ich will mal meine ansicht niederschreiben; ich könnte mich genauer ausdrücken, will es aber lesbar bzw. einfach halten (es wird schon so viel - ist aber auch ein komplexes thema):
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gesellschaft, politik & wirtschaft - eine einheit
"wenn starre strukturen auf wandelnde äußere kräfte treffen"
grundsätzlich kann man sagen, dass unser derzeitiges wirtschaftssystem zum scheitern verurteilt ist und die politik zeigte in den letzten 40 jahren kein interesse dies zu ändern.
damit und aufgrund von anderen umständen (demokratieabbau, zentralismus) zeigt sich das nicht nur unser wirtschaftssystem "festgefahren" und "steif" ist sondern auch unsere politik. da sich aber die gesellschaft nicht "festfahren" lässt und auch nicht all zu lange einsperren lässt (zumindest nicht über mehrere generationen) wird es zu einem bruch kommen. diese "brüche" äußern sich meistens in konflikten; je größer der bruch umso größer der daraus resultierende konflikt (p.e. krieg).
es ist ein großer und weit verbreiterter irrglaube, dass wir ein "perfektes" system haben. unsere systeme sind gerade mal ein paar generationen alt! doch die anpassungsfähigkeit sinkt indirekt proportional mit der zeit! aber die anpassungsfähigkeit wird schon in der evolution beschrieben. keine weiterentwicklung ohne anpassung!
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die endlichkeit
ein zweiter irrglaube betrifft die endlichkeit. diese wird nämlich all zu oft abgestritten. und selbst wenn man es besser weiß, ändert man nichts an seinem verhalten und verträngt die wahrheiten.
warum?
weil die menschen sich selbst wie tiere halten bzw. keine bildung erhalten.
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geldpolitik und der systematische fehler
geld ist eine internationale sprache. dies ist auch ganz natürlich. versuchen wir es zu verstehen: was ist geld? (vereinfacht)
geld representiert die eigene investierte arbeit, und die daraus resultierende "bezahlung". daher versteht es sich von selbst, dass jeder "die sprache geld" versteht; schließlich muss jeder arbeiten um zu überleben. erst durch energie/arbeit kann man der unordnung entgegen treten (entropie), und das überleben sichern. (gesetze "des lebens" bzw. thermodynamik)
der eigentliche wert der währung wird also durch die arbeitsleistung gedeckt und zum anderen durch andere sicherungen. ein einfaches beispiel ist gold. belassen wir es mal so.
solange wir es so banal halten zeigt sich kein fehler, aber verfolgen wir mal den weg des geldes. (jetzt schön aufpassen, hier liegt der fehler vergraben):
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-) woher kommt das geld?
von der nationalbank.
-) wen gehört die nationalbank?
seit rund einem jahr wieder dem staat österreich. vorher auch der lotterie und anderen banken usw.
die nationalbank (war/ist) eine aktiengesellschaft. wer aber versucht aktien zu kaufen wird auf granit beissen. das geht nämlich nicht. wer das nicht versteht - keine angst - ich tu es auch nicht (auch nachdem ich im geldmuseum war und dort nachgefragt habe).
-) wem ist die nationalbank unterstellt?
niemanden! das ist wirklich so! die verpflichten sich selbst zur preisstabilität.
halten sie ihr versprechen?
meiner meinung nach: nein! einfach mal selber preise vergleichen! der warenkorb der die inflation beschreibt ist sehr fragwürdig. schliesslich kauft sich nicht jeder einen neuen fernseher oder ein auto jedes jahr usw.
eine weitere aufgabe ich die kontrolle der banken. wer jetzt mitgelesen hat wird sich fragen: was? die banken sollen sich selbst kontrollieren? (die banken waren vor einem jahr noch 50%iger inhaber der nationalbank)
haben sie ihre arbeit gut gemacht? wohl kaum - siehe finanzkrise!
-) wenn die nationalbank nicht dem staat unterstellt ist - gibt es eine direkte demokratische kontrolle?
nein - gibt es nicht. nur indirekt über 1000000 ecken und damit faktisch: nein!
also ... die nationalbank darf als einziger das geld herstellen.
die nationalbank gibt aber nicht einfach so das geld heraus sondern man muss dafür zinsen zahlen.
als einziger dürfen nur banken geld von der nationalbank "ausborgen".
die banken zahlen dafür rund 2%
-) woher bekommen wir das geld?
also von der bank (als zwischenhändler).
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gehen wir zu einem (vereinfachten) theoretischen beispiel:
ich kaufe mir ein auto für 100€.
mein freund (martin) will nun auch ein auto - aber er will nicht warten (damit er schneller zur arbeit kommt und sich dadurch mehr freizeit "erkaufen" kann)
daher geht martin zur bank. die bank gibt martin einen kredit mit 10% zinsen. damit muss martin über einen gewissen zeitraum 110€ zurück zahlen.
damit die bank die 100€ auszuzahlen kann braucht die bank zunächst mal 100€. diese bekommt sie von der nationalbank für 2% zinsen. also muss die bank 102€ an die nationalbank zurückzahlen.
die derzeitige gewinnspanne der bank: 110-102 = 8€ gewinn
mit den 100 € am konto geht nun martin zum autohändler und kauft das auto. er überweist 100€ auf das konto vom händler.
damit hat die bank wieviel geld? richtig: 100€
nachdem martin und ich mit dem auto in die arbeit fahren, so will jetzt auch sebastian ein auto. und er will auch nicht warten. er geht zur bank.
die bank hat also schon 100€, muss aber einen gewissen betrag bereit halten, falls der autohändler seine 100€ abheben will. da aber die meisten menschen ihr geld in der bank (liegen) lassen, braucht die bank nur ~6% behalten (ich glaube gesetzlich sind 6% vorgeschrieben; basel 3) - vereinfachen wir ... 10% muss die bank als sicherung behalten.
damit hat die bank 90€ zum herborgen
das heisst: sebastian brauch 100€, die bank hat schon 90€; braucht also 10 euro von der nationalbank. zinsen dafür 2%. also muss die bank 10,2€zurückzahlen.
sebastian bekommt den kredit auch für 10%. muss also 110 euro zurückzahlen.
gewinn der bank:
8€ von martin
99,8 € von sebastian (110€ zahlt sebastain an die bank; 10,2€ gehen zur nationalbank)
sebastian geht zum autohändler - kauft das auto und überweist das geld.
damit hat die bank wieviel am konto?
200€ (so schnell geht das)
zur sicherung muss die bank nun 20€ behalten, bleiben also 180 euro zur verfügung für kredite oder aktiengeschäfte usw.
eine positive rückkoppelung. die bank kann eigentlich nicht verlieren solange alle brav ihre schulden bezahlen (hinweis: risikokalkulation, finanzkriese)
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was macht nun der staat wenn er geld will?
einerseits steuern (das kennt wohl jeder und muss nicht erklärt werden), wodurch kalkulierbare ereignisse finanziert werden sollten (im idealfall).
doch kann es auch zu unvorhersehbaren ereignissen kommen. dann braucht der staat schnell mittel um z.b. die bevölkerung mit essen und unterkünfte zu versorgen.
woher bekommt der staat das geld?
die nationalbank ist dem staat nicht verpflichtet und druckt ihm kein geld. daher muss sich der staat das geld ausborgen.
wer hat das geld?
logisch ... nicht sebastian und auch nicht martin - die müssen ihren kredit abbezahlen. auch ich habe kein geld (die erhaltungskosten für das auto sind ja hoch genug)
also wer hat das geld?
klar die bank
also muss der staat auch eine ordentliche portion an zinsen zahlen. zwar müssen gute gläubiger weniger zinsen zahlen; es sind aber trotzdem weit mehr als die 2%, welche die banken an die nationalbank entrichten müssen.
genau dadurch entstehen die staatsschulden. eigentlich ein verrücktes system. der staat, welcher selbst das recht hat das geld zu drucken und zu verwalten, übergibt es einer "unABHÄNGIGEN" organisation, und muss dann sein geld über dritte (banken) ausborgen. diese werden dadurch reicher und gewinnen dadurch an einfluß. (verlust der "unabhängigkeit" der nationalbank; siehe letzte finanzkriese)
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wer meinen ausführungen bis jetzt hat folgen können wird verstehen wo die probleme liegen:
1) die banken mussen die vorhandene geldmenge steigern, um einen höheren gewinn zu erzielen (viele kredite vergeben. dadurch steigt die inflation)
2) wir mussen mehr arbeiten um den wert der währung aufrecht zu erhalten (mehr arbeit bedeutet auch indirekt mehr "umweltverschmutzung" - aber das sei nur nebenbei erwähnt) (wenn man es überspitzt ausdrücken will: wir werden durch die banken [kreidvergabe] versklavt - einfach mal um 7 Uhr in der früh mit der Ubahn fahren
)
3) der staat muss so wie wir zinsen an banken zahlen. dadurch entsteht ein "krankes" abhängigkeitsverhältnis.
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lösungsansätze gibt es viele. (p.e. freigeld)
ich glaube aber, dass man durch (milde) anpassungen das system stabil halten kann und die abhängigkeiten abgebaut werden können. es ist ja grundsätzlich nichts dagegen zu sagen, dass jemand geld verdient, wenn er geld herborgt! (das risiko sollte ja sich auch "auszahlen!)
hier meine vorschläge:
1) nationalbanken wieder dem staat direkt unterstellen
2) direkte kontrollen ermöglichen durch demokratische mittel
3) offentliche zugängliche informationen (staatshaushalt, -budget, gesetzesentstehenungen usw...)
4) der staat darf sich geld direkt von der nationalbank ausborgen (mit dem entsprechenden zinssatz den die banken erhalten) (banken und den staat "gleichstellen")
5) der staat sollte die sicherung der spareinlagen (=banken: sparbucheinlagen) zurückziehen. warum sollte der staat überhaupt für ein risiko zur rechenschaft gezogen werden, welches er nicht direkt beeinflussen kann und zudem in privater hand liegt?!
6) der staat sollte mit der nationalbank auch konservative bankengeschäfte erledigen. offen für privatsparer und (staatlich erlaubte) kreditvergabe. (siehe finanzkriese; da wollte der staat die wirtschaft ankurbeln aber die banken wollte keine kredite vergeben. und erst nachdem die staaten garantien abgegeben haben, haben die banken wieder kredite vergeben [krankes abhängigkeitsverhältnis!]). zudem können die daraus anfallenden gewinne direkt der bevölkerung zugeführt werden (bildung, pensionen, gesundheit, infrastruktur - grundaufgaben eines staates - leider in vergessenheit geraten!!!)
5) der wichtigste punkt: ÖFFENTLICHE BILDUNG FÜR ALLE!!! BILDUNG BILDUNG BILDUNG!!!! (man kann es nicht oft genug wiederholen!!!!)
weiter änderungen (anpassungen) kann man mit der zeit vornehmen.
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hier vielleicht noch ein paar zahlen: (aktuell; ständig steigend!)
staatsschulden: 198.904.226.598 € (=200 milliarden euro)
pro kopf verschuldung: 26.594 €
pro erwerbstätigen: 48.739€
der kredit (198.904.226.598€) kostet dem staat jährlich:
7.757.796.233 (7 Milliarden euro) (=zinsen)
die 7 milliarden, die wir jährlich "den banken" zahlen müssen, entsprechen ungefähr soviel wie der staat österreich für die bildung ausgibt (also alle kindergärten, schulen, unis, forschung usw.)
schon mit dem wegfall dieser zinsen(!) bzw. deren reduzierung (also wenn der staat nicht mehr das geld von den banken ausborgen muss sonder direkt von der nationalbank geziehen kann), könnten wir von einem tag auf den anderen fast doppelt so viel geld für die bildung ausgeben! (oder auch andere bereiche unterstützen: z.b. gesundheitssystem) ... oder die steuern senken!
außerdem müßten die banken behutsamer mit derren geld umgehen und dadurch wurde die ("echte") inflation (auf ein gesundes maß) gesenkt werden.
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dies ist meine subjektive meinung. ich will niemanden überzeugen! ich will nur das ihr euer gehirn benützt :P
liebe grüße
little_ear
p.s. rechtschreib- und grammatikfehler darf man sich behalten
p.s.² will wer mit mir eine bank aufmachen?