Ich möchte es mir nicht anmaßen, der jenige zu sein, der alle Antworten hat. Muss ich auch nicht. Es ist Fakt, dass bei diesem kognitiven Test, Österreichische Frauen unterdurchschnittlich performen, und Deutsche sowie Schweizer Frauen gleichauf mit den Männern sind.
Zur Zeit wo das Thema heiß war, gab es ein paar Meinungen dazu, aber nix fundiertes, weil ja die Uni sich auf den Standpunkt der Genderungerechtigkeit des Tests selbst stützt. Einen Gegenpol gibt es nicht. Wer soll das auch zahlen?
Meinungsmacher sagten jedenfalls damals, dass die Frauen in unserem Bildungssystem zu sehr verhätschelt werden, ala: du bist a Mädl für dich is Mathe eh nicht so wichtig. Und zwar sowohl von Eltern und Lehrerseite. Deine Erfahrung auf der HTL kann ich nicht teilen. Bei uns gab es sogar fast 50% Mädls (jedoch nur in einer Klasse von 4
) und diese wurden imho (auch die Meinung anderer) viel zu sehr "gelobt". Die bekamen tatsächlich mehr Lorbeeren als ihnen zustehen würden. Es ist auch ein Dilemma. Überall hört man auf der HTL, dass sie mehr Frauen brauchen (warum eigentlich? Was soll die HTL besser machen, wenns im Lebensalter von 2-10 schon alles verbockt wird?!) - da könnens nur schlecht auch wieder alle durchrasseln lassen. Außerdem können die Mädls so professionell auf die Tränendrüse drücken...
Meinungsmacher meinen außerdem, dass das Jahr Präsenzdienst eine Auswirkung haben könnte, aber untergeordneter Größe. Tendenziell sind auch die Burschen älter wenn sie den Test machen, als die Mädls (HTL + Präsenzdienst = 2 Jahre Minimum). Hier könnte man auch eine "Reife" den Burschen attestieren; insofern, dass sie sich einfach konsequenter vorbereiten und einfach schon wissen was siewollen, wohingegen die Mädls direkt nach der Matura im nächsten Scheideweg stehen.
Zusätzlich kommt dazu, dass der Test mittlerweile in der Regel eine mehrmonatige Lernphase benötigt (der alte Test jedenfalls) und das während der Maturazeit auch nicht so easy ist zu managen (Burschen haben ja in der Kaserne Zeit zum Lernen).
Dennoch meinen die Meinungsmacher, es liegt vorallem an unserem Bildungssystem. Die Mädls werden zusehr verhätschelt; sie bekommen tendenziell bessere Noten.
Meiner Meinung nach gehört das zu einem groß umfassenden Genderproblem das in Österreich etwas stärker ausgeprägt ist. In den westlichen Nationen hat es sich etabliert, dass die Frau eine gewisse Stellung in Beruf und Familie einnimmt. Das hat sich zwar auch in anderen Kulturen etabliert, jedoch adaptieren die irgendwie besser auf unsere moderne Technologie. Wenn man sich Schwellenländer ansieht, dann sieht man, dass man in der Technik eigentlich eine ziemlich homogene Verteilung der Geschlechter hat. Und nicht nur in diesen Ländern. Früher waren "einfache" Technikerberufe ursprünglich Frauenarbeit. Das war zu diesem Zeitpunkt auch schon diskriminierend, aber es ist nicht so wie heute, wo die Frau die Technik meidet wie der Teufel das Weihwasser. Beispiele sind: Programmiererinnen, Telefonistinnen, Schaltungstechnikerinnen.
Wir reden immer blöd über den Islam daher, und wie er seine Frauen diskriminiert mit dem Kopftuch und der letztklassigen Stellung; doch dabei macht die westliche Bevölkerung nichts anderes als seit Jahren seine Frauen bevorzumunden: "Du bist ein Mädchen, du brauchst dich nicht schmutzig machen. Mädchen machen das nicht. Mädchen müssen das nicht wissen. Das ist Männerarbeit etc."
Das ist ein blöder Vergleich, da es nicht so extrem aussieht. Aber wenn man länger darüber nachdenkt, merkt man, wieviel Türen man diesen Mädchen im Leben verschließen kann, wenn man diese Kinder von Anfang an einer solchen Gehirnwäsche unterzieht.
Und dann wunder wir uns, warum wir keine Technikerinnen haben? Und das Problem wollen sie mit einer Übergangslösung beseitigen und sehen sie als rechtens an? Ist es _wirklich_ moralsich vertretbar einer Frau den Vortritt zu lassen, nur weil sie Opfer unseres eigenen Gesellschaftssystems ist? Ist es wirklich notwendig, dass ich eine verpflichtende 50% oder gar 60% Mehrheit der Öffentlichen Stellen mit Frauen besetzt werden?
Zum Abschluss noch ein Link aus dem Standardforum:
https://www.tirol.gv.at/fileadmin/t..._UEbersicht.pdfAntragsberechtigte:
Gefördert werden Projekte aus folgenden Kategorien, bei denen das Projekt an einer Forschungsstätte in Tirol durchgeführt wird, die Projektleitung in Tirol
angesiedelt ist und entweder:
a)
Am Anfang der wissenschaftlichen Karriere steht und
das Doktorat vor weniger als 8 Jahren abgeschlossen
hat, oder
b)
Eine Frau ist.