Mp3 Player gibt es viele. Den häufigsten Namen, den man in Verbindung mit diesem Begriff hören dürfte, lautet iPod. Doch auch andere Hersteller versuchen zum Platzhirsch aufzuschliessen. Einer davon ist
Creative, der mit dem
Zen V Plus laut eigenen Angaben einen ernstzunehmenden Konkurrenten zum iPod nano liefert.
o.v.e.r.clockers.at durfte für Euch den Creative Zen V Plus mit 4GB Flashspeicher testen.
[pagebreak]Testequipment, Lieferumfang, techn. Daten:[/pagebreak]
Testequipment, Lieferumfang, techn. DatenEquipment:- Creative Zen V Plus 4GB, blau/schwarz
- Sony MDR-V300 Kopfhörer
- Creative Aurvana Ohrhörer
- PC mit Windows XP SP2
- Apple iBook G4, MacBook und MacBook Pro
Lieferumfang:- Creative Zen V Plus 4GB
- 1 Paar Ohrhörer von Creative
- USB Datenkabel
- Transporttasche inkl. Umhängeschlaufe für den Player
- Line In Kabel (3,5mm auf 2,5mm Klinke)
- Handbuch und Treiber CD inkl. Software
Technische Daten- Maße: 43,5 x 67,5 x 15,9mm (B x H x T)
- Gewicht: 43,5g inkl. Akku
- Akkulaufzeit: 15h bei kontinuierlicher Audiowiedergabe, aufladbar per USB Kabel (mitgeliefert)
- Display: 128 x 128 Pixel mit 262.000 Farben
- Unterstütze Formate: MP3, WMA, WMA DRM, WAV (Audio), JPEG (Bilder), AVI mit DIB Codec (Video)
[pagebreak]Äußeres[/pagebreak]
ÄußeresDer Zen V Plus wirkt auf den ersten Eindruck gut verarbeitet und sieht klein und fein aus. Mit seinen geringen Abmaßen ist er nicht größer als eine Streichholzschachtel. Die geringe Größe könnte bei Leuten mit großen Händen allerdings problematisch werden, da der Player dazu neigt während der Verwendung aus der Hand zu rutschen. Seinen Teil dazu trägt auch das verwendete rutschige Plastikmaterial bei, welches den ersten Eindruck der guten Verarbeitung widerlegt. Hier hätte Creative ein höherwertiges Plastik bzw. Kunststoff, welches nicht den Eindruck eines Tamagotchis erzeugt, verwenden können. Aber bekanntlich zählen ja die inneren Werte. Mit nur einem Navigationsstick in der Mitte und 2 weiteren Buttons auf der rechten Seite des Players erzeugt der Hersteller den Eindruck einer sehr einfachen und intuitiven Navigation. Mehr dazu im folgenden Praxistest.
[pagebreak]Funktionen und Display[/pagebreak]
Funktionen und DisplayDer Cretive Zen V Plus bietet eine Fülle von Funktionen, unter anderem auch welche, die man beim iPod nano vergeblich sucht. Zu diesen gehören der FM Tuner (Radio) und die Video-Wiedergabe. Weiters gibt es einen Kalender und auch die Möglichkeit mittels Line In (im WMA Format) und einem eingebauten Mikrofon, Audioquellen aus der Umgebung oder direkt von einer anderen Quelle (Player, Stereoanlage) aufzunehmen.
Creative verbaut bei seinem neuesten Player ein OLED (Organic LED) Farbdisplay mit einer Auflösung von 128x128 Pixeln. Die Farben wirken im Gegensatz zum LCD-Display des iPods eher matt. Und auch die Größe von 1,5“ beim V Plus lassen das Display ein wenig pixelig aussehen. Aufgefallen ist uns das besonders beim Betrachten von Bildern und der Navigation durch das Menü (Text/Schrift). Bewegte Bilder, sprich Videos, leiden weniger darunter. Weiters sind besonders bei hellen Bildern die einzelnen Pixel und auch Streifen zwischen den Pixelreihen bemerkbar.Hier hat der nano mit einer Auflösung von 176x132 Pixeln auf 1,5“ Bildschirmdiagonale die Nase vorn.
[pagebreak]Playerfunktionen[/pagebreak]
PlayerfunktionenAudioDie Menüstruktur des Zen V Plus ist logisch aufgebaut und der eines iPods sehr ähnlich. Man kann seine Titel nach Interpreten, Musikrichtung oder Alben sortieren und auch Playlists erstellen. Stichwort Playlist - hier traten aber einige Probleme auf, sodaß nach längerem Probieren noch immer nicht klar war wie man nun wirklich einzelne Tracks bzw. Alben einer bestehenden Playlist hinzufügen konnte. Das Erstellen einer Playlist ist noch einfach und logisch (Track oder Album, Artist, Genre) auswählen, den Optionsknopf drücken und dann als Playlist Speichern (der Name kann hier direkt über den Navigationsstick eingegeben werden). Will man nun einzelne Tracks zu einer Playlist hinzufügen, die bereits besteht wird es kompliziert. Laut Anleitung solle man den Track markieren (einfach im Menü auswählen) und dann im Optionsmenü „Zur Auswahl hinzu“ auswählen. Danach solle im Menü unter dem Punkt „Aktueller Titel“, wieder mittels Optionsknopf, „Als PL speichern“ ausgewählt werden und den gewünschten Namen eingeben. Das funktioniert so weit auch, nur befinden sich nach der Prozedur nicht nur die 3 von uns gewählten Tracks in der neu erstellten Playlist, sondern auch alle anderen im vorigen Durchgang gewählten Tracks zum Erstellen der vorherigen Playlist. Hier ist der Menüführung ein Punkt abzuziehen, da Playlists unserer Meinung nach essentiell für einen MP3-Player sind und einfacher zu Erstellen sein sollten. Immerhin hat man hier noch die Bookmarkfunktion, die es einem ermöglicht, 10 Titel zu markieren und somit seine eigenen Top Ten jederzeit auf Abruf zur Verfügung zu haben. Andere Funktionen im Wiedergabemodus, wie zum Beispiel, das Vor- und Zurückspulen bzw. Überspringen der Titel funtioniert einwandfrei mittels des Navigationssticks und ist intuitiv. Die Lautstärke lässt sich mittels 2 eher schwergängigen Buttons auf der rechten Seite des Players regeln, wofür man aber lieber die 2.Hand dazunimmt, da sonst der Player ziemlich wackelig in der Hand liegen würde. Der maximale Lautstärkepegel ist auf jeden Fall ausreichend und lässt sich ebenfalls per Menü begrenzen. Ein Equalizer ermöglicht das Feintuning des Klangs durch voreingestellte Presets. Hier hat uns das breite Klangspektrum überrascht. Vor allem, all jene, die basslastige Musik hören werden hier dem Zen V Plus dankbar sein.
VideoEin weiteres markantes Merkmal der Funktionen des Zen V Plus ist seine Video-Wiedergabefunktion. Ob man sich jedoch auf einem 1,5“ kleinen Display mit 128 x 128 Pixel auf vernünftige Art und Weise ein Video ansehen kann, bleibt jedem selbst überlassen. Zumindest Kurzclips, wie YouTube Videos oder Musikvideos sollten aber für die Wiedergabe auf dem Player geeignet sein.
Das Creative – Datasheet gibt keine allzugroßen Aufschlüsse darüber, welches Video-Format der Zen V Plus geeignet ist bzw. er wiedergeben kann. Eins wurde jedoch gleich klar: Zum Konvertieren der Videos ist die mitgelieferte Software unabdinglich.
Um herauszufinden welcher Codec zur Komprimierung verwendet wurde, griffen wir auf das kleine aber nützliche Tool namens „G-Spot“ zurück. Dies lieferte schon mehr Information über den Codec des konvertierten Avi Videos, nämlich dem DIB Codec. DIB steht hier für Device Independent Bitmap und ist, unseres Wissens nach, ein sehr selten verwendeter Codec. Warum Creative gerade auf diese Komprimierung (welche übrigens schon mit Windows 3.0 eingeführt wurde) zurückgreift, bleibt aber ein Geheimnis. Auffällig war nur, dass ca. 10MB kleine Clips auf fast 80MB aufgeblasen wurden, nachdem sie „komprimiert“ wurden...
Wer mehr über das große Geheimnis des DIB-Codecs wissen möchte, dem sei Google ans Herz gelegt.
[pagebreak]Playerfunktionen continued[/pagebreak]
Playerfunktionen continued...RadioEine weitere Funktion, die der Zen V Plus bietet, ist der FM Radio-Tuner. Mit 32 Speicherplätzen wird dem Benutzer die Möglichkeit gegeben seine Lieblingssender zu speichern. Die Sender findet man, sehr praktisch, mittels der Auto Scan Funktion. Der Empfang ist vollkommen akzeptabel und war teilweise auch in der Ubahn in Wien kein Problem, jedoch war dort schon ein starkes Rauschen zu vernehmen - als Antenne werden hier die Kopfhörer verwendet. Eine feine Funktion, die unserer Meinung nach bei keinem Player heutzutage fehlen sollte.
BilderBilder können ebenfalls auf dem Zen V Plus betrachtet werden. Wie bereits im Abschnitt "Funktionen und Display" beschrieben werden diese jedoch relativ pixelig dargestellt, da der Punktabstand des OLED Displays anscheinend relativ hoch ist im Gegensatz zu dem eines LCD Displays. Die Bilder werden hierbei per beigelegter Software oder per Drag and Drop einzeln oder gleich im Ordner auf den Player gespielt. Betrachten lassen sich diese dann einzeln oder per Slideshow, welche nicht konfigurierbar ist, was aber auch nicht zwingend notwendig ist, da die Bilder ca. 5 Sekunden lang angezeigt werden. Das Laden der Vorschaubilder geht flott von statten (ca. 1 Sekunde) und auch das Durchzappen der einzelnen Fotos ist relativ flüssig möglich.
Weitere FunktionenNeben den 3 großen Hauptfunktionen, welche in den vorigen Abschnitten vorgestellt wurden, bietet der Zen V Plus noch einige kleine Goodies. Dazu zählen der Kalender, die Alarmfunktion, die ZenCast (Speichern von PodCasts per beigelegter Software) Funktion, die Aufnahmefunktion und die Datentspeicherfunktion.
Während über die Kalender und Alarmfunktion nicht viel zu sagen ist, möchten wir noch kurz die Aufnahme und Datenspeicherfunktion anschneiden. Ersteres erfolgt per eingebautem Mikrofon oder Line-In Kabel und einem daran angeschlossenem Audio-Gerät (andere Audio Quelle, sprich MP3 Player, Hi-Fi Anlage). Die Aufnahme wird hier im WMA Format gespeichert.
Den Datenspeicher kann man komfortabel direkt im Playermenü auswählen bzw. aktivieren. Hier sind bis zu 50% der gesamten Speicherkapazität als Datenspeicher aktivierbar. Die Einteilung erfolgt in Staffelungen, sprich eine „stufenlose“ Zuweisung von MBs ist nicht möglich (128, 256, 512, 1024 und 2048MB in unserem Fall). Der Player kann danach wie ein handelsüblicher USB Stick als Wechseldatenträger verwendet werden.
[pagebreak]Fazit[/pagebreak]
FazitMit dem Zen V Plus stellt Creative einen kleinen und handlichen MP3-Player vor, der viele Funktionen in einem Gerät vereint. Wenn auch noch nicht komplett ausgereift und in all seinen Funktionen zufriedenstellend, kann man durchaus sagen, dass Creative ein brauchbares Produkt in seine Linie aufgenommen hat. Abstriche muss man beim Display und bei der Videofunktion machen, die auf dem kleinen Display nicht viel verloren hat. Auch das verwendete Material für den Player wirkt ein wenig billig und fühlt sich nicht hochwertig an.
Schade ist, dass Creative komplett auf die Apple User vergessen hat? Oder waren Sie der Meinung „Für die gibt es ja eh den iPod!“ – man weiß es nicht genau. Jedenfalls wurde der Zen V Plus weder als MP3-Player noch als Wechseldatenträger an einem MacBook, MacBook Pro oder iBook erkannt, sprich er ist für Apple User unbrauchbar.