Meanwhile, für alle die noch keine Areca Controller kennen, so schaut das (recht schirche) Webmanagement aus, damit man sieht was der Administrator da so alles einstellen und anzeigen lassen kann:

- RAID Hierarchy: Hier sieht man einfach nur die Disks und Arrays so wie deren aktuelle Aktivität.
- Hardware Monitor: Der Controller hat zig Temperatursonden. Aktuell isses recht heiß, da der alte 3ware 9650SE-8LPML über im sitzt und noch keine Direktbelüftung vorhanden ist. Raumtemp: 28°C.
- System Information: Infos zum PowerPC/ROC, Cache, PCIe Link Status usw.
System Configuration: Nichts übermäßig aufregendes, aber nahezu alle wichtigen Einstellungen sind da.
Advanced Configuration: Hier wird's spannend. Mit den TLER Einstellungen sollte man auch div. WD Platten gut beikommen, und solange "Fail Disk for any Timeout" nicht aktiv ist, versucht der Controller extrem hartnäckig einen Array nicht degraden zu müssen. Anders als bei 3ware läßt sich der PCIe Link Reset hier auch abdrehen. Laut Areca brauchen manche Mainboards den Reset. Kann sein, daß ich den auch brauchen werde, beim 3ware gab's das ab und zu. Ist der Reset inaktiv, so verschwindet der Controller einfach aus dem System bei einem PCIe Link Down. Ansonsten stalled er nur kurz und "kommt zurück".
Die Performance Margins sind btw. für AV Recording, hier läßt sich ein gewisser Lese-/Schreibdurchsatz pro Stream "reservieren". Auch ned unspannend.
Besonders ist mir aber die Einstellung "Read and Discard Parity Data" aufgefallen. Das Manual schweigt dazu, aber der Support klärte es auf: Hierbei werden bei Reads auch die P+Q Paritätsdaten mit eingelesen und weggeworfen. Sinn? Sinn ist, daß die HDD Köpfe nicht vor der Parität "absetzen", und zum nächsten Datenblock seeken, sondern linear durchlesen. Das soll im Falle von sequentiellen Reads für eine höhere Leistung sorgen. Da das in meinen Anwendungsfall fällt, habe ich das mittlerweile aktiviert. Leistungsvergleiche stehen natürlich noch aus.
Power Management: Staggered Spinup ist ja Standard, hier auf 1.5 Sekunden konfiguriert. Er dreht also alle 1.5s eine einzelne Disk hoch. Zudem gibt es hier Optionen zur Reduktion der Drehzahl, Standby und einen "Low Power Idle" Modus, den ich so noch nicht kenne (müßte mich Mal einlesen was das genau heißt). Da ich schnellen Sofortzugriff schätze, sind alle Powersaving Optionen aus. Aber ich werd mir das noch ansehen...
Ethernet Configuration: Hier stellt man den LAN Port auf'm Controller ein, der für's OOB Management genutzt wird. Hier sind derweilen noch keine besonderen Einstellungen getroffen worden, aktuell nutze ich in-band Management über PCIe direkt (dabei tunnelt er Ethernet lokal durch den PCIe). Ein großer Nachteil des Interfaces ist es, daß es kein SSL/TLS gibt. Sprich: Kein HTTPS, nur plain HTTP. Ich weiß nicht ob der Areca digest Auth nutzt, aber in jedem Fall ist das als public Interface nicht schlau. Es empfiehlt sich also, das Interface in ein eigenes VLAN abzukapseln, und/oder Verschlüsselung via SSL Wrapper oder VPN zu implementieren.
SMTP Server Configuration: Hierzu gibt es nicht viel zu sagen, außer daß der Controller Mails nicht via SMTPS senden kann. Man sollte also auch einen MTA in einem geschützten Bereich haben, und/oder die IP des Controllers whitelisten, damit er (und nur er) per plain SMTP senden kann.
SNMP Configuration: SNMP gibt's natürlich auch noch, womit sich der Controller in gängige System Monitoring Lösungen einbetten läßt.
NTP Configuration: Der Controller kann sich die Zeit von NTP Servern holen, das wird wohl hauptsächlich dazu da sein, korrekte und nachvollziehbare Timestamps im Controllerlog zu erhalten.
System Events: Womit wir bei besagtem Log wären. Der Controller scheint nicht mit externen Syslog Daemons reden zu können, das Log liegt direkt am Flashspeicher des Controllers selbst. Damit ist immerhin gewährleistet, daß das Log mit der Controllerkarte mitwandern kann.
Enclosure/Drive ID: Der Areca kann aktive Backplanes und einzelne Platten identifizieren, sowohl per I²C, wie auch per LED Kathodenheader. In meinem Fall sind die Bays passiv, deswegen scheinen nur der 8-Port Controller und dessen onboard 16-Port SAS Expander auf (nur 12 der 16 Ports sind auf meinem Modell verlötet). Bei mir läuft das ID wie auch das Error Reporting per LED Header. Funktioniert super.
Download Volume Encryption Key File: Der Areca kann laut Hersteller bei voller Busbandbreite mittels AES256 verschlüsseln, transparent. Das hätte ich mir sogar überlegt, wenn es eine reine Passphrase-Authentifizierung gegeben hätte. Der Controller löst das aber per Keyfiles. Hier kann man sein Keyfile hochladen, um ein verschlüsseltes Volume zu entsperren. Erst danach taucht es als Blockdevice im Betriebssystem auf. Das Volume sperrt automatisch bei einem Powercycle. Ob's auch beim Reset sperrt, habe ich nie überprüft.
Volume Checking: Das Volume Checking / Scrubbing / Verify scheint mir in Sachen Scheduling eine Schwachstelle des Controllers zu sein. Man kann hier zwar Dinge wie "Alle 2 Wochen" einstellen, aber an welchem Tag er's genau startet wissen die Götter?! Hier wär es nice, wenn man einen ordentlichen Kalender-Taskplaner hätte, wie z.B. bei 3ware. Alternativ kann man das Verify auch bei Idle laufen lassen. So richtig gefallen will mir das hier aber nicht, da war ich besseres gewohnt.
Offlining: Das hier finde ich noch spannend: Das Offlinen von RAID Arrays. Dabei wird ein Volume/Raidset offline genommen, und das Blockdevice aus dem Betriebssystem verschwindet. Es versteht sich von selbst, daß man vorher unmounten sollte! Selbst bei RAID-0 läßt sich ein Array dann gemütlich abziehen und neu anstecken, z.B. in einem anderen System, alles ohne Reboots. Ich erwähne RAID-0 im speziellen, weil sowas ja normal sehr schnell brechen kann. Aber auch wenns ein 0er aus 12 Disks ist: Der Areca wartet brav bis alle Member da sind, reassembliert dann den Array, und er wird nutzbar wie gewohnt. Das issn nettes Feature!
Soviel Mal zur Software...