Hallo zusammen!
Wieder einmal möchte ich mich einbringen, und zeigen, dass ich nicht nur 'Mitten-in-der-Nacht'-Postings beitrage
Mich beschäftigt - da ich aktuell (zuviel) Zeit habe - die Entwicklung in der Spiele Branche.
Letz play....
Immer mehr scheint es, als wären Publisher/ Entwickler nicht mehr in der Lage fertige Spiele auf den Markt zu bringen. Oder ist es Willkühr, denn der Kunde scheint sich in der Maße nicht daran zu stören.
Unzählbare Spiele wurden in den letzten zig Jahren als Bananen verkauft. In den meisten Fällen haben die Käufer wohl einfach resigniert, und sich damit abgefunden, Geld verloren zu haben. Immerhin gibt's es auf Medien kein Rückgaberecht.
Ach wie schön (und gerecht) wäre es wohl, wenn man für besagte Waren - betrifft auf Filme oder den Kino Besuch - ein "Geld zurück" erwarten könnte. Aber ich schweife ab....
Die aktuellen Blockbuster wie zb. AC:Unity bringen es sogar so weit, dass der Publisher schon bei Erscheinen 'bittet', da Spiel ohne Patch erst garnicht zu starten. Und im Spiel FarCry 4 ist laut Usermeinungen nur der erste Level - welcher auch in der Demo getestet wird - wirklich interessant.
Dazu gesellen sich zwei Abzock-Varianten:
a) DLC's in allen (un)möglichen Varianten. Ich denke da zb. an Dirt 3, welches ich als Download-Vollversion erstanden habe, bei dem man aber die geilsten Karren extra zukaufen musste.
b) Spiele, welche von vorherein schon auf mehrere Teile 'gestreckt' werden.
Man erhält also ein halb fertiges Produkt, zum Preis eines ganzen.
Verglichen mit einem Autokauf: Unterwegs kommt man drauf das die Bremsen nicht inbegriffen waren.
Aber auch Lob sei verteilt. Primär an die Community und die Entwickler dahinter. Gerne würde ich den wirtschaftlichen Wert wissen, welcher in den letzten Jahren hinter diesem Gesamtbild entstanden ist. So habe ich selbst in Zeiten von Need4Speed 3 noch Automodelle entworfen, für CrashDay Szenarien erstellt und Siedler3 Maps hochgeladen.
Dies sind natürlich Kleinigkeiten im Vergleich zu MegaProjekten wie dem HalfLife Cinematic Mod, dem Gothic3 Community Pacht & Quest Paket (ohne welche das Spiel nie wirklich Spielbar gewesen wäre), oder den Unsummen an Mods auf Nexusmods und dergleichen.
Gothic 3 Verbesserungen dank Community Patch und High Resolution ini
Neue Einblicke in Skyrim
Crashday, welches an das gute alte 'Stuns' erinnerte, wurde von der Community nicht angenommen und starb.
NexusMods ist ein mittlerweile guter alter Bekannter wenn es um Mod's geht.
Mit den MMO's hat es angefangen, mit den Smartphones hat es sich pervertiert: monatliches Abo und inGame Micropayments. Ein Facepalm überfiel mich, als mein Sohn auf seinem Handy für das Spiel (?) 'Mobbles' 5 Euro für ein Sprite (gilt der Begriff noch?) ausgegeben hat.
Ganz zu schweigen von Freunden und Bekannten, welche scheinbar (laut Facebook Meldungen) nahezu rund um die Uhr unmengen Games gleichzeitig spielen (?), und für extra Content Geld ausgeben. Nur, damit sie in ein paar Wochen keine Lust mehr darauf haben, und das ganze digital versumpft.
Man bekommt an allen Ecken und Enden 'gratis' Spiele, und muss dafür nicht's bezahlen. Jedoch ist inzwischen wohl jedem Nutzer dieser Games bekannt, dass man dann in vielen Fällen ein extrem stockendes Vergnügen erlebt: So dauert es zb. bei Spielen wie Siedler Online oder BoomBeach (App) immer mehrere Stunden bis man erneut etwas tun kann. Nicht wenige sind irgendwann geneigt, doch ein paar Euro dafür auszugeben.
Doch vielleicht bin ich nur nicht aufgeschlossen genug. Vielleicht hat es ja irgendwie auch gute Seiten?
Klar, die hat es. Würden Entwickler nicht Editoren, Frameworks und andere Werkzeuge zur Verfügung stellen, hätte man nicht diese schier unendlichen Möglichkeiten zur Modifikation; und somit zur gegenseitigen gemeinschaftlichen Wohltat. So laß ich unlängst: "Warum ich diese aufwendige Mod entwickelt habe? Weil ich es kann."
Dennoch sollten wir uns nicht's vormachen. Die Publisher sind auf Gewinn ausgelegt, und die so genannten Blockbuster verschlingen heutzutage mehr als manch ein Hollywood Film.
So weit, so gut. Könnte man danach ein fertiges Produkt kaufen.
Ob es nun Willkür ist, dass man die restliche Arbeit meist der Community überlässt?
Und wie sieht es in Zukunft aus: Werden nur mehr Frameworks entwickelt, mit denen dann die Community - kostenfrei für den Publisher - Content generiert, und dies User zahlen dafür Abo-Gebühren?
Was meint ihr?
Nachtrag: Und scheinbar beschäftig das Thema nicht wenige, wie ein aktueller Beitrag im Standard belegt.
http://derstandard.at/2000008094690...SpielherstellerUnfertige Games, Server-Ausfälle, Day-One-Patches: So nicht, liebe Spielhersteller!
15. November 2014, 12:00
"Assassin's Creed Unity", "DriveClub", "Halo MCC" reihen sich in eine Serie unzumutbarer Spielstarts