Verkauf auf Willhaben - eure Meinung dazu
15:47 quilty
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Der DDR Markt stagniert - trotz massiver Bewerbung durch AMD, VIA und diverse Speicherhersteller, trotz tiefer Preise, trotz mehrer Chipsätze. Eine Vielzahl von Kunden schenkt weiterhin VIA KT133A basierten Systemen ihr Vertrauen – Zurecht?
[pagebreak]DDR Boards - Zusammenfassung[/pagebreak] DDR Boards - Zusammenfasssung Mittlerweile ist DDR RAM nur noch unwesentlich teurer als der betagte PC133 Speicher. Doch zweifellos besteht eine gewisse Verwirrung und Unklarheit unter den potentiellen Kunden, es gibt nicht länger nur einen Chipsatz, nicht länger das allmächtige KT7A. (Ich erlaube mir an dieser Stelle, die Bitte zu stellen, von einer Abit/Iwill/Epox Diskussion abzusehen, alle 3 Boards sind ausgezeichnet, das Abit wurde hier nur aus Verfügbarkeitsgründen vorgezogen) Stattdessen tummeln sich heute bereits 3 DDR Chipsätze und eine Vielzahl von respektiven Mainboards für AMD Prozessoren auf dem Markt, und bald werden es mehr werden, das Spiel wird spannender, doch beschränken wir uns zunächst auf die aktuelle Situation. Zunächst ist ALis MAGIK 1 Chip zu nennen, er wird in unserem Test durch das Iwill KA266-R repräsentiert. AMDs hauseigene Northbridge, genannt AMD761 wird zB im von uns getesteten Epox 8K7A verbaut. VIAs krisengeschüttelter und als Thronfolger für den noch immer beliebten und hier durch das Abit KT7A vertretenen KT133A konzipierte KT266 kommt im Epox 8KHA zum Einsatz. Werfen wir also einen Blick auf die Testergebnisse: Vorwegnehmen müssen wir, dass der 150MHz Wert des Iwill aufgrund der limitierten Einstellungsmöglichkeiten mit 146MHz Bustakt ermittelt werden musste. Das Testsystem AMD Athlon 1000MHz (133) AXIA-K Stepping Enermax EG365P-VE IBM Deskstar 60GXP 40g Thermosonic Thermoengine +Delta 38cfm ATI Radeon 64MB Dlink DE530-CT 256MB PC-2100 DDR RAM bzw. 256MB Corsair PC150 2-2-2 Windows 98SE 4.10.2222 A Im Speicherintensiven Quake 3 Arena kann der KT266 der Konkurrenz sofort zeigen, wo der Hammer hängt – ein deutlicher Sieg des Epox 8KHA. Der Rückstand des SDRAM Systems schwankt zwischen 10 und 20%, keineswegs unbeträchtlich. Ein gänzlich anderes Bild sehen wir im graphikkartenlastigen 3Dmark 2000: Der KT266 kann seine Führungsposition nicht behaupten, doch er wird nicht etwa vom AMD761 geschlagen, sondern vom kleinen Bruder, der Konkurrenz aus dem eigenen Hause! Besonders bei 150MHz zeigt sich die leistungstechnische Perfektion des KT133A, der hier eindrucksvoll unterstreicht, dass er vorerst noch nicht zum alten Eisen gehört! Abgeschlagen wieder der Ali Chipsatz. Wer in den synthetischen Bandbreitentests einen deutlichen Vorteil für die DDR Systeme erwartet hat sollte jetzt überrascht sein. Natürlich kann das betagte Abit nicht ganz mit den neuen Boards mithalten, doch im ALU Stream liegt es beinahe gleichauf mit dem Iwill KA266! Wahrhaft zu beeindrucken weiß bei diesen Tests auch der KT266 - tatsächlich ist seine FPU Bandbreite bei 133MHz größer als die der Mitbewerber bei 150... Weiters muß das AMD 761 basierte Epox 8K7A den zweiten Platz an das KA266 abgeben – eine Überraschung! [pagebreak]Testresumé[/pagebreak]Die 3Dmark 2000 Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass sämtliche DDR Chipsätze noch längst nicht die Ausgeschliffenheit und Optimierung des KT133A besitzen - er kann sich in nicht speicherintensiven Anwendungen sichtlich noch immer behaupten. Obwohl er sich erstaunlicherweise auch in den reinen Speichertests gut schlägt, können die DDR Boards in Quake 3 Arena doch einen recht beachtlichen Vorsprung herausarbeiten. Die Zukunft gehört zweifellos dem DDR Speicher, wenn auch vielleicht nicht in seiner heutigen 64bit Anwendung, sondern erst mit 128bit Breite. Die Preis/Leistungskrone trägt allerdings trotz fallender DDR RAM Preise weiterhin der KT133A. Zu bedenken bleibt jedoch, dass das Abit KT7A-RAID etwa gleich viel kostet wie das Epox 8KHA – Wer also in die Zukunft investieren will sollte die wenigen Hundert Schilling mehr für DDR Speicher aufbringen. Entgegen unseren ursprünglichen Erwartungen und im Widerspruch zu den Testergebnissen anderer namhafter Technikseiten gelang es dem leidgeprüften VIA KT266, seine Mitbewerber auf die Plätze zu verweisen. Das mit VIAs Sorgenknabe ausgerüstete Epox 8KHA musste nur im 3Dmark die Geschwindigkeitskrone abgeben! (Die Umstände machen diese Niederlage allerdings durchaus schmerzlich.) Das allseits bejubelte Epox 8K7A, das die AMD 761 Northbridge implementiert, muß sich mit dem zweiten Rang zufrieden geben, bei 133MHz Bustakt wird es in den reinen Speichertests sogar vom Iwill KA266 überflügelt. Ansonsten, insbesondere was die 3D Leistung anbelangte schnitt das ALi basierte Board eher enttäuschend ab – ALis Versprechen, die Preise für sein Magik 1 Chipset drastisch zu senken scheint also die einzige Option zu sein, den bescheidenen Absatz anzukurbeln. Bezüglich des KT266 bestehen weiterhin gewisse Unklarheiten. Nach den anfänglichen Stabilitätsproblemen arbeitete VIA fieberhaft an deren Beseitigung, kündigte auch bereits eine stark verbesserte neue Revision an. So gesehen wirft sich natürlich die Frage auf, ob auf dem von uns getesteten 8KHA vielleicht schon der „neue“ KT266 zum Einsatz kommt. Ähnliche Vermutungen wurden auch hinsichtlich ASUS A7V266 geäußert, allerdings von offiziellen Stellen dementiert, mit dem Verweis, das neue „Stepping“ des VIA Chipsatzes sei noch nicht für die Motherboardproduzenten verfügbar. Es herrscht also weiterhin Verwirrung. Fest steht allerdings, dass der Chip die Kinderkrankheiten auskuriert zu haben scheint. Momentan empfehlen wir also das Epox 8KHA, ungeachtet der genialen Einstellungsmöglichkeiten zur Prozessorspannung des 8K7A, es bietet nicht nur die beste Performance und Übertaktungsfähigkeit, nein, es ist erstaunlicherweise mit rund 2600ats auch das billigste der getesteten Boards. Noch ist die vom Speicherhersteller Crucial prolongierte DDRevolution allerdings noch mehr eine DDREvolution... [pagebreak]Zukunftsausblick[/pagebreak]Doch was wird die Zukunft bringen? Wagen wir einen kurzen Ausblick... Bevor wir unseren Teil zum in beängstigendem Maße um sich greifenden nForce Hype abliefern, wollen wir kurz auf einen weiteren künftigen Konkurrenten der obigen Chipsätze eingehen. Nein, ich spreche nicht von den kürzlich aufgeflammten Gerüchten über einen bevorstehenden Eintritt des Speichergiganten Micron in den Chipsetmarkt, die diesbezüglichen Informationen sind noch eher spärlich, Micron gibt zwar die laufende Entwicklung zu, dementiert aber einen späteren Vertrieb. Es geht also um den SiS735, dessen Referenzboard im Schatten der nForce Hysterie einen Sieg nach dem anderen über die aktuellen Konkurrenten erringt. Tatsächlich handelt es sich hierbei um SiS ersten auf den leistungsorientierten Markt zugeschnittenen Chip, zuvor waren die Produkte der 1987 gegründeten taiwanesischen Firma eher für ihre Erschwinglichkeit als ihre Performance berühmt. Doch der 735 soll mit diesem Image gründlich aufräumen, ja eigentlich tut es das oben erwähnte Referenzboard bereits... Der radikalste Unterschied, der den SiS735 von seinen Mitbewerbern unterscheidet, distinguiert zu sagen wäre etwas verfrüht, ist die Abwendung vom herkömmlichen North- /Southbridge Konzept – er besteht aus einem einzigen Chip. Dabei büßt er jedoch nichts an Integrität ein, schließlich bietet er zusätzlich zu den üblichen Features Firewire und Ethernet Unterstützung, das Resultat ist eine vergleichsweise große DIE. Die Vorteile dieser Architektur liegen auf der Hand: Einerseits werden die Kosten drastisch reduziert, so kostet der SiS735 27$ pro Stück, während beispielsweise der KT266 auf fast 35$ und die billigere(!!!) Version des nForce auf rund 50$ kommt. Zum Anderen fällt damit die Verbindung Northbridge-Southbridge als Flaschenhals des Systems weg – was Nvidia mit AMDs Hyper Transport Technologie bewältig (800MB/s) hat SiS durch ein scheinbar simples Konzept übertroffen (1200MB/s). Jedoch bleibt fraglich, ob es den Taiwanesen gelingen wird, ihren etwas ramponierten Ruf schnell genug aufzupolieren. Nichtsdestotrotz wird der SiS735 auch gerade deshalb viel Bewegung in den Markt bringen, denn SiS wird trotz guter Publicity nicht um eine aggressive Preispolitik herum kommen. Mit solchen Gedanken scheint der expandierende Graphikkartengigant nVidia nicht einmal ansatzweise zu spielen – a more violent approach... Angesichts des zweifellos bestehenden Überangebots an Information bezüglich des bereits jetzt, also eigentlich noch vor Lebzeiten, legendären nForce Chipsets will ich mich darauf beschränken, die wichtigsten Punkte hier nur in aller Kürze zu umreißen. Nvidia entschloß sich für seinen Einstieg in den Chipsatzmarkt zu einem klassischen North-/Southbridge Konzept, erstere wurde IGP(Integrated Graphics Processor), letztere MCP(Media and Communications Processor) getauft. Wie bereits zuvor erwähnt wird zur Verbindung auf AMDs Hyper Transport Technologie zurückgegriffen, die eine Bandbreite von bis zu 800MB/s ermöglicht – rechnerische Extremsituationen ergeben einen maximalen Transfer von rund 600MB/s zwischen North- und Southbridge. Das augenscheinlichste Feature des IGP ist die viel zitierte „TwinBank“ oder „DualChannel“ Architektur. Während heutige DDR Chipsätze 64bit breit sind, wird die teurere Variante (nForce420) des nForce über 128bit Breite verfügen – das bedeutet theoretisch eine verdoppelte Bandbreite, also statt 2100MB/s satte 4200MB/s. Erreicht wird dies durch 2 voneinander unabhängige 64bit Memory Controller, die je einen Speicherriegel bedienen, und somit die Bandbreite quasi auf 128bit vergrößern. Der große Vorteil dabei ist, dass durch die separaten Controller zwar die Bandbreite signifikant erhöht werden kann, die Latenzzeiten jedoch gleichzeitig gering gehalten werden. Natürlich sind diese Angaben mit größter Vorsicht zu genießen, denn auch die theoretisch verdoppelte Bandbreite des DDR Speichers ergibt, wie wir sehen, nur bei sequentiellem Speicherzugriff reelle Geschwindigkeitssteigerungen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist der sogenannte DASP (Dynamic Adaptive Speculative Pre-Processor), ein intelligenter Algorithmus, der auf spekulativer Basis Daten im Voraus liest und somit die Latenzzeiten weiter verkürzt. Über das noch nicht patentierte Verfahren stehen noch verhältnismäßig wenige Informationen zur Verfügung, generell ist es aber mit einem intelligent vorrauslesenden Cache Speicher vergleichbar. Der in den Augen vieler Spieler wunde Punkt des IGP ist der integrierte GeForce 2 MX400 Kern. Trotz des optimierten Speicherzugriffs wird dieses Feature wohl oft ungenutz bleiben und die nForce Boards in erster Linie teurer machen, Spieler werden um eine ihren Ansprüchen entsprechende AGP Karte schwerlich herum kommen. Wesentlich beeindruckender scheint der in die MCP integrierte voll DirectX 8.0 kompatible Audioprozessor, der Dolby Digital 5.1 in Echtzeit enkodieren kann. Wie auch der SiS735 bietet die Southbridge neben den obligaten ATA100 Kanälen und den anderen üblichen Eigenschaften auch Ethernet 10/100 Unterstützung. Die Liste der Features ließe sich vermutlich nahezu endlos fortsetzen, dafür hat nVidia umsichtig gesorgt, doch zumindest ebenso interessant scheint die Frage nach der dem nForce zugedachten Marktposition. Um es auf den Punkt zu bringen, noch herrschen gewisse Zweifel, ob nVidias Erstling nur preislich oder auch leistungstechnisch eine neue Liga begründen wird. Mittlerweile mehren sich nämlich die Unkenrufe, warum trotz der hoffentlich unmittelbar bevorstehenden Massenproduktion noch immer keine zuverlässigen Leistungs- und Vergleichswerte veröffentlicht wurden. Auch die etwas sarkastische Idee, nVidia werde mit seiner Preispolitik im Motherboardmarkt ähnliches bewirken wie im Graphikkartenmarkt, scheint nicht ganz unbegründet. Erinnern sie sich noch an die seligen Zeiten, als man die schnellste 3D Karte am Markt um 2000 Schilling erstehen konnte? Dann kam nVidia... Erinnern sie sich noch an jene sonnigen Tage, als Motherboards noch unter 6000 Schilling kosteten? Ach nein, das ist noch verfrüht... Solche Ängste entbehren aber keineswegs jeglicher Grundlage, schon der nForce220 soll rund 50$ kosten, sein großer Bruder nahezu das doppelte... Ungeachtet dieser Horrorszenarien kündigt sich jedenfalls ein spannender Herbst an, schließlich haben sowohl nVidia als auch SiS verlautbart, die Massenproduktion werde noch im August anlaufen. Wir dürfen uns also auf einen Duell David gegen Goliath im Laufe des Herbstes gefasst machen – von etwaigen Epigonen ist abgesehen von dem grassierendem Micron Gerücht noch keine Spur... Die etwas leidige Frage, ob sich das Warten lohnt, kann heute natürlich schwerlich beantwortet werden, gerade wer nicht gedenkt, sehr tief in die Tasche zu greifen, sollte den nForce von seiner Wunschliste streichen. Wer allerdings den Bau eines ökonomischen DDR basierten Systems noch um rund 2 Monate hinauszögern kann, wird mit dem SiS735 eine in jeder Hinsicht hochgradig konkurrenzfähige Option vorfinden... Wünsche, Anregungen und konstruktive Kritik bitte HIER. |