Mit dem
Asus G2S hat es diesmal ein Gaming-Notebook aus dem Hause ASUS zu uns verschlagen. Wir haben es auf Herz und Nieren geprüft, um zu sehen, wie es sich im Spielebetrieb macht.
Geizhals|
ProduktseiteAnschlüsse so weit das Auge reicht
Asus verbaut im G2S nur die exquisteste Hardware:
- Intel Core 2 Duo T7700 (2,4GHz/800MHz FSB/4MB-L2-Cache)
- NVIDIA GeForce 8600M GT 256MB (475/700)
- Hitachi 7K200 200GB (7200rpm/16MB)
- 2x1024MB DDR2-667 CL5
- 17" WXGA+ (1400x900) Hochglanz-Display
- Dual-Layer-DVD-Brenner mit LightScribe
- 411 x 316 x 47 mm; 4,4kg (inkl. 71Wh-Akku)
- Anschlüsse: 1*USB (links), 3*USB (hinten), Mic-In, Line-In, Line-Out (Headphone/SPDIF), eSATA, Firewire, HDMI, VGA, Svideo(Composite per Adapter), Antennen-Anschluss und analoger Audio/Video-Eingang für Hybrid-TV-Tuner
Das G2S kommt im Designerkarton
Moderner brushed metal-Look
Das Line-Up beinhaltet unter anderem das Topmodell der Core 2 Duos, die schnellste Festplatte der Welt und das Beste, was mobile DVD-Brenner zu bieten haben. Auch die Tatsache, dass Windows Vista
Ultimate installiert ist, ist hochzuhalten - selbst die teuersten Laptops haben meistens nur eine Business-Version installiert.
All this comes at a price: the price. 2000€ sind für die Zielgruppe - (jugendliche) Computerspieler -
sehr hoch gegriffen. Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass nur eine 8600M GT verbaut ist, die - wie auch unsere späteren Benchmarks zeigen - kein Rennpferd ist. Im Grunde liegt die Spiele-Performance nicht viele Prozentpunkte über einem
Mainstream 15,4"-Laptop. Vielleicht findet man künftig die unlängst angekündigte NVIDIA GeForce 8800M Go im selben Gehäuse. Wir dürfen gespannt sein!
Die Maße des G2S sind selbst für 17"-DTR nicht gerade gering - und überragen sogar noch die des gar nicht kleinen Toshiba X200(399 x 288 x 36.0/52.0 mm; Gewicht 3,79 kg). Auch andere Hersteller haben signifikant kleinere und vor allem leichtere Geräte in petto. Nun bleibt die Frage offen, ob sich das zusätzliche Gewicht und die zusätzliche Größe bezahlt machen. Kleinere und leichtere Gehäuse büßen normalerweise an 3 Punkten ein: Kühlsystem, Stabilität, Aufrüstbarkeit. Im Zuge unseres Tests leistete sich das G2S hier kaum Schwächen. Das Kühlsystem saugt links und rechts neben der Tastatur Frischluft an, welche nach einer Reise durch die Baseunit auf der Rückseite ohne große Verwirblungen austritt. Das erkennt man daran, dass bei höheren Frequenzen nicht das für Notebooks übliche Rauschen lauter wird, sondern man nur den Lüfter höher drehen hört und mehr Luft das Gehäuse verlässt, ohne dass die Lautstärke wesentlich beeinflusst wird. Leise ist es dennoch nicht, dafür hat man das Gefühl, dass das Kühlsystem problemlos mit den Komponenten fertig wird - nicht zuletzt haben wir bei der Grafikkarte auch Übertaktungspotential.
Abgesehen vom Kühlsystem hat das große Gehäuse einen weiteren Vorteil -
guter Zugang zu austauschbarer Hardware. Auch hier punktet das Gamer-Notebook. Es gibt über die große Klappe nicht nur Zugang zum RAM sondern auch zur CPU - eine Option mit Seltenheitswert. Die einfache Erweiterbarkeit mit Zusatzkarten hat ebenfalls Seltenheitswert, wobei passende Karten vermutlich jedoch nur über Asus beziehbar sind. Die Festplatte thront in der Mitte des Gehäuses und ist damit ebenfalls gut erreichbar.
Die Schutzfolie ist nicht umsonst
Ein Schalter für zwei Haken
Der Deckel präsentiert sich in gebürstetem Aluminium und ist mit einer eigenen Schutzfolie bedeckt - üblicherweise kein Zeichen für eine kratzfeste Oberfläche. Deshalb ziehen wir die Folie vorsichtshalber nur für Fotos ab; sie stört schließlich weder Optik noch Funktion, da sie für eine Demontage sogar Löcher über den Schrauben hat. Wenig kratzfest ist leider die extrem stark spiegelnde Umrandung der Tastatur. Nur wer die sprichwörtlichen Samthandschuhe trägt, wird beim Wiederverkauf mit Kratzfreiheit prahlen können. Umso besser, dass der Großteil der Handablage aus Aluminium besteht, welches die Handgelenke auch im dauerhaften Spielbetrieb ständig kühlt. Uhrenarmbänder aus Metall dürften die Oberfläche vermutlich sehr schnell zerstören. Trotz diverser
Bedenken in puncto Beschichtung ist das G2S ein überaus stabiler Laptop, nichts knarzt, einzig die Scharniere sind mit der Höhe des Deckels ein wenig überfordert. Sie sind zwar sehr massiv ausgeführt, jedoch ist der Deckel mit 32cm Tiefe ziemlich anfällig für ein Wackeln im Betrieb - was auch daran liegt, dass das Display weniger als 3/4 des Raumes einnimmt. Apropos Display-Deckel: Asus verbaut beim G2S einen speziellen, sehr leichtgängigen Verschluss, der das Öffnen mit einer Hand ermöglicht (wenn auch nur vorsichtig, weil das Display mit einer Hand nur schwer aufzuklappen ist).
Hoher Anschaffungspreis hin oder her - Asus geizt beim G2S nicht mit Zubehör und verbauten Extras. Zum Standard sind inzwischen Multimediatasten und eine Mediacenter-
Fernbedienung geworden. Standard ist es jedoch nicht, dass man über einen separaten Power-Button direkt in den Mediacenter-Modus von Windows Vista booten kann. Im oberen Rand des Bildschirms findet man auch eine Webcam und ein Soundsystem aus zwei Lautsprechern. Die Tonqualität und Lautstärke sind dabei wirklich gut für einen Laptop, haben im Vergleich mit dem 5-Lautsprecher-System des Toshiba X200 aber nicht viel mitzureden.
Als nettes Extra ist auch ein
Hybrid-TV-Tuner integriert. In der linken Seite des Gehäuse findet man einen Antennenanschluss sowie einen Anschluss für analoge Audio- und Video-Eingänge. Der verbaute Tuner unterstützt nicht nur DVB-T sondern auch analoges Antennen- und Kabelfernsehen als auch analoge Audio- und Videosignale - man könnte mit dem G2S also auch VHS-Kassetten digitalisieren. In puncto Antennenkabel hat Asus für alle Eventualitäten vorgesorgt: Es gibt Schraub- und Steckanschlüsse inklusive aller benötigten Umstecker, das Kabel der TV-Antenne ist ansprechend lang. Die Bildqualität über DVB-T ist anständig, womit der G2S auch zum
TV-Ersatz avanciert.
Die eigentlichen Schmankerl sind jedoch die Logitech MX518 und der Notebook-Rucksack. Erstere ist eine vollblütige optische Gamermaus und hat derzeit einen Marktwert von über 40€. Das "Carbon"-Design gefällt und passt ganz gut zur metallischen Oberfläche des G2S. Auch der Notebook-Rucksack kann sich sehen lassen. Das riesige Notebook passt anstandslos hinein und selbst wenn man auch noch Netzteil und Maus dazugibt, wirkt der Rucksack noch richtig leer. Allerdings hindert ein
Kampfgewicht von über 6kg wohl die meisten am Vollladen - trotz guten Tragekomforts und Brust- und Bauchgurt. Zur Not passt auch der Inhalt von zwei Damenhandtaschen problemlos hinein. Das überkomplette Zubehör runden diverse Cable-Ties und ein TFT-Putztuch ab.
Beim Display hat das G2S ebenfalls ein Gustostück in petto: Es gibt zwei Displays. Links oben in der Baseunit, neben den LEDs, befindet sich ein OLED-Display welches Asus Direct Messenger getauft wurde. Im Spielbetrieb zeigt es die Uhrzeit an, beim Booten einen Asus-Schriftzug. Findige Programmierer könnten hier vielleicht eigene Inhalte darstellen.
Das Display spiegelt extrem
Auch das "Hauptdisplay" kann sich sehen lassen: Die
Helligkeit ist atemberaubend und noch dazu über einen weiten Bereich regelbar (die Akkulaufzeit lässt sich durch Herunterregeln um ein Drittel verlängern). Eine derart hohe Helligkeit hat auch einen Nachteil: Es zeigen sich deutliche Lichthöfe bei einem schwarzen Bild auf maximaler Helligkeit und Bereiche, in denen keine Leuchtstoffröhre sitzt, erscheinen sehr dunkel (bei unserem Testgerät ist es das rechte untere Eck). Eindruck schindet auch der sehr hohe Kontrast, der die
exzellenten Blickwinkel ermöglicht, sogar aus 160° sind die Farben annehmbar. Das ist die Basis für die Benutzung als TV für mehrere Personen. Die Helligkeit und der Kontrast sind auch der einzige Grund, warum man bei Sonneneinstrahlung überhaupt noch etwas sehen kann. Wie auf dem Foto zur Linken zu sehen ist, taugt es problemlos auch als Rasierspiegel.
Bei der Displaysteuerung hat sich Asus ebenfalls etwas Spannendes einfallen lassen: Farbeinstellung können komfortabel in einem eigenen Programm gemacht und in Profilen gespeichert werden. Mittels einer zusätzlichen Taste (siehe Eingabegeräte) lassen sie sich dann im Spielbetrieb
mit nur einem Tastendruck auswählen.
EingabegeräteTrotz der 41cm Breite verzichtet Asus zu gunsten der Lufteinlässe auf einen separaten Ziffernblock und verbaut stattdessen eine Tastatur im Standardformat. Die großzügigen Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und sind sehr leise, auch Vielschreiber werden sich ohne großartige Umstellung zurechtfinden. Um das Einsatzgebiet "Gaming" zu unterstreichen, sind sowohl die Pfeiltasten als auch die Buchstaben [W], [A], [S] und [D] rot statt weiß beschriftet.
Das Touchpad ist ebenfalls großzügig dimensioniert und hat eine griffige Oberfläche. Die beiden Maustasten sind aus Metall und sind aufgrund ihrer Größe hervorragend zu bedienen. Man könnte hier schon fast von einem vollwertigen Ersatz für eine Maus sprechen, wäre da nicht eine
Logitech MX518 im Zubehör. Die optische Gamermaus erfüllt ihren Zweck auch ohne Touchpad hervorragend, Linkshänder werden jedoch wenig Freude mit ihr haben.
Zusatztasten sind am G2S verhältnismäßig wenige zu finden, man vermisst jedoch keine einzige Funktion. Insbesondere die Multimediatasten vorne am Gehäuse sind ein Hit - mit ihnen kann direkt in den Mediacenter-Modus gebootet werden.
Als praktisch erweisen sich auch die Knöpfe oberhalb des Keyboards: Mit ihnen kann schnell zwischen verschiedenen Power-Management-Profilen gewechselt werden oder das gewünschte Farbprofil für das jeweilige Spiel gewählt werden. Auch das Touchpad lässt sich einfach de- und aktivieren, genauso wie direkt in Asus Power for Phone eingestiegen werden kann.
Normalerweise widmen wir uns bei einem Laptop hauptsächlich dem Untertakten und dem Reduzieren der CPU-Spannung auf das Minimum. Leider macht uns hier das Power-Management des G2S einen Strich durch die Rechnung, da es bereits besser ist, als man es jemals mit eigenen Einstellungen erreichen kann. Das "Power4Gear" getaufte Tool stellt in den Profilen "Quiet Office" und "Battery Saving" den FSB auf 100MHz zurück und erhöht den Multiplikator auf 8x. Gleichzeitig wird die CPU-Spannung auf 0,85V reduziert (Per Usereingabe ist das Minimum 0,937V und der minimale Takt 6x200MHz). Da selbst beim maximalen Multiplikator von 12x maximal 1,175V benötigt werden, belassen wir die originalen Werte.
Bei einem Gaming-Laptop ist das alles Entscheidende die Performance in Spielen. Gerade bei der ausgezeichneten Systemleistung des G2S wird klar, dass die Grafikkarte das System zurückhält. Grund genug für uns, ihr mit
Overclocking auf die Sprünge zu helfen. Dank NVIDIA nTune können wir die GPU und den Speicher separat übertakten und tasten uns mit großen Sprüngen an ein sicheres Maximum heran. Zur Kontrolle der Stabilität dient uns Aquamark, welches sich dank seiner relativ kurzen Laufzeit für ein erstes Ausloten bestens eignet. Bei 599/895 spuckt das Benchmark 10000 zusätzliche Punkte aus, interessanterweise steigt auch die Punktzahl der CPU. Allerdings stellte sich heraus, dass der GPU-Takt beim Einsatz in neueren, aufwändigeren Benchmarks nicht stabil war. Nach Reduktion auf
580MHz GPU-Takt war das Problem beseitigt und die Grafikperformance war immer noch deutlich erhöht.
Der Grund für die Übertaktung war aber nicht die Jagd nach Benchmarkpunkten sondern wir wollten die Spieleleistungen erhöhen. In Gothic3 war der Unterschied zwar spürbar aber das Spiel war immer noch nicht so ruckelfrei wie gewünscht. Im F.E.A.R. Benchmark
stiegen die Werte um etwa 20%, Oblivion profitierte genau wie S.T.A.L.K.E.R. ebenfalls erheblich von den erhöhten Taktfrequenzen. Die erhöhte Spielbarkeit wird Gamer freuen, nichtsdestotrotz bleibt die Grafikkarte der Flaschenhals des G2S. Eine schneller DirectX9-Chip wie zum Beispiel ein 7950GTX, wie er in Gaming-Laptops diverser Hersteller vertreten ist, würde für deutlich mehr Spielspaß sorgen.
UpgradeabilityDurch drei separate Klappen findet man schnell Zugang zu allen auswechselbaren Systemkomponenten.
HDtach der schnellsten Laptop-HDD
Als Vergleichswerte haben wir hier die Werte unter Windows Vista von unseren letzten beiden Tests eingetragen. Im Toshiba X200 werkt ein T7300 (2GHz/200FSB/4MB) und eine 8700M GT, im P100 ein T7200 (2,0GHz/166FSB/4MB) und eine 7900GS. Bei nicht übertakteter Grafikkarte hat das G2S bei Grafikkartenbenchmarks gegenüber dem X200 das Nachsehen - die 8700M GT hat auch eine um 150MHz höhere GPU-Frequenz. Bei der Systemleistung hat das G2S schon im Normal-Zustand die Nase vorn, nicht zuletzt auch wegen der höheren CPU-Frequenz und auch der um 12MB/s schnelleren Festplatte.
Mit auf 580/909MHz übertakteter Grafikkarte siegt das G2S in jeder Disziplin.Ergebnisse im Detail
Ergebnisse mit übertaktetem Grafikchip
Akkulaufzeit Der 71Wh starke Akku beflügelt das 17" DTR Asus G2S zu über 2,5h Internetsurfen oder an die zwei Stunden DVD-Betrieb, viele 12"-Books können das nicht besser. Nichtsdestotrotz wäre bei einem derartigen Boliden ein stärkerer Akku nicht fehl am Platz, insbesondere bei einem Kampfgewicht von 4,4kg. Dass die Werte überhaupt annähernd in dieser Liga spielen, liegt am Asus Power4Gear - dem integrierten Powermanagement-Tool, das wie auf der Page "Overclocking" beschrieben eine Untertaktung auf 800MHz bei 0,85V vornimmt.
Das Asus G2S sieht definitiv wie ein Gaming-Notebook aus. Die Systemleistung und die Ausstattung können sich sehen lassen und sind eines Gaming-Notebooks würdig. Das trifft allerdings nicht auf die Leistung der Grafikkarte zu. Die NVIDIA GeForce 8600M GT ist bestenfalls im Mainstream-Sektor beheimatet und definitiv zu langsam für einen Laptop um 2000€. Man kann das Gerät durch Übertaktung zwar 20% schneller und damit besser für Spiele geeignet machen - allerdings lassen sich dennoch bei weitem nicht alle aktuellen Spiele in nativer Auflösung spielen, geschweige denn zukünftige. Bis zu den ersten Geräten mit einer NVIDIA GeForce 8800M Grafikkarte dürfte es jedoch eines der schnellsten DX10-Notebooks bleiben. Bessere Spielefähigkeiten bieten ältere Notebookserien mit einer 7950GTX, 17"-DTR-Notebooks gibt es auch bedeutend kleiner und leichter.
Nichtsdestotrotz ist das G2S um 2000€ kein schlechtes Paket - man bekommt den schnellsten Core 2 Duo, 2GB RAM, die schnellste 2,5" Festplatte und eine Windows Vista Ultimate Lizenz sowie eine ganze Menge wertvolles Zubehör. Auch ist es ein gutes Desktop Replacement, insbesondere der Bildschirm und die Eingabegeräte bereiten sicher auch längere Zeit Freude beim Arbeiten und dank DVB-T-Adapter kann man es sogar als TV missbrauchen. Ein
reinrassiges Gaming-Notebook ist es allerdings nicht, "ein gelungenes 17"-DTR mit erweiterten Gaming-Fähigkeiten" wäre wohl eine akkuratere Beschreibung.
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