Ultimus
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die kommunikation ist leider etwas mager, so bleibt noch immer die hoffnung das der schnee schuld ist
Wo ist denn das Geld hin, dass sich die Griechen zuvor ausgeborgt haben? Es wurde, wie in Österreich auch, wohl an die Bürger in Form von Jobs, Pensionen, Infrastruktur, Investitionen etc verteilt. Nur hätten sie mit dem Geld wirtschaften müssen, statt es nur zu verteilen. Gehälter der griechischen Beamten Es gibt Kommissionen und Gremien, die insgesamt 10.000 Mitarbeiter beschäftigen und jährlich 100 Millionen Euro kosten. Eine davon verwaltet den See Kopais. Dieser ist jedoch schon um 1930 ausgetrocknet
Die teilverstaatliche griechische Eisenbahn-Gesellschaft hat mehr Mitarbeiter als Passagiere. Durchschnittlich verdient jeder Eisenbahner 110.000 Euro jährlich. Ex-Minister Manos: „Es wäre für den Staat billiger, wenn wir jeden Fahrgast mit dem Taxi an sein Ziel befördern würden.“ Die "Fortschritte" gehen halt alle zu Lasten der unteren Bevölkerungsschichten, wogegen sich diese in Griechenland mehr als in anderen Ländern wehren (wobei Podemos in Spanien z.B. in eine ähnliche Richtung geht). Nur hat die deutsche Regierung es sich eben zur Aufgabe gemacht, die Syriza zu spalten und sämtliche Forderungen Tsipras im Keim zu ersticken und ein klassisch neoliberales Programm durchzuziehen, dass nur noch weiter zur Lasten der Bevölkerung geht (z.B. die Privatisierung des Hafen Piräus).
In der jetzigen Situation denke ich, dass es für die griechische Bevölkerung durchaus besser ist, aus der EU auszutreten, um die Lebensumstände wieder heben zu können. [/B] Wo sind die Fortschritte im Kampf gegen Steuerhinterziehung, zu viele sinnlose Beamte und ungerechtfertigt hohe Gehälter? Bei einem Grexit wird es den unteren Bevölkerungsschichten noch viel schlechter gehen, weil dann die Wirtschaft für nochmals 5 bis 10 Jahre komplett brach liegt.
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schizo
Produkt der Gesellschaft
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Ein recht großes Problem in Griechenland ist z.B. die fehlende Industrie (in die auch in den letzten Jahrzehnten nicht investiert wurde, da Tourismus gewinnbringender war). Die ausgabenseitige Reduzierung kann halt auch nur bis zu einem gewissen Grad erfolgen. Wenn daraus resultiert, dass die Einnahmen aufgrund fehlender Löhne stagnieren oder das Gesundheitssystem völlig krachen geht kanns das wohl auch nicht sein. Die "Wirtschaftshilfe" war - wie Cuero schon geschrieben hat - im Grund ein reines Bailout europäischer Banken und die wirtschaftliche Ermöglichung des Grexits (zu lasten europäischer Steuerzahler).
Für die griechische Wirtschaft beduetet diese Politik nur weitere Stagnation, die Arbeitslosenrate von derzeit über 25% geht v.A. aufgrund von Emigration zurück - also keine positiven Entwicklungen.
Die Ausgabenseite zu reduzieren ist notwendig, jedoch ist der Spielraum eben begrenzt. Wenn z.B. Spitäler zusperren müssen, weil das Personal fehlt ist diese Grenze eben überschritten.
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schizo
Produkt der Gesellschaft
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Nachdem ich vorhin die neue Seite übersehen habe hier die Antwort auf Ultimus in einem neuen Beitrag: Wo ist denn das Geld hin, dass sich die Griechen zuvor ausgeborgt haben? Es wurde, wie in Österreich auch, wohl an die Bürger in Form von Jobs, Pensionen, Infrastruktur, Investitionen etc verteilt. Nur hätten sie mit dem Geld wirtschaften müssen, statt es nur zu verteilen. Ich behaupte ja nicht, dass es Misswirtschaft gegeben hat. Die Frage ist halt, wer davon profitiert hat - und das war eben nicht die breite Schicht der Bevölkerung, die jetzt die Konsequenzen davon zu tragen hat. Du hast jedoch davor gewarnt, dass die Gespräche mit Russland/China gefährlich sind, weil diese nur auf ihre eigene Vorteile schauen würden. Wo hat denn die EU anders gehandelt? Bzgl Steuerhinterziehung ist das Problem halt, dass diese viel zu spät angegangen wird. Einerseits ist das neuerdings von Tsipras verabschiedete Programm recht zahnlos und trifft großteils den falschen Teil der Bevölkerung, andererseits wurden in den letzten Jahren die großen Vermögen schon außer Landes gebracht. Die ungerechtfertigt hohen Gehälter sind doch im großen und ganzen ein Mythos, dass von deutschen Medien aufgeblasen wird (und abseits diesen schwer Zahlen dazu zu finden sind). Ich bin durchaus für die Kürzung von Spitzengehältern im öffentlichen Dienst. Dass die Durchschnittsgehälter weit über europäischem Niveau liegen ist jedoch falsch (hab jetzt nur Zahlen von 2011 zur Hand, siehe Seite 15). Ähnlich sieht es mit dem ach so aufgeblasenem griechischen Beamtenapparat aus. Ich bestreite nicht, dass es auch unnötige Posten gibt. Der durch die Medien herbeigerufene Panik steht aber außer Relation. Ein EU Austritt hätte wohl einen Wirtschaftseinbruch zur Folge, ja. Die Frage ist halt, ob die Bevölkerung davon profitiert, dass Griechenland mit weiterbestehendem niedrigen Lohnniveau und hoher Arbeitslosenrate weiter Teil der EU bleibt. Es ist ja nicht so, als dass z.B. die Arbeit der 15.000 entlassenen Beamten, die unter der Syrizaregierung wieder angestellt wurden nicht vorhanden gewesen wäre - sie ist nur auf den privaten Sektor ausgelagert worden (und das verbunden mit höheren Kosten).
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smashIt
master of disaster
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Andererseits frage ich mich schon, wie unfähig die Griechen sind. Irland, Island und Zypern schaffen es. hier wird laufend island als beispiel genannt ja, sie sind das einzige europäische land, das die kriese überstanden hat aber habt ihr denn alle schon vergessen was die gemacht haben? sie haben das genau gegenteil von dem gemacht, was man von den griechen verlangt! hier nochmal was zum gedächtnis auffrischen: http://blog.zdf.de/3sat.makro/2014/...kardinalfehler/
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Ultimus
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In Island waren es drei Banken, in Griechenland ist es der Staat selbst, der sich dermaßen verschuldet hat. Insofern waren in Griechenland nicht die Banken schuld. http://de.m.wikipedia.org/wiki/Grie...tsschuldenkriseErst wenn Griechenland seine Schulden bei den eigenen griechischen Banken nicht bedienen würde, würden diese zusammenbrechen. In der Folge der Staat, da er am Finanzmarkt kein Geld mehr bekommen wird. Ein Austritt aus dem Euro würde mMn nur einen kurzfristigen Effekt haben. Ohne tiefgreifende Reformen wird sich langfristig gesehen nix ändern. Siehe Argentinien. Ich fürchte, dass wir in 10 bis spätestens 15 Jahren selber am Rande der Insolvenz sein werden. Die Arbeiterkammer fordert bereits, da wir nur 2.x Defizit haben, dass wir die Staatsausgaben weiter erhöhen. Kann sich nur um Wochen handeln bis der Bundeskanzler folgt und unsere Schulden weiter steigen.
Bearbeitet von Ultimus am 03.04.2015, 23:12
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schizo
Produkt der Gesellschaft
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Ich glaube nicht, dass Griechenland nach einem EU Austritt aufgrund eines eigenständigen Wirtschaftsprogrammes gestärkt herausgeht, sondern dass die EU für arme Bevölkerungsschichten sinnvolle Reformen verhindert und der Austritt notwendig ist, um jenes Klientel zu bedienen.
Privatisierungen von gewinnbringenden staatlichen Firmen halte ich nicht nur in Griechenland für den falschen Weg, um die Finanzierung nachhaltig zu sichern. Doch genau das ist der Weg, der eben vorgegeben wird.
Bzgl. Schuld: Natürlich sind korrupte Politiker mitverantwortlich für die finanzielle Lage des Landes. Ganz würde ich Banken, bedenkenlos weiter Geld verliehen haben, welches Schlußendlich nicht mehr zurückgezahlt werden konnte jedoch nicht aus der Verantwortung nehmen. Da werden durch Zinsen Jahrelang gewinne eingefahren und sobald es zu Zahlungsschwierigkeiten kommt dürfen Steuerzahler einspringen.
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Nico
former person of interest
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Wie am ersten Tag wird ein Schuldenschnitt gefordert. Anders geht es laut Tsipras nicht. Toller Fortschritt bei der Suche nach Lösungen.. http://orf.at/stories/2282501/
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Bogus
C64 Generation
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(nur kurz angemerkt: in VT'ler kreisen gibts dazu einige artikel, dass der neue finanzi von griechenland ein 'spieler' ist. und atm hat er die eu ausgespielt.....)
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Dreamforcer
New world Order
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Ich denk der Austritt von Grichenland wird sich nicht mehr verhindern lassen, bin schon gespannt wie das dann weiter geht. Denn eigentlich ist es nicht möglich in der EU zu bleiben aber aus der Währungsunion auszusteigen.
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Bogus
C64 Generation
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ich dachte, england will austreten :scnr:
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InfiX
she/her
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in schon gespannt wie das dann weiter geht. wie auch immer, nicht positiv für uns.
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Dreamforcer
New world Order
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ich glaub für uns machts keinen unterschied mehr ob griechenland weiter finanziert oder gleich Bankrott gehen lässt
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InfiX
she/her
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sagte ich das nicht?
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xaxoxix
Dagegen da eigene Meinung
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ich denke schon dass es den € zusätzlich gegenüber dem dollar aufweichen wird, wenn die griechen entweder den € verlieren oder aus der eu geschmissen werden.
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Bogus
C64 Generation
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Wir haben kein Griechenland-Problem, wir haben ein Deutschland-Problem!Interview mit Prof. Dr. Heiner Flassbeck, Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Chefvolkswirt bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf über die aktuelle Grexit-Diskussion und die wahren Ursachen der Eurokrise. Link: info.arte.tv
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