22zaphod22
chocolate jesus
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Jein ... ich bin jetzt kein Freund der Kirche, ich würde mich selbst nicht als Kathlolisch bezeichnen, nehme die Grundsätze der Religion aber doch noch als Basis für meine Moralvorstellungen her.
Leider geben viele die Kirche auf und damit sämtliche Moralvorstellungen die je existiert haben.
Sprich from sagen wir mal "Neutral good right to chaotic evil". die "Moralvorstellungen" gab es schon vor der römisch katholischen Kirche ... das hat NICHTS mit dem Glaubensbekenntnis zu tun ... die wurden verwurstet und mit Folklore und Angst vermischt ... die Kirche / der Glaube ist KEINE Quelle von Moral ... die Idee, dass ohne Religion Sodom und Gomorrha herrschen würde ist eine Lüge die gerne gepredigt wird und wer das glaubt und wiederholt hat sich mit dem Thema nicht wirklich auseinandergesetzt ... und jemand der nach "Moralvorstellungen" in einer Glaubensgemeinschaft lebt die bei Nichteinhaltung absurde "Strafen" (Fegefeuer / Hölle) vorsieht und das nur auf Grund der allsehenden absoluten Kontrollinstanz einhält (wo es dann noch Ablasshandel auch noch gibt) hat imho sowieso keine korrekten / eigenen Moralvorstellungen
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WONDERMIKE
Administratorkenough
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Jedimaster spricht ja von vom Glauben abgefallenen Menschen, für die Religion eine Stütze war die dann wegbricht. Grad nach Schicksalsschlägen, die man sich nur schwer als gottgewollt erklären kann, hagelts Gläubige dann ja doch auch mal aus. Ist auch verständlich, denn du lebst fromm nach Gottes Plan und dann bestraft er dich.. kann halt nicht jeder ein Hiob sein. Ich bin auch schon froh, wenn jemand einfach nur aus Angst vor schlechtem Karma zum Humanisten wird
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.Gh#Z7
Addicted
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Wir haben auch Corona genutzt um uns von Sachen zu trennen die wir nicht mehr nutzen - die Kirchenzugehörigkeit war da auch mit dabei. Und nein, sind nicht in die Esoterik abgewandert sondern fahren auch dagegen eine striktere Linie/machen unseren Standpunkt deutlicher (vorher wars auch bei Gluboli/etc. oft so "hilfts nichts, schadets nichts", da sind wir jetzt auch weniger "tolerant").
Die Ansicht, dass man die Kirche/den Glauben braucht um seine moralischen Guildelines zu haben, hab ich noch nie verstanden sofern man sich selbst in der Lage sieht Entscheidungen zu treffen und das nicht auf jemanden/etwas abschieben will. Und wenn man das ohne Kirche plötzlich alles "vergisst", war man vorher auch schon kein "guter Christ".
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Jedimaster
Here to stay
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"Moralvorstellungen" gab es schon vor der römisch katholischen Kirche ... das hat NICHTS mit dem Glaubensbekenntnis zu tun Jein, ich versteh schon was du meinst, aber ich würde mal behaupten die 10 Gebote sind jetzt nicht so schlechte Grundsätze gewesen (Zumindest die meisten davon, die selbstprotektiven wie habe keinen anderen gott, mach dir kein Abbild etc... mal weggelassen). Die große Änderung was das neue Testament gegen das alte Testament eingeführt hat 'Verzeihen statt ewige Rache' finde ich jetzt auch einen besseren Ansatz... Ich behaupte ja nicht religiös zu sein, aber vieles was wir heutzutags als moralisch OK verstehen kommt nunmal aus dem Christentum oder den 'Weltreligionen' oder 'Ewig alten Sekten', egal wie man das jetzt bezeichnen will. Das alle seit Jahrhunderten korrumpiert sind und die Welt aus Ihrem Winkel interpretieren und weitererzählen wollen ist auch jetzt nix neues Vielleicht war meine Wortwahl mit Katholisch falsch und ich hätte Christlich schreiben sollen, dann wäre es vermutlich klarer rübergekommen.
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ccr
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Unsere Kultur, unsere Werte, und damit auch das Rechtssystem sind christlich geprägt. Deal with it
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22zaphod22
chocolate jesus
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macht ja auch Sinn ... in der Pandemiezeit wo wir "aus Nächstenliebe" Masken getragen und zum Schutz der Schwachen und Schutzlosen eine Bürde auf uns genommen haben hat sich halt gezeigt wie wenig "christlich" und irre da die Kirchen bzw. die Gläubigen da gehandelt haben ... durch ihre mangelnde Flexibilität (die ja per se Grundbaustein jeder Religion ist) hat sich da "das Kirchliche" schön hervorgehoben und stand plötzlich statt "hüfts nix schodts nix" als Akteur da der trotz Pandemie das eigene Hokus-Pokus über das Wohl der Allgemeinheit gestellt hat ... die Kirchen waren zwar leerer aber trotzdem waren das unnötige potentielle Multiplikatoren für das Virus ... und die Pfarrer / Imame / Rabbiner hatten halt das Problem ihre Schäfchen bei der Stange zu halten ... weil ohne regelmäßige Teilnahme an der heiligen Messe (=Gehirnwäsche und Gleichschaltung) kommt halt der Kontrollverlust ... bzw. verliert die Eintrittskarte wie bei der Mobilitätsgarantie der Premiumhersteller ihre Gültigkeit ... Menschen sind auch Gewohnheitstiere ... wenn man mit einer Gewohnheit aber bricht kommt man eventuell nicht mehr rein ... oder es setzt sich eine andere an deren Stelle Unsere Kultur, unsere Werte, und damit auch das Rechtssystem sind christlich geprägt. Deal with it ich lasse das gerne gelten weil du "geprägt" schreibst und ich nicht rüberkommen will als würde ich Wadeln beißen ... ich habe ja schon erklärt, dass sowohl "Kultur" als auch "Recht" von der Religion inkludiert wurden und nicht umgekehrt ... Religionen kommen und gehen ... die Normen und Regeln die ein sicheres und geregeltes Zusammenleben garantieren tauchen überall auf der Welt ganz unabhängig von Religionen auf ... ich denke ich muss mich jetzt nicht in hunderte Beispiele stürzen wo ich historische "rechtliche Normen" heraussuche aus vorchristlicher Zeit die wir immer noch haben ... genauso haben wir ja gott sei Dank genug Blödheiten abgelegt die die Religion "geprägt" hat nur zu bedenken ... diese Art von Statement hört man halt auch gerne aus der Ecke der Leute die vor der Einführung der Scharia bei uns warnen ...
Bearbeitet von 22zaphod22 am 01.06.2023, 11:37
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I Love Gasoline
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Ack. Die Pandemie hat sogar meine jetzt 90jährige Großmutter dankend genutzt und mit dem sonntäglichen in die Kirche fahren komplett aufgehört. Gibt viel zu viel im Garten zu tun.
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MightyMaz
hat nun auch einen Titel
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Der Kern der christlichen Religion ist denke ich der Leid/Sühne Gedanke bzw. die Übertagung von Leid und Schuld auf eine höhere Instanz (symbolisiert durch Jesus am Kreuz). Bezogen auf die Pandemie resultiert daraus dann wohl eher die Vorstellung, dass gewisse Schicksalsschläge entweder eine Strafe darstellen oder schlicht akzeptiert werden müssen.
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ccr
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@22zaphod22: Du stimmst aber hoffentlich zu, dass die Scharia grundlegend andere Rechtsprinzipien als das österreichische Rechtssystem verfolgt (ohne das zu werten - es geht nur um das "anders").
Unser ABGB hat zwar irgendwo Anknüpfungspunkte an das Römische Recht, die Weiterentwicklung war aber eben christlich geprägt - nanonanet, wie denn auch, wenn die Kirche über Jahrhunderte fast ein Monopol auf Literatur, Bildung, etc. hat. Edit: im Case Law der USA wird die Rechtsprechung bis heute von christlichen Fundi-Richtern stark religiös beeinflusst
Bearbeitet von ccr am 01.06.2023, 11:52
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I Love Gasoline
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Zum Glück nicht beim Scheidungs- und Abtreibungsrecht.
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ccr
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Zum Glück nicht beim Scheidungs- und Abtreibungsrecht. Eine Errungenschaft erst der letzten Jahrzehnte.
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t3mp
I Love Gasoline
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Und was sagt uns das?
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ccr
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Dass sich die Sache langsam ändert. Aber wie lange ist die Verschuldensfrage im Scheidungsrecht jetzt abgeschafft? Sind das schon 10 Jahre? An der Fristenlösung wird bis heute regelmäßig gerüttelt. Und schau mal, was sich bei den Amis tut (oder auch in Polen, oder wie schwer sich der Balkan mit der rechtlichen Gleichstellung von Homosexuellen tut).
Bearbeitet von ccr am 01.06.2023, 12:01
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22zaphod22
chocolate jesus
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@22zaphod22: Du stimmst aber hoffentlich zu, dass die Scharia grundlegend andere Rechtsprinzipien als das österreichische Rechtssystem verfolgt (ohne das zu werten - es geht nur um das "anders").
Unser ABGB hat zwar irgendwo Anknüpfungspunkte an das Römische Recht, die Weiterentwicklung war aber eben christlich geprägt - nanonanet, wie denn auch, wenn die Kirche über Jahrhunderte fast ein Monopol auf Literatur, Bildung, etc. hat. Edit: im Case Law der USA wird die Rechtsprechung bis heute von christlichen Fundi-Richtern stark religiös beeinflusst sehr gerne stimme ich dir da zu ... du stimmst mir da aber auch sicherlich zu, dass die "christliche Prägung" nichts absolut positives war und gerade auf die geschichtliche Stellung die du ansprichst eine humanistisch wertvolle Entwicklung in vollem Bewusstsein über JAHRHUNDERTE !!! verhindert hat (ich möchte mir gar nicht vorstellen wie viele Mozarts, Einsteins, Freuds, Curies, etc. ihr Potential nicht nutzen konnten weil die Kirche den Mantel der Dunkelheit über alle gespannt hatte ... die nicht reich / adelig waren oder zufällig in deren Gunst kamen) somit war diese "Prägung" (die ich gar nicht verneine) weder wirklich wertvoll noch ursprünglich originell ... also nichts woran man als gesund denkender Mensch festhalten muss oder als Argumentationsgrundlage für "Lebensqualität" verwenden sollte ... um den Bogen zurück zum Topic zu spannen - viele Menschen haben erkannt, dass die "kirchliche Prägung" eben NICHT lebenswichtig ist ... weder für die eigene Moralität noch für die Gesellschaft ... hätte es in der Pandemie Frösche und Heuschrecken geregnet dann hätte die Kirche wohl Schäfchen gewonnen ... nachdem das nur im Märchenland passiert ist das Gegenteil eingetreten ... es gab eine Extremsituation die das Wohl vieler Menschen bedroht hat und die Kirche stand machtlos da ... ihre gewöhnlichen heiligen Rituale wurden als (nachgewiesen) gefährdend eingestuft (=Gehirnkrampf weil wie geht das dass ich mir beim Loben und Preisen vom lieben Gott den Tod holen kann) und sie konnte sich nur auf das "Management persönlicher Schicksale" beschränken was ein ordentlicher Therapeut auch hinbekommt (Ausnahme sind die Menschen die komplett im Jenseits schon verwurzelt sind und denen das Leben hier keinen Halt mehr bietet) ... also ... i rest my case ... "geprägt" gerne im Sinne von negativ beeinflusst (siehe dein Beispiel der USA) ... dort wo man meint, dass "Moral" und "Werte" in der Religion wurzeln lässt sich das immer schön mit sehr deutlichen Beispielen widerlegen ... Unser ABGB hat zwar irgendwo Anknüpfungspunkte an das Römische Recht, die Weiterentwicklung war aber eben christlich geprägt - nanonanet, wie denn auch, wenn die Kirche über Jahrhunderte fast ein Monopol auf Literatur, Bildung, etc. hat. auch hier ist die Kausalität (außer ich missverstehe dich) nicht gegeben ... unser Recht ist eine WEITERENTWICKLUNG vom römischen Recht ... deshalb musst du im JUS-Studium auch das Fach "Römisches Recht" bestehen und nicht "christliche Moralvorstellungen" ... nanonanet hat die Religion der Menschen die Gesetzgebung beeinflusst ... aber nicht wertvoll originell ... die leiden hier halt an "Christentum" ... Menschen die am Meer leben werden Gesetze haben die Fischfang und Seefahrt regulieren und wahrscheinlich auch andere Lebensbereiche mitbestimmen ... In Tibet werdens das nicht haben ...
Bearbeitet von 22zaphod22 am 01.06.2023, 12:16
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I Love Gasoline
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@ccr: Nein, das sagt uns dass unsere Gesetze und Rechtsprechung ein Resultat der jeweiligen Gesellschaft sind, in der sie geschaffen wurden, und nicht aus einer heiligen Schrift heraus kopiert wurden. Wenn du hier schon mit der Scharia kommst - hat das jetzt mit Religion zu tun oder dass Amerikaner und lokale Machthaber kräftig den Fundamentalismus gefördert haben weil man dachte, damit einfach Macht ausüben zu können -, dann lies dir mal den Levitikus durch und vergleich das noch mal mit unserer Gerichtsbarkeit.
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