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Einkommensungleichheitslüge mal wieder

HaBa 29.09.2010 - 12:07 3750 68 Thread rating
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u5V8eYCW7P

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Zitat von semteX
eh, der springende punkt ist der: Kannst du mit deinen MÖGLICHERWEISE entgangenen steuereinnahmen eine professionelle vollzeit kraft bezahlen? ich glaub die gehaltsschicht, wo sich das aus dageht ist unpackbar dünn

Hier denkst du nicht weit genug. Mit den Steuereinnahmen allein kann man keine Vollzeitkraft einstellen. Wenn man aber noch das Zivi"gehalt" und das Arbeitslosengeld der zukünftigen Vollzeitkraft einrechnet, dann geht sich das GANZ SICHER aus ;) Ausserdem muss man auch noch bedenken, dass man eine Vollzeitkraft nur 1 mal ausbilden muss, kostet auch Geld.

@schizo: Hier gehst du wieder von der jetzigen Situation aus. Ich hab schon eingeräumt dass unsere Regierung so was vermutlich aus unvermögen nicht umsetzen könnte. Dennoch seh ich nicht, dass "mein" System völlig utopisch ist, sondern nur politisch derzeit nicht umsetzbar. Das tolle wäre ja dass man, zumindest mittel bis langfristig, nicht mehr investieren müsste. Is natürlich schwer für unsere Politiker so weit zu denken :rolleyes:

@ Vermögens- und Erbschaftssteuer
Grundsätzlich muss ich sagen dass ich da generell dafür wär. Ihr seht das vom falschen Punkt. Der der immer fleißig gearbeitet hat, für den mag es unfair sein auch noch zusätzliche Steuern zu zahlen. Aber nehmen wir doch mal den Erben. Der erhält zB ein Haus. Im Gegensatz zu einem, der nix erbt, ist der ein leben lang im Vorteil, ohne dafür IRGENDWAS geleistet zu haben. Auch die Besteuerung von Vermögen wäre sinnvoll. Warum sollte jemand allein von seinem Vermögen leben können, dass er entweder durch irgendwelche schwindligen Geschäfte erworben oder eh geerbt hat. Anders wird man ja kaum so reich dass man wirklich davon leben kann. Das Problem seh ich hier in der Umsetzung. Wenn dann müssts eher europaweit eingeführt werden damit "Kapitalflucht" net so leicht möglich ist. Wär ne gute Idee für ne EU Steuer. Dann bräucht die EU uns auch nimma als Nettozahler.
//das ist übrigens eine durch und durch kapitalistische Einstellung die schizo (:D) und ich hier vertreten. Nicht umsonst gibts in den USA hohe Erbschaftssteuern. Leistung soll sich lohnen und erben ist keine Leistung, warum soll sich das noch mehr lohnen als alles andere?
Bearbeitet von u5V8eYCW7P am 01.10.2010, 12:42

Ezekiel

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leute die sich aufschwingen zu entscheiden was andere leute "verdienen" zu besitzen, haben offensichtlich ein problem mit dem konzept privateigentum. sobald mir jemand vorschreibt, was ich damit tun darf/muss, (meinen kindern hinterlassen, z.b.) ist es für mich automatisch weniger wert und ich habe weniger anreiz welches anzuhäufen.

der erbe ist natürlich in einer unverhofft glücklichen situation. aber nur deswegen, weil seine eltern ein leben lang auf einen teil ihres einkommens verzichtet haben, in der absicht etwas an ihre kinder weiterzugeben. du siehst das aus falsch der falschen perspektive. der erbe "verdient" (ich verwende den begriff ungern) natürlich nicht mehr als jeder andere das geld zu erhalten, aber der vererbende "verdient" dass sein PRIVATEIGENTUM so verwendet wird wie er es verfügt, ohne wenn und aber - es geht um die rechte des vererbenden, nicht des erben. in einer liberalen gesellschaft sollte das eigentlich eine selbstverständlichkeit sein, aber österreich ist ja mittlerweile weit von so einer gesellschaft entfernt.

Zitat
Warum sollte jemand allein von seinem Vermögen leben können, dass er entweder durch irgendwelche schwindligen Geschäfte erworben oder eh geerbt hat. Anders wird man ja kaum so reich dass man wirklich davon leben kann
besser könnte man die österreich eigene leistungsfeindlichkeit kaum auf den punkt bringen.
Bearbeitet von Ezekiel am 01.10.2010, 12:55

u5V8eYCW7P

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In das Privateigentum greift auch eine Lohnsteuer ein. Sorry das ist kein Argument. Irgendwelche Steuern muss man erheben. Das ist eine politische Entscheidung was man besteuern will. Und zum Zeitpunkt des Erbes ist der Vererbende tot. Da seh ich das NUR aus sicht des Erben. Mit liberaler Gesellschaft hat das auch gar nix zu tun. Deiner Ansicht nach dürfte man dann gar keine Steuern zahlen. Die Arbeitsleistung erbringe ja auch ich, warum soll der Staat da mitschneiden...(ließe sich auf alle steuern anwenden, nur dann bricht das system).

Und wie man anders ein Vermögen anhäufen soll musst mir erklären, ich bin sofort dabei :D

Ezekiel

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"the best way to get rich is to earn much and spend little", keine ahnung von wem das zitat ist.

gute ideen, ambitionen, top ausbildung und harte arbeit z.b.. aber in österreich wird das ja in der regel eher als unmoralisch angesehen und einem möglichst schwer gemacht.

u5V8eYCW7P

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Müssma erstmal definieren, was "reich sein" bedeutet. Für mich heists so viel wie ich muss nicht mehr arbeiten gehn weil mein Geld für mich arbeitet. Den Status wird man mit top ausbildung und harter arbeit aber in aller regel nicht erreichen. Mit ner guten Idee schon eher. Da stellt sich die Frage, ob es wirklich ausreichen soll, dass jemand einmal in seinem Leben eine gute Idee hatte, damit Geld ende nie scheffelt, und dann nie wieder steuern zahlt weil eh alles gut in ner Privatstiftung angelegt ist???!!!

Aber der 1. Absatz meines obigen Posts wär viel interessanter gewesen. Vll magst ja den noch beantworten. Ich möcht nochmals anmerken, dass das vermutlich liberalste Land der Welt, die USA, hohe Erbschaftssteuern haben... (liberal im Sinne von so wenig staatliche Eingriffe und Steuern wie möglich). Wie passt das zusammen deiner Theorie nach?

UncleFucka

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Zitat von Jack the ripper
Müssma erstmal definieren, was "reich sein" bedeutet. Für mich heists so viel wie ich muss nicht mehr arbeiten gehn weil mein Geld für mich arbeitet. Den Status wird man mit top ausbildung und harter arbeit aber in aller regel nicht erreichen. Mit ner guten Idee schon eher. Da stellt sich die Frage, ob es wirklich ausreichen soll, dass jemand einmal in seinem Leben eine gute Idee hatte, damit Geld ende nie scheffelt, und dann nie wieder steuern zahlt weil eh alles gut in ner Privatstiftung angelegt ist???!!!

olol...

ja eh, "wiaso muas i orbeiten und der gstopfte nimma, nur weila de idee ghobt hot". super!
es is wirklich immer der neid und andere gefühle.

in unserer gesellschaft wird man einfach damit vermögend, sachen zu erfinden/verkaufen/entwickeln für die andere menschen bereit sind viel geld auszugeben! so funktioniert diese welt! wenn du willst das jeder einen einheitsbetrag verdient, egal was er tut, dann musst du zu den kommunisten gehen.

die amerikaner haben vielleicht ne hohe erbschaftssteuer, dafür auch sehr wenige/niedrige andere steuern, und das einzig wirklich gerechte steuersystem, nämlich eine flattax. dadurch, dass sie arbeit so gering besteuern ist ja auch der anreiz viel höher "ordentlich" zu arbeiten. weil man damit was erreichen kann.

// btw. siehs mal aus der sicht, der erfinder der auch "nur" eine gute idee hat, wird ja das ding deshalb verkaufen können und geld damit verdienen können weil andere menschen das ding gebrauchen können um selbst nutzen daraus zu ziehen.
wenn ein forscher es schafft einen PC mit quantentechnologie auszustatten, dann hat der verdammt nochmal ausgesorgt zu haben und ein schönes leben zu führen bis er nicht mehr ist wenn er will, weil er damit dem rest der welt ungemein hilft, in welchen belangen auch immer.
am besten vielleicht anhand eines medikamentes zu zeigen. wenn jemand eine pille gegen krebs entwickelt, dann rettet er damit x menschen das leben. wieso sollte er dafür nicht fürstlichst belohnt werden? wo ist der anreiz wenn alle gleich viel verdienen!? soviele idealisten gibts nicht, die nur für ruhm (wobei, auch mit bekanntheit könnte man unmengen verdienen) ihre begrenzte lebenszeit opfern.
Bearbeitet von UncleFucka am 01.10.2010, 13:48

u5V8eYCW7P

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Zitat von Uncle****a
olol...

ja eh, "wiaso muas i orbeiten und der gstopfte nimma, nur weila de idee ghobt hot". super!
es is wirklich immer der neid und andere gefühle.

in unserer gesellschaft wird man einfach damit vermögend, sachen zu erfinden/verkaufen/entwickeln für die andere menschen bereit sind viel geld auszugeben! so funktioniert diese welt! wenn du willst das jeder einen einheitsbetrag verdient, egal was er tut, dann musst du zu den kommunisten gehen.

Meine Fresse, manchmal is es echt schwer...

Was hat es mit neid zu tun, wenn man darüber diskutiert, wer steuern zahlen soll und wer nicht? Ich will dem "Gstopften" nicht sein Vermögen wegnehmen, ich will nur dass er auch steuern zahlt wie alle anderen. Erklär mir bitte ganz genau wo du da Neid siehst :bash: Den Kommunisten kannst gleich wieder stecken lassen. Die erwähnten Steuern sind DURCH UND DURCH kapitalistisch und NIX anderes.

Zitat von Uncle****a
die amerikaner haben vielleicht ne hohe erbschaftssteuer, dafür auch sehr wenige/niedrige andere steuern, und das einzig wirklich gerechte steuersystem, nämlich eine flattax. dadurch, dass sie arbeit so gering besteuern ist ja auch der anreiz viel höher "ordentlich" zu arbeiten. weil man damit was erreichen kann.

JA, verstanden. Genau darum gehts mir sowohl bei erbschafts als auch vermögenssteuer, dafür natürlich runter mit der Lohnsteuer. Jemand der arbeitet ist im Moment der Depp im Vergleich zum Vermögenden (ja jetz wird mir wieder gleich Neid vorgeworfen...). Das soll nicht so sein, ist schlecht für die ganze Volkswirtschaft.

Zitat von Uncle****a
// btw. siehs mal aus der sicht, der erfinder der auch "nur" eine gute idee hat, wird ja das ding deshalb verkaufen können und geld damit verdienen können weil andere menschen das ding gebrauchen können um selbst nutzen daraus zu ziehen.
wenn ein forscher es schafft einen PC mit quantentechnologie auszustatten, dann hat der verdammt nochmal ausgesorgt zu haben und ein schönes leben zu führen bis er nicht mehr ist wenn er will, weil er damit dem rest der welt ungemein hilft, in welchen belangen auch immer.
am besten vielleicht anhand eines medikamentes zu zeigen. wenn jemand eine pille gegen krebs entwickelt, dann rettet er damit x menschen das leben. wieso sollte er dafür nicht fürstlichst belohnt werden? wo ist der anreiz wenn alle gleich viel verdienen!? soviele idealisten gibts nicht, die nur für ruhm (wobei, auch mit bekanntheit könnte man unmengen verdienen) ihre begrenzte lebenszeit opfern.

Und deshalb soll er nie wieder Steuern zahlen, und seine Kinder, Enkel, Urenkel bis in die 50. Generation auch nicht mehr? Nenn mich neidig, ich halt es nicht für gerecht. Leben soll er von mir aus können damit, aber auch seinen Anteil der Gesellschaft zurückgeben.
Bearbeitet von u5V8eYCW7P am 01.10.2010, 13:57

daisho

SHODAN
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Ist auch irgendwie unfair wenn jemand viel erbt und der andere nicht, jaja der Neid. Aber man könnte ja genau so gut sagen "Naja, er ist halt aus einer Adelsfamilie, deshalb darf er mehr". Finde ich ehrlich gesagt nicht toll. Der (glückliche) Erbe hat ja nichts dafür getan und ist eigentlich ein eigenständiger Mensch. Sowas wie Erbe ist mMn eine Unart. Klar möchte man dass es seinen Kindern möglichst gut geht ... aber ob das ein gutes System ist sei dahingestellt.

UncleFucka

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Zitat von Jack the ripper
Und deshalb soll er nie wieder Steuern zahlen, und seine Kinder, Enkel, Urenkel bis in die 50. Generation auch nicht mehr? Nenn mich neidig, ich halt es nicht für gerecht. Leben soll er von mir aus können damit, aber auch seinen Anteil der Gesellschaft zurückgeben.


und wieso glaubst du das er nie wieder steuern zahlt?

bei uns ist eh ALLES besteuert! um die einkommenssteuer zu ersetzen, (weil das ist die EINZIGE die wegfällt wenn er nicht mehr arbeitet) könnte man, wie ich bereits erwähnt habe, eine vermögensZUWACHSsteuer einführen die gut durchdacht eben die einkommenssteuer für vermögen darstellt und aus dem grund den du erwähnt hast, auch angebracht wäre.

aber was absolut dämlich ist, ist vermögen, dass bereits bis zur vergasung besteuert wurde NOCHMAL zu besteuern weil grad ende des jahres ist oder ein paar populisten in die medien wollen.

u5V8eYCW7P

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Zitat von daisho
Ist auch irgendwie unfair wenn jemand viel erbt und der andere nicht, jaja der Neid. Aber man könnte ja genau so gut sagen "Naja, er ist halt aus einer Adelsfamilie, deshalb darf er mehr". Finde ich ehrlich gesagt nicht toll. Der (glückliche) Erbe hat ja nichts dafür getan und ist eigentlich ein eigenständiger Mensch. Sowas wie Erbe ist mMn eine Unart. Klar möchte man dass es seinen Kindern möglichst gut geht ... aber ob das ein gutes System ist sei dahingestellt.

Erbschaft an sich in Frage zu stellen geht mir zu weit. Ein progressives System halte ich für ideal. zB bis 100k nix, bis 500k 10% ... ab 10 mille 50 %, so würd sich das Problem von alleine lösen und der Staat könnt massiv auf Lohnsteuer verzichten.

Zitat von Uncle****a
und wieso glaubst du das er nie wieder steuern zahlt?

bei uns ist eh ALLES besteuert! um die einkommenssteuer zu ersetzen, (weil das ist die EINZIGE die wegfällt wenn er nicht mehr arbeitet) könnte man, wie ich bereits erwähnt habe, eine vermögensZUWACHSsteuer einführen die gut durchdacht eben die einkommenssteuer für vermögen darstellt und aus dem grund den du erwähnt hast, auch angebracht wäre.

aber was absolut dämlich ist, ist vermögen, dass bereits bis zur vergasung besteuert wurde NOCHMAL zu besteuern weil grad ende des jahres ist oder ein paar populisten in die medien wollen.

Der Erbe selbst hat aber für sein Vermögen KEINE Steuern bezahlt und der Vererbende ist tot. So würde man nur den benachteiligen, der sein Vermögen selbst erwirtschaftet hat (der hat wirklich schon steuern bezahlt und jetzt wird auch noch der zuwachs besteuert).

Imho is es völlig wurscht wieviele Steuern auf das Vermögen schon angefallen sind, der Erbe selbst hat keinerlei Beitrag geleistet.

InfiX

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Zitat von UncleF­ucka
aber was absolut dämlich ist, ist vermögen, dass bereits bis zur vergasung besteuert wurde NOCHMAL zu besteuern weil grad ende des jahres ist oder ein paar populisten in die medien wollen.

und dazu gehört imho auch vererbtes oder verschenktes vermögen.
imho kommt es immer nur darauf an wie das geld vierdient wurde und inwieweit es schon versteuert wurde.

Ezekiel

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Zitat
Aber der 1. Absatz meines obigen Posts wär viel interessanter gewesen. Vll magst ja den noch beantworten. Ich möcht nochmals anmerken, dass das vermutlich liberalste Land der Welt, die USA, hohe Erbschaftssteuern haben... (liberal im Sinne von so wenig staatliche Eingriffe und Steuern wie möglich). Wie passt das zusammen deiner Theorie nach?
In den USA gibt es neben einer bundes-einkommensteuer auch viele steuern auf bundesstaats und "gemeinde"-ebene. in vielen regionen der usa (kalifornien z.b.) sind steuerquoten vergleichbar mit europa. dass die usa das liberalste land der welt sind würde ich also so nicht sagen. laut dem heritage index ist das hongkong; australien oder neuseeland sind z.b. auch vor den usa.

offensichtlich ist in den usa der demokratische konsens dass es eine erbschaftssteuer geben soll. das ist halt so.

ich persönlich halte steuern, die über die zur finanzierung eines staates, der seine elementaren aufgaben wahrnimmt, notwendigen hinausgehen, für ökonomisch ineffizient und für einen eingriff in meine persönliche freiheit. in österreich haben wir btw. eine staatsquote von ~50%. der anteil der transferzahlungen am staatshaushalt ist in österreich afaik irgendwo bei 60%. Das ist dann noch ohne umverteilungen von nichtnutzern zu nutzern bei diversen subventionierten öffentlichen unternehmen. insofern ist für mich jede neue steuer eine steuer zu viel.

aber naja, nachdem in österreich die mehrheit der wähler nettoempfänger dieser transfers ist, wird es halt weiterhin so sein dass die mehrheit entscheidet was sie der minderheit wegnimmt. so läufts halt in der sozialstaatsdemokratie.
Bearbeitet von Ezekiel am 01.10.2010, 14:27

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Naja, haben wir halt andere ansichten. Ich halte den demokratischen, marktwirtschaflichen Sozialstaat, natürlich in einer effizienteren form wie wir ihn derzeit haben, für das gerechteste und beste Staatssystem das bis jetzt erfunden wurde. Was man definitiv sagen kann ist, dass uns dieses kontinentaleuropäische System aus Sozialstaat und europäischer Integration die letzten knapp 70 Jahre Frieden und Wohlstand gebracht haben, das muss man auf alle fälle anerkennen wenn man sich schon dagegen ausspricht.

Mir geht es aber auch gar nicht um mehr steuern sonder um eine umgestaltung, ganz hin zum vielbeschworenen "arbeit muss sich lohnen" -> und zwar nicht nur für den Manager der dann seinen Kindern und Kindeskindern millionen vermacht sondern auch für die Kassiererin.

UncleFucka

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Zitat von Ezekiel
aber naja, nachdem in österreich die mehrheit der wähler nettoempfänger dieser transfers ist, wird es halt weiterhin so sein dass die mehrheit entscheidet was sie der minderheit wegnimmt. so läufts halt in der sozialstaatsdemokratie.

bis es zuviel wird und die zahler abhauen. dann krachts.

da gibts doch so ne nette geschichte mit restaurantbesuch und 5 leuten die unterschiedlich viel verdienen und zum essen dazuzahlen!? bis der der am meisten zahlt nicht mehr kommt..

Ezekiel

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Zitat von Jack the ripper
Mir geht es aber auch gar nicht um mehr steuern sonder um eine umgestaltung, ganz hin zum vielbeschworenen "arbeit muss sich lohnen" -> und zwar nicht nur für den Manager der dann seinen Kindern und Kindeskindern millionen vermacht sondern auch für die Kassiererin.
was sich halt niemand aussprechen traut: die meisten kassiererinnen haben keine ausbildung, sind nicht wirklich zu einer produktiveren arbeit fähig, und könnten von jedem arbeitslosen der sich halbwegs regelmäßig wäscht und rudimentär deutsch kann ersetzt werden (=qualifikationen die für eine kassiererin notwendig sind). außerdem wird durch die arbeit einer kassiererin recht wenig value added auf irgendein produkt generiert. insofern verdienen in österreich kassiererinnen, dafür dass sie nichts können (müssen) was nicht 99% aller anderen menschen in österreich können, aufgrund von kollektivverträglichen mindestlöhnen etc. relativ gut und müssen idr KEINE einkommenssteuern zahlen. gerade in solchen jobs zahlt sich arbeit relativ zur nötigen qualifikation und produktivität also aus (unter der vorraussetzung dass es keine attraktive fallback-möglichkeit gibt wie die mindestsicherung etc.).

worauf ich hinaus will: diese jobs in relation zu anderen attraktiver zu machen, ist relativ doof, weil leute die diese arbeiten verrichten nettoempfänger sind und kaum zu wachstum beitragen -> je unattraktiver, desto mehr anreiz mehr, bzw. überhaupt qualifikationen zu erwerben.
Bearbeitet von Ezekiel am 01.10.2010, 15:37
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