COLOSSUS
AdministratorGNUltra
|
Geht runter wie Oel
|
semteX
begehrt die rostschaufel
|
Offenlegen muss aber jeder. Und das Obere Prozent wird am Ehesten eine Umgehungsmöglichkeit finden - am Härtesten (in Relation) wird es wieder einmal die (obere) Mittelschicht treffen. https://www.derstandard.at/story/20...r-mittelschicht ein täglicher reminder, was eigentlich die "mittelschicht" ist. nur so, in realation. nein "die mittelschicht" wird es ned treffen.
|
PIMP
Moderator
|
https://www.derstandard.at/story/20...r-mittelschicht ein täglicher reminder, was eigentlich die "mittelschicht" ist. nur so, in realation.
nein "die mittelschicht" wird es ned treffen. Selbst als 'Betroffener' befürworte ich das wiewohl die Sorge bleibt, dass daraus nicht die Klimakatastrophe bekämpft, nicht Spitäler und Kindergärten gebaut, sondern Expresswerbungen geschalten und Zuckerl für Benko, Ho, Wolf und Co verschenkt werden.
|
ccr
|
Weil nach der statistischen Definition die Mittelschicht schon wieder dort endet, wo die Menschen beim Einkaufen trotzdem noch jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Es macht in Österreich im Grunde keinen großen Unterschied, ob man zu den einkommensstärksten (Netto inkl. Transferleistungen) 40, 20 oder 10% gehört. Da geht es um ein paar Euro auf und ab, all diese Menschen müssen viel arbeiten und können wenig sparen. Das kann man auch durchaus positiv sehen, wenn man das zB mit den USA vergleicht, aber macht solche rein statistischen Definitionen halt in Ländern wie Österreich relativ witzlos. Eine Vermögenssteuer wird aber nicht nur die wirklich vermögenden 2 oder 3% treffen, sondern wesentlich weiter hinuntergehen (müssen).
|
mr.nice.
differential image maker
|
Ich finde es gut, dass endlich etwas Bewegung in die Sache kommt und die Diskussion an Fahrt aufnimmt. Man muss sich nur anschauen, wie sich die Preise von Immobilien und Gehältern in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben, bei den Immobilien sind es mehr als +100% und bei den Gehältern irgendwas zwischen +20% bis +30%. Der Traum vom selbst erarbeiteten Eigenheim in, oder in der Nähe eines Ballungszentrums, ist realistisch betrachtet damit für die allermeisten Österreicher und Österreicherinnen, geplatzt. Ich gehe nicht davon aus, dass sich das groß ändern wird, denn der vorhandene Platz und die verfügbaren Flächen können nicht wachsen. Wenn jetzt schon kein erstrebenswertes Wohnungseigentum für eine Jungfamilie in einer attraktiven Lage als "Lebensziel" mehr möglich ist, dann soll wenigstens die Arbeit als solches familienfreundlicher gestaltet werden, von daher kann ich der Reduktion auf eine 32 Stunden Arbeitswoche viel abgewinnen, klar muss das gegenfinanziert werden. Die Anzahl der Millionäre hat stark zugenommen und wächst weiter und mein Eindruck ist, es gibt gar nicht so wenige unter ihnen, die bereit sind ihren sozialen Beitrag für den Zusammenhalt in der Gesellschaft leisten, es gab halt bisher niemanden in einer politischen Machtposition, der das ernsthaft und mit glaubwürdigen Argumenten eingefordert hat.
Bearbeitet von mr.nice. am 23.06.2023, 10:39
|
ccr
|
Heute ist ein Artikel im Standard, dass die Leistbarkeot von Eigentumswohnungen heute auf dem Niveau von 1996 liegt. IMHO ist das kein Drama, wir sind nur von den niedrigen Zinsen verwöhnt. Für meine erste Wohnung habe ich 1.200 Euro Kredit für 58m² gezahlt. Das geht sich auch heute auch noch aus. Nur dazwischen war es ein paar Jahre spottbillig.
|
mr.nice.
differential image maker
|
Die Kreditsumme für eine Vierzimmerwohnung mit rund 100m², die viele Familien bräuchten, geht sich aber nur für wenige aus und das ist ein Problem das sich über den Markt kaum lösen lässt. Deswegen muss man wo anders ansetzen.
|
ccr
|
Das Eigenkapital, das man jetzt wieder benötigt, ist vielleicht das Problem. Aber aktuell stehen bei uns im Haus wieder 100m² für 420.000 zum Verkauf, in tip top Zustand. Wer sich das nicht leisten kann, hätte sich auch vor 20, 30 Jahren nichts leisten können, da muss man schon realistisch sein. Es waren nur die letzten Jahre die Ausnahme. Klar, ich würde mir jetzt keine Wohnung mehr nur als Homeoffice kaufen, ohne EK, weil der Kredit ja eh nichts kostet. Aber muss das sein? Heftig finde ich da eher die Mieten am freien Markt. Wer darauf angewiesen ist, tut sich echt schwer.
Bearbeitet von ccr am 23.06.2023, 11:22
|
Stormscythe
Addicted
|
Ich versteh das Argument, dass das die Mittelschicht nicht trifft nie. Die oberen paar % richten es sich sowieso über Firmen, Gesellschaften und Stiftungen. So schnell kannst gar nicht schauen, gehört denen am Papier gar nix mehr und wenn dann, zumindest nicht in Österreich. Bin schon gespannt, wie sich das dann mit Grenzwerten und Steuersatz ausgeht, vor allem bei den Leuten die in Immos als Altersvorsorge investiert haben und auf eine konstante Rendite hoffen. Ich vermiet' z.b. eine Kleinstwohnung. Wenn ich für die als EkSt.-Pflichtiger pro Jahr 2% Vermögenssteuer abführen müsste, hätte ich daraus Nettoeinkünfte von ca. -300€ im Jahr. Vielleicht bin ich bei der Miete zu lieb, aber ich hab eigentlich keinen Bock einer Person die's nicht so dick hat mehr abzunehmen. Na gut, die Wohnung ist natürlich auch keine Mille wert, aber was machst, wennst eine coole Hütte in der Innenstadt als Studi-WG vermietest, weil's dir taugt? Im Immobereich werden daher zwei Dinge passieren: die Preise von "besseren" Lagen und Größen werden gedrückt, sodass sie für Wohlhabende wieder leichter akkumulierbar sind. Gleichzeitig müssen alle Mieten rauf, damit sich privater Immobilienbesitz noch "rentiert". Wen das dann am Meisten trifft ist wohl klar.
|
ccr
|
Die Vermögenssteuer wird sich schon an den Stiftungen die Zähne ausbeissen. Das Vermögen auf ausländischen Depots und Konten, selbst wenn laufend korrekt versteuert, ist der österreichischen Finanz nicht bekannt. Yacht auf Malta registriert, Gemäldesammlung im Freilager in Genf, etc.
Treffen wird es jene, die einen Grund im Speckgürtel von Wien, Salzburg oder Innsbruck geerbt haben, die eine Wohnung in Wien abbezahlt haben und dann noch eine dazu erben, Unternehmer die ihren Betrieb zur Pensionierung verkauft haben und sich vom Erlös ein paar schöne Jahre machen wollen, etc. (man glaubt gar nicht, wieviele Pensionisten in Österreich 1 Mille bei Privatbanken liegen haben - ich war echt überrascht über die Kunden, als ich in dem Bereich tätig war).
|
semteX
begehrt die rostschaufel
|
es is so albern wie solche menschgemachten konstrukte als "gottgegeben" hingenommen werden. kann ma wohl nix machen, ewig schod, is hoid so! lächerlich. das selbe wie das geerbte haus im speckgürtel: ja nice, die hütte wird bei vermietung oder verkauf die steuern in 2.3 sekunden wieder eingespielt haben, nachdem ma eh grad 5x im jahr die miete erhöht. ich seh da jetzt kein problem. alternativ kannst ja einziehen und es ned als wertanlage sehen, dann kann ma drüber reden sie entfallen zu lassn im übrigen hätte / würde uns das ganze auch fressn. nur is halt bei uns eine landwirtschaft mit nicht trivialer menge an grund, die grad vererbt wurde. der geneigte leser kann sich beim nächsten mal, wo er an nem feld vorbei fährt, im kopf durchrechnen wieviel das wohl wert ist, wenn der m² rund mit 8-15€ zu bewerten ist. es is also ned so, dass der blinde von der farbe redet, aber business as usual geht halt a nimma add: ja richtig, der traum vom eigenheim is halt auch ausgeräumt. du kannst jetzt natürlich für 300k a wohnung kaufn (viel spaß beim aufstellen der 100k) und dann auf 40 jahr die rate retour zahlen, nur damit du dann den techno - honk als nachbar über dir hast und neben dir ständig anzeigen schreibt, weil wer am gang laut ist... das is halt auch eher mehr alptraum als irgendwas anders
Bearbeitet von semteX am 23.06.2023, 12:35
|
ccr
|
Dann wird meine Frau das Haus, das seit 150 Jahren im Familienbesitz ist, eben an den nächsten ukrainischen Oligarchen verkaufen müssen, weil vom Teilzeitgehalt wird sie sich die Steuer nicht leisten können, und die pensionierte Eltern die noch drin wohnen, werden sich die Steuer auch nicht leisten können neben der laufenden Instandhaltung. Eh super - Haus verkaufen, damit man dann die laufende Vermögenssteuer aus der Substanz des Verkaufserlöses zahlen kann. Wenn dann noch das Haushaltsvermögen besteuert wird, also der Wert meiner Wohnung dazukommt, gehen wir überhaupt nur mehr für die Vermögenssteuer hackeln Aber hey, dafür zahlen wir in Österreich ja kaum Steuern auf das Erwerbseinkommen. Oh, wait... Edit: und bevor jetzt der nächste Schlaumeier damit daherkommt, dass die alte Hütte eh keine Mille wert ist - natürlich nicht, aber der Grund auf dem sie steht wird von Industriellen, Ärzten und Russen um 850 Euro pro Quadratmeter gekauft, und ist zwar nach einer Enteignung unterm Adi eh nur mehr halb so groß wie ursprünglich, aber immer noch größer als ein Schrebergarten Edit 2: ursprünglich ist es in dem Thread ja mal um Erbschaftssteuern gegangen - da bin ich durchaus offen dafür, auch wenn die wirklich Reichen da wieder entkommen werden. Aber eine laufende Besteuerung der Substanz kommt für mich nur in Frage, wenn dafür die ESt. deutlich reduziert wird, und das steht aber überhaupt nicht zur Diskussion
Bearbeitet von ccr am 23.06.2023, 12:54
|
semteX
begehrt die rostschaufel
|
steht die idee mit "der hauptwohnsitz der oma wird vermögenssteuerpflichtig" eigentlich irgnedwo oder ist das nur ein strohmann? weil ich dachte du redest von der erbschaftssteuer, weil die idee auf ein haus indem ich wohn vermögenssteuer zu zahlen... schräg is?
add: es steht dir übrigens in ein land zu ziehen, wo du weniger steuern zahlst. ein bekannter is grad retour ausm land of the free, weils doch ned so lustig war für zwei kinder pro monat knapp 3k für die kinderbetreuung zu zahlen (und der private wachdienst war a ned günstig)
Bearbeitet von semteX am 23.06.2023, 13:01
|
erlgrey
formerly known as der~erl
|
zahlst deiner frau halt 2k netto für kinderbetreuung etc.
|
ccr
|
Babler will bei der Vermögenssteuer nur "Ausnahmen für Hausrat & Betriebsübernahme im Erbschaftsfall". Eine Hauptwohnsitz-Befreiung war in den vergangenen Jahren zwar immer wieder mal aus der einen oder anderen Ecke zu hören, ist aber nie ernsthaft aufgegriffen worden.
Das Problem ist: die Steuer wird sehr komplex, und damit sie einen Budget-Effekt erzielt, muss sie möglichst breit werden. Deshalb sollte sich auch die "Mittelschicht" fürchten, weil das kann keine reine Horten-Porsche-Glock-Steuer werden, wenn da Geld für den Finanzminister reinkommen soll (zB um die steigenden Pflegeausgaben zu decken, wie das schon angedacht wurde).
Bearbeitet von ccr am 23.06.2023, 13:05
|