Bakterien als Speichermedium
questionmarc 31.05.2007 - 10:44 1508 4
questionmarc
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Japanische Forscher benutzen Bakterien als Speichermedium
Laut einem eigenen Bericht des Wissenschaftlers Masaru Tomita der Keio Universität in Fujisawa, habe sein Team es geschafft Bakterien als Speichermedium zu benutzen. Die Forscher programmierten eine Bakterie mit Einsteins Formel E = mc² und dem Jahr der Veröffentlichung 1905. Dabei nutzen die Forscher den genetischen Code der Bakterien und integrieren in ihn ihre Daten. Der genetische Code, oder auch die DNA, wird mit den vier Buchstaben A, T, G, und C dargestellt, welche in verschiedenen Kombinationen vorkommen und so die Eigenschaften einer Zelle festlegen. Wie beim Schreiben von digitalen Daten werden nun diese vier Buchstaben benutzt um bestimmte Reihen zu erzeugen. Je nach Kombination der Basenpaare können somit alle möglichen Daten in die DNA-Stränge der Zelle geschrieben werden. Theoretisch könnten so auch Musik, Videos oder andere Inhalte abgespeichert werden. Um den Inhalt abzulesen bedarf es allerdings etwas mehr Aufwand, als bei bisherigen Speichermedien. Dazu muss erst die DNA herausgefiltert und anschließend ausgelesen werden, was den Datenträger, in diesem Fall die Bakterie, zerstören könnte. Das Besondere an dieser Entdeckung ist jedoch die Möglichkeit Daten über eine lange Zeit hinweg sicher zu speichern. Kritiker brachten zwar den Einwand, dass die Informationen durch eine Mutation der Zelle verloren gehen könnten, doch Masaru Tomita verhindert dies, indem die Informationen an vier Stellen gleichzeitig abgespeichert werden. Auch die Erscheinungsform soll durch die Programmierung nicht verändert werden. Sprechen wir Heutzutage noch über Haltbarkeiten von Datenträgern im Jahrzehnte Bereich ließen sich so Informationen über hunderte von Millionen von Jahren sichern. Je nachdem wie lange die Zelle lebt, leben auch die in ihr gespeicherten Informationen. Man darf gespannt sein, wie sich diese Technik in Zukunft auswirkt und dem Menschen nutzen kann. Quelle: Hard Tecs 4U
Bearbeitet von Smut am 31.05.2007, 12:46
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Joe_the_tulip
Vereinsmitgliedbanned by FireGuy
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Hm, und was machen die mit dem Plasmidaustausch? Bakterien haben die Eigenschaft Random-Sequenzen über so genannte Plasmide mit ihren Freunden auszutauschen => da kommt dann aber viel Blödsinn dabei raus.
Nichtsdestotrotz: eine nette Idee, aber fürchte mehr eine Spielerei.
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Stormscythe
Addicted
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"Hey, meine Festplatte hat 50 Teracodone, und deine?" ![:D](/images/smilies/biggrin.gif) Nein, aber wenn wir jetzt wirklich das mal biologisch betrachten, Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin kommen ja wirklich nicht so einzeln vor sondern eben immer in einem Codon und da gepaart. Das heißt, wie kleinste Einheit zum Beschreiben müsst doch eigentlich ein Codon sein, oder kann man da echt auch einzelne Basenpaare erstzen (künstlich mein ich)? Außerdem stell ich mir da grade vor, wie dann ein Kopiervorgang abläuft. Gach heißt der Befehl im Windows nachher nimmer 'copy' sondern 'replicate'
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Joe_the_tulip
Vereinsmitgliedbanned by FireGuy
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wennst dann Replicate auf Mycoplasmen mit einer Teilungszeit von einem Tag durchführst wirst aber mehr als alt.
Ich denk eher, dass sie es in Form von Aminosäurensequenzen (wofür ja die Codone stehen) codiert haben, schlichtweg, weil man dort ein größeres Alphabet hat.
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KruzFX
8.10.2021
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und mit einem "Bakterien-Writer" kannst dann alle möglichen Krankheiten erzeugen?? "Mama ich hab mir grad eine Dermatitis heruntergeladen!"
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