Raus aus dem Gas, wie?

Zitat aus einem Post von sk/\r

ja absolut.
im privaten bereich gibt es aber genug möglichkeiten. da gilt keine ausrede. die neuinvestition rechnet sich aktuell sehr schnell.

Mein Schwiegervater hat ein Fertigteilhaus von 1980, das er später mal mit 10cm zusätzlicher Dämmung plus neuer Fassade aufgewertet hat.
Das Haus ist also nicht so schlecht isoliert. Er hat einen 3000l Öltank, damit kommt er iirc. ca. 2 Jahre durch. Irgendwann vor 20 Jahren wurde auch die Ölheizung erneuert.
Seit Dekaden versuchen wir, Leuten mit Ölheizung andere Heizsysteme schmackhaft zu machen.
Der zahlte in günstigen Jahren 60 Cent für den Liter Heizöl, aktuell glaub ich 1,5€.
Chart siehe hier:
https://www.heizoel24.at/heizoelpreise


Ausgehend von 1500l Öl pro Jahr ließe sich folgende Rechnung aufstellen: 1500l Öl haben einen (ergoogelten) Heizwert von 11,4kWh/kg.
Bei 1500 x 11,4 = 17100kWh Heizwärmebedarf.

Ich bin kein Haustechniker, aber würde er die bestehenden Radiatoren mit Luftwärmepumpe betreiben, dann müsste er mit der Vorlauftemp. so hoch gehn, dass die LWP wahrscheinlich in recht schlechtem Wirkungsgrad liefe, nehmen wir einfach einen COP von 2,5 an.
17100kwh / 2,5 = 6840kWh Strombezug

2022 (Öl 1,5€/l - Strom 0,5€/kWh)
1500l Heizöl kosten momentan knapp 2250€ pro Jahr
6840kWh Strom kosten momentan 3400€ pro Jahr

2021 (Öl 0,6€/l - Strom 0,17€/kWh)
1500l Heizöl kosteten 900€ pro Jahr
6840kWh Strom kosteten 1163€ pro Jahr

Man müsste die Rechnung mit Pellets aufstellen, aber meiner Meinung nach ist Öl traditionell _viel_ zu günstig.

"Raus aus dem Öl" Zuwendungen sind schön und richtig, aber ich glaube nicht, dass das als Lenkeffekt ausreichen wird. Meiner Meinung nach darf die Infrastruktur (Strom und Wohnen) nicht Spielball am freien Markt sein, bei beidem gehört ein Deckel drauf, vor allem, da wir stromtechnisch mit unserer Wasserkraft eh in einem gesegneten Land leben.
Strompreis runter, Ölpreis rauf, dann versteht's auch der letzte Hauswirtschaftsrechner, dass Öl tot sein könnte/sollte.

Bei Wohnungen, die an öffentliches Netz angeschlossen sind, kann natürlich auch nicht die Last auf den Mieter/Eigentümer abgewälzt werden, da muss auch ein Deckel rein, bzw. der Versorger in die Pflicht genommen werden.

Edit: und dass das teuerste, notwendige Kraftwerk am Markt den Preis für alle bestimmt, das wollte der E-Control Chef vor kurzem im ORF so erklären: "Wenn Sie am Wochenmarkt Erdbeeren kaufen, dann werden sich auch alle Erdbeerhändler am teuersten Händler am Markt orientieren". Ja eh....
Edit2: und unabhängig vom Strompreis sind volkswirtschaftliche Systeme, die nur auf Wachstum aufbauen, halt iregndwann an der Grenze des Möglichen angelangt und sollten ggf. mal überdenkt werden....

Zitat aus einem Post von Athlon1

Sorry aber hören sich die selber zu?
Einerseits soll es weg von fossilien Energien und da werden Wärmepumpen & E-Autos massiv forciert....& gleichzeitig soll der Energieverbauch sinken? Die saufen ja.

Energieverbrauch schließt ja auch Öl und Gas mit ein.

Natürlich ist vieles eine Umverlagerung, aber es gibt unheimlich viel Einsparungspotential oder auch 'smarte' Lösungen wenn man ein bissl integrativer planen würde. Gerade in der Stadt fallen mir da zig Dinge ein.

Zb: könnt die Klimaabwärme vom Supermarkt Warmwasser für die Wohnungen und Büros drüber produzieren.#
Fassaden und Dachbegrünungen und Außenabschattung statt bzw. unterstützend zu Klimageräten

@ Heizen im Winter: hier fehlts neben 'Erziehung' (Pulli und dickere Socken im Winter) auch an KnowHow -> eine höhere Luftfeuchtigkeit erhöht die gefühlte Wärme um ca. 1,5° ... d.h. 21.5 Grad fühlen sich dann wie 23 Grad trocken an... und sind besser für Schleimhäute, Haus usw.

die 100-200 Euro die ein Luftbefeuchter kostet amortisiert sich vermutlich über eine Heizsaison. Der Stromverbrauch von den Dingern ist praktisch vernachlässigbar.

@ Energiespeicher:
ja absolut wichtig, ich glaub aber das auch hier ein dezentraler Ansatz (d.h. jeder stellt sich einen 8-12kWh Speicher in den Keller) am Land besser funktioniert weil auch viel Last vom Netz genommen wird.

Zitat aus einem Post von Weinzo

Mein Schwiegervater hat ein Fertigteilhaus von 1980, das er später mal mit 10cm zusätzlicher Dämmung plus neuer Fassade aufgewertet hat.
Das Haus ist also nicht so schlecht isoliert. Er hat einen 3000l Öltank, damit kommt er iirc. ca. 2 Jahre durch. Irgendwann vor 20 Jahren wurde auch die Ölheizung erneuert.
Seit Dekaden versuchen wir, Leuten mit Ölheizung andere Heizsysteme schmackhaft zu machen.
Der zahlte in günstigen Jahren 60 Cent für den Liter Heizöl, aktuell glaub ich 1,5€.
Chart siehe hier:
https://www.heizoel24.at/heizoelpreise


Ausgehend von 1500l Öl pro Jahr ließe sich folgende Rechnung aufstellen: 1500l Öl haben einen (ergoogelten) Heizwert von 11,4kWh/kg.
Bei 1500 x 11,4 = 17100kWh Heizwärmebedarf.

Ich bin kein Haustechniker, aber würde er die bestehenden Radiatoren mit Luftwärmepumpe betreiben, dann müsste er mit der Vorlauftemp. so hoch gehn, dass die LWP wahrscheinlich in recht schlechtem Wirkungsgrad liefe, nehmen wir einfach einen COP von 2,5 an.
17100kwh / 2,5 = 6840kWh Strombezug

2022 (Öl 1,5€/l - Strom 0,5€/kWh)
1500l Heizöl kosten momentan knapp 2250€ pro Jahr
6840kWh Strom kosten momentan 3400€ pro Jahr

2021 (Öl 0,6€/l - Strom 0,17€/kWh)
1500l Heizöl kosteten 900€ pro Jahr
6840kWh Strom kosteten 1163€ pro Jahr

Man müsste die Rechnung mit Pellets aufstellen, aber meiner Meinung nach ist Öl traditionell _viel_ zu günstig.

"Raus aus dem Öl" Zuwendungen sind schön und richtig, aber ich glaube nicht, dass das als Lenkeffekt ausreichen wird. Meiner Meinung nach darf die Infrastruktur (Strom und Wohnen) nicht Spielball am freien Markt sein, bei beidem gehört ein Deckel drauf, vor allem, da wir stromtechnisch mit unserer Wasserkraft eh in einem gesegneten Land leben.
Strompreis runter, Ölpreis rauf, dann versteht's auch der letzte Hauswirtschaftsrechner, dass Öl tot sein könnte/sollte.

Bei Wohnungen, die an öffentliches Netz angeschlossen sind, kann natürlich auch nicht die Last auf den Mieter/Eigentümer abgewälzt werden, da muss auch ein Deckel rein, bzw. der Versorger in die Pflicht genommen werden.

Edit: und dass das teuerste, notwendige Kraftwerk am Markt den Preis für alle bestimmt, das wollte der E-Control Chef vor kurzem im ORF so erklären: "Wenn Sie am Wochenmarkt Erdbeeren kaufen, dann werden sich auch alle Erdbeerhändler am teuersten Händler am Markt orientieren". Ja eh....
Edit2: und unabhängig vom Strompreis sind volkswirtschaftliche Systeme, die nur auf Wachstum aufbauen, halt iregndwann an der Grenze des Möglichen angelangt und sollten ggf. mal überdenkt werden....

also tl;dr aus meiner sicht.

wir haben uns erst letztes jahr den pelletsbunker angefüllt. 10 tonnen.
wenn ich damals 5000 Liter Heizöl gekauft hätte, wäre mir das Heizöl um € 1600 teurer gekommen.

sind im jahr etwa 800€. das klingt nicht nach viel. allerdings muss man bedenken das man heutzutage mit einer wärmepumpe einen neubau um 400-500€ "heizt".
also die ersparnis ist imo sehr groß. vom ökologischen garnicht zu sprechen.

Zitat aus einem Post von Jedimaster

Ach, die Regierung hat eh nen tollen Plan ! Sogar Trump der Große hat bereits davon gesprochen ! GREEN COAL !

Im Ernst: Grade im Radio gehört wir starten die stillgelegten Kohlekraftwerke wieder ... juhu ...

Dann solltest dich beim Radio beschweren oder Sender wechseln.

Geplant ist nicht das stillgelegtes Kohlekraftwerk direkt zu starten, sondern es vorzubereiten das es im Notfall (also falls die Gaszufuhr vollkommen versiegt und die Reserven ausgehen) in Betrieb gehen kann.

Das ist ein ziemlich großer und wichtiger Unterschied imho.

Stimmt, hab grad noch etwas nachgelesen, es wird zwar Kohle gekauft dafür aber 'nur im Notfall eingeschaltet' ... wieso bin ich mir sicher das der Notfall einfach deshalb eintritt weil die Kohle auf Lager ist und weg muss ?

Oder bin ich mittlerweile nur gelernter Zyniker...

Zitat aus einem Post von Jedimaster

Stimmt, hab grad noch etwas nachgelesen, es wird zwar Kohle gekauft dafür aber 'nur im Notfall eingeschaltet' ... wieso bin ich mir sicher das der Notfall einfach deshalb eintritt weil die Kohle auf Lager ist und weg muss ?

Oder bin ich mittlerweile nur gelernter Zyniker...

sogar bei der Abschaltung bzw. Umbau auf die Gasturbine waren noch etliche tonnen lagernd damals. auch in zwentendorf.
die wurden auch nicht mehr verheizt.

darüber mach ich mir ehrlich gesagt keine gedanken.

Zitat aus einem Post von Jedimaster

Oder bin ich mittlerweile nur gelernter Zyniker...

soll ma dich in Sithlord umtaufen?

WIR HABEN DIE LÖSUNG: ÖL!

Zitat

Unternehmen sollen auf Öl umrüsten
Vor dem Hintergrund zuletzt gesunkener Gasspeicherraten hat am Dienstagvormittag das Krisengremium der Regierung zur aktuellen Situation getagt. Danach bleibt Österreich zwar vorerst weiter in der Frühwarnstufe, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) richtete sich jedoch mit einem Appell an Unternehmen und die Bevölkerung.

https://orf.at/stories/3274648/



Staatlicher Kostenersatz, na ich bin gespannt - glaube, eine Umrüstung wird 1. nicht bis zum Winter machbar sein und 2. gerade in der Industrie wohl ein komplexerer Vorgang sein wo mehrere Dinge dranhängen. Weiß auch nicht, ob das überall einfach so machbar ist.
Vom Klimaschutz red ich da noch netmal....