Overclocking blabla

Am 8. November war ein langer Tag für die Übertakter von o.v.e.r.clockers.at! Oder besser gesagt eine lange Nacht, denn gemeinsam mit DiTech haben wir versucht einige Österreichrekorde vor dem Augen des Publikums zu sprengen. Ob uns das gelungen ist, könnt ihr auf den folgenden Seiten lesen.

Choose your weapons!

Wir waren nicht sonderlich bescheiden als wir angekündigt haben, dass wir im Rahmen der "Langen Nacht der Forschung" uns zum Ziel gesetzt haben einige Rekorde zu verblasen. Zuerst sollten die österreichischen Höchstwerte daran glauben und dann wollten wir uns die Weltrangliste vornehmen. Doch derartige Vorhaben bedürfen einer nicht zu unterschätzenden Vorbereitung. So haben wir schon mehr als zwei Monate vor dem Event mit Hardware eingedeckt und gebencht was das Zeug hielt. Gemeinsam mit unserem Partner DiTech hatten wir schnell die nötige Feuerkraft beisammen und nach den ersten paar durchtakteten Nächten kamen wir auf zwei Konfigurationen:

3DMark06:

• Intel Core 2 Extreme QX9770 (ES)
• ASUS Rampage Extreme
• Corsair Dominator DDR3-2133, CL9
• 2x Sapphire HD4870 X2, wassergekühlt mit zwei Stück aquagratiX und einem Watercool HT Fusion Triple
• Corsair HX 1000W

SuperPI

• Intel Core 2 Duo E8600
• DFI DK P45-T2RS Plus (mit VCore-Mod)
• TeamGroup TeamXtreem DDR2
• Zotac GeForceFX 5200 (PCI)
• Corsair HX 1000W

Besonders bei unserem SuperPI-System haben wir keine Kosten und Mühen gescheut. Dank DiTech konnten wir an die 30 E8600 testen und hatten so eine faire Chance an ein goldenes Stück zu gelangen.



Mit etwas Überraschung und noch mehr Glück haben wir nur wenige Tage vor dem Event fünf Stück Intel Core i7-Retail bekommen, sowie ein ASUS Rampage II Extreme und ein OCZ-Nehalem-Kit. Da ließen wir uns natürlich nicht nehmen kurzfristig ein paar Bench-Sessions einzuschieben, um zu sehen was der neue Intel unter flüssigem Stickstoff so bringt. Obwohl erste Versuche eher deprimierend waren und wir mit einer Menge Kinderkrankenheiten und einer undurchdringbaren Wand bei ~4,8 GHz kämpfen mussten, entschieden wir uns die neue Prozessorgeneration zumindest auf der Bühne ordentlich übertaktet vorzustellen:

• Intel Core i7 965
• ASUS Rampage II Extreme
• OCZ Platinum DDR3-1333, CL7 (3x2 GB)
• 2x Sapphire HD4870 X2, wassergekühlt mit zwei Stück aquagratiX und einem Watercool HT Fusion Triple
• Corsair HX 1000W

Die lange Nacht beginnt

Am Vorabend noch gebencht, deutlich zu wenig geschlafen und leicht nervös standen wir an diesem Samstag Vormittag vor der Hauptuniversität in Wien. Im Turnsaal der Universität beendete eine Eventfirma ihre Arbeit an Infrastruktur. Gemeinsam mit dem Lampenfieber in den Knochen trugen wir eine Menge Hardware in die Räumlichkeiten und fingen mit dem Aufbau an. Pots umschnallen, Mainboard abdichten, Wasserkühlung befüllen... wir waren beschäftigt! Es sollte auch gehörig knapp werden, denn fünf Minuten vor dem Beginn der ersten Overclocking Show waren noch immer nicht alle Systeme lauffähig. Besonders unser Core i7 spinnte mächtig herum und wollte überhaupt nicht hochfahren. Das kannten wir allerdings schon von den Vorbereitungen: Manchmal braucht unser ASUS Rampage II Extreme eben besonders viel Aufmerksamkeit und ein ruhiges Händchen, das öfters den LCD-Poster aussteckt, das Netzteil ausschaltet, wieder einschaltet, dann den LCD-Poster wieder ansteckt und per Tweaker-Controls einen Reset macht, um es zu den Lebenden zurückzuholen. Als die Systeme endlich bereit waren, hatten sich schon ausreichend Leute angesammelt und die Show konnte beginnen...



Zuerst musste ich, als alleine gelassener Moderator, erklären worum es bei unserer Station überhaupt ging. "Overclocking", das Wort hatten an dem Tag wohl noch nicht allzu viele Zuschauer gehört, denn die Augen waren ungläubig auf die vereisten Thermoskannen und die Tentakel-artigen Wasserschläuche gerichtet. Nicht viel besser wurde es nach der Erklärung von 3DMark06 und SuperPI. Aber was soll ich sagen: Zu diesem Zeitpunkt war ich selber noch so nervös, dass ich mich an die ersten Minuten des Abends gar nicht so recht erinnern kann.



Noch innerhalb der ersten halben Stunde konnten wir vor den Augen der Zuschauer ein paar bessere 3DMark-Durchgänge präsentieren und ganz knapp am österreichischen SuperPI-Rekord streifen.

Weil es Computer sind...

Unser Plan war es nach jeder halbstündigen Show ungefähr zwanzig Minuten Pause zu machen und uns die restlichen zehn Minuten für die nächste Vorstellung vorzubereiten. Da Pläne ohnehin nur dazu dienen, um über den Haufen geschmissen zu werden (besonders wenn Computer im Spiel sind), sollte es ganz anders laufen. Die zweite Show began schon mit schlechten Neuigkeiten: Das DFI-Board für SuperPI ließ sich nicht mehr richtig konfigurieren. Jede BIOS-Einstellung musste einzeln gesetzt werden, da das System sonst keinen Muckser mehr machen wollte. Deshalb ließen wir EmineM und andL64 herumbasteln während der Fokus ständig auf dem 3DMark06-System mit dem QX9770 lag.



So kämpften sich Turrican und Jackinger Schritt für Schritt vor und ich redete mir währenddessen den Mund fusselig. Die Nervosität war zu diesem Zeitpunkt zwar schon längst über alle Berge, aber ähnlich fern lagen auch die Rekorde. Die zweite Show gestaltete sich deshalb nicht wirklich spannend, sodass wir für die dritte Show gleich den Core i7 ins Programm nahmen, um den SuperPI-Leuten noch mehr Zeit geben zu können.



Die dritte Show begann wieder mit einer Überraschung: Wir schenkten dem Core i7-System in der Pause zu viel Aufmerksamkeit, sodass an uns vorüberging, dass sich der stark unterkühlte QX9770 abgeschalten hatte und nach nur wenigen Minuten komplett zugefroren ist. Damit wurde jede Rekordchance ins Nirvana verfrachtet. Das SuperPI-System unbrauchbar, die 3DMark-Maschine gelähmt. Da blieb nur mehr die neue Generation von Intel, die uns am Vorabend allerdings kein einziges Ergebnis brachte. Diesen Abend hatten wir uns garantiert anders vorgestellt...

Licht ins Dunkel

Die Nacht ist ja bekanntlich am dunkelsten bevor es Tag wird.

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