wie folgt aus: Während der neue Vishera in Photoshop, 3D-Rendering (singlethreaded) und WinRAR 17 bis 19 Prozent hinter Intel liegt, kann er hingegen beim Video-Transcoding (+ 15 %) und multithreaded 3D-Rendering in POV-Ray (+36 %) ordentlich punkten.

Performance in Spielen

Die gebotene Leistung in Spielen lässt sich recht schnell zusammenfassen und fällt leider ernüchternd aus: Wer gerade dabei ist, sich einen aktuellen Spiele-PC zusammenzustellen und geplant hat, auf Full-HD-Auflösung zu zocken, wird mit dem AMD FX-8350 sicher nicht glücklich werden. Viel zu groß ist hier der Vorsprung der Konkurrenz. Während der Intel Core i5-3570K bei Battlefield 3 noch etwa gleich schnell ist, liefert er bei Call of Duty - MW3 immerhin 10 Prozent mehr Frames pro Sekunde. Deutlich wird der Unterschied dann bei Anno 2070 mit einem Plus von etwa 30 Prozent, ähnlich wie bei Skyrim, wo die minimale Framerate 37 Prozent höher ausfällt. Beim Rennspiel F1 2011 ist Intel sogar über 50 Prozent flotter - ein Extrembeispiel wohlgemerkt. Der Umstand, dass AMDs Piledriver-Update in Spielen teilweise nur Core-i3-Niveau erreicht, kann uns gar nicht überzeugen - da hätten wir uns mehr erhofft.

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Best- und Worst-Case-Szenario im Spielebenchmark: Battlefield 3 und F1 2011 (Bildquelle:Computerbase)


Stromverbrauch, Temperatur

Aufgrund der geringen Änderungen in der Architektur kann Vishera zum Vorgänger Zambezi nur wenig verbessern, was den Stromverbrauch betrifft. Bereits der FX-8150 fiel durch seinen immensen Stromhunger negativ auf und wie erwartet, kann der FX-8350 in dieser Disziplin ebenfalls für keine positive Überraschung sorgen. Im Idle-Betrieb verbraucht der gesamte PC mit AMDs Neuankömmling zwar nur 10 bis 15 Watt mehr, bei Last - wir trauen es uns fast gar nicht zu schreiben - verbraucht AMD mit 195 Watt fast doppelt so viel wie ein vergleichbares System mit einem i5-3570K. Immerhin bleibt die maximal gemessene Kerntemperatur beim Standardtakt von 4 GHz mit 57 Grad Celsius im grünen Bereich.

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Bei Volllast sieht es ganz übel für den neuen Piledriver aus.


Overclocking

So wie bereits die vorigen FX-CPUs verfügt auch der FX-8350 über einen freien Multiplikator, der ein einfaches Übertakten ermöglicht. Einige Review-Seiten konnten ihr Exemplar stabil auf die magischen 5 GHz übertakten, Computerbase etwa erreichte dies mit einem Noctua NH-U12P mit NF-P12-Lüfter und einer Erhöhung der Kernspannung auf 1,512 Volt. Techpowerup benötigte dafür nur 1,488 Volt. Die Kollegen von Planet3dNow brachten ihr Exemplar ohne Spannungserhöhung auf gute 4,5 GHz, einer Taktsteigerung von immerhin 13 Prozent. Dabei sollte aber auf jeden Fall die erhöhte Leistungsaufnahme nicht außer acht gelassen werden. Computerbase verzeichnete dabei einen beachtlichen Anstieg von 100 Watt.

Ein ganz verrücktes Ergebnis bereits eine Woche vor dem offiziellen Release konnte der koreanische Overclocker "NameGT" erreichen: Mit flüssigem Stickstoff gekühlt, übertaktete er alle 8 Kerne auf sagenhafte 8176 MHz! Es bleibt allerdings spannend, ob Piledriver für Änderungen in der Weltrekordliste CPU-Taktraten sorgen kann. Aktuell führt jedenfalls noch ein FX-8150 mit 8709 MHz.

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Preise und Verfügbarkeit

Einen Tag nach Vorstellung der neuen AMD-CPUs ist es um die Verfügbarkeit noch nicht gut bestellt. Im Moment listen zwar bereits einige österreichische Shops die ersten Modelle, lagernd hat sie aber noch niemand. In Deutschland sieht es ähnlich aus, wir rechnen aber damit, dass die Situation im Laufe der nächsten Woche besser aussehen wird. Das Topmodell, der AMD FX-8350, wird für einen Preis von 190 Euro angeboten - es bleibt abzuwarten, inwieweit sich dieser Preis nach Verfügbarkeit von mehreren Anbietern noch nach unten korrigieren wird.

Reviews

Deutsch:

AMD FX "Vishera" @ Planet3dNow.de
Test: AMD FX-8350 „Vishera“ @ Computerbase.de
REVIEW: AMD FX-8350 Vishera – Piledriver für die Spitze! @ Technic3d.com
AMDs FX-8350 im Test: Mit Piledriver wird alles besser? @ Tomshardware.de
AMDs FX-8350 im Test: Vishera für Spieler - Positive Überraschungen inklusive, jetzt mit Testvideo @ PCGamesHardware.de


Englisch:

Review: AMD FX-8350 Piledriver CPU @ Hexus.net
FX-8350 CPU Review; AMD's Vishera Arrives @ HardwareCanucks.com
AMD FX-8350 - "Piledriver" for AMD Socket AM3+ @ Techpowerup.com
The Vishera Review: AMD FX-8350, FX-8320, FX-6300 and FX-4300 Tested @ Anandtech.com
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