Durch die Sprengung des Dammes und das resultierende Austrocknen des Flusses ist die Front nun um 200km gewachsen, die Russen haben dort deutlich weniger Befestigung als in der Zaporizhiagegend, evtl. sehen wir dort bzw. im Süden von Kherson bald ein paar Überraschungen, mehr dazu in dem Video
Ich habe nie ganz verstanden weshalb die Versorgung der Russen zwingend über die Krim laufen muss. Wenn man sich das auf der Karte anschaut gibt es mind. vier Schnellstraßen die Russland und die Ukraine verbinden und dann nochmal unzählige kleinere. OK die Bahnverbindung scheint eine große Rolle zu spielen, aber es ist nicht so als wären die Gebiete alternativlos angebunden.
Hat da jemand mehr Einblick?
Maestro
:)
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Meine Gedanken dazu: Einerseits haben sie die Krim schon seit 2014 und konnten dort Infrastruktur und Lager auf- bzw. umbauen, an Systeme anbinden usw. Andererseits ist die Krim doch weiter weg von der Front. Andere Verbindungen sind nur vermeintlich weit weg und führen die gesamte Front entlang. Das scheint mir wesentlich unsicherer.
Mr. Zet
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Dune, ich weiß ja nicht welche Karte du dir anschaust, aber im Süden der Ukraine, also gerade die besetzte "Landbrücke" zur Krim, gibt es eher wenige ost-west Straßen, da verläuft das hochrangige Straßennetz hauptsächlich in Nord-Süd Richtungen, mit Ausnahme der M14 von der Russischen Grenze, über Mariupol, Berdjansk und Melitopol nach Kherson.
Und es geht hier eben hauptsächlich um die Versorgung der Russischen Kräfte im Süden. Die Truppen im Donbas werden natürlich direkt aus Russland versorgt und nicht über die Krim.
Ohne "Logistikzentrum" Krim ist die russische Armee im ***** daham. Wenn die Krimbrücke zerstört wird/einstürzt, ist Russland in der Ukraine "dead man walking". Alternative Wege sind im Logistikkonzept derzeit nicht eingeplant und die "Effizienz" der russischen Logistik kennen wir (und ist der Hauptgrund, warum der Krieg nicht in den ersten Monaten gewonnen wurde wie eingeplant).
Nicht zuletzt geht es der Ukraine aber auch darum, den Anspruch zu festigen, das gesamte Ukrainische Staatsgebiet inkl. Krim zurückzuerobern. Das mag nicht sehr realistisch sein, ist aber aus Moralgründen wichtig. Außerdem gibt eine reale Bedrohung der russischen Vorherrschaft auf der Krim der Ukraine eine Verhandlungsposition: auf die Krim könnten sie verzichten, ohne das Gesicht zu verlieren (weil eh schon seit 2014 besetzt) und auch Russland könnte das, wenn es wirklich sehr schlecht läuft, möglicherweise als gesichtswahrenden Kriegsausgang akzeptieren.
Die Krim beherbergt einer der größten Marine Stützpunkte der Russen.
Schon zu Zeiten der UdSSR und lange vor der Belagerung der Krim. Da ist viel Logistik "daheim". Seit hundert Jahren ist die Verkehrslage so ausgelegt um die Krim gut zu versorgen.
Naja, unter "sowas von echt" stell ich mir dann schon was anderes vor, die kopfbewegungen sehen nach wie vor unnatürlich aus. Aber ja, für einen gewissen Bevölkerungsanteil mag das schon sehr real aussehen
(damit meine ich die Anzahl von Leuten die sich nicht so sehr damit befassen, bitte nicht als eine Abwertung oder dergleichen werten)
Ja natürlich für diejenigen die wissen auf was sie achten müssen fliegts auf, für jemand der nicht mal weiß das es sowas gibt - der hat kaum eine Chance zu merken das da was fischig ist ... abgesehn davon das glaub ich keiner unserer Politiker sich je so filmen lassen würde
Bzgl. Versorgungsrouten: Andere Wege, wenn auch nicht viele, gibt es schon, aber die sind alle in Himars Reichweite, und genau darum gings der Ukraine
Ich trau der Ukraine auch zu, die Krim zurück zu erobern, es wird dauern, aber warum sollten sies nicht schaffen wenn keine Versorgung mehr rüber kommt und alle ohne Trinkwasser/Wasser für Anbau dastehen? Mit der Bedrohungslage ist die Krim sowohl wirtschaftlich als auch touristisch unbrauchbar für Russland, maximal wegen Sevastopol.