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Gigabyte GA-P55A-UD7 overclocked!

mat 06.04.2010 14190 6
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Im Rahmen unserer Teilnahme an der P55 OC Challenge von Gigabyte haben wir einige Tage mit ihrem aktuellen Spitzenmodell GA-P55A-UD7 verbringen dürfen. In diesem kleinen Erfahrungsbericht könnt ihr uns beim Übertakten über die Schulter schauen.

Hersteller-Website | geizhals.at

Der Schlachtplan

Mit dem Postfix UD7 markiert Gigabyte derzeit ihre Topmodelle. Für den Sockel 1156, der für diesen Overclocking-Wettbewerb Pflicht war, hört der Spitzenreiter auf den Namen GA-P55A-UD7. Das relativ frisch angehängte "A" steht für USB 3.0 via dem μPD720200-Chip von NEC und SATA3 über den Zusatzchip SE9128 von Marvell. Diese Features sollen uns allerdings weniger interessieren, denn Ziel des Wettbewerbs ist eine möglichst schnelle Zeit in SuperPI 1M und IntelBurnTest zu ergattern. Wer allerdings mehr über das Board wissen möchte, der schaut sich am besten den Test von hardwareluxx.de, die sogar einen Award spendiert haben. Auch unsere österreichischen Kollegen von hardwareoverclock.com resümieren das P55A-UD7 als "solides und stabiles Overclocking Board".

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Stabiler und gut übertaktbarer Untersatz: Das Gigabyte GA-P55A-UD7


Damit sollten alle Fragen zum Untersatz geklärt sein, also kommen wir zur restlichen Hardware. SuperPI fordert momentan ohne Frage einen i5 670, der mithilfe des nutzbaren Turbo-Multipliers die BClock 27x vervielfältigt. Zwar beweist Gigabytes Vorzeigeübertakter hicookie, dass das Board keine Probleme mit einer BClock von 270 MHz hat, doch kommen die stärkeren Clarkdales erfahrungsgemäß mit höherer Wahrscheinlichkeit über die 6 GHz-Marke. Bevor wir also unser Glück zu stark herausfordern, greifen wir lieber zu zwei 670ern. Für den Multithreading-Benchmark muss leider ein i5 750 herhalten. Ein i7 870 ist hier wohl die optimale Wahl, denn der kann mit seinen vier weiteren Hyperthreading-Kernen noch einiges an Zeit gut machen. Nur stand uns dieser leider nicht zur Verfügung. Dafür haben wir dank Corsair ordentliche Dominator GTX2 verbauen können!

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Lüfter ready, Pot set, go!


SuperPI 1M

Um das Board ordentlich in den Griff zu bekommen - es ist ja doch unser erstes P55-Mainboard von Gigabyte -, beginnen wir mit unserem Lieblings-Benchmark SuperPI. Dieser verzeiht nicht nur gerne fehlende Stabilität, sondern zeigt auch wo CPU und Board so circa ihre Grenzen haben; sowohl bei den Taktraten, als auch bei den angelegten Spannungen. Die erste Grenze, die wir zuerst ausloten müssen, ist der Coldbug. Zwar gibt es für dessen Verbesserung einen unkomplizierten Mod, nur ist dieser für die Qualifizierung nicht erlaubt (siehe Wettbewerbsregeln, Punkt 7). Deshalb können wir unsere Prozessoren nur bis -120° C kühlen und müssen ohne Frage einiges an Potential abgeben. Nichtsdestotrotz kommen wir schon mit unserer ersten CPU auf ziemlich genau 6 GHz und können einen Run von ungefähr 7,1 Sekunden hinlegen. Dafür geben wir eine VCore von 1,9 Volt, was gemeinsam mit dem im BIOS einstellbaren, maximalen Vdroop-Schutz sogar in 1,936 Volt resultiert. Das ist zwar keinesfalls wenig, doch wären auswählbare 2+ Volt durchaus angebracht für den Extrembereich! Zusätzlich legen wir noch eine VTT zwischen 1,40 und 1,45 Volt an. Möglich sind hier seltsamerweise sogar 1,9+ Volt, die allerdings jede CPU problemlos in den Hardware-Himmel schießen würden. Schon bei angelegten 1,5 Volt spinnen unsere i5 670 und können zwar (nur aus dem Warmstart!) booten, erweisen sich allerdings alles andere als stabil. In einem Fall vernichten wir uns damit sogar unsere XP-Installation!

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Unsere ersten Durchläufe bringen uns gleich auf beinahe 6 GHz und eine SuperPI 1M-Zeit von 7,17 Sekunden


Weil unsere Zeit (wie so oft) gerne begrenzt ist, versuchen wir nicht gleich das Maximum aus unserer ersten CPU herauszuquetschen, sondern spannen lieber unser zweites Exemplar ein. Dabei fällt uns gleich auf, dass das P55A überhaupt nicht mit allzu hohen Einstellungen nach einem CMOS-Reset klar kommen will. Sobald es also zu groben Komplikationen beim Übertakten kommt, also das Board nicht mehr bootet und ein Zurücksetzen der Einstellungen nötig ist, muss wieder langsam nach oben getaktet werden. Besonders wichtig ist das stückweise Anheben der BClock, da das Mainboard sonst erneut bei den ersten Bootcodes hängen bleibt. Eine große Erleichterung bietet da das Profil-Management, das über F11 und F12 im BIOS zur Verfügung steht. So kann nach einem CMOS-Reset bequem zu einer sicheren Basis gegriffen werden, auch wenn der Weg von dort aus wieder vorsichtig und schrittweise bestritten werden muss.

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Per F12 können zuvor gespeicherte Profile geladen werden


Sobald wir uns nach einigen Anläufen an diesen Vorgang einigermaßen gewöhnt haben, können wir auch unsere zweite CPU sehr angenehm übertakten. Das liegt grundsätzlich an dem durchaus sauber gehaltenen BIOS, das nicht zu wenig, aber auch nicht zu viele Features bietet. So kommen wir schnell auf 5,6 GHz mit denen wir auch problemlos in unser schlankes Windows XP booten können. Den restlichen Weg gehen wir, so wie wir es auch schon bei unserer ersten CPU erfolgreich praktiziert haben, per SetFSB. Als Clock Generator wählen wir ICS9LPRS918BKL und schon können wir an der BClock drehen. Zusätzlich öffnen wir uns noch ein CPU-Z, da SetFSB wegen dem verwendeten Turbo-Multiplier nicht die richtige CPU-Taktrate anzeigt. Wer im stabileren und/oder luftgekühlten Bereich unterwegs ist, der kann natürlich auch zu Easy Tune 6 greifen. Uns ist das Tool etwas zu bunt geraten und die lange Ladezeit, sowie die mühsamere Handhabung kommen auch nicht gerade entgegen.

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Easy Tune 6: Viele Features, wenig praktikabel!


Leider geht unser zweiter i5 670 nicht ganz so gut und trotz Rumspielerei können wir die unoptimierten 7,17 Sekunden aus unserem ersten Durchlauf mit der ersten CPU nicht toppen. Wären wir nicht wenige Stunden vor der Deadline der Qualifizierung, dann würden wir jetzt noch einmal unseren besseren Prozessor zur Brust nehmen.

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Vorne Eis, hinten Windows XP!


IntelBurnTest

Eine vollkommen neue Herausforderung bringt der IntelBurnTest mit sich. Prinzipiell handelt es sich dabei um ein Frontend für den Stabilitätstest LinPack. Dieser profitiert von mehreren Kernen und so greifen wir, wie in unserem Schlachtplan bereits ausreichend erörtert, zu einem Core i5 750. Ganz so leicht will es uns das Mainboard allerdings nicht machen, denn sobald der Quad-Core im Sockel sitzt, steckt der Bootvorgang bei C1. Nach einigen erfolglosen Austauschversuchen diverser Hardware und einem vermeintlich nötigen BIOS-Update auf Version F4, probieren wir (ohne Frage grundlos) ein 4x 2 GB Speicherkit von Corsair und bewegen das P55A damit zum ersten Lebenszeichen. Kurze Zeit später entdecken wir, dass unsere Dominator GTX2 nur in den weißen Slots untergebracht werden dürfen, um unseren i5 750 betreiben zu können. Ein kurzer Blick ins Handbuch verrät dann auch warum: Gigabyte nutzt nicht die farbigen, sondern die weißen Slots für Channel 0. Das scheint dem älteren IMC des i5 750 nicht zu gefallen. Sobald die Speicher allerdings in den richtigen Slots stecken, läuft wieder alles wie am Schnürchen ...

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Core i5 750 + blaue Slots = Bootcode C1


Unser i5 750 nimmt wie erwartet eine VCore zwischen 1,5 und 1,6 Volt. Obwohl wir uns mittlerweile an die 32-nm-Fertigung gewöhnt haben, gestaltet uns das P55A-UD7 den Übergang angenehm einfach. Im Endeffekt gleichen wir nur VCore und VTT an, kämpfen uns mit der BClock langsam im BIOS nach oben und booten dann bei über 4 GHz in ein frisch aufgesetztes Windows 7. Die Detailarbeit erledigt dann wieder SetFSB, während wir immer wieder den BurnTest laufen lassen. Mit der Temperatur können wir auf ungefähr -110° C gehen, bei um die -115° C scheint der Coldbug zu liegen. Den Coldbootbug messen wir ebenso wie beim Clarkdale bei -95°. Unterm Strich kommen wir auf 4,66 GHz und eine Zeit von 86,16 Sekunden. Besonders nett finden wir unser stabiles Dominator GTX2-Kit, die den Test mit 2200 MHz und CL7-7-7-24 bestehen. Dafür pumpen wir zwar sicherheitshalber 1,9 Volt in die Speicherriegel, schließen allerdings garantiert nicht aus, dass sie auch weit weniger brauchen könnten.

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IntelBurnTest: Trotz dem HT-befreiten i5 750 können wir noch 86,16 Sekunden erkämpfen!


Fazit

Die Overclocking-Ambitionen von Gigabyte tragen nun langsam Früchte! Bereits das GA-EX58-EXTREME konnte für einigen Trubel sorgen und nun bricht der hauseigene Overclocker hicookie mit dem GA-P55A-UD7 die Sub-6-Barriere in SuperPi 1M. Da steht für uns außer Frage, dass Gigabyte einiges richtig gemacht haben muss.

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Und das können wir auch bestätigen: Das P55A-UD7 hat alles was nötig ist, um einen Prozessor für Rekorde auszuquetschen und bleibt dabei angenehm einfach zu bedienen - zumindest sobald man weiß wie das BIOS angefasst werden muss! Bis zu acht Profile helfen aus, wenn hie und da ein CMOS-Reset ansteht. Nur ein bisschen mehr VCore hätten wir uns gewünscht, denn so manche CPU profitiert unter LN2 noch von mehr als 1,9 Volt. Für den Grenzbereich untauglich befinden wir das eigens entwickelte Easy Tune 6. Für den letzten Schliff an den Taktraten ist es uns einfach zu träge. Da ist uns das weitaus profanere SetFSB lieber. Das soll allerdings nicht heißen, dass 24/7-Overclocker ebenso wenig damit anfangen können: Easy Tune bringt alles mit, um euren Alltag langfristig zu beschleunigen.

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Alles in allem sind wir überrascht was uns Gigabyte mit diesem Mainboard aufgetischt hat. Die Fülle an Features, sowie das einfache Handling beim Übertakten erinnern uns deutlich an ASUS, während der Support von hicookie den Beigeschmack vom EVGA-Shamino-Gespann beimengt und damit die extremeren Übertakter glücklich macht. Tja, Gigabyte ist hier unterm Strich eine Mischung aus beiden Welten gelungen und ganz ehrlich: Wir finden es gut!
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