Nachdem wir nicht ganz ohne Stolz als welterste Seite einen ausführlichen Testbericht des ATC-200 CX1 anbieten durften, haben wir nun eine weitere Neuigkeit der rasant wachsenden Cooler Master Familie unter die Lupe genommen.
Bereits Eingangs soll erwähnt werden, dass es das Cooler Master ATC-210 VX2 vermochte, uns in, was durchaus nicht leicht vorstellbar ist, noch größerem Maße als seine zuletzt getesteten Kollegen zu beeindrucken. Tatsächlich wich die bisherige Verzückung teilweise an Manie grenzender Ekstase – die folgenden Bilder sollten diese Zustände zumindest ansatzweise erklären und rechtfertigen.
[pagebreak]Design[/pagebreak]
DesignZu Beginn wollen wir
RASCOM abermals unseren herzlichen Dank aussprechen, das im Folgenden getestete Coolermaster Gehäuse wurde aus ihrem reichhaltigen Sortiment zur Verfügung gestellt.
Verlieren wir jedoch zunächst eine Handvoll Worte über den Punkt, der die ATC Reihe von Beginn an ausgezeichnet hat: das Design. Selbstverständlich sind Kühlleistung und Funktionalität nicht weniger überzeugend, allerdings ist es wohl kaum möglich, in diesen Punkten die gleiche Virtuosität zu erreichen.
Das ATC-210 VX2 verfügt über eine, meines Wissens nach, vollkommene Neuigkeit: eine Glastüre. Die Worte scheinen viel zu banal, doch die Bilder werden etwas später die linguistischen Missstände beseitigen.
Im Gegensatz zu den bisher getesteten Cooler Master Gehäusen sind beim ATC-210 VX2 sowohl Front als auch Seitenwände und Deckplatte aus gebürstetem, nicht lackierten Aluminium gefertigt, das jedoch, verglichen mit dem Lian-Li PC-60, deutlich feiner bearbeitet ist, und daher einen wesentlich glatteren Eindruck macht.
Der optische Genuss ist also klar auf die rund 6mm dicke Acrylglasplatte an der Gehäusefront konzentriert. Die Aluminium Scharniere an den Ecken gestatten komfortabelstes Öffnen und Schließen mit minimalem Kraftaufwand. Die Magnete an den Ecken der frei schwingenden Seite der Türe sorgen für optimales Einrasten – Druck ist absolut unnötig, auch genügt es beispielsweise vollkommen, die Glastüre an der oberen Kante zu bewegen, um sie vollends zu schließen. Hier zeigt sich auf sehr eindrucksvolle Weise die überlegene Verarbeitungsqualität der Cooler Master ATC Serie.
Was die Glastür zu etwas mehr als einer optischen Spielerei der Meisterklasse macht ist das aufgeraute Zentrum direkt über den Laufwerksschächten, dass den bisher bei nahezu allen Aluminiumgehäusen bestehenden optischen Missstand beim Einbau von Plastiklaufwerken wenn auch nicht vollkommen so doch sehr gekonnt und ansprechend kaschiert.
Weiters muss die schlichtweg wunderbare Anordnung und Gestaltung der Schalter, LEDs und USB Anschlüsse an der Gehäusefront genannt werden, auch hier haben die Designer ganze Arbeit geleistet.
[pagebreak]Features[/pagebreak]
FeaturesWie alle bisher getesteten Produkte der Firma Cooler Master ist auch hier die ganz allgemein ausgezeichnete Verarbeitungsqualität zu nennen, von Scharfen Kanten oder klemmenden Schrauben keine Spur. Allerdings, auch das soll bei aller Begeisterung nicht unerwähnt bleiben, zeigte sich die linke Seitenplatte beim ersten Öffnen etwas störrisch, was sich jedoch nach mehrmaligem Gebrauch rasch gab. Ansonsten erwies sich die Handhabung als gewohnt angenehm und unkompliziert, die bereits mehrfach beschriebenen und gepriesenen Rändelschrauben sowie der komfortable Motherboard Schlitten tragen das Ihrige dazu bei.
Aufgrund des innovativen Designs muß das ATC-210 VX2 jedoch gegenüber seinen Kollegen in manchen Punkten gewisse Abstriche machen. So finden zwar 4 5,25“ Laufwerke, jedoch „nur“ 2 externe und 4 interne 3,5“ Geräte Platz. Allerdings sei bemerkt, dass diese Raumaufteilung für eine Vielzahl von Kunden ohnehin günstiger ist, da sehr selten mehr als 5 Festplatten, jedoch des öfteren mehr als 3 5,25“ Laufwerke verbaut werden.
Unbestrittenermaßen weniger vorteilhaft ist jedoch die gegenüber dem ATC-201 CX1 deutlich reduzierte Kühlung. Zugunsten der optisch perfekt gestalteten Frontpartie wird auf Ansauglüfter gänzlich verzichtet, die Belüftung erfolgt also ausschließlich durch die 80mm Lüfter an der Gehäuse Ober- und Rückseite. Es handelt sich übrigens wieder um die bewährten, bei 1900 Umdrehungen pro Minute rund 46 Kubikmeter Luft pro Stunde fördernden Y.S Tech Geräte, deren Lärmentwicklung der Hersteller mit 22 dB(A) beziffert. Tatsächlich erwies sich die Geräuschkulisse in der Praxis als hochgradig erträglich, konzentrierter Arbeit, entspanntem DVD Genuß oder verbissenem Spielen sollte von dieser Seite nichts im Wege stehen. Angenehm ist auch die bei Cooler Master übliche Verwendung von Y-Steckern zur Stromversorgung - so geht kein wertvoller Peripherie Stecker des Netzteils verloren.
Bei der Verwendung von AMD-Richtlinien konformen Netzteilen wird die Kühlleistung selbstverständlich noch verbessert, diesmal wird sie auch nicht durch etwaige Verstrebungen des Netzteilkäfigs geschmälert.
[pagebreak]Kritik & Fazit[/pagebreak]
KritikDer einzige ernsthafte Kritikpunkt muß hier selbstverständlich die gute, aber im Vergleich zu anderen Cooler Master Produkten keineswegs perfekte Gehäusebelüftung sein, ein Punkt, bei dem, aus dem Blickwinkel des Übertakters, keinerlei Abstriche gemacht werden sollten. Selbstverständlich würde ein Lüfter an der Gehäusefront deren außergewöhnliche Optik empfindlich stören, doch wäre es durchaus bedenkenswert, einen Lüfter am Gehäuseboden oder an den unteren Ecken der Seitenplatten anzubringen. Wer also optimale Kühlung will, muß hier selbst Hand anlegen, was zweifellos ein gewisses Maß an Mut, ja beinahe Respektlosigkeit erfordert. Alle Achtung jenen, die es vermögen, dieses rund 6000 Schilling teure Designerstück tatsächlich mit Dremel oder Stichsäge zu bearbeiten.
Eine wünschenswerte Kleinigkeit, und hierauf liegt die Betonung, wäre die von Lian-Li bekannte Klammer zum Abspannen der Netzteilkabel.
Ansonsten wurden von Cooler Master alle bisher auch nur ansatzweise beanstandenswürdigen Mängel konsequent ausgemerzt, insbesondere die gute Lösung für das leidige Problem von Plastiklaufwerken in Aluminiumgehäusen wurde auf sehr verspielte Art und Weise gelöst.
FazitAbgesehen von der nicht ganz perfekten Kühlleistung ist auch das ATC-210 VX2 ein absolutes Traumgehäuse, das den Begriff in seinem heutigen Rahmen sprengt. Wer also nicht aufgrund extremen Übertaktens mit Hitzeproblemen zu kämpfen hat, darf bedenkenlos zugreifen, alle anderen Käufer sollten sich mental bereits auf bevorstehende Bastelarbeiten gefasst machen.
Nicht zu vergessen ist jedoch, dass diese Einschränkungen in Kühlungsbelangen ein vollkommen einzigartiges Design ermöglichten, das schlicht und einfach alles bisherige in den Schatten stellt. Wobei bereits der bloße Anblick fesselt so ertappt man sich leicht dabei, voll Verzückung die Acrylglastür zu Öffnen und Schließen. Wer also gedenkt, sein Büro mit dem ATC-210 VX2 zu veredeln, sollte sich der Gefahr einer rückläufigen Produktivität aufgrund des Ablenkungsfaktors bewusst sein. Auf der anderen Seite kann man selbstverständlich mit gesteigerter Arbeitsmoral und Inspiration argumentieren...
Was die Kaufentscheidung zweifellos vielfach erschweren wird ist der nicht gerade unbeträchtliche Preis von rund 6000ats. Wie schon zuletzt muß jedoch darauf hingewiesen werden, dass man mit einem Gehäuse der Firma Cooler Master in der Regel, und in noch verstärktem Maße im vorliegenden Fall, mehr als ein Gehäuse, nämlich einen hochfunktionellen Kunstgegenstand erwirbt.
Die Begeisterung darf man wie immer im
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