blood
darkly dreaming
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ich glaube ich lehne mich nicht weit aus dem fenster, wenn ich behaupte, dass es _jeder_ große konzern genau wie apple macht: steueroasen, rechtliche schlupflöcher, scheinfirmen, etc. starbucks war erst letztes jahr aus dem selben grund in den zeitungen. hin und wieder wird den konzernen auf die finger geklopft, doch im endeffekt bleibt alles beim alten.
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wacht
pewpew
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da es den unternehmen keine planungssicherheit gibt und wie willkühr wirkt Das is halt auch witzfrei... <Grosskonzern> beschaeftigt ein Heer an Anwaelten um irgendwelche Schlupfloecher zu finden die technically legal sind. Man ist sich definitiv im Klaren was man da tut und dass man Fehler im System schamlosest ausnutzt - dann zu sudern das man ja so arm ist weil man ja nicht damit rechnen kann dass diese gefixt werden... naja... // Wenn dann aber die Globalisierung der eigenen Bottomline schaden koennte weil sich Kunden <Produkt> lieber aus billigen Maerkten besorgen oder irgendwie anders als dummes Melkvieh handeln schreit man nach Gesetzen die einen davor beschuetzen... *hust* jailbreak *hust*
Bearbeitet von wacht am 31.08.2016, 10:32
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ccr
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Als europäische Firma hat man seinen US Firmensitz in Delaware, und zahlt keine Steuern.
Aber auch die meisten namhaften US Konzerne haben ihren steuerlichen Sitz über irgendeine Holding in Delaware - und nicht in Cupertino, Atlanta, wwi wie das gerne behauptet wird.
Bearbeitet von ccr am 31.08.2016, 10:37
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Garbage
ElderThe Wizard of Owls
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das ganze ist ziemlich problematisch, da die EU ein exemple statuieren will und hier rückwirkend forderungen aufstellt. armes apple - leider nein ... ist keine hexenjagd auf apple nur bei denen ist es halt im fokus, weil sie bekannt sind. auch europäische firmen wurden bereits wegen der selben geschichte zu nachzahlungen verpflichtet, edf an frankreich z.b. und das ein jahr vor apple. http://www.bloomberg.com/news/artic...bsidy-to-francefiat war schon dabei, gemeinsam mit starbucks. https://www.theguardian.com/busines...-ruled-unlawfulamazon war auch schon dran, auch wenn sich die da scheinbar anders aus der affäre gezogen haben. http://fortune.com/2015/05/25/amazon-tax-eu-regulators/man könnte ja auch einfach wie ein normales kmu versteuern (edit: ich weiß, dass es bei einer AG etwas anders abläuft, aber man weiß denke ich was ich meine), das solche deals nicht angeboten bekommt und auch keine zig wirtschaftsanwälte zum finden von schlupflöchern und dem erstellen windiger konstrukte beschäftigen kann.
Bearbeitet von Garbage am 31.08.2016, 13:37
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Smut
takeover &amp; ether
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was wurde jetzt aus dem Starbucks Fall? Müssen sie rückwirkend etwas zahlen?
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Master99
verträumter realist
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das mit der rückwirkenden bestrafung ist halt so ein ding.
ich würds apple durchaus vergönnen das sie zumindest einen teilbetrag nachzahlen müssen, aber objektiv betrachtet haben sie sich an gültige rechtslage und eine vereinbarung mit einem eu-staat gehalten.
marktwirtschaftlich und auch demokratisch nicht ganz ohne die ganze angelegenheit.
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Hansmaulwurf
u wot m8?
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objektiv betrachtet haben sie sich an gültige rechtslage und eine vereinbarung mit einem eu-staat gehalten. Wenn sie damit aber gegen (übergeordnetes) EU-Recht verstoßen, ist die rechtliche Grundlage in Irland egal. https://de.wikipedia.org/wiki/Doubl..._Dutch_SandwichDas Problem scheint hier zu sein das Irland auf die "normalen" 12.5% einen "Sonderrabatt" gewährt. Wie der genau funktioniert durchschau ich aber nicht. (Ich durchschau das Konstrukt sowieso nur sehr rudimentär)
Bearbeitet von Hansmaulwurf am 31.08.2016, 14:49
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Master99
verträumter realist
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jaja klar ist irland da (mit) schuld, aber es kann jetzt nicht aufgabe eines unternehmers sein zu prüfen ob bestehende sondervereinbarungen die man mit dem zuständigen staat macht auch dann wirklich einer genaueren überprüfung auf höhere ebene standhalten.
des ist wie beim häuslbauen, wenns die erste instanz (=bgm) bewilligt liegt es ja in seinem aufgabenbereich zu wissen ob er diese bewilligung überhaupt geben darf.
das eigentliche problem ist wie immer der zeit faktor. ich bin sehr dafür das man solche steuerlöcher so rasch wie möglich stopft, ohne große umstellungsfristen usw.
aber wenn man sich nicht mehr darauf verlassen kann, das heute gültiges recht auch morgen noch legal ist (für den bereits vergangenen zeitraum versteht sich) dann ist eine rechtssicherheit im endeffekt nicht mehr gegeben.
stell dir vor eine sektion control anlage auf einer straße die 10 jahre alle autodaten speichert. nach den 10 jahren wird das speedlimit auf 20km/h weniger reduziert und alle autofahrer nachträglich bestraft obwohl sie damals die geforderte geschwindigkeit nicht überschritten hatten.
ich will apple eigentlich überhaupt nicht verteidigen, aber ich hoffe ihr seht das problem solcher rückwirkender regelungen.
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InfiX
she/her
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jaja klar ist irland da (mit) schuld, aber es kann jetzt nicht aufgabe eines unternehmers sein zu prüfen ob bestehende sondervereinbarungen die man mit dem zuständigen staat macht auch dann wirklich einer genaueren überprüfung auf höhere ebene standhalten. da braucht man nix prüfen, das ist den unternehmen absolut bewusst und klar was sie da machen, "man haltet sich aber an die gesetze" ist halt eine super ausrede und an scheinheiligkeit kaum zu überbieten, insofern fullack@ garbage
Bearbeitet von InfiX am 31.08.2016, 15:21
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daisho
VereinsmitgliedSHODAN
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Wenn sie damit aber gegen (übergeordnetes) EU-Recht verstoßen, ist die rechtliche Grundlage in Irland egal. Nein. Es gibt keine EU-Gesetze per se wie du dir das vorstellst. Die EU stellt Richtlinien etc. auf die dann von den Staaten national umgesetzt werden müssen. Einzig relevant ist aber die Gesetzeslage der Staaten beider Streitparteien und nicht was die EU gerne hätte. Das Irland jetzt rückwirkend Sachen ändert ... ist vielleicht möglich, aber genau darum wird jetzt wohl viel via Anwälte gestritten. Natürlich will das keiner freiwillig zahlen, und ja ... eine Firma kann empört sein wenn rückwirkend Geld eingefordert wird, und natürlich sind die Firmen keine Unschuldslämmer. Zudem bringen solche Gesetzesänderungen die Rückwirkend riesige Finanzbeträge betreffen große Unsicherheit (sicher eine super Aktion seitens der EU(-Staaten) was Attraktivität angeht). Jetzt wird hier einfach versucht groß abzucashen nehme ich einmal an. Die ganze Sache ist halt komplex und nicht einfach ein "der liegt falsch, case solved", die Welt ist halt Grau und nicht Schwarz/Weiß. Auf lange Sicht gesehen sollte man einfach sämtliche Steuerschlupflöcher stopfen indem alle großen Nationen zusammenhalten und eine globale Steuervereinbarung treffen, und jede Firma die in den "vereinten Nationen" Geld einnimmt diese auch dort versteuern muss und keine Geldtransfers in andere Firmen stattfinden die dann wieder in irgendwelchen Steuerparadiesen stattfinden (weil irgendwelche Staaten wird es immer geben die sich weigern da mit zu machen, und wenn am Ende Nordkorea übrig bleibt). Das heißt natürlich auch komplette finanzielle Transparenz etc. Einfach ist das wohl nicht, und wer soll sowas schon anstoßen? Die Politik ist ja durchzogen von der Wirtschaft selbst
Bearbeitet von daisho am 31.08.2016, 15:43
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Hansmaulwurf
u wot m8?
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Nein.
Es gibt keine EU-Gesetze per se wie du dir das vorstellst. Die EU stellt Richtlinien etc. auf die dann von den Staaten national umgesetzt werden müssen. Einzig relevant ist aber die Gesetzeslage der Staaten beider Streitparteien und nicht was die EU gerne hätte. Naja. Wenn die EU die Verordnung/Richtlinie/... final absegnet, ist sie gültiges Recht in der EU, oder? Wenn Irland es nicht schafft das umzusetzen, oder willentlich dagegen verstößt, dann verstößt es gegen EU-Recht, oder? Irland darf ja eben keine Gesetzgrundlage schaffen die bestimmten Verordnungen widerspricht, insofern hat die EU schon was mitzureden? (Hier nur zur Info nochmal die Begriffserklärung, weil ich selber damit durcheinander komm) -Eine Verordnung ist ein Gesetz, das in allen Mitgliedstaaten direkt anwendbar und bindend ist. Es muss von den Mitgliedstaaten nicht in einzelstaatliches Recht umgesetzt werden; sehr wohl sind aber eventuell nationale Vorschriften zu ändern, damit sie mit der Verordnung übereinstimmen. -Eine Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten oder eine Gruppe von Mitgliedstaaten dazu, ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. In der Regel sind Richtlinien in einzelstaatliches Recht umzusetzen, um wirksam zu werden. Anders ausgedrückt: Eine Richtlinie gibt das Ziel vor, doch wie der einzelne Mitgliedstaat es erreichen möchte, entscheidet er selbst. -Ein Beschluss kann an Mitgliedstaaten, Gruppen oder Einzelne gerichtet sein. Er ist in allen seinen Teilen verbindlich. Beschlüsse ergehen zum Beispiel zu beabsichtigten Unternehmensfusionen. -Empfehlungen und Stellungnahmen haben keine bindende Wirkung. Einfach ist das wohl nicht, und wer soll sowas schon anstoßen? Die Politik ist ja durchzogen von der Wirtschaft selbst Von überm Teich kam ja schon ein "Die EU spielt sich als Weltsteuerpolizei auf". Aber wenns keiner macht wird halt weiter auf irgendwelche Inselchen, Oasen, Delaware oder sonst wo hinverschoben..
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Master99
verträumter realist
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die amis stehen ja auch nur deswegen so stark auf apples seite, weil die 13 mrd steuerlast sonst wohl auf ihre seite wandern und apple das einfach als verlust bzw. ausgabe/abgabe in den usa geltend macht... dementsprechend würden der us-regierung mrd von steuergeldern entgehen.
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InfiX
she/her
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Darksteel
My Fast thinks ...
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Omg
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Hubman
Seine Dudeheit
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Haarscharf an der Satire vorbei! Grandios Hr. Cook.  allerdings! wirklich ein irrer brief
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