naja, sie waren ja 20 jahre dort, das ist doch lang für „schwanz einziehen“… aber solang du als regierung mit denen verbündet bist, die gern mal hochzeiten per hellfire sprengen, wirst du denk ich mal die bevölkerung nicht recht begeistern können
devils advocate: das Argument ist aber gerade in der derzeitigen Situation doch sehr zweischneidig findest nicht? Die Taliban (und andere Extremisten) werden vom Kill-Count sich nicht verstecken müssen und haben viele der so oft und gern gebrachten "Kollateralschäden" oft genug provoziert ...
und "die Bevölkerung" ... gibt es da eine homogene Mehrheit die man "begeistern" hätte können ?
nein, einfach ist dort gar nix - ich wollt damit nur sagen, dass die taktik die „hearts and minds“ zu gewinnen halt so ihre tücken birgt. dass viele der kollateralschäden provoziert sind hilft halt der breiten masse auch nix, die sympathie geht da wohl doch eher zum gesprengten als zum besatzer
naja, sie waren ja 20 jahre dort, das ist doch lang für „schwanz einziehen“… aber solang du als regierung mit denen verbündet bist, die gern mal hochzeiten per hellfire sprengen, wirst du denk ich mal die bevölkerung nicht recht begeistern können
Ja, aber Dauer und Qualität hängen nicht unbedingt zusammen, wie du ja selber im hinteren Teil argumentiert hast.
Irgendwie Ziegenkaffs mit Drohnen angriffen abschießen mit schlampiger Aufklärung tötet nicht nur Zivilisten sondern schafft halt auch weitere Beteiligte und ist wie ein Motor für die Motivation sich den Taliban anzuschließen.
Ich glaube man hat sich selbst in der Zeit wo man dort mindestens genau so viele Feinde wie Freunde geschaffen. Der Rückzug ist halt kein kontrollierter, das erkennt man deutlich an den Bildern und den eher lausigen Interviews der verantwortlichen Politiker.
Der Einsatz ist ein Clusterfuck der von Administration zu Administration weitergegeben wurde. Da war der erste Golfkrieg im Vergleich dazu noch konsequent.
nach WWII wolten die europäer wiederaufbauen, bei den afghanen hast das vergessen können zum großen teil
so leid es mir tut für die die ne veränderung wollten, der großteil will das ned bzw respektiert nur leut vor denens angst haben is leider so, jeder wie er will
Nur weil der Vergleich für *dich* nicht passt ist es noch kein Derail. Sonst kannst du mich gerne ignorieren, reporten oder eben argumentieren, aber nur sagen dass meine Meinung blöd ist und ich doch bitte ich ruhig sein soll ist imho zu wenig. Das is nix anderes als mimimi ich mag dich nicht.
Die Taliban wurden ja auch nur temporär ins Hinterland verdrängt und nicht wirklich besiegt. Eine neue Besatzungsmacht kommt, verdrängt die andere, die alte erstarkt wieder, die neue geht, die alte kommt zurück. Und vor den Taliban gab es Bürgerkrieg.
WONDERMIKE
Administrator kenough
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Wir hatten in Europa vor 100 Jahren schon den Entwicklungsstandard um uns demokratische Republiken zusammenzuzimmern. War natürlich nicht perfekt wenn man sich den Abrutsch in den Austrofaschismus anschaut und wie in Deutschland die Weimarer Republik die Folgen aus dem Knebelvertrag von Versailles nicht abwenden konnte - aber das ist dem Zustand von Afghanistan 2021 noch immer Welten voraus.
Es ist nicht so, als ob uns die USA damals erklärt hätten wie Demokratie funktioniert Ich würde sogar sagen wir konnten damals politische Strukturen schaffen, von denen die USA noch lernen können. Enorm wichtig war da aber auch das Geld um das Elend auch irgendwann beenden zu können. Das war aber Hilfe zur Selbsthilfe weil die Europäer dazu auch in der Lage waren. Überweis mal heute 100+ Milliarden Dollar nach Kabul und lass die mal machen.
Und man muss sich nur mal überlegen wo sich die geistige Elite dieses Landes befindet wenn seit 60 Jahren Unruhen herrschen. Die sind entweder im Ausland, schon längst verstorben oder das Land und seine Bildungseinrichtungen kann sie nicht mehr in nennenswerter Zahl produzieren. Und sogar als die Vorzeichen für so eine "Politikinfusion" von außen relativ gut standen, und man sogar das Militär voll auf Schiene hatte mit vorangegangener Offiziersausbildung beim späteren Besatzer UdSSR etc. hat es nicht funktioniert.
Und sogar als die Vorzeichen für so eine "Politikinfusion" von außen relativ gut standen, und man sogar das Militär voll auf Schiene hatte mit vorangegangener Offiziersausbildung beim späteren Besatzer UdSSR etc. hat es nicht funktioniert.
Wie schon vor kurzem argumentiert haben da halt westliche Kräfte massiv dagegen gearbeitet, dass sich das Land in eine fortschrittliche Richtung entwickelt. ZB haben die USA in den 80ern Millionen ausgegeben, um Schulbücher zu erstellen, in denen zum Jihad aufgerufen wird. Diese sind heutzutage zT immer noch im Umlauf, bzw wiederaufgelegt worden, da sie halt auch ein tolles Propagandainstrument gegen den Westen sind.
Und bzgl der fehlende Gegenwehr möchte ich daran erinnern, das etwa Kräfte, die sich in Syrien der YPG angeschlossen haben um dort gegen den IS zu kämpfen von westlichen Ländern (v.A. Deutschland) der Türkei ausgeliefert werden um sich an Erdogan anzubiedern. So ganz ernsthaft nehmen es westliche Länder halt auch nicht mit dem Kampf gegen diese Terrorbanden.
so leid es mir tut für die die ne veränderung wollten, der großteil will das ned bzw respektiert nur leut vor denens angst haben is leider so, jeder wie er will
Wie oft warst du schon in Afghanistan wenn ich fragen darf, bzw. woher nimmst du dein Wissen? Das ist halt schon eine grobe Aussage, nem kompletten Volk zu unterstellen das es nur Leute respektiert die sie misshandeln..
edit: Und der Bildungs-gap ist in der Tat ein Argument, aber auch nix was die Amis nicht in 20 Jahren (!) anfangen hätten können zu fixen.
Wie oft warst du schon in Afghanistan wenn ich fragen darf? Das ist halt schon eine grobe Aussage, nem kompletten Volk zu unterstellen das es nur Leute respektiert die sie misshandeln..
Ich glaub das ist Menschlich - oder wie kannst du dir Orban, Erdogan, Kurz,.... erklären?