Nintendo Switch
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Grafikkarten sind derzeit ein heißes Thema. Karten mit GeForce3 Chip rutschen in bezahlbare Größenordnungen, ATI-Liebhaber fiebern schon den neuen Radeon-Karten entgegen, Boards mit dem billigen GeForce2MX Chipsatz werden von unzähligen Firmen in No-Name-Karten verbaut. In diese ohnehin schon turbulente Zeit wirft die Firma Gainward ihren Beitrag zum Thema „Framerate is Life“: die Gainward GeForce2Pro/450 „Golden Sample“ soll mit handselektiertem und dadurch extraschnellem Speicher noch einmal den Markt der GeForce2-bestückten Karten aufmischen. Wir bedanken uns bei Puntigam, die uns dieses Testsample zur Verfügung gestellt haben. [pagebreak]Verpackung & Ersteindruck[/pagebreak]Gainward verpackt seine GF2Pro-Karte in der üblichen, für Grafikkarten viel zu großen Verpackung. Die Aufdrucke „Golden Sample“ und „Memory Speed 4,5ns“ lassen schon auf einiges hoffen. Laut Gainward werden die auf der Karte verbauten Speicherchips handselektiert und können, wie der Beiname „/450“ schon vermuten lässt, mit einem stabilen Speichertakt von mindestens 450 MHz betrieben werden. In der Verpackung liegen neben der Karte selbst noch drei CDs (Treiber, Utilities, WinDVD 3.0), ein kurzes Kabel zum Umstecken des TV-Out und ein Handbuch in englischer Sprache. Der Einbau der knallrot lackierten Karte geschieht problemlos, bei allen kleineren Problemchen („welcher ist denn bloß der AGP Port?“ steht das Handbuch mit gutem Rat zur Seite. Für unseren Test verwenden wir natürlich nicht die beigelegten Treiber, sondern installieren frech die Referenztreiber von Nvidia. Wie erwartet funktioniert die Grafikkarte auf Anhieb und spielt mit unserem Betriebssystem zusammen. Gainward verpasst dem Chip auf der Karte einen runden Aktivkühler, der kaum hörbar seinen Dienst verrichtet. Vorbildlich ist die Anbringung des Kühlers – mit zwei Handgriffen ist er aufgebaut bzw. entfernt und kann so problemlos gegen einen Blue Orb ausgetauscht oder einfach nur von Staub gereinigt werden. Zwischen Kühler und Chip streicht Gainward eine Prise Wärmeleitpaste. Obwohl so gute RAMs verbaut wurden, spart Gainward bei den RAM-Kühlern, sie fehlen völlig. Weiters befinden sich große Kondensatoren und andere Bauteile direkt neben den RAMs, sodass nicht alle gängigen RAM-Kühlersets angebracht werden können. In diesem Test haben wir die Karte „as is“ getestet, also ohne RAM-Kühler oder ähnlichem Zubehör – einem Extrembelastungstest in den nächsten Tagen steht aber nichts im Weg... [pagebreak]Das Testsystem [/pagebreak]Unser Testsystem war mit folgenen Komponenten bestückt: PIII 700E (100 MHz FSB) bzw. PIII 700E@945 (135 MHz FSB) Abit BX133-Raid 256 MB Infineon RAM 2-2-2 2 x IBM 307030 in Raid 0 Soundblaster 1024 SCSI Controller Win98SE, frisch installiert DirectX 8.0ger Nvidia Detonator 6.32 Nvidia Detonator 21.81 3Dmark 2000 3Dmark 2001 Die Karte sollte möglichst praxisnahe getestet werden, darum wurden neben der Grafikkarte auch die Soundkarte und ein SCSI Controller in das Testsystem gebaut. Sollte die Karte Probleme mit anderen Komponenten machen, wäre sie für einen Heimrechner nicht geeignet. Weiters ist zu beachten, dass im Testrechner ein BX Board verbaut wurde. Das bedeutet, dass die Karte trotz ihrer Fähigkeit zu 4xAGP nur mit den für den BX Chipsatz typischen 2xAGP betrieben wurde. Für unseren Test sollte das aber keinen Unterschied machen, da wir nur bedingt auf „absoluten Speed“ gebencht haben. [pagebreak]Die Tests[/pagebreak]In unseren Tests haben wir Wert darauf gelegt, die Karte nicht als „absolut“ zu präsentieren. Die Angabe „die Gainward schafft 77,25 fps bei Counterstrike“ scheint uns in einem Einzeltest nicht sehr sinnvoll, da der Bezug zu anderen Karten fehlt. Wir haben uns beim Testen darauf konzentriert, die Skalierbarkeit der Karte mit Erhöhung des CPU Speeds und der Taktung der Karte selbst darzustellen – motiviert von der Frage, ob die GF2Pro auf das Niveau einer unverhältnismäßig teureren GF2Ultra gebracht werden könnte. Die Verwendung der Treiberversionen 6.32 und 21.81 ist schnell erklärt: die 6.32 sind meiner Meinung nach die letzten Treiber, die keine Optimierung auf diverse Benchmarks enthalten – sie zeigen den puren Speed der Karte und nicht, wie alle nachfolgenden Referenztreiber der Firma Nvidia, die kompromisslose Optimierung auf populäre Benchmarks, wie die verwendeten 3Dmarks. Der 21.81 wurde verwendet, weil er den derzeit aktuellen Stand in der Nvidia Treiberentwicklung darstellt. Wir bitten alle Leser darum, nicht auf die absolut erreichten Punktwerte der Benchmarks zu schauen. Nicht etwa, weil wir nicht genau gearbeitet hätten – haben wir nämlich: jeder Benchmark wurde getrennt durch Neustarts drei Mal wiederholt, um etwaige Ausrutscher bei der Punktzahl zu vermeiden – sondern weil der Vergleichswert der Karte nur die Karte selbst ist. Die Fragen nach dem Verhalten der Karte bei höherem Takt im Vergleich zum niedrigeren Takt und mit verschiedenen Treiberversionen wurden geklärt. Eine Aussage über den absoluten Speed der Karte soll hier nur bedingt gemacht werden, denn die Karte ist für jedes derzeit am Markt erhältliche Spiel in jeder gängigen Auflösung mehr als voll geeignet. [pagebreak]Die Ergebnisse [/pagebreak]Zuerst wollen wir die Skalierung der Karte mit der CPU Geschwindigkeit analysieren. Bringt es etwas, die Karte mit einer schnellen CPU zu unterstützen? Der Bench wurde mit der Treiberversion 21.81 und dem 3D Mark 2000 durchgeführt – deutlich sieht man die Zuwächse bei der Framerate in den beiden Demo-Szenen im Low-Detail-Durchlauf. Ein Schnitt von 140 fps statt 105 ist eine Steigerung um fast 40 Prozent. In höheren Detailstufen ist der Zuwachs geringer, hier stößt die Karte an ihre Grenzen des Speichers und des GF2 Chips. Die Fillrate (hier „Multi“ steigt nur gering, der High Polygon Count bleibt in den Toleranzgrenzen. Eine schneller CPU kann hier also nichts verbessern, während das Rendering der 64 MB großen Texturen doch deutlich flotter vonstatten geht. Das gleiche Ergebnis erhält man, wenn man die Werte der auf 235/450 MHz übertakteten Grafikkarte heranzieht. Die Frameraten steigen, während die Füllrate und der Polygon-Count gleich bleibt. [pagebreak]Die Ergebnisse - Teil 2[/pagebreak]Im zweiten Bereich steigerten wir die Taktraten der Karte schrittweise bis auf 235/450 MHz. Vergleicht man die Ergebnisse bei einer Steigerung der Taktrate der Karte merkt man sofort, dass die Framerate in den Demos zwar leicht ansteigt, besonders profitieren aber die Füllrate und der Polygon-Count – bei dem der GF2Pro Chip volle Arbeit leisten muss – sofort in die Höhe schnellen. Eine Steigerung von 10% bei der Füllrate und von fast 20% beim Polygon-Count sind die Folge. Nebenbei sei erwähnt, dass die Karte in unserem Test alle Durchläufe ohne die geringsten Probleme bewältigte – auch die 235/450 MHz konnten der Karte nicht das leichteste Texturenflackern oder gar einen Absturz entlocken. Eine Durchlauf-Serie mit den 6.32 Treibern von Nvidia. Wieder sieht man, dass der Polygon-Count am stärksten vom erhöhten Takt profitiert, während die Werte des 64 MB Renderings unverändert bleiben. Ein für unseren Test unrelevanter Vergleich der Detonator-Versionen 6.32 und 21.81. Beim 3D Mark 2000 hängt der ältere Treiber den neueren in einigen Bereichen ganz schön ab. Hat Nvidia beim neuen Treiber auf Optimierungen für ältere Benchmarks vergessen? [pagebreak]Die Ergebnisse - Teil 3[/pagebreak] Das selbe Spielchen funktioniert auch für den 3D Mark 2001. Wir vergleichen die Karte in einem 700 MHz System mit dem auf 945 MHz übertakteten Pendant. Wenig überraschend ist das Ergebnis: das schneller getaktete System erzielt einen höheren Gesamtscore. Weiter gehts mit dem direkten Vergleich der Karte mit Chip und Speicher auf Standardtakt mit der übertakteten Version. Hier merkt man stark die Schwachbrüstigkeit des 700 MHz Prozessors – die Karte kann bei der Framerate kaum zulegen. Nur der Polygon-Count steigt (wie wir es ja schon beim 3D Mark 2000 beobachtet haben) und der erreichte Wert auf dem Gebiet der Point Sprites steigt um ein Achtel. Den selben Vergleich kann man auch mit dem auf 945 MHz getakteten Prozessor durchführen. Hier wurden leider ein paar Werte verschlampt, aber wir können alle Leser beruhigen – es gibt auch in diesem Vergleich keine weltbewegenden Neuerungen. Wieder der obligatorische Treibervergleich der Versionen 6.32 und 21.81 – hier liegen die 21.81 in den für Otto Normalverbraucher „wichtigen“ Bereichen, also der puren Framerate, vorne. Sonst bewegen sich die Verbesserungen der Treiber im Toleranzbereich. Nur bei den Point Sprites merkt man hier, dass Nvidia die neuen Treiber mit DirectX 8.0 Funktionen ausgestattet hat. Der alte Treiber rechnet noch umständlich um das Problem herum, ein extrem schlechter Wert in diesem Bereich ist die Folge. [pagebreak]Die Leistungsgrenze[/pagebreak]In unserem Test wurde die Leistungsgrenze der Karte noch lange nicht erreicht. Wir haben für die Benchmarks den Chip bis 235 MHz und den RAM bis 450 MHz getaktet – hier ist aber noch einiges drinnen! Wenn man bedenkt, dass eine GF2Ultra ja nur die schneller getaktete Version der GF2Pro darstellt und mit 235/460 getaktet ist, kann man ahnen, wie sinnvoll es ist, etwa doppelt so viel Geld für eine im Endeffekt um Nichts schnellere Karte hinzublättern – im Internet wird gemunkelt, dass man die Gainward bis 290/530 MHz treiben könne. Ein ausführlicher Test um die Leistungsgrenzen der Karte zu bestimmen wird daher in Kürze auf unserer Seite folgen. Unser Tip: um die Karte in extreme Regionen zu pushen, sollte man auf Tools wie PowerStrip zurückgreifen, da die Schieberegler der „Nvidia Performance Options“ nur Einstellungen bis 500 MHz Speichertakt zulassen... Weiters ist beim extremen Übertakten natürlich auf gute Kühlung zu achten. Die Rückseite der Karte, die meist in Richtung der CPU zeigt, kann schon mal über 50 Grad gekommen. Wir empfehlen sehr gute Gehäusedurchlüftung beim Arbeiten mit der Karte. In unserem Fall wurde einfach ein acht Zentimeter Lüfter neben der Karte angebracht, der den Lüfter auf dem Chip unterstützt und gleichzeitig die RAM-Bausteine kühl hält. So bestückt lassen sich mit der Karte Taktungswerte erreichen, die eine GF2Ultra erblassen lassen. [pagebreak]Das Fazit[/pagebreak]Mit der GeForce 2 Pro/450 „Golden Sample“ ist Gainward ein großer Wurf gelungen, der besonders für Besitzer von älteren und schwächeren Grafikkarten sinnvoll scheint. Während man auf die Preisreduktionen bei den GF3 Modellen wartet, kann man sich schon mal in aller Ruhe mit einer GF2Pro auf die kommenden Frameraten einstimmen. Für Übertakter ist diese Karte ein wahres El Dorado der hohen Taktraten. Mit offenen Mündern beobachteten wir immer wieder erstaunt die fehlerfreien Durchläufe der Benches und entgegen aller Vermutungen („jetzt MUSS das ding ja mal abstürzen“ meisterte die Karte alle ihr gestellten Aufgaben mit Bravour. Das Endergebnis des Tests kann nur sehr positiv sein. Die Gainward GF2Pro „Golden Sample“ glänzt durch ein fast unglaubliches Preis-/Leistungsverhältnis. Hervorragende Leistung, beste Übertaktbarkeit und ein geringer Preis; all das in einem Produkt vereint – so was findet man nicht allzu oft. Alle Wünsche, Beschwerden und Kommentare zum Artikel hat, bitte eine Nummer ziehen und hinten anstellen. |