Hallo,
ich habe eben über Google nach der Suche "RemoteFX Crysis" erfahren, dass ihr ein paar Fragen zum Video habt. Ich bin Andreas, der Student, der versucht hat, ein paar virtuelle Gegner zur Strecke zu bringen. Zugegebenermaßen habe ich das Spiel vorher noch nie gespielt.
Ich beantworte hier einfach mal ein paar Fragen.
Meine Antworten repräsentieren aber nicht die Meinung von Microsoft oder seiner Partner und ich kann keine Garantie geben, dass das was ich hier loslasse stimmt. /legal disclaimer
"Hm, nicht für Windows 7 (nur als Guest OS scheinbar) suckt irgendwie. Wieviel Bandbreite braucht das? (Mich stört ja mehr der geringe Upload von Internetverbindungen)"
Die Technologie basiert auf Microsoft Remote Desktop Services und kann von anderen Herstellern lizensiert und auf andere Architekturen übertragen werden. Bei Microsoft wird als Client nur Windows 7 Ultimate und Enterprise unterstützt, auf der Server-seite ist ein Windows Server 2008 R2 erforderlich. Beide Gegenstellen brauchen das SP1. Die Technik kann aber auch kommerziell in Client-Unix-Distributionen integriert werden. Auch eine Einbindung in Windows Phone/Android ist potenziell möglich.
"Ehrlich gesagt bezweifel ich, dass Spiele in ihrer jetzigen Form für solche Gschichteln taugen. Dazu nutzen die Dinger Mehrsockel und Mehrkernlösungen einfach viel zu schlecht aus. Also ob "Crysis da 10x" drauf rennt, wie du sagst, ... najo."
Das ist für die Technologie komplett egal. Für das Spiel wird eine virtuelle Maschine mit eigenen Prozessoren, Arbeitsspeicher, etc ausgeführt. Das bedeutet, dass Spiele mit besserer Unterstützung für Multithreading mehr Ressourcen bekommen können und Spiele mit weniger Unterstützung eben auch weniger Ressourcen. Die Half Life Engine (Counter Strike Source) läuft übrigens auch und irgendwo im Netz meine ich gelesen zu haben, dass jemand Starcraft versucht hat.
Ob das aber erfolgreich war weiß ich nicht.
"Außerdem habe ich Angst, dass auf diesem Weg in Zukunft neue Geschäftsmodelle etabliert werden, bei denen der Nutzer sämtliche Rechte am Eigentum der Software abgibt. Der Wiederverkauf wird damit komplett unterbunden und dem Publisher steht frei, nach Nutzungszeit, Startvorgängen oder von mir aus Mausklicks abzurechnen... schöne neue Welt."
Die Einführung für Konsumenten im Privatbereich wird sicherlich noch ein paar Jahre dauern. Die Technik wurde jetzt in beta Form in die Enterprise-Systeme von Windows integriert. Natürlich wird man wenn sich so ein Marketplace durchsetzt andere Rechte an den Medien haben als bisher. Ich für meinen Teil könnte mir ein Verleih-System gut vorstellen, dass ähnlich wie der Zune Marketplace funktioniert. Alles runterladen können und 10 pro Monat behalten, auch nach Ende der Subscription.
"Naja, aber welche Vorteile hätte das bspw. gegenüber OnLive! ? "
Den Service kenne ich *noch* nicht. Das Microsoft Pendant ist eher für Geschäftsprozesse gedacht. Wenn bspw. Rendering oder CAD-Systeme virtualisiert laufen sollen, damit die Workstations nicht so teuer sind und der Nutzer aktiven Einblick braucht (für Rendering gibt's ja bspw. jetzt Windows Azure das unter anderem von Pixar mit verwendet wird.
"Ich bräuchte sowas für daheim, aber Realtime Bildübertragungen von z.B. 720p übers Internet (niedriger Upload sei dank) an den Laptop sind wohl immer noch Zukunftsvision"
Es kommt drauf an. Die Lösung von HP war schon stark auf anforderende Multimedia Inhalte ausgerichtet. Bevor wir kamen hatte HP irgendeinen Grafikbenchmark am Laufen. Der war zwar nicht ganz so flüssig, aber das lag an der Grafikkarte und der Tatsache dass der gleich zwei mal auf einer Karte ausgeführt wurde.
Andere Hersteller wie bspw. Citrix haben Lösungen mit RemoteFX die andere Anforderungen erfüllen. Bspw. Leitungen mit geringer Bandbreite oder wenn es besonders schnelle Bewegungen gibt. Bei Stillstehenden Bildern wird bei RemoteFX übrigens nichts übertragen. Der RemoteFX-Durchschnittskomprimierungswert liegt wenn ich mich richtig erinnere bei 30%.
'Kann das auch XYZ?'
Alles was auf dem Server gerendert werden kann (Programm das auf Windows Server 2008R2 SP1 läuft) kann über RemoteFX beschleunigt übertragen werden. Bei allem was nicht großartig gerendert werden muss bleibt weiterhin der Client aktiv.
Viele Grüße,
Andreas
Microsoft Expert Student Partner