tinker
SQUEAK
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Nachdem ich jetzt meinen zweiten Charakter bis zum Endgame gespielt hab, wirds Zeit für einen kurzen Erfahrungsbericht von jemandem der es bei PoE 1 nie über den ersten Akt hinaus geschafft hat.
Der erste Punkt den ich ansprechen will ist Komplexität, weil hier und auch anderswo im Internet öfters vom "Dr. Poe" oder "sonst muss man halt nen build aus dem Internet spielen" die Rede ist. Ich hab beide Chars ohne build guide, ohne trading und ohne "Dr." bis ins Endgame gebracht und das hat mir insgesamt um die 90h gut Spaß gemacht, ohne dass ich jetzt übertrieben viel Zeit im Passive Tree verbracht hätte. Der is nämlich komplex, und man kann die absurdesten Dinge machen, aber er kann auch einfach sein, weil man mehr als 5/6 davon auch ignorieren kann um einen guten Build zu bauen, zumindest für die Kampagne. Zusätzlich hilft auch die Ingame Suche, damit man Nodes findet die halbwegs zusammen passen für das was man vor hat.
Also an alle die vllt von der Komplexität eingeschüchtert sind, schaut's irgendwann vllt doch mal rein!
Gestartet hab ich mit einem Mercenary mit Armbrust-Spezialisierung. Ich wollte vor allem wegen der WASD Steuerung einen Fernkämpfer spielen nachdem meine letzte Klasse die ich in D4 gespielt hab ein Fernkampf-Rogue war, und ich mich da schon öfters gerne unabhängig vom Zielen bewegt hätte. In PoE 2 geht das jetzt, es fühlt sich extrem gut an und ich will nie mehr anders!
Nachdem ich kein Freund von "One-Button" builds bin hab ich mich natürlich dafür entschieden, möglichst viel Munition mit unterschiedlichen Elementen zu verwenden, damit ich passend zur WASD Steuerung wie in Shootern schön herum-switchen kann. Der passive node Full Salvo ("25% increased damage with crossbows for each type of ammunition fired in the past 10 seconds.") hat dabei auch geholfen.
Damit ging die Kampane ganz gut und ich musste nie grinden. Bei einigen Bossen bin ich etwas länger gesessen, aber das kenn ich von Fromsoft Spielen und stört mich nicht, vor allem weil ich die meisten Boss-Kämpfen gut bis sehr gut finde und die Attacken so gut choreografiert sind, dass man ihnen mit dem richtigen Timing gut ausweichen kann, auch dank unlimited dodge roll. Das ist neben WASD ja ein weiteres Highlight für mich. Ich weiß noch wie ich die open beta (?) von Diablo 4 damals gespielt hab und was für eine Freude ich damit hatte, Angriffen von Gegnern ausweichen zu können. Leider hat es Blizzard für mich nicht konsequent genug umgesetzt, erstens wegen dem cooldown und zweiten weil es irgendwann irrelevant wurde. Das macht PoE 2 jetzt, zumindest soweit ich es beurteilen kann, besser.
Die Kampagne selbst finde ich zum Großteil sehr gut und mir gefallen alle drei Akte, mit ein paar Ausnahmen, sehr gut. Die Ausnahmen? Manche Gebiete könnten etwas kleiner sein und ich versteh nicht warum GGG bei diesem Fokus auf aktives Ausweichen so viele Gebiete mit engen Korridoren designed. Ich glaub ich hab in meinem Leben schon genug Maggot Lairs gesehn. Ansonsten gefallen mir einige Biome ästhetisch nicht so gut, aber insgesamt ist die Kampagne für mich ein großer Schritt nach vorne, von PoE 1 kommend.
Wie oben geschrieben, hab ich meine beiden Charaktere ja _bis_ zum Endgame gespielt, weil da wirds für mich dann unlustig. Ich hab mit meinem casual Mercenary ein paar T1 maps probiert, bin bei allen irgendwann gestorben womit die ganze Map ja wieder weg ist, und das find ich so demotivierend, dass ich stattdessen lieber nochmal die Kampagne mit einem neuen Charakter gestartet hab. Das hat mich doch etwas gewundert, weil PoE ja immer für's Endgame gelobt wird. Dürfte wohl eine Kombination aus early access und der Tatsache sein, dass mein build halt nicht super optimiert ist und auch mein gear einige upgrades vertragen könnte. Aber egal, ich war mir am Anfang eh nicht sicher ob ich Mercenary oder Monk spielen soll, also hab ich dann noch einen Monk begonnen.
Aber davor noch ein paar Stats zu meinem Mercenary:
Ascendancy: Witch Hunter Played: 51h Deaths: 90
Also gute 50h für die Kampagne. Aktuell natürlich die ersten 3 Akte doppelt, aber mit full release sollten es dann ja 6 sein, und darauf freu ich mich schon. Vor allem weil mein Mercenary sich ab Akt 3 normal deutlich flüssiger gespielt hat.
Aber genug vom Mercenary. Nachdem ich keine Lust auf Endgame hatte bin ich mit einem Monk gestartet. Da ich sowohl einige Items als auch Orbs von meinem Run mit dem Mercenary hatte war der Start damit vergleichsweise einfach. Auch kannte ich die Bosse schon ganz gut. Entschieden hab ich mich beim Monk für einen reinen Lightning build mit Fokus auf Power Charges und Falling Thunder. Außerdem hatte ich vom Mercenary eine Ghostwrithe Rüstung und der passive node Chaos Inoculation ("Maximum Life becomes 1, Immune to Chaos Damage") ist vom Monk aus ja auch ganz gut erreichbar. Mit viel Energy Shield und Evasion ging es also über weite Teile ganz gut. Bis ich in Akt 3 normal in Utzaal angekommen bin.
Meine Waffe hab ich zu der Zeit schon länger nicht mehr gewechselt, weil ich nichts besseres gefunden hab. Bzw. hab ich auf das "nach jedem neuen Level die Händler abklappern" vergessen. Damit halfen dann auch Energy Shield und Evasion nicht viel und ich hab keine Ahnung wie oft ich in dem Gebiet gestorben bin. Und nein, ich red jetzt nicht nur von Viper Napuatzi, sondern schon der Weg dorthin. Irgendwann war's mir dann zu blöd und ich hab mich dem "Trial of Chaos" gewidmet. Hahahaha, natürlich eine ähnliche Erfahrung. Nachdem das Trial mit dem Mercenary noch halbwegs ok war, hat es mich mit dem Monk fast besiegt. Das war das erste Mal dass ich tatsächlich gefühlt gegen eine Wand gerennt bin und das erste mal dass ich etwas grinden musste. Und sowas ist für mich im Endgame ok, aber nicht davor. Und immerhin war das Akt 3 normal.
Aber auch da hoffe ich drauf dass sich im Verlauf vom Early Access noch etwas tut. Weil grundsätzlich mag ich den Schwierigkeitsgrad, aber manche Mechaniken sind einfach frustrierend.
Gut, irgendwann hab ich dann auch das "Trial of Chaos" geschafft und bin in Utzaal weiter gekommen. Danach lief es bis zum Ende von Akt 3 cruel wieder gut und ich hatte beim zweiten Mal in Utzaal keine Probleme mehr. Lag auch daran dass ich einige gute Waffen-Upgrades bekommen hab. RNG halt, aber trotzdem, bei der hälfte der Kampagne gegen so ein Wand zu rennen fühlt sich trotzdem nicht gut an. Einen weitern Lauf auf das "Trial of Chaos" hab ich übrigens nicht mehr gemacht, das is mir auch zu bestrafend mit dem Reset nach einem Tod.
Auch eine Endgame Map hab ich mit dem Monk gestartet und mit dem geht es um eininges besser als mit meinem Mercenary, hatte schon einen Großteil der Map gecleared und bin da doch noch an einem Unique gestorben. Damit is mir dann auch mit dem Monk etwas die Lust vergangen.
Abschließend noch ein paar Stats zu meinem Monk:
Ascendancy: Invoker Level: 67 Played: 42h Deaths: 126
Aufgrund der "Wand" in Akt 3 normal war ich garnicht mal so viel schneller durch, und das sieht man auch an den Toden.
Insgesamt hatte ich den Großteil der 90h sehr viel Spaß und es gibt noch immer einiges das ich noch nicht gesehn hab, auch unabhängig vom Endgame. Hab mich noch nicht mit den "Weapon Swap Skill Points" im Passive Tree gespielt, weil das wechseln der Waffe beim Mercenary bisserl bugged ist (ich hoff es is ein bug und keine Design Entscheidung) und ich beim Lighning only Monk kein Bedürfnis dafür sehe. Auch Meta-Skills hab ich nocht nicht probiert. Aber ich denk für's erste lasse ich es mal Ruhen und schau mal was die nächsten Patches so bringen.
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Longbow
Here to stay
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Napuatzi lachst mit der Minion Hexe komplett aus. Merc war auch ggez, da hab ich durch zufall eine gute armbust gegambled kurz bevor du "runter" gehst - dafür renn ich dort mit Sorc gegen die Wand, schaffe den DPS check nicht (auch weil trash waffe).
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