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Immer mehr SOMA`s...Sozialstaat Quo Vadis ?

flying_teapot 22.03.2006 - 19:01 5405 74
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Ex0duS

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ja das denk ich mir auch immer ... wir österreicher verarmen zusehens .....
wenn ich mir so die kinder einiger arbeitslosen anschau .... müssen die doch echt D&G sachen tragen und Prader handtaschen :/ echt arm die tun ma so leid :rolleyes:

mich wunderts nicht, solche leute kaufen lieber im sozialmarkt ein, um mit dem gesparten geld eine D&G Brille oder sonstigen müll zu kaufen, eine verarmung seh ich deswegen noch lange nicht.

nur weil hier einige es nicht als "leben" ansehen wenn man keinen 2m50 Plasma HDTV + 7.1 anlage hat heisst das noch lange nicht das österreich verarmt :D

schizo

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Zitat von Ex0duS
ja das denk ich mir auch immer ... wir österreicher verarmen zusehens .....
wenn ich mir so die kinder einiger arbeitslosen anschau .... müssen die doch echt D&G sachen tragen und Prader handtaschen :/ echt arm die tun ma so leid :rolleyes:

mich wunderts nicht, solche leute kaufen lieber im sozialmarkt ein, um mit dem gesparten geld eine D&G Brille oder sonstigen müll zu kaufen, eine verarmung seh ich deswegen noch lange nicht.

nur weil hier einige es nicht als "leben" ansehen wenn man keinen 2m50 Plasma HDTV + 7.1 anlage hat heisst das noch lange nicht das österreich verarmt :D


Nur, weil Mensch mit D&G Sachen herumrennen heißt das noch lange nicht, dass sie reich sind. Es mag unlogisch erscheinen, hat aber psychologische Gründe. Armut wird nicht gerne nach außen getragen, darum spart Mensch bei Gütern, welche die Umwelt nicht zu Gesicht bekommt und legt sich Statussymbole zu, um als "normal" angesehen zu werden.
Weiters hat sich bei einer Umfrage gezeigt, dass sich ein Teil der Menschen, welche unter die Armutsgrenze fallen nicht als Arm bezeichnen würden, weil sie nicht als Randgruppe gelten wollen.

Geht aus einem Artikel hervor, den ich vor 2 Jahren gelesen hab. Wenn du magst kann ich ihn suchen, weiß aber nicht, ob ich ihn noch find.

Zitat
Für die Erfassung von Armutslagen zog die Studie zusätzlich auch verschiedene nichtmonetäre Indikatoren heran, die wichtige Parameter für die konkrete Definition von Armutsgefährdung darstellen. Erhoben wird dabei, ob sich jemand grundlegende Bedürfnisse, wie Kleidung, Heizung etc., und so genannte erstrebenswerte Güter, wie PKW, Geschirrspülmaschine, finanziell leisten kann. Daneben werden die gesundheitliche Verfassung, die Wohnungssituation und das Wohnumfeld bewertet.

Du siehst, es werden keine Plasma HDTV Anlagen zur bemessung hergenommen.

Ex0duS

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Zitat
und so genannte erstrebenswerte Güter, wie PKW, Geschirrspülmaschine, finanziell leisten kann.
Zitat von schizo
Du siehst, es werden keine Plasma HDTV Anlagen zur bemessung hergenommen.
hm also da steht nicht das eine Plasma HDTV Anlage nicht zu den "erstrebenswerten" gütern gehört.

nur weil sich jemand keinen geschirrspühler bzw. einen neu PKW leisten kann ist man in meinen augen noch nicht arm.
Genausowenig wie man arm ist solang man sich irgendwelche desinger klamotten kaufen kann .... imho is man ziehmlich dumm wenn man lieber dreck frißt um sich dann wieder ein D&G shirt leisten zu können .... aber arm? arm im geiste mag sein, aber nicht finanziell arm.
Bearbeitet von Ex0duS am 16.08.2006, 02:59

schizo

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Zitat von Ex0duS
hm also da steht nicht das eine Plasma HDTV Anlage nicht zu den "erstrebenswerten" gütern gehört.

nur weil sich jemand keinen geschirrspühler bzw. einen neu PKW leisten kann ist man in meinen augen noch nicht arm.
Genausowenig wie man arm ist solang man sich irgendwelche desinger klamotten kaufen kann .... imho is man ziehmlich dumm wenn man lieber dreck frißt um sich dann wieder ein D&G shirt leisten zu können .... aber arm? arm im geiste mag sein, aber nicht finanziell arm.

Das es komisch is, wenn man lieber Armut nach innen trägt als nach außen stimm ich dir zu. Das hängt aber mit der Stellung in der Gesellschaft und Image zusammen. Massenpsychologische Gründe, welche in diversen Tests auch schon nachgewiesen wurden.

btw:
http://de.wikipedia.org/wiki/Armut#....C3.96sterreich
http://www.diepresse.com/artikel.as...o&id=577889

Is die Frage, was mit "mit Geld nicht auskommen" bedeutet, allerdings ist der Prozentsatz dafür zu hoch, dass Mensch verlernt hat mit Geld umzugehen und muss deswegen wirtschaftliche Hintergründe haben. Vor allem, wenn eine Zeitung wie die Presse darüber berichtet (wobei Berichte auch im Standard, Kurier, Krone, ... gedruckt wurden)

Und Geschirrspüler oder Waschmaschine nicht leisten können (200-300€ Anschaffungskosten) bezeichne ich schon als finanziell Arm.

derelict

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Der Angesprochene Personenkreis (nach aussen hin auf wohlhabend tun) ist nicht arm, das ist die ganz normale Unterschicht.

Arm (für .at-Verhältnisse) ist IMHO jemand, der vor der Entscheidung steht: heute warm duschen oder doch was essen.

Arm ist jemand, der sich den Plasma-TV nicht leisten KANN, weil er - um das Geld dafür zusammenzukratzen - ein Jahr lang fasten müsste (also tot wäre).

Wir hatten früher nicht viel - eine zweizimmerwohnung für 4 menschen, einen geschenkten alten SW-Fernseher, und von Geschirrspülmaschine oder Auto war nichtmal zu reden. Sich einmal die Woche frisches Obst leisten zu können war das höchste der Gefühle - und sonst nur das zum Leben notwendigste. Dennoch war das ein Leben, das weit entfernt war von Armut (auch wenn es wenig Luxus hatte).

derelict

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Ich revidiere meine Aussage von oben: jemand der die Möglichkeit hat, etwas zu essen oder warm zu duschen kann nicht arm sein.

In Österreich bekommt jeder Mensch ein Dach überm Kopf, etwas zu essen und medizinische Versorgung. Alles darüber hinaus ist bereits Luxus. Armut dürfte es in diesem Land also nicht geben.
Geistige Armut aber sieht man an jeder Ecke ... vielleicht ein Zusammenhang?

die im Artikel angesprochenen 750EUR sind ja sowieso lachhaft: mit diesem Einkommen kann man schon sehr gut leben. (ohne Luxus halt)
Bearbeitet von derelict am 19.08.2006, 02:43

Ex0duS

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Zitat von derelict
In Österreich bekommt jeder Mensch ein Dach überm Kopf, etwas zu essen und medizinische Versorgung. Alles darüber hinaus ist bereits Luxus. Armut dürfte es in diesem Land also nicht geben.
Geistige Armut aber sieht man an jeder Ecke ... vielleicht ein Zusammenhang?

eben genau das wollte ich sagen

jemand der es sich leisten kann "nach aussen" so zu tun, indem er sich teure designer klamotten kauft, kann deffinitiv nicht arm sein.
ein mensch der in meinen augen arm ist, könnte sich niemals eine sonnenbrille um 200€ leisten, egal wie er es anstellt .... wer soviel geld "über hat" ohne zu verhungern, der kann nicht arm sein.

Das Problem ist nicht das die leute immer ärmer werden, sondern das manche leute die armutsgrenze immer weiter anheben .... wie oben so schön steht in deinem quote gilt man ja bereits als arm nur weil man sich keinen PKW leisten kann .... hallo in welcher welt leben wir wo die leute schon als arm gelten nur weil sie auf gewisse luxusgüter wie eben einen PKW oder eine geschirrspühlmaschiene verzichten müssen ?

Daher bin ich mir ziehmlich sicher das 50% dieser "armen" menschen in der studie recht gut leben.
Armut heisst in meinen augen nicht zu wissen wie man das geld für das nötige essen diesen monat auftreibt ..... und nicht traurig zu sein weil man kein auto und keine geschirrspühlmaschine hat ;)

Zitat von schizo
Und Geschirrspüler oder Waschmaschine nicht leisten können (200-300€ Anschaffungskosten) bezeichne ich schon als finanziell Arm.

du solltest den gedanken immer fertig denken ;)
1. unter 300€ bekommst keinen geschirrspühler
2. der anschaffungspreis ist es garnicht, überleg mal welche folgekosten da auf einen zukommen ? Wasserverbrauch, Stromverbraucht .... der kostet im jahr bald nochmal soviel wie er bei der anschaffung gekostet hat ;)
3. wie gesagt wer jemanden als arm einordnet weil er sich das nicht leisten kann muss shcon verdammt behütet aufgewachsen sein :D
ab morgen will ich notstand, ich hab auch keine geschirrspühler :D
Gerade ein geschirrspühler ist zu 100% luxus, mit armut hat das nichts zu tun .... => eine sehr lächerliche studie
Bearbeitet von Ex0duS am 19.08.2006, 08:22

schizo

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Zitat
Arm (für .at-Verhältnisse) ist IMHO jemand, der vor der Entscheidung steht: heute warm duschen oder doch was essen.

Ob entweder oder als Arm gilt oder erst, wenn keines von beiden is trotzdem arg untertrieben. Österreich ist das 3. reichste Land der EU. Wenn jemand nichtmal als Arm gilt, der eines von beiden deiner Kriterien (Heizung oder Nahrumg) sich nicht leisten kann sollte wohl doch als Arm gelten. Wenn nicht in so einem Fall, wann denn bitte sonst?

Und wenn dann im Gegensatz Einzelpersonen Privatvermögen in Milliardenhöhe besitzen sehe ich das als Unfähigkeit der Geldverteilung an.
Arm sein heisst nicht am Rande der Existenz leben.
Zitat
Die WHO definiert Armut beispielsweise anhand des Verhältnisses des individuellen Einkommens zum Durchschnittseinkommen im Heimatland einer Person. Danach sei arm, wer monatlich weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens (Median) seines Landes zur Verfügung hätte.

Zitat
jemand der es sich leisten kann "nach aussen" so zu tun, indem er sich teure designer klamotten kauft, kann deffinitiv nicht arm sein.
ein mensch der in meinen augen arm ist, könnte sich niemals eine sonnenbrille um 200€ leisten, egal wie er es anstellt .... wer soviel geld "über hat" ohne zu verhungern, der kann nicht arm sein.


In dem Fall hab ich mich auf Personen, die in Armutsgefährdung leben. Und gerade wegen solcher Ausgaben, wie z.B. deine 200€ Sonnenbrille dazu beitragen, dass sie unter die Grenze der absoluten Armut schlittern.

Zu meiner Schande weiß ich leider nichtmehr, von wo ich den Quote mit dem PKW hab. PKW halt ich auch für Übertrieben, aber Waschmaschinen und Geschirrspüler (welche ich im Angebot schon unter 300€ gesehen hab) sollte sich eine vollzeitarbeitende Person doch leisten können. Warum ist die Arbeit von solcher Personen nicht so viel Wert, wie von anderen, die über der Armutsgrenze leben können?

Ein weiterer Grund von Armut ist Arbeitsplatzverlust. Und grad der Fall kann ohne selbstverschulden leicht eintreten (obwohl wie oft genug vorkommt das Unternehmen Rekordgewinne schreibt - die deutsche Bank ist wohl ein ziemlich gutes Beispiel)

Armut heisst in meinen Augen nicht an der Überlebensgrenze zu sein, sondern eher sich keine Luxusgüter leisten zu können, obwohl man wie jeder andere Mensch 38,5 Stunden in der Arbeit steht.

Zitat
3. wie gesagt wer jemanden als arm einordnet weil er sich das nicht leisten kann muss shcon verdammt behütet aufgewachsen sein
Gerade ein geschirrspühler ist zu 100% luxus, mit armut hat das nichts zu tun .... => eine sehr lächerliche studie

Das sind definitionen der WTO und stammen nicht von mir.
Diese Grenzen beziehen sich auch nicht auf StudentInnen, sondern auf arbeitende Menschen.
Da du als Student ein anderes Einkommen hast als eine unter vollzeit arbeitende Person sollte doch in deine überlegungen mit einfließen.

derelict

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Zitat von schizo
Und wenn dann im Gegensatz Einzelpersonen Privatvermögen in Milliardenhöhe besitzen sehe ich das als Unfähigkeit der Geldverteilung an.

Unfähigkeit wozu? Der Mechanismus des Kapitalismus ist folgender: schaffen einer Pyramide und schaffen von Anreizen, auf dieser Pyramide aufzusteigen. Das hebt langsam auch die Basis der Pyramide (der Unterschicht in Österreich gehts weit besser als der Mittelschicht in anderen Ländern).

Es wird auch immer vergessen, dass die Superreichen weit mehr Geld ausgeben als sie besitzen - und dieser Verschwenderische Lebensstil fließt in Form von Arbeitsplätzen und Konsumgütern wieder in die Basis zurück.

derelict

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Zitat von schizo
Warum ist die Arbeit von solcher Personen nicht so viel Wert, wie von anderen, die über der Armutsgrenze leben können?
Weils genügend Menschen gibt, die für dieses Geld arbeiten.

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Zitat
Unfähigkeit wozu? Der Mechanismus des Kapitalismus ist folgender: schaffen einer Pyramide und schaffen von Anreizen, auf dieser Pyramide aufzusteigen. Das hebt langsam auch die Basis der Pyramide (der Unterschicht in Österreich gehts weit besser als der Mittelschicht in anderen Ländern).

Dass es ÖsterreicherInnen besser geht als Menschen in andern Ländern is dem Kapitalismus zu verdanken, ja. Aber nicht deswegen, weil er so toll ist, sondern weil unser Lebensstandard auf der Ausbeutung anderer Länder basiert, wo es eben
Zitat
genügend Menschen gibt, die für dieses Geld arbeiten.
Darüber hinaus noch deren Bodenschätze geraubt wurden, die Bevölkerung versklavt wurde und nach wie vor wirtschaftlich großteils von europäischen Ländern abhängig sind.

Zitat
bEs wird auch immer vergessen, dass die Superreichen weit mehr Geld ausgeben als sie besitzen - und dieser Verschwenderische Lebensstil fließt in Form von Arbeitsplätzen und Konsumgütern wieder in die Basis zurück.

Sorry, das halt ich für schlichtweg falsch. Anstatt Arbeitsplätze zu schaffen werden Menschen damit beauftragt Arbeitsplätze zu kürzen, um das Unternehmen so profitbringend wie möglich zu führen.
Die Zeiten, wo Arbeitsplätze der Menschen wegen geschaffen werden sind auch in Österreich seit über 20 Jahren vorbei.

Konsumgüter werden genug geschaffen, ja. Das liegt aber eher am Wesen des Kapitalismus, da er sich ständig in einer Überproduktionskrise befindet.

derelict

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Zitat von schizo
Dass es ÖsterreicherInnen besser geht als Menschen in andern Ländern is dem Kapitalismus zu verdanken, ja. Aber nicht deswegen, weil er so toll ist, sondern weil unser Lebensstandard auf der Ausbeutung anderer Länder basiert, wo es eben

Darüber hinaus noch deren Bodenschätze geraubt wurden, die Bevölkerung versklavt wurde und nach wie vor wirtschaftlich großteils von europäischen Ländern abhängig sind.

Ausbeutung ist Leben -> Pflanzen, Tiere, Bodenschätze, andere Menschen - all das sind Ressourcen, die genutzt werden. Und das ist keine Menschliche Erfindung sondern das Grundprinzip des Lebens. Diejenigen, die nicht am Ende der Nahrungskette stehen, müssen sterben.

Das ist ein gesunder Kreislauf. Jede Abkehr davon führt zur Stagnation und letztlich zum Tod der Population.

Globalisierungsgegner, Vegetarier, Menschenfreunde -> diese Menschen verstehen nicht die Grundprinzipien des Lebens, und diese sind nunmal nicht mit "menschlichen" Maßstäben zu messen, sondern mit denen der Natur, und die sagt: fressen, um zu leben.

Zitat von schizo
Sorry, das halt ich für schlichtweg falsch. Anstatt Arbeitsplätze zu schaffen werden Menschen damit beauftragt Arbeitsplätze zu kürzen, um das Unternehmen so profitbringend wie möglich zu führen.
Ja das ist auch die Aufgabe eines Unternehmens -> Profit zu machen. Nichtmal die Caritas beschäftigt Menschen aus reinem Selbstzweck. Arbeit dort wo Arbeit gebraucht wird. Zumindest ich möcht keinen Job machen nur aus Gefälligkeit.
Bearbeitet von derelict am 20.08.2006, 23:18

COLOSSUS

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Wenn Zivilisation nicht die darwinistischen Prinzipien der Evolution ad acta legt, kann sie meiner Meinung nach genausogut auch in Truemmer brechen, und dabei alles Leben mit sich in den Abgrund reiszen.

Kurz: Deine Sicht der Dinge widert mich an, dere.

derelict

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Zitat von COLOSSUS
Wenn Zivilisation nicht die darwinistischen Prinzipien der Evolution ad acta legt.
Ich denke nicht dass das möglich ist, weil die Evolution dafür sorgt, dass all jene Populationen, die wider diesen Prinzipien leben, im Nachteil sind zu jenen Populationen welche ihr entsprechend handeln.
Sie sterben einfach aus.

Darum stirbt auch der Sozialismus aus; eine Gesellschaft, die sich der Ausbeutung behilft, ist einfach stärker und verdrängt alles ineffizientere.

Deine Sicht der Dinge in allen Ehren: auch ich würde eine friede-freude-eierkuchen-Welt persönlich bevorzugen, nur ich weiß einfach bereits zu viel über diese Welt, um das auch nur entfernt für realistisch zu halten.

Unsere beiden Postings sind nur möglich, weil dutzende andere Menschen dafür bluten (wortwörtlich) müssen. Dennoch tun wir das - zu unserem eigenen Spaß. Warum? Weil das in unseren Genen ist, weil das Leben keinerlei Mitleid kennt! Mitleid empfinden wir nur bis zu den Grenzen unserer eigenen Dekadenz - pervers oder ein funktionierender Lebenserhaltungstrieb?

Willst du wissen was mich ankotzt?
Doppelmoral in Form von Mitleid und Fürsorge - institutionalisiert, durch Kleinbetragsspenden oder Patenkinder, während wir gleichzeitig durch unseren dekadenten Lebensstil die 5 Brüder unseres Patenkindes für einen Hungerlohn arbeiten lassen. Wir tragen diese virtuelle Idee einer Menschlichkeit wie ein Statussymbol vor uns her, ohne uns auch nur in einem Moment die Finger schmutzig zu machen. DAS finde ich Pervers.

Gute Nacht.

mr.nice.

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Ich denke nicht, dass die biologische Evolution auch nur annährend mit dem technischen Fortschritt schritthalten kann, insofern frage ich mich schon, wann wir den Punkt erreicht haben, wo es wirtschaftlich, produktionstechnisch nicht mehr notwendig ist andere Menschen auszubeuten um den Status quo zu erhalten und zu verbessern, eigentlich, ob wir diesen Punkt nicht schon erreicht haben.
Auch Darwin ist nicht Gott.
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