Was die meisten nicht wissen oder worüber die meisten nie nachgedacht haben (ich selber auch lange nicht) ist, daß die Latenzangaben eigentlich ein ziemlicher Schund sind. Da man sie in Taktzyklen angibt (anstatt Nanosekunden), wird der Wert taktabhängig.. und das verfälscht leider alles, und erschwert die direkte Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlich getakteten Modulen.
Edit: Ich hatte Mal in einem anderen Forum zum Spaß eine Vergleichsliste zusammengefaßt, die kopiere ich Mal frech 1:1 hier her (DDR4 gab's damals noch nicht wirklich, daher ist da ned viel dabei), betrachtet wird ausschließlich die CAS:
Also Mal alle SDR-SDRAMs die ich mir ansehen möchte:
- PC66 CL3: 45.45ns
- PC66 CL2: 30.56ns
- PC100 CL3: 30.00ns
- PC100 CL2: 20.00ns
- PC133 CL3: 22.56ns
- PC133 CL2: 15.04ns
- PC150 CL3: 20.00ns
- PC150 CL2: 13.33ns
Da sehen wir schon einiges an Schwankungen. Daß PC150 CL2 am schnellsten springt wenn Herrchen ruft, dürfte kaum überraschen. Mal weiter zu ein paar DDR-I Kandidaten. Sehen wir uns DDR-I/266, DDR-I/333 und DDR-I/400 an, jeweils mit den gängigen Latenzen CL2, CL2.5 und CL3, wieder bezogen auf den physikalischen Takt (133, 166 und 200MHz):
- DDR-I/266 CL3: 22.56ns
- DDR-I/266 CL2.5: 18.80ns
- DDR-I/266 CL2: 15.04ns
- DDR-I/333 CL3: 18.07ns
- DDR-I/333 CL2.5: 15.06ns
- DDR-I/333 CL2: 12.05ns
- DDR-I/400 CL3: 15.00ns
- DDR-I/400 CL2.5: 12.50ns
- DDR-I/400 CL2: 10.00ns
Also mit DDR-I/400 haben wir Latenzen, die gut an SDR-SDRAM drankleben, und ihn teilweise übertreffen. Warum? Einfach weil bei "gleicher" Latenz (unter Verwendung der Taktzyklenskala) mehr Takt da ist. Und da die Latenz vom Takt abhängt.. Tjo. Weiter zu DDR-II, hier schaun wir uns Mal DDR-II/667, DDR-II/800 und DDR-II/1066 an, jeweils mit der besten und schlechtesten aktuell auf Geizhals gelisteten Latenz, also genau hinsehen bitte:
- DDR-II/667 CL4: 12.01ns
- DDR-II/667 CL7: 21.02ns
- DDR-II/800 CL4: 10.00ns
- DDR-II/800 CL7: 17.50ns
- DDR-II/1066 CL5: 09.38ns
- DDR-II/1066 CL7: 13.13ns
Hier haben wir fast durchgängig CL4 und CL7 betrachtet, nur beim höchstgetakteten DDR-II SDRAM waren es CL5 und CL7. Der Sieger bisher ist eindeutlich DDR-II/1066 CL5. Selbst SDR-SDRAM mit 200MHz und CL2 (10ns) käme nicht an ihn heran, was die Latenz angeht! Nun denn, wollen wir Mal, DDR-III? Ich greife mir wieder nur ein paar Exemplare heraus, DDR-III/1066 (wieder schön zum Vergleich mit DDR-II), DDR-III/1600, DDR-III/2133 und den aktuell höchstgetakteten, DDR-III/3200, jeweils wieder mit niedrigstverfügbaren und höchstverfügbaren CAS Latenzen:
- DDR-III/1066 CL6: 11.26ns
- DDR-III/1066 CL12: 22.51ns
- DDR-III/1600 CL6: 07.5ns
- DDR-III/1600 CL11: 13.75ns
- DDR-III/2133 CL8: 07.50ns
- DDR-III/2133 CL11: 10.32ns
- DDR-III/3200 CL12: 07.50ns
- DDR-III/3200 CL13: 08.13ns
Klar ist, bei gleichem Takt und niedrigerer Latenz ist die ältere Technologie jeweils knapp flotter. Da der Takt aber bald Mal skaliert, sinkt die effektive Latenz schnell unter die Werte des Vorgängers. Und hier zum Spaß (nicht wirklich vergleichbar, gibt ja noch nichts "richtiges"), der einzig verfügbare DDR-IV in reg. ECC Form:
- DDR-IV/2133 CL15: 14.07ns