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Force-Feedback für die Ohren: eDimensional AudioFX Pro 5+1

Joe_the_tulip 09.03.2009 15596 0
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Force-Feedback? Bewegt sich das?
Die Welt der Headsets zu revolutionieren, ist schwer. EDimensional versucht es beim AudioFX Pro 5+1 Headset mit guter Abschirmung und starken Vibrationsmotoren. Wer sich in Spielen gerne erschrickt, ist hier an der richtigen Adresse.

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Wie es sich anhört


  • Kopfhörer: Ohrumschließende Muscheln, 2 Gelenke und eine Führung zum Anpassen; Empfindlichkeit 110 ±3 Dezibel, 20 Hz-20 kHz
  • Mikrofon mit biegsamem, verstellbarem Bügel, Empfindlichkeit 58 ±3 Dezibel, 20 Hz-16 kHz; teamspeak-zertifiziert
  • USB-Anschluss; 2,2 m Kabellänge; Fernbedienung mit 4 Knöpfen und Status-LED
Die Ohren gut zu umschließen ist auf jeden Fall mal ein guter Anfang, wenn man die Vorzüge eines Headsets genießen will! Das schirmt Geräusche von außen ab und läßt einen tief eintauchen ins Spiel. Um genau das zu erreichen, spendiert eDimensional seinem AudioFX Pro 5+1 ein Extra: Force-Feedback. Vibrationen sollen den Benutzer noch mehr einbinden - genau wie bei gleichnamigen Joysticks, Lenkrädern oder Kopfschuss-Simulatoren.

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Das AudioFX schirmt dank weichen Auflagen mit einem straffem Bügel gut gegen außen ab.


Zugriff auf das haptische Feedback gibt es über die Fernbedienung in drei Stufen: Off, Low und High. Die Fernbedienung baumelt etwa 40 cm unterhalb der linken Kopfhörermuschel, fest integriert in das über 2 m lange Kabel. Neben dem Schieberegler für die Vibration gibt es auch noch eine mehrfarbige Status-LED, die die aktuelle Vibrationstärke signalisiert. Des weiteren kann man das Mikrofon stummschalten und mit zwei separaten Tasten die Lautstärke erhöhen oder senken. Leider ist die Bedienung nur wenig intuitiv und viel zu schwergängig - eventuell bessert sich das nach längerem Einsatz aber noch.

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Schwergängige Druckknöpfe und ein ebenso schwergängiger Schiebeschalter.


Exzellent ist der Tragekomfort. Die großen Schalen umschließen die Ohren komplett. Die Kopfhörer sitzen zwar relativ straff, dafür ist die Polsterung weich und sowohl Bügel als auch Kopfhörermuscheln kann man gut anpassen. Leider gibt es Schleifgeräusche, wenn das Kabel zur Fernbedienung über die Muschel gleitet. Der Teil des Kabels zwischen Fernbedienung und USB-Stecker ist davon nicht betroffen. Somit fällt dieser kleine Mangel nicht weiter störend ins Gewicht.

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Dank zweier Gelenke und eines Auszugs passt der Kopfhörer praktisch auf jeden Kopf


Beim Betriebssystem meldet sich das AudioFX-Headset als USB-Audiogerät. Prinzipiell bekommt es nur Stereo-Signale zugewiesen, emuliert mit der beiliegenden Software USB 3D Sound Configuration aber auch Surround-Sound für eine 7.1-Umgebung. Der Surround-Sound kann um bis zu 360° um den Hörer gedreht werden. Verschiedene Hörräume lassen sich akribisch justieren und mit einigen Effekten umgeben, wie etwa dem typischen Klangprofil eines Opernhauses.

Die Qualität des Raumklang, der mit all diesen Tricks erzeugt wird, hält sich allerdings in Grenzen - zumindest verglichen mit einem Headset, das direkt am Surround-Empfänger steckt. Untypisch ist, dass Musik im Raumklang-Profil besser klingt - vor allem Stimmen werden klarer. Dennoch wirkt Gesang ein wenig zu dumpf und zum Beispiel Snare Drums etwas zu blechern. Diese Mängel sind allerdings ziemlich klein und man hört sich binnen kürzester Zeit ein. Gewöhnen muss man sich auch an die Fernbedienung: Es ist uns nicht nur einmal passiert, dass wir das AudioFX-Headset aufgesetzt haben und von enormer Lautstärke überrascht wurden. Abhilfe schafft hier ein Blick von außen auf die Kopfhörermuschel: Leuchtet oder blinkt nur eine der roten Force-Feedback-LED, kann man das Headset gefahrlos aufsetzen. Leuchten alle 8 LED, gilt Alarmstufe rot für die Sinneshaarzellen im Innenohr und der nächste Handgriff gilt der Fernbedienung. Dennoch würden wir ein klassisches Drehrädchen bevorzugen, mit dem man präzise und schnell die gewünschte Lautstärke erreicht.

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8 LED pro Ohr bewahren vor dem Tinnitus


Ein Gaming-Headset ist natürlich hauptsächlich zum Spielen da! In dieser Rolle glänzt unser Testkandidat wie kein Zweiter - Vibration sei Dank: Stellt man den Schieberegler der Fernbedienung auf "High" fühlt man Explosionen regelrecht. Fliegt ein Helikopter über den Kopf, erschrickt man durch den Berührungsreiz - Vibration empfindet man über die Haut. Die Vibrationen sind so stark, dass es gar ein elektrisierendes Gefühl ist - natürlich nur wenn das Spiel so niedrige Frequenzen auch nutzt. Bei "Low" verschwindet das intensive Gefühl, dafür wirkt der Klang ein wenig authentischer und eingebunden fühlt man sich immer noch gut. Dass die Ohren umschlossen sind, verstärkt diesen Effekt, weil es Störgeräusche stark dämpft.

Natürlich gehört zu einem Headset gehören auch ein Mikrofon. Im Falle des AudioFX Pro 5+1 sitzt das Mikro auf einem biegamsen Bügel; die Höhe ändert man durch stufenweises Drehen. Befestigt ist es an der linken Muschel, wenn man aber weit genug dreht und die Kanäle vertauscht, kann man es rechts tragen.

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Das Mikrofon sitzt auf einem schlanken, biegsamen Bügel, den man sowohl nach vorne als auch nach hinten drehen kann.


Egal in welcher Position sich das Mikro befindet - es macht den Besitzer glücklich. Sprache oder Gesang werden exzellent aufgezeichnet, mit einem Spektrum von 20 Hz-16 kHz würden selbst Opernsänger auskommen und auch die Lautstärke ist über weite Bereiche justierbar. Dank guter Rauschunterdrückung verstehen die Spielerkollegen via Teamspeak selbst hastige Anweisungen hervorragend - wohl ein Grund, warum dieses Headset von Teamspeak zertifiziert wurde. Neben der Möglichkeit die Audiokanäle in Echtzeit zu drehen, hat die Software noch weitere Effekte parat: Die Stimme kann in Echtzeit mit einem Echo unterlegt oder um 4 Stufen höher oder tiefer gestellt werden. Außerdem gibt es einen Karaokemodus, der Platz macht für die eigene Stimme. Stimmen werden aus dem Lied wegfiltert, das man gerade abspielt. Das muss keineswegs vollständig geschehen - man kann den Filtergrad stufenlos bestimmen.

Fazit


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Vorsicht vor dem haptischen Feedback!
Gamer-Headsets sollen Spielern helfen, sich besser auf ihr Spiel zu konzentrieren. Diesen Zweck erfüllt das AudioFX Pro 5+1 von eDimensional sehr gut. Das leistungsstarke Force-Feedback sorgt für ein eindrucksvolles haptisches Erlebnis: Explosionen werden fühlbar. In der Intensitätsstufe "High" geht das fast zu weit: Auf gut Wienerisch "reißts einen" regelrecht, wenn Helikopter über den Kopf hinwegfliegen. Außengeräusche werden gut gedämpft und das Headset sitzt bequem. So taucht man tief in die Welt des Spieles ein. Das emulierte Raumgefühl des 5.1-Headsets ist leider weniger eindrucksvoll.

Bei Musik muss man sich dagegen erst einhören! Snare Drums klingen blechern und Stimmen ein wenig dumpf. Nix für Klassik-Fans - wer hingegen auf fühlbare Bässe steht, wird mit dem AudioFX-Headset seine helle Freude haben. Für Musik ist es aber ohnehin nicht gedacht oder zumindest nicht gerüstet: Das knapp 70 Euro teure Headset kann nur via USB angeschlossen werden. Wenigstens läuft man so nicht Gefahr, es an einen Line-Ausgang zu hängen, der zuwenig Strom liefert. Der einzige echte Schwachpunkt ist die Fernbedienung, die einerseits schwergängig ist und andererseits kaum blind zu bedienen.

Für die Preisklasse ist der Tragekomfort exzellent und man taucht tief in die Spielewelt ein. Wer allerdings Wert auf Musik legt, die authentisch klingt, oder unbedingt guten Raumklang möchte, sollte sich an Headsets höherer Preisregionen halten. Ein heißer Tipp ist hier das von uns getestete Sennheiser PC 350 Game.
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