WONDERMIKE
Administratorkenough
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Wie lange würde der Westen noch liefern, wenn die Situation und die Aussichten auf Erfolg aussichtslos sind? Ich fürchte schon dass der politische Support irgendwann kippen wird. Wenn die Ukraine nicht ständig beliefert wird, schaffen sie das alleine nicht. Nunja, es passiert ja eine Aufrüstung. Die Industrie fährt Kapazitäten hoch, Budgets werden erhöht,… Natürlich fehlt mir der Überblick was da genau produziert wird und wohin es geht. Polen scheint ja zB ganz klar sein Militär enorm aufzurüsten, aber das hilft dann der Ukraine wieder eher nur auf Umwegen. Schaun wir was beim Nato Topf tatsächlich rauskommt, denn dieser wäre eindeutig für die Ukraine konzipiert. Eigentlich ja unfassbar, dass man sowas erst irgendwann Mitte 2024 auflegt. Als sich Russland noch mit der Krim und dem Osten zufrieden gab, ist Russland nicht "all-in" gegangen. Und wenn wir uns ehrlich sind, hat der Krieg damals im Westen keinen wirklich interessiert, man hat kollektiv beide Augen zu gehalten. Man hat halt mit Minsk einen Deckel draufgelegt. An sich ist daraus „zum Glück“ ein Zeitfenster entstanden, in dem die Ukraine ihr damals quasi zerstörtes Militär neu organisieren konnte. Da scheint ja für viele der Grundstein für die bemerkenswerte Wehrhaftigkeit zu liegen, bzw wäre man davor eher mit einem ähnlichen Sauhaufen dagestanden wie Russland es zu Beginn war… Wenn dieses mehr als unglückliche Abkommen und der Bruch durch Russland später wenigstens allen die Augen geöffnet hätte aber es gibt leider noch immer viele Stimmen die meinen, man könnte den Hunger des russischen Bären mit ukrainischen Häppchen stillen, damit er wieder schlafen geht.
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Dune
dark mode lover
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Das als Deckel zu betrachten, finde ich schwierig. Im Prinzip war es für Russland schon die politische Legitimation die Krim und die Gebiete im Donbass geschenkt zu kriegen. Der Rest mit den Volksabstimmungen usw war die absolut erwartbare Farce, daraus ein vermeintliches demokratisches Ereignis zu machen. Europa war damals mit Schockstarre und ignorieren beschäftigt, man hat damals auch nichts dagegen getan irgendetwas an den Gasimporten zu ändern. Die Passivität ist Putin eher zugute gekommen als der Urkaine.
Ja scheinbar wird die Kapazität hochgefahren, aber wenn Rheinmetall meine das afaik die ersten Früchte daraus 2025 getragen werden, ist das auch zu wenig. Russland hat's geschafft sich mit Schurkenstaaten über was zu halten, "wir" schaffen das nicht obwohl "unser" Allianz wirtschaftlich wesentlich stärker ist.
Es gibt halt immer noch Länder, die auf einem gut gerüsteten Heer sitzen und aus diversen politischen Gründen nichts abgeben wollen (Griechenland und Türkei zB, die sich gegenseitig als größte Bedrohung sehen). Und auf der anderen Seite dann solche Shitshows wie zB bei Taurus, um ein bekanntes Beispiel zu nennen.
Also ja eh, das Potenzial wäre definitiv da die Urkaine entsprechend zu unterstützen. Bringt aber tröpfchenweise und mit Einschränkungen bei der Verwendung sehr wenig. Und irgendwann wird's die Urkaine mit dem Personal nicht mehr schaffen, egal wie viele Waffen kommen. Da sitzt Russland nämlich auch am längeren Hebel, wenn wir weiterhin auf Zeit spielen.
Bearbeitet von Dune am 12.04.2024, 00:09
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Jedimaster
Here to stay
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den Hunger des russischen Bären mit ukrainischen Häppchen stillen, damit er wieder schlafen geht. Tjo, die haben nicht kapiert das der Winterschlaf halt nur ein paar Monate dauert
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Dune
dark mode lover
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22zaphod22
chocolate jesus
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https://www.telegraph.co.uk/news/20...hin-five-years/
Solche Initiativen sind imho das beste was man machen kann Laser sind imho überbewertet - das Tracking hinzubekommen bei so kleinen Objekten ist so gut wie unmöglich (bzw. viel zu teuer) und effektive Wirksamkeit am Ziel kann durch einfachste Methoden extrem reduziert werden (reflektierende Oberfläche z.B.) - die Zeit die der Strahl einwirken muss damit tatsächlich ein Schaden eintrifft ist auch recht lange - während dessen kann kein weiteres Ziel angegriffen werden ... "old-school" werden die wohl weiterhin mit "kinetischer" explodierender Munition / Schrapnell vom Himmel geholt werden oder irgendwelche "elektromagnetischen" Lösungen die eine Fernsteuerung unmöglich machen oder die Systeme "brutzeln" werden eingesetzt werden
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Dune
dark mode lover
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Keine Ahnung ob wir beide zusammen qualifiziert genug sind dazu ein Urteil abzugeben, Laser haben die letzten Jahre aber Quantensprünge gemacht und sind in Drohnen und Flugabwehr Serienreife geworden. Das Tracking ist dabei weniger ein Problem, je nach Ziel und Wärme- bzw Radarsignatur. Solche old-school Mühlen, die Russland und der Iran fabriziert. Werden per Kalaschnikow runter geschossen, das stimmt.
Aber schnellere und höhere Raketen, erwischt du mit Kinetik gar nicht mehr. Hyperschallraketen schon gar nicht. Cruise Missile wegen den niedrigen Flughöhen auch kaum. Insofern wird man nicht alles mit Projektilen schaffen können.
Diehl und Lockheed Martin haben afaik serienreife Systeme, Israel ist auch ganz weit damit. Der Vorteil ist die hohe Energiedichte und die fast unbeschränkte Reichweite (Atmosphärischekonditionen). Die Technologie ist imho mittelfristig militärisch alternativlos, weil Projektile schon sehr am Limit sind was R&D betrifft.
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Jedimaster
Here to stay
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Ist das Problematische bei Lasern nicht der immense Energie und Kühlbedarf ? Zumindest war das bisher ein Problem weshalb die militärisch nicht eingesetzt wurden ?
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Dune
dark mode lover
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Denke schon, dass sie noch nicht so gut skalieren mit der Größe. Andererseits werden kryogene Anwendungen auch immer effizienter. Der Energiebedarf lässt sich afaik punktuell schon bewerkstelligen.
Viele Projekte, wie die Hercules C-130 mit Laser, wurden aber auch wieder eingestellt. Es ist aktuell noch experimentell mit wenig Kampferfahrung. Gerade kleine Drohnen brauchen mit der Plastikhülle (GFK oder CFRP) weit weniger Energiedichte als ein Aluminium oder Stahlrumpf.
Die meisten Militäranalysten gehen aber davon aus dass 6th Gen Kampfflugzeuge zumindest in der ersten Ausbaustufe Laser zur Abwehr nutzen. Die sind ja schon in Entwicklung und wohl kurz vor Serienreife.
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mr.nice.
differential image maker
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Bzgl. Drohnenabfangen per Laser: Es reicht ja schon wenn die Drohne unkontrollierbar wird indem z.B. die Rotornabe oder Funkeinheit etwas abbekommt, denke nicht, dass die Hülle unbedingt durchdrungen werden muss.
Meine Gedanken sind bei der Ukraine und Russland und den Menschen, ich hoffe auf vernünftige weitere Schritte. Die eigentliche Friedensformel sollte lauten "Freiheit und Demokratie für die Ukraine und Russland!", nur damit das auch mal wieder ausgesprochen wird.
Bearbeitet von mr.nice. am 13.04.2024, 23:32
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Dune
dark mode lover
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Bin ganz bei dir, ich kriege nur wirklich Bauchweh wenn ich an die Republikaner unter einem (wahrscheinlichen) Präsident Trump denke, der sich jetzt schon bestmöglich positioniert um bis zum Hals in Putins Anus einzudringend https://www.newsweek.com/putin-krem...ce-plan-1889268Das war so traurig, wenn am Ende alles für die Fisch war und Russland am Ende die Landkarte neu definieren darf
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mr.nice.
differential image maker
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Meine Hoffnung ist, dass Gebietsverluste kurzfristiger Natur sind, aber dass es nicht längerfristig so sein wird. Auch in Russland wird der Umbruch kommen, leider wahrscheinlich erst wenn die Verluste im Krieg groß genug sind.
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InfiX
she/her
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auch in Russland wird der Umbruch kommen [x] doubt wie denn, die meisten menschen mit vernunft sind längst weg, die übrig gebliebenenen sind sichtlich sehr leidensfähig. russland versteht leider nur eine sprache, und einfach warten und aussitzen ist weder für die ukraine noch für die restliche welt gut.
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mr.nice.
differential image maker
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Das kann vermutlich noch Jahre dauern, aber irgendwann haben auch die einfältigsten Russen keine Lust mehr auf Krieg. Die Ukraine wird voraussichtlich nicht kapitulieren und ebenso wenig vollständig besetzt werden, die europäischen NATO-Länder haben mittlerweile die Produktion hochgefahren und ihre Solidarität bekundet, ich sehe nicht wie Russland das in the long run gewinnen kann, vielleicht besetzen sie zeitweise einen Teil der Ukraine, so schlimm das auch ist. Es wird sich nicht ganz verhindern lassen, so ehrlich kann man schon sein. Aber wenn der Preis schon so hoch ist stellt sich umso mehr die Frage, wie könnte man den Russen dabei helfen sich ihres Diktators zu entledigen?
Bearbeitet von mr.nice. am 14.04.2024, 00:44
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WONDERMIKE
Administratorkenough
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Ich denke die russische Führung kann eigentlich nichts anderes als weiterhin den Krieg betreiben. Wenn jetzt Frieden wäre.. was machen sie dann mit ihrer komplett auf den Krieg ausgelegten Wirtschaft?
Und Nabiullina hat ja kürzlich sogar offiziell bekundet, dass das größte wirtschaftliche Problem der Arbeitskräftemangel sei und dieser massiv bremse. Keine Wirtschaft kann die menschlichen Verluste durch den Krieg direkt bzw die massenhaft Ausgewanderten(sicherlich in großer Zahl Schlüsselarbeitskräfte) spurlos hinnehmen.
Wenn man manchen Kanälen Glauben schenken darf, dann erleidet Russland fast jeden Tag neue Rekordverluste an Menschen und Material für sehr überschaubare Gebietsgewinne(falls überhaupt). Ich hätte ja gedacht, dass es hier vielleicht einen Taktikwechsel geben könnte durch die Unterversorgung der Ukraine, aber das Gegenteil dürfte der Fall sein.
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Dune
dark mode lover
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Ist halt die Frage ob sich in Russland wirklich jemand von den bevölkerungsreichen und wirtschaftlich bedeutungsvollen Gebieten dafür aufrichtig interessiert, wenn Minderheiten oder Söldnern aus Nepal, Bangladesh, Afrika und sogar Indien verheizt werden. Der Effekt auf die demographischen Pyramide und die wirtschaftlichen Auswirkungen sind bei den Bürgern zweiter Klasse und Legionären weniger dramatisch.
Es wird dazu wahrscheinlich keine belastbaren Zahlen geben, wie hoch deren Anteil an den Verlusten an der Front ist.
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