amiga hatte auch einen eigenen Soundprozessor und die Grafikprozessoren waren auch stärker als die der damaligen PC's
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Wichtigstes Kennzeichen der klassischen Amiga-Hardware sind die spezialisierten Custom-Chips. Diese stellen eigenständige Co-Prozessoren dar, die den Hauptprozessor bei Grafikoperationen, Interruptverwaltung, Sounderzeugung und diversen Ein-/Ausgabeoperationen entlasten, wofür insgesamt 25 DMA-Kanäle zur Verfügung stehen. Die Amiga-Custom-Chips, das sogenannte Chipset, begründeten seinerzeit die langjährige Überlegenheit der Amiga-Hardware gegenüber konkurrierenden Systemen: Bis zum Anfang der 1990er-Jahre konnte kein anderes auf dem Markt durchgesetztes Computersystem mit ähnlich performanten und flexiblen Grafik- und Soundfähigkeiten aufwarten.
Das Chipset setzt sich aus den folgenden Custom-Chips zusammen:
* Paula – zuständig für Sound und Interruptkontrolle; enthält Teile des Diskettenkontrollers. Die Soundausgabe erfolgt über vier 8-Bit-PCM-Monokanäle (zwei Kanäle pro Stereokanal).
* Denise (OCS/ECS) bzw. Lisa (AGA) – zuständig für die Grafikausgabe. Enthält die Sprite-Logik, Farbregister und die Bitmapgrafik-Logik.
* Agnus (OCS/ECS) bzw. Alice (AGA) – das „Herz“ des Amiga-Chipsatzes. Kontrolliert insgesamt 25 DMA-Kanäle, ist zuständig für das komplette System-Timing und enthält einen Blitter (zum schnellen Kopieren von Grafiken, Füllen von Flächen und Zeichnen von Linien) und den sog. Copper (Koprozessor mit eingeschränktem Befehlssatz zur pixelgenauen Veränderung von Chip-Registern).
Anfang der 1990er Jahre wirkte sich jedoch diese Fixierung auf den Chipset von Seiten des Betriebssystems zunehmend negativ auf die Flexibilität der Architektur aus, da man lange Zeit keine Möglichkeiten hatte, leistungsfähigere Erweiterungskarten wie z. B. Grafik- oder Soundkarten systemkonform zu nutzen. Dies führte in Kombination mit der stagnierenden Weiterentwicklung des Chipsets dazu, dass die Architektur in zunehmenden Maße veraltete und bis spätestens zur Mitte der 1990er Jahre bereits technisch überholt war.
Im Laufe der Zeit wurden drei verschiedene Versionen des Chipsets entwickelt: Amiga 1000, Amiga 500 und Amiga 2000 nutzen die erste Version von 1985, welche später auch als Original Chip Set (OCS) bezeichnet wurde. Im HiRes-Modus können damit Auflösungen von 640×256 beziehungsweise 640×512 Bildpunkten im Zeilensprungverfahren (PAL) mit einer Palette von maximal 16 aus 4096 möglichen Farben dargestellt werden. Ungleich flexibler ist der LoRes-Modus mit einer Auflösung von 320×256 beziehungsweise 320×512 Bildpunkten im Zeilensprungverfahren (PAL), der nicht nur die Möglichkeit bietet, eine frei wählbare Palette von 32 Farben zu nutzen, sondern im sogenannten HAM6-Modus auch alle 4096 Farben gleichzeitig (bei gewissen Einschränkungen) darzustellen. Zusätzlich gibt es noch den EHB-Modus (Extra Half Bright), der eine Palette von 64 Farben ermöglicht, wobei allerdings nur die ersten 32 frei wählbar sind und die restlichen aus diesen mit halber Helligkeit erzeugt werden. Mittels Overscan können diese Auflösungen geringfügig angepasst werden, indem die oberen und seitlichen Bildschirmränder eliminiert werden, um die Fläche des Videomonitors/Fernsehers besser auszunutzen. Mit dem Soundchip Paula ist es außerdem möglich, vierstimmigen 8-bit-Sound abzuspielen (zwei Stimmen pro Stereokanal), wobei Samples mit jeweils frei wählbarer Samplingfrequenz von bis zu 28 kHz (OCS) bzw. 56 kHz (ECS, AGA) abgespielt werden können.
Das im Amiga 600, Amiga 500 Plus und Amiga 3000 verwendete Enhanced Chip Set (ECS) aus dem Jahr 1990 wurde marginal um einen SuperHiRes-Modus mit 1280×256 beziehungsweise 1280×512 Bildpunkten im Zeilensprungverfahren (PAL) bei maximal 4 aus 64 Farben sowie freier programmierbaren Zeilenfrequenzen und die Möglichkeit, 2 MiB Chip-RAM zu adressieren, ergänzt.
Die letzte verkaufte Variante, der Advanced Graphics Architecture-(AGA-)Chipsatz aus dem Jahr 1992, kam erstmals im Amiga 4000 und später im Amiga 1200 zum Einsatz. (In Deutschland musste er als AA bezeichnet werden, weil es eine Namenskollision mit einer Grafikkarte aus der Anfangszeit der IBM-kompatiblen Commodore-PCs gab.) AGA erweitert die Farbtiefe von 12 bit (4096 Farben) auf 24 bit (16,8 Mio. Farben). Die Farbpaletten können mit AGA durchgehend 256 Einträge umfassen. Auch hier sind 2 MiB Chip-Ram möglich.
Der klassische Amiga unterscheidet beim Arbeitsspeicher (RAM) zwischen zwei verschiedenen Varianten: Das sogenannte Chip-Memory oder Chip-RAM, auf das der Prozessor und die Custom-Chips zugreifen können, sowie das sogenannte Fast-Memory oder Fast-RAM, das allein dem Prozessor zur Verfügung steht und daher deutlich schneller arbeitet. Das Chip-Memory entspricht in etwa dem Shared Memory, das häufig für onboard-Grafikkarten in PCs und Laptops verwendet wird. Dies hat aber den Vorteil, dass im Gegensatz zum PC keine feste Trennung vorliegt, sondern der Prozessor auch in den Speicher des Grafikchips schreiben kann, wodurch viele Grafikeffekte überhaupt erst möglich werden.[/QUote]
siehe
wiki