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R.U.S.Z. insolvent

hctuB 19.09.2023 - 16:02 8696 33
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hctuB

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Die halfen auch auf der anderen Seite, wirklich günstige Reperatur für finanziell schwache.

Ja wäre vermutlich besser ein gemeinnütziger Verein gewesen.

Für mich trotzdem X Mal mehr schade drum, als viele andere.
Gab es ja 20 Jahre + (ah habe ich oben schon geschrieben, sorry)

Jedimaster

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Sicher das es dasselbe Unternehmen ist ?

https://www.ksv.at/insolvenzfaelle/rusz-gmbh-189555

Die GmbH wurde 2011 gegründet mit 35.000 € Stammkapital (Minimum für GmbH)
Entweder gab es zuvor eine Organisation die nicht unbedingt was mit der jetztigen Organisation zu tun haben muss oder das ganze ist schon wesentlich länger nicht mehr mit dem AMS verbündelt?

Mich würds wundern das über mehr als 10 Jahre ein 'AMS-Anhängsel' gefördert wird und das dann auf einmal alles vorbei ist nach 3 Monaten 'Förderungsausfall'.

Aber die genauen Hintergründe sind wohl schwer zu ergründen, oft hängt ja auch ein Politikum dran bei solchen Sachen.

hctuB

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hynk

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Finds auch irre schade. Habs erst kürzlich bei Am Schauplatz kennengelernt und es macht mich einfach traurig, wenn solche Institutionen den Bach runter gehen.
Würde mich interessieren wie es anderen solchen sozialen Unternehmen ergangen ist in den letzten Jahren. Das B7, Bikekitchen und den rostigen Esel in Linz gibts jedenfalls noch.

Ich seh absolut kein Problem darin ein solches Unternehmen mit entsprechenden Förderungen über Wasser zu halten. Gut für die Mitarbeiter, gut für die Kunden, gut für die Umwelt, nicht so gut für Unternehmen die geplante Obszoleszenz leben, aber sicher nicht existenzgefährdend.
Wenn wir Museen und somit die Kultur über Wasser halten können, muss das doch für soziale, nachhaltige Unternehmen und die Umwelt auch klappen. Vom Stellenwert steht imo das eine sogar über dem anderen.
Aber da lassen sich wahrscheinlich wieder nicht so sexy Fotos für das Kammer/Parteiblatt knippsen und überhaupt sind Menschen die mit Schrott arbeiten nicht so geil.

*edit
Die Entwicklung auf der Website lässt aber auch den Eindruck zu, sie hätten sich übernommen.

WONDERMIKE

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kenough
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Sie haben eh lange überlebt, seit sie kein SÖB mehr sind. Ist halt schwierig: bleibst ein SÖB und bist von Jahr zu Jahr komplett von politischen Entscheidungen abhängig, oder du gehst ohne staatliche Rückendeckung raus und stellst dich trotzdem in den Dienst am Gemeinwohls?

Jedimaster

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Möchte nur klarstellen das ich grundsätzlich kein Problem mit Sozialen Betrieben die vom Staat gefördert werden bzw. geschützten Werkstätten habe! (Egal ob jetzt als Therapieform für Behinderte oder anderweitig Benachteiligte oder für einen sanften Wiedereinstieg in den normalen Arbeitsmarkt ...)

Allerdings habe ich schon einige negative Erfahrungen mit solchen 'Betrieben' gesammelt - desöfteren mal politisch 'verseucht' - sprich Abstellplatz für verdiente Parteigenossen' der dort Chef spielen kann und ohne eigentliche Aufgabe dort alle 2-3 Wochen mal schaut ob im Büro Staub liegt.

Wondermike hat schon recht das es problematisch ist wenn man von der Politik abhängig ist (aus oben genannten Gründen) und das manche Einrichtungen sich davon unabhängig machen möchten.

Dann muss man aber auch den wirtschaftlichen Tatsachen ins Auge sehn und entsprechend wirtschaftlich handeln. Das hat jetzt nichts mit Turbokapitalismus zu tun sondern man ist entweder ein Betrieb oder eine soziale Einrichtung. Beides gleichzeitig - also Geschäftsmodell auf Förderungen aufbauen aber frei agieren wie ein wirtschaftender Betrieb geht nunmal nicht, alleine schon weil der Gleichheitsgrundsatz hier verletzt wird.

Simples Beispiel: Der Verein Saum betreibt mehrere soziale Einrichtungen in Oberösterreich, zumindest eine davon ist eine Tischlerei. Personalkosten gibt es nicht, die werden von den entsprechenden zuständigen getragen. Selbiges gilt für Miete/Energiekosten usw. Es fallen rein Materialkosten an.

Würde dieser Verein nun Einrichtungsgegenstände fabrizieren wie Küchen, Wohnzimmer, Betten, etc... und diese zum Materialpreis auf dem freien Markt verkaufen, würde die Firma Pabneu - ein Küchenproduzent aus Pabneukirchen - nur wenige Kilomenter weiter - wohl ein herzliches DANKE sagen. Es wäre dann ein Sozialprojekt das eine Firma in den Ruin treibt und für weitere Arbeitslose sorgen würde da kein fairer Wettbewerb gegeben ist. Aus diesem Grund darf der Verein auch keine Produkte an normale Kunden verkaufen sondern lediglich an staatliche/ländesbetriebene Organisationen - wie zb. Schulen (Tische, Sessel wurden imho dort produziert)

Wenn das ganze als GmbH ausgegliedert ist, die Personalstruktur und Kosten von Förderungen subventioniert wird und trotzdem 'mit allem und jedem Geschäfte gemacht werden' - hat das einfach eine marktverzerrende Wirkung die zu Arbeitsplatzverlusten und Lohndumping (du kannst weniger Lohn nehmen oder arbeitslos werden) führt.

Viper780

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R.U.S.Z. als Unternehmen zu führen ist halt nicht machbar gewesen.

Mit Wien Work oder der Caritas als Partner und mehr sozialer Ausrichtung hätte das Konzept evtl besser klappen können.
Ich finde es jedenfalls schade dass es nicht mehr gibt.

@Jedimaster
Das ist kompletter Blödsinn was du da an den Haaren herbei ziehst.
Wer bei Pabneu sich eine Küche leisten will wird nicht bei Wien Work eine Küche bestellen.
Die nehmen eher einem Ikea oder Peter Max etwas an Kunden weg

Jedimaster

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Vielleicht mag Pabneu jetzt ein schlechtes Beispiel sein, die Aussage bleibt aber. Sie nehmen normalen Unternehmen die halt kostendeckend arbeiten müssen die Geschäftsgrundlage mit quersubventionierten Produkten.

Wie gesagt: Wenn nur staatliche Einrichtungen die Kunden sind find ich das OK weils der Staat ja quasi dann sich selbst 'vergünstigt'. Wenn solche Produkte oder Dienstleistungen auf dem freien Markt landen ists halt ein Problem.

Viper780

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Zitat aus einem Post von Jedimaster
Vielleicht mag Pabneu jetzt ein schlechtes Beispiel sein, die Aussage bleibt aber. Sie nehmen normalen Unternehmen die halt kostendeckend arbeiten müssen die Geschäftsgrundlage mit quersubventionierten Produkten.

Wie gesagt: Wenn nur staatliche Einrichtungen die Kunden sind find ich das OK weils der Staat ja quasi dann sich selbst 'vergünstigt'. Wenn solche Produkte oder Dienstleistungen auf dem freien Markt landen ists halt ein Problem.

In Wien gibts Wien work seit über 40 Jahren
Ich glaub nicht das wegen denen je ein Unternehmen in die Insolvenz getrieben wurde.
Kenne da einige Unternehmen die mit denen zusammen Arbeiten oder im direkten Umfeld die selben Leistungen anbieten.

Die Kundschaft sind entweder Leute denen soziale und integrative Themen wichtig sind oder jemand der sich nichts Anderes leisten kann.

Das ist das selbe dass wir jetzt IKEA verbieten wollen weil die durch die Masse und Globalisierung billiger Produzieren kann als DAN, Haka, EWE und andere Küchen Hersteller.

Oder McDonalds weil die durch die Standardisierung und gemeinsames Marketing billiger Burger liefern können als das 3 Hauben Restaurant 2 Straßen weiter.

voyager

kühler versilberer :)
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Zitat aus einem Post von x37
Insolvenz weil knapp 3 Monate es keine staatliche Subvention (Reparaturbonus) gibt, und aber bekannt ist das er am 25.9 wieder verfügbar ist, ist eine schlechte Ausrede.

So wie die Unternehmen, bei denen es Jahrelang schon gekrieselt hatte, und dann im ersten Halbjahr 2020 Pleite gingen. war natürlich dann auch nur Corona schuld, weil sie nicht mal reserven für 1-3 Monate hatten

voyager

kühler versilberer :)
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Zitat aus einem Post von UnleashThebeast
RUSZ war nie eine Firma, die drauf ausgelegt war Gewinn zu machen und allen Chefs a neue S-Klasse zu bezahlen, sondern ist ein Sozialunternehmen, das damals als Projekt des AMS gegründet wurde

Das ist nur ein Kleiner Teil vom ganzen. Neben dem "Sozialverein" RUSZ gibt es noch weitere GmbH´s zum Teil als Franchisegeber usw. Und das AMS tritt sicher nicht als Franchisegeber auf.

Und der Sozialverein(Aka AMS Abladestelle) selbst ist ja nicht vom Konkurs betroffen, da es eine eigenständige Firma ist.

Nur der Sozialverein ist gemeinnützig, der Rest sind Wirtschaftsunternehmen, zum teil mit Kapitalgeber dahinter (wie zb bei der Franchise GmbH)

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Bearbeitet von voyager am 20.09.2023, 09:59

Jedimaster

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Zitat aus einem Post von Viper780
Das ist das selbe dass wir jetzt IKEA / McDonalds verbieten wollen

Der Unterschied ist halt das IKEA / McDonalds nicht staatlich gefördert wird sondern deren Preisvorteil aus den Geschäftstätigkeiten (und Qualitätsunterschied) kommt.

Der Vergleich hinkt hier aber (von beiden Seiten) - immerhin vergleichen wir Produktionsunternehmen mit Dienstleistungsunternehmen. Wenn in der Dienstleistungsbranche die Dienstleistung billiger angeboten werden kann weil das Unternehmen gefördert wird, wird das nicht-geförderte Unternehmen einfach einen wirtschaftlichen Nachteil haben.

Was macht ein Unternehmen in der Dienstleistungsbranche das Kosten einsparen muss um weiter konkurrenzfähig zu sein?

Viper780

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Zitat aus einem Post von voyager
Das ist nur ein Kleiner Teil vom ganzen. Neben dem "Sozialverein" RUSZ gibt es noch 5 weitere GmbH´s zum Teil als Franchisegeber usw. Und das AMS tritt sicher nicht als Franchisegeber auf.

Und der Sozialverein(Aka AMS Abladestelle) selbst ist ja nicht vom Konkurs betroffen, da es eine eigenständige Firma ist.

Franchais war deutlich später und wenn ich mich nicht irre als Verein ausgegründet.
Da gabs schon lange keine direkte Verbindung zum AMS mehr.

@Jedimaster
Sieh dir mal die Seite von Wien Work an was die alles anbieten.
Das ist das meiste Dienstliestung.

Ich kenne zB zwei Restaurants wo daneben weitere andere Restaurants sind und niemand beschwert sich darüber dass die etwas günstigere Mittagsmenüs anbieten können

Jedimaster

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Weils zum Thema passt:

https://www.derstandard.at/story/30...-vorfinanzieren

@Viper ich glaub wir könnten hier ewig diskutieren, ich glaub in dem Fall ists besser 'to agree to disagree' :)
Du magst genug Beispiele kennen wo es problemlos funktioniert, wir hier in Oberösterreich haben hier leider mal wieder 'spezielle' Themen mit solchen Betrieben da die Politik diese gerne in mehrere Richtungen missbraucht - Details gibts wenn gewünscht auf PM.

hctuB

Bloody Newbie
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Bearbeitet von hctuB am 20.09.2023, 21:52
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