Gespannt durften wir für euch
OCZs ersten Ausflug in ein neues Marktsegment testen. In Sachen Arbeitsspeicher ist OCZ den meisten seit vielen Jahren ein Begriff, der für Qualität bürgt. Ob der von Xigmatek für OCZ gefertigte Kühlkörper namens
Vendetta im Vergleich zu unseren bisherigen Testkandidaten mithalten kann, zeigt sich auf folgenden Seiten.
OCZ Technology | Geizhals.atSpezifikationen:- Kompatibilität: 754, 755, 939, AM2(+), Intel LGA775
- Gesamtmaße (ohne Lüfter): 97(B) x 79(T) x 134mm(H)
- Lüftermaße: 92mm x 92mm x 25mm @ 2800 RPM
- Gewicht: 570g
Lieferumfang:- Kühlkörper
- Montagematerial
- 1x 92mm FAN
- Wärmeleitpaste
- Anleitung
- Adapter von 2-Pin auf Molex (optionaler Gehäuselüfter)
Nachdem wir die Verpackung geöffnet hatten, waren wir zuerst etwas erstaunt: Die Dimensionen des Kühlkörpers fallen im Vergleich zu den üblichen Towerkühlern eher klein aus, um nicht zu sagen mini. Neben einem 92mm Lüfter liegt das nötigste Montagematerial für Sockel AM2(+) und LGA775 bei. Aufgrund des übersichtlichen Lieferumfangs fallen
4x „Nippel“ für die Lüftermontage sofort positiv ins Auge, mehr dazu aber später.
In der Hand liegt das Leichtgewicht auf jeden Fall schon mal sehr gut - optimale Voraussetzungen für eine Montage auf unserem Testsystem.
v.l.n.r - 4x Heatpipes, 92mm Lüfter, Gumminoppen Montage Das von uns bereits mehrfach kritisierte Standardbefestigungssystem für LGA775 Kühler wird auch von OCZs Vendetta verwendet. Fairerweise muss erwähnt werden, dass die Push-Pins erstmals nicht von großflächigen Kühlrippen überragt werden und deshalb fast so gut zugänglich sind wie bei Intels Boxed-Variante. Der 92mm Lüfter sollte aber trotzdem im Nachhinein montiert werden, da er die Montage sonst nur unnötig erschwert. Ohne sich lange mit Halteklammern zu spielen werden die beigelegten Gumminippel einfach in die Löcher des Fans gedrückt und anschließend auf den Kühlkörper geschoben. Dies geht nicht nur flott, sondern entkoppelt gleichzeitig den Lüfter von den Aluminiumlamellen und vermeidet somit Vibrationsgeräusche. Wie gewohnt erfolgt die Befestigung auf Sockel AM2(+) mit einer Halteklammer am Retention-Modul des Mainboards und erledigt sich somit ohne viel Gefummel in wenigen Sekunden.
Zusammenfassend können wir sagen, dass die Installation sehr entspannt abläuft - nicht zuletzt aufgrund der schmalen Maße.
PWM-LüftersteuerungOCZ verwendet einen PWM-gesteuerten 92mm Lüfter, der bis zu 2800 RPM schafft. Dass mehr als 2000 Umdrehungen pro Minute in Bezug auf die Lautstärke keinesfalls mehr als angenehm aufgefasst werden können, dürfte jedem klar sein. Der Clou ist die PWM-Steuerung, bei der 4 Pins am Mainboard angeschlossen und impulsbreitenmodulationsgesteuert werden. Je nach CPU-Temperatur regelt sich so die Kühlleistung über das im BIOS auswählbare Feature
Q-Fan automatisch. Aufgrund dieser Steuerung werden gute bis sehr gute Temperaturen erzielt und die Geräuschentwicklung kann dennoch als minimal bezeichnet werden. Ein Vorteil von schnell drehenden 92mm Lüftern ist auf jeden Fall der hohe Luftdruck, dadurch kann der Abstand zwischen den Lamellen verringert werden und führt zu höherer Performance bei aktivem Lüfter. Wie unser Testsetup zeigen wird, ergibt sich dadurch ein wesentlicher Nachteil, sowohl bei verringerter Drehzahl als auch unter erhöhten Umgebungstemperaturen versagt die Kühlleistung schneller.
Testsystem- Core 2 Duo E6300
- Asus P5B Vanilla
- 2048 MB RAM Supertalent, DDR2-800
- ATI X1950XT
- 320 GB HDD
Wichtig: Um das Konzept des neuen Kühlkörpers mit den anderen Testmustern vergleichen zu können, haben wir die beigelegte Wärmeleitpaste nicht verwendet!
TestaufbauGetestet wurde in einem BTX-Gehäuse mit einem 120mm-Lüfter an der Vorderseite (blasend) und einem 120mm-Lüfter an der Rückseite (saugend). Neben dem Standardtakt wurden auch im 70% übertakteten Zustand Messwerte abgenommen. C1E/EIST waren während des Tests deaktiviert, Vcore im Stockbetrieb auf 1,275v und im übertakteten Zustand auf 1,325v fixiert. Übertaktet liegt die Gesamtleistungsaufnahme im Idle bei 150 Watt, unter CPU-Last
195 Watt und 260 Watt bei 3D-Anwendungen (für diesen Test nicht relevant).
Um die typische Verlustleistung unter Last zu simulieren, wird
Orthos (Dual-Prime) Small FFTs verwendet - dies diente zugleich als Stabilitätstest. Die Temperaturen der beiden Cores werden mit Intels TAT sowie CoreTemp ausgelesen. Für eine übersichtlichere Darstellung wird das arithmetische Mittel aus den angezeigten Temperaturen berechnet.
Um faire Testbedingungen zu garantieren, wird im übertakteten Zustand zusätzlich die saugende Gehäusebelüftung demontiert, da diese speziell Towerkühlern zugute kommt und deshalb kaum noch Unterschiede zum Push-Pull-Betrieb mit 2x 120mm messbar sind. Darüber hinaus testen wir die Kühler auch auf ihre Leistung unter Silent-Bedingungen. Dazu wird der ~1200 RPM Lüfter auf
5V reguliert, wodurch sich ca.
800 RPM ergeben. Bei PWM-Lüftern passen wir die Drehzahl mittels SpeedFan an das Geräuschniveau eines 120mm FANs an, dieses liegt in der Regel bei 50-60%.
Rot: Testkandidat, Grün: Idle Es war nicht anders zu erwarten, dass der OCZ Vendetta mit 2800 RPM bis an die Spitze kommt, die Lautstärke nähert sich aber erst bei ca. 60% an unsere restlichen Kühler an.
Rot: Testkandidat, Grün: Idle Bei stark gesteigertem Takt können selbst die 2800 RPM nicht mehr genug Wärme vom Kühlkörper abführen, OCZ verliert ein paar Plätze an großflächigere Kontrahenten.
Rot: Testkandidat, Grün: Idle Ohne zusätzliche Gehäusebelüftung fällt unser Testkandidat weiter ab, bei 60% der Lüfterdrehzahl liefert Orthos/Prime bereits erste Fehler.
Es ist nicht besonders überraschend, dass der OCZ Vendetta mit seinen größeren Kollegen nicht mithalten kann. Verwunderlich ist allerdings, dass er im Großen und Ganzen in dieser Kategorie mitspielen darf! Für Leute, die eher eine günstigere Variante suchen und dabei trotzdem ein halbwegs leises sowie ausreichend gekühltes System wollen, ist der OCZ Vendetta auf jeden Fall ein interessantes Produkt. Für ungefähr 25 Euro siedelt er sich deutlich unter dem Verkaufspreis der restlichen Kandidaten an. Eine Konkurrenz zu „herkömmlichen“ Kühlern, die mit 120mm Lüfter ausgestattet sind, stellt OCZs Vendetta unserer Meinung nach nicht wirklich dar.
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