Die österreichische Kühlerschmiede
Noctua sollte mittlerweile jedem versierten Benutzer ein Begriff für High-End-Kühllösungen sein. Mit dem heutigen Tag bekommt der bekannte Tower-Kühler
NH-U12P einen wohlgeformteren Bruder namens
NH-C12P.
Herstellerseite: noctua.atFeaturesSchauen wir zunächst auf die Features, die der neue CPU-Kühler für uns bereit hält.
Mit insgesamt
sechs Heatpipes wird die Wärme von der Kontaktfläche in die Kühllamellen abgeleitet. Der Bruder NH-U12P besitzt nur vier davon.
Die neue Form des Kühlkörpers soll für eine
höhere Kompatibilität sorgen. Besonders die geringere Höhe bringt diverse Gehäuse zum Aufatmen, die bis dato in Kombination mit Noctua entweder am Airflow-Trichter beschnitten werden mussten oder gar nicht in Frage kamen.
Das neue C-förmige Design des Kühlers bringt dank des Top-Bottom-Konzepts eine aktive Kühlung für benachbarte Mainboard-Komponenten mit sich.
Das SecuFirm-Mounting-System ist in sehr ähnlicher Form auf allen Noctua CPU-Kühlern vorhanden. Es unterstützt alle gängigen Sockeltypen und ist
auf Anfrage kostenlos auch für die meist in Servern verwendeten Sockel F, sowie diverse Xeon-Sockel und den in die Jahre gekommenen K8 (939, 940, 754) erhältlich.
Der C12P wird ebenso wie der Bruder U12P mit dem Premium-Lüfter
NF-P12 ausgeliefert. Dieser ist speziell für den Betrieb mit CPU-Kühlern ausgelegt und sorgt für einen erstaunlichen Luftdurchsatz bei geringem, akustisch wahrnehmbarem Betriebsgeräusch. Bei
unserem Test konnte der Lüfter einen
Editor's Choice-Award abstauben.
Auch über diese Wärmeleitpaste haben wir
bereits berichtet. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass die
NT-H1 seit einigen Wochen in einer
verbesserten Zusammensetzung erhältlich ist. Sie ist nun weniger zähflüssig und verteilt sich daher auch besser. Dadurch ergeben sich deutlich bessere Ergebnisse, was wir in der kommenden Woche noch genauer unter die Lupe nehmen werden.
SpezifikationenSocket compatibility | Intel Socket LGA 775, AMD AM2 & AM2+, Intel Xeon on request, AMD K8 (754, 939, 940) & Socket F on request |
Height (without fan) | 91 mm |
Width (without fan) | 126 mm |
Depth (without fan) | 152 mm |
Height (with fan) | 114 mm |
Width (with fan) | 126 mm |
Depth (with fan) | 152 mm |
Weight (without fan) | 550 g |
Weight (with fan) | 730 g |
Material | Copper (base and heat-pipes), aluminium (cooling fins), soldered joints, nickel plated |
Application | Intel all frequencies, AMD all frequencies |
Fan compatibility | 120 x 120 x 25 mm / 120 x 120 x 38 mm |
Scope of Delivery | - NF-P12 premium fan
- Ultra-Low-Noise-Adaptor (U.L.N.A.)
- NT-H1 high-grade thermal compound
- SecuFirm™ mounting kits for LGA & AM2(+)
|
Warranty | 6 Years |
Auf der folgenden Seite gehen wir kurz den Lieferumfang durch und beschäftigen uns mit der Montage.
Lieferumfang- C12P-Kühlkörper
- Mounting-Kit für Intels Sockel 775, sowie AMDs AM2 & AM2+
- 2 Lüfterklammern
- Low Noise Adapter (L.N.A.) und Ultra Low Noise Adapter (U.L.N.A.)
- Lüfter: Noctua NF-P12
- Wärmeleitpaste: Noctua NT-H1
- Farbige, einfach verständliche und nachvollziehbare Anleitung
Keine halben Sachen: Der NH-C12P kommt mit einer vollen Tube von Noctuas hochwertiger Wärmeleitpaste MontageDie Montage des Kühlers verlief dank des bekannten Mounting-Systems
wie gewohnt. Das Mainboard muss aus dem Gehäuse genommen werden, um die beiliegenden Socket-Brackets mit vier Schrauben befestigen zu können. Danach wird die Wärmeleitpaste aufgetragen und abschließend der Kühlkörper mit zwei Schrauben an den Brackets angeschraubt. Die Konstruktion könnte man insgesamt als
bombenfest beschreiben.
Um die CPU nicht zu beschädigen, erledigt den schlussendlichen Anpressdruck eine Feder. Auf der folgenden Seite stellen wir kurz unsere Testumgebung vor, danach geht es schnell zu den sehnsüchtig erwarteten Zahlen.
CPU: Intel QX9650 (C1)
Mainboard: DFI LANParty LT X38-T2RSpeicher: Kingston Hyper-X PC9200, 2 GB
Grafikkarte: ATI HD2900XT (880/950, Catalyst 8.3)
Netzteil: Silverstone OP1000 (1000 Watt)
Festplatte: WD Raptor 74 GB
Betriebssystem: Windows XP, SP2. Alle Treiber auf dem neusten Stand.
Gehäuse: Lian Li PC-S80 A (3 x 80 mm Lüfter)
Raumtemperatur: 20°C
Kunterbunt: Grün-gelbes DFI, rote HD2900XT, blaue Kingston und die herbstlichen Farben von Noctua. Um eine realistische Umgebung zu simulieren, wurden die Tests im geschlossenen Gehäuse durchgeführt. Die Ermittlung der Temperaturen erfolgte mit DFIs hauseigenem Tool und wurde erst notiert, wenn sie über fünf Minuten lang gleich blieb. Beim Overclocking wurden keine zusätzlichen Hilfsmittel genutzt, jeder Kühlkörper war auf sich alleine gestellt - keine Extralüfter, kein geöffnetes Fenster.
Das Hauptaugenmerk haben wir auf die Übertaktung gelegt, denn im Großen und Ganzen interessierte uns, ob der kompatiblere Top-Bottom-Kühler mit seinem tower-förmigen Pendant NH-U12P mithalten kann. Dafür haben wir zuerst die maximalen quad-Prime-stabilen Taktraten ermittelt:
Mit 3,9 GHz kommt der C-förmige NH-C12P beinahe an seinen großen Bruder heran. Ein Wunder bei der Kühlleistung bleibt bei diesen Taktraten klarerweise aus - beide Kühler quälen unseren QX9650 auf ungefähr 90°C bei maximaler Last. Nichtsdestotrotz ist ein
derartiger Overclock für die Größe des Kühlkörpers
herausragend! Ähnlich sehen auch die maximalen Ergebnissen bei SuperPI aus:
Der NH-U12P trumpft mit über 4,3 GHz auch bei SuperPI auf, kann sich aber dennoch nicht deutlich absetzen. Mit 4,24 GHz braucht sich der kompakte Neuling nicht zu verstecken:
SuperPI: 10,938 Sekunden bei 4,24 GHz! Nehmen wir uns nun
die Temperaturen beim Standardtakt von 3 GHz zur Brust:
Die Temperaturen sprechen durch die Bank eine klare Sprache. Der NH-U12P kühlt die CPU besser, während der NH-C12P - wie zuvor behauptet - weit netter zu Northbridge und Spannungswandlern (VRMs) ist. Doch nicht genug der harten Zahlen. Dank der mitgelieferten Low-Noise-Adaptern haben wir den NF-P12 von seinen standardmäßigen 1.400 U/min in den
Silent-Betrieb mit 800-900 Umdrehungen versetzt:
Hier wird das gute Bild des Neulings leicht getrübt. Durch den geringeren Luftstrom kommt der NH-C12P ins Stottern und neben der um 8°C höheren CPU-Temperatur sind sogar Northbridge und VRM weit heißer als bei Noctuas Tower-Lösung. Doch was bedeutet das? Auf der kommenden und letzten Seite fassen wir die Fakten unseres Testkandidaten noch einmal zusammen und bilden das abschließende Fazit.
Mit Noctuas neustem Werk wurde ein Premium-Kühler geschaffen, der die Eigenschaften einer Kompaktlösung mit sich bringt, ohne auf gute Kühlleistung zu verzichten. Im Vergleich mit dem großen Bruder NH-U12P
schlägt sich der NH-C12P
tapfer, unsere CPU musste allerdings je nach Lüfterbetrieb zwischen 6 und 8°C mehr Hitze in Kauf nehmen. Anderseits erfahren die benachbarten Komponenten am Mainboard bei ausreichendem Luftstrom eine bessere Kühlung und sind dabei bis zu 4°C kühler.
Alles in allem bedient Noctua hier zwei unterschiedliche Segmente im Premium-Bereich: Der Tower-Kühler NH-U12P ist die bessere Wahl für Overclocker, die mit Luftkühlung ans Maximum gehen wollen und dafür auch massig Platz im Gehäuse haben. Mit dem NH-C12P wird das Verlangen all jener gestillt, die bei der Gehäuse- und Mainboard-Kompatibilität keine Abstriche machen möchten und sich dennoch gerne für einen
intelligenten Overclock in den oberen Etagen rüsten wollen.
Für
59,90 Euro wird der NH-C12P in den kommenden Wochen über den Ladentisch gehen und damit manch einem die Entscheidung nicht gerade einfach machen. Vom Größen-Leistungsverhältnis stellt der smarte Noctua momentan eine Klasse für sich dar - da kann ihm kein Konkurrenzkühler das Wasser reichen. Wer jetzt noch einen guten Grund hat, sich nicht für einen performanteren Tower-Kühler zu entscheiden, der kann hier bedenkenlos zugreifen!
Noctuas NH-C12P kann mit seinem Top-Bottom-Konzept und dem guten Größen-Leistungsverhältnis punkten.
Kompromisslose Übertakter sind mit dem großen Bruder NH-U12P besser bedient.
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