Optisch macht das Microsoft
Wireless Racing Wheel einen sehr soliden Eindruck. In unserem Test wird geklärt, wie gut das Zubehör für die kommende Rennspielsaison geeignet ist und welche Spiele kompatibel sind . Neben Wireless-Verbindung zur
Xbox 360 besitzt es echtes Force-Feedback, eine Knieauflage und eine optionale Tischhalterung.
Geizhals.at |
Xbox.com[pagebreak]Lieferumfang[/pagebreak]
Verpackt wurde das
Wireless Racing Wheel wirklich gut, nach ca. 5 Minuten konnte ich den Mechanismus durchschauen und das Luxusspielzeug von seiner sperrigen und nach Plastik stinkenden Verpackung befreien. Wer sich nicht die Zeit für eine geordnete Auspackzeremonie nehmen will, sollte sich mit einem Stanleymesser bewaffnet durch die einzelnen Schichten kämpfen.
Neben Project Gotham Racing 3 sind ein Netzteil, Batterien, Tischhalterung, Pedale und natürlich das Racing Wheel inkludiert. Aufgebaut ist es ziemlich rasch, die beigelegten Batterien werden bei Netzteilbetrieb nicht benötigt und können optional durch ein MS Rechargeable Battery Pack (Akku) ersetzt werden.
Inhalt:
- Netzteil
- Batterien
- Tischhalterung
- RJ11 Kabel
- Gas- und Bremspedal
- Racing Wheel
- Kurzanleitung
- Project Gotham Racing 3 (optional)
[pagebreak]Lenker & Pedale[/pagebreak]
PedaleDie Pedale werden via RJ11 Kabel mit dem Lenkrad verbunden und bieten auf der Unterseite eine Gummierung, um ein Verrutschen zu verhindern. Auf einem Teppichboden könnte das auch funktionieren - auf Holz hingegen bringt es leider nicht viel. Anfangs scheint das Pedal somit schlecht durchdacht, nach ein paar Stunden verwendet man den vorgesehenen
"Fersenschlitz" intuitiv und beugt damit weiterem Verrutschen vor.
Lenkrad:Das Lenkrad ist, typisch für MS Zubehör,
sehr gut verarbeitet und lässt nur wenig Spielraum für Kritik. Bei genauerer Inspektion bemerkt man, dass der Lenker etwas locker in der Nabe sitzt. Dies beeinflusst die Funktionsweise allerdings in keiner Weise, da dieses leichte Spiel von den Sensoren nicht wahrgenommen wird.
Neben zwei Elektromotoren, die für
kraftvolles Force-Feedback sorgen, ist ein mechanischer Widerstand verbaut, der auch im Akkubetrieb eine präzise Lenkung ermöglicht. Im Netzteilbetrieb wird der Widerstand noch etwas verstärkt und das Wheel zentriert sich bei Inbetriebnahme automatisch. Generell verdient das Lenkrad die Bezeichnung "wireless" nicht wirklich. Zwar wird die Verbindung zur Konsole kabellos hergestellt, die Pedale werden trotzdem
via Kabel mit dem Dashboard verbunden. Des weiteren macht das Spielen mit Akku wenig Spaß, da mangels Strom die Force-Feedbackfunktion flach fällt - somit ist der komplette Wirelessbetrieb auch nicht zu empfehlen.
Die Beschichtung des Lenkers ist angenehm strukturiert und liegt somit auch noch nach längerer Spielzeit gut in den Händen. In der Mitte des Lenkrades befinden sich, wie bereits vom
Xbox 360 Controller bekannt, ein digitales Steuerkreuz, Start, Back, A-B-X-Y und natürlich der kreisförmige Verbindungsindikator. Hinter dem Lenker wurden die RB und LB Tasten in Form zweier Hebel platziert - diese sind zum manuellen Gang schalten gedacht. Die Trigger-Schultertasten RT und LT wurden auf die Pedale verlagert und bieten, wie auch am Controller, eine stufenlose Sensitivität. Zu kritisieren bleibt das
schwammige Steuerkreuz und das Fehlen eines äquivalenten Ersatzes für den rechten Analogstick, somit fehlt ein Steuergerät für die durchaus praktische Rundumsicht bei Rennspielen. Einschlagen des Lenkers ist auf ca. eine
¾ Drehung begrenzt – das mag anfänglich etwas stören, lässt sich aber vor allem bei hohen Geschwindigkeiten hervorragend spielen. Der Hardcore-Simulationsspieler ist mit diesem Lenkrad natürlich falsch beraten, da er das Kupplungspedal, 6 Gangschaltung und 900° Einschlag vermissen wird.
Das Wireless Racing Wheel ist sowohl für die
befestigte Verwendung auf einer Tischplatte, als auch für den etwas
mobileren Einsatz auf den Knien gedacht. Neben der angepassten Aufgefläche für die Oberschenkel sind
Gummistreifen angebracht um besseren Halt zu bieten. Wer schnell und unkompliziert eine Runde fahren will wird damit sicher zufrieden sein, generell ist das Lenkrad aber in dieser Position leider viel zu niedrig. Bei einem hektischen Versuch durch Herumreißen des Lenkers das Ausbrechen des Hecks auszugleichen, könnten neben dem Fahrzeug, auch die Weichteile empfindlich verletzt werden.
Für das optimale Spielvergnügen muss das Wireless Racing Wheel mit der dafür vorgesehenen Halterung auf einer Tischfläche befestigt werden. Diese ist mit zwei Handgriffen montiert und hält die Armatur fest. Aufgrund des Kompromisses zwischen Oberschenkel und Tischauflage kann es, je nach Material,
leicht ins
Rutschen kommen und eventuell sogar Spuren auf der Oberfläche hinterlassen. Nach kurzer Eingewöhnungsphase, entwickelt man allerdings ein Feingefühl und lernt in Kurven nicht mehr wild anzureißen, sondern einfach nur in die gewünschte Richtung zu lenken.
[pagebreak]Force-Feedback & Kompatibilität[/pagebreak]
Force-FeedbackWie bereits erwähnt hat das MS Wireless Racing Wheel
zwei Motoren unter der Haube. Gemeinsam sorgen sie für ein angenehmes, als auch kraftvolles Force-Feedback und verhelfen zu noch mehr Realismus. Werdet ihr z.B. von einem Mitspieler gerammt, fängt das Lenkrad, nicht wie ein Controller, einfach zu vibrieren an, sondern es verreißt in eine Richtung. Ein Analogstick hingegen bleibt zentriert und gibt keine Information über die momentan eingeschlagene Richtung – somit fällt es auch schwerer auf die Situation zu reagieren.
Spiele & Kompatibilität:Project Gotham Racing 3 vermittelt dank Force-Feedback eine
komplett neue Spielerfahrung und verleiht dem Launchtitel einen ganz neuen Reiz. Obwohl das Spiel lange Zeit vor dem Wireless Racing Wheel veröffentlicht wurde, liefert Bizzare in vorbildlicher Art und Weise einen
Force-Feedback Patch nach. Dieser wird automatisch per Xbox Live installiert bzw. befindet sich bei der beigelegten Version bereits auf DVD. Andere Hersteller verzichten leider auf ein Update, somit sind ältere Spiele wie Ridge Racer 6 und die beiden EA Titel (welch ein Wunder) NFS Most Wanted und Burnout: Revenge nur mit einem leichten Rumblen spielbar. EA spendierte der Xbox 360 Version von NFS Carbon zwar Force-Feedback, jedoch lässt sich das Spiel mit dem Lenkrad, aufgrund fehlender Einstellungen, absolut nicht spielen. Test Drive Unlimited lässt sich wie PGR3 Updaten und dadurch auch mit Force-Feedback steuern. In den Optionen kann zusätzlich die Linearität des Lenkrades eingestellt werden.
Die Demo zu
Forza 2 setzt - wie bereits PGR3 - Force-Feedback sinnvoll und in vollem Umfang ein.
Zukünftige Rennspiel-Highlights wie
Forza Motorsport 2,
Colin McRae: Dirt, und PGR4 werden Force-Feedback unterstützen und auch davon profitieren.
Wer einen Wireless Adapter besitzt, kann das Lenkrad auch kabellos am
Windows Rechner verwenden, leider fehlt den Treibern noch echte Force-Feedback Unterstützung und man muss sich
lediglich mit
Rumble-Effekten begnügen.
[pagebreak]Fazit[/pagebreak]
Als Xbox 360 Besitzer hat man zugegebenermaßen mangels Konkurrenz kaum eine andere Möglichkeit als zum Originalzubehör zu greifen. Dieses ist aber keinesfalls überteuert, sondern bietet
gute Qualität zum fairen Preis. Wer PGR3 noch nicht sein Eigen nennen darf, bekommt für ca. 130 € auch noch ein sehr gut unterstütztes Rennspiel beigelegt. Durch das Wireless Racing Wheel ist eine
komplett neue Spielerfahrung möglich. Die Ausstattung und der Funktionsumfang beschränken sich zwar auf das Wesentliche, dafür wird es bei neuen Spielen bisher ausnahmslos unterstützt.
Wer sich Forza Motorsport 2 zulegt sollte sich mit einer Investition anfreunden, da es sich großartig spielt und mit etwas Übung die Rundenzeiten verkürzt werden können. Bis man so perfekt wie dieser
PGR3 Developer über die Rennstrecken heizt braucht es einiges an Übung. Mit einem Controller wären solche Rundenzeiten unerreichbar.